Aneri hat geschrieben:...
Man 1000 Siten lang bellt sich gegenüber. Es war ein paar besonnene Stimmen, aber sie gingen runter in Wirrwarr der mündlicher Schlacht. Ich - die unsittliche
- war nach zwei Beiträge als Spamm eingesperrt!!!
Auch eine Erfahrung! Erste mal in meinem Leben...Man kriegt eine Ohrfeige und hat keine Möglichkeit zu reagieren.
Das glaube ich dir. Sehr befremdlich.
Aneri hat geschrieben:Hm-m-m, ich habe gerade in "meinem" Thread verlinkt auf der Seite, die dies angebliche Äußerungen behandelt
https://propagandaschau.wordpress.com/2 ... -den-mund/
Ich übrigens nach wie vor denke, dass primär nicht die Menschen in Krim wichtig für die Entscheidung waren (wobei ich nicht zweifele an die Befragungen, die Mehrheit dieser Region sich mit Russland verbunden fühlt, ich würde hier einfach behaupten, dass ich einfach die Gegebenheiten dort besser kenne als meisten hier). Es ist zuerst eine strategische Entscheidung. Sekundär bringt es für Putin Unterstützung von nationalen Kräften (ich will nicht hier wieder die Geschichte des Krims aufgreifen). Die Unterstützung braucht er...
Die Leute auf Krim müssten sich jetzt glücklich fühlen, nicht in den kriegerischen Schlamasel eingezogen zu werden.
Das auf jeden Fall. Die Menschen dort haben Glück gehabt. Vorerst.
Nur die Art und Weise, wie die Halbinsel zu Russland kam, wird meiner Voraussicht nach noch für einige politische Krisen sorgen, weil die Angliederung von der übrigen Welt nicht anerkannt wird, wenn es beim Status Quo bleibt.
Schon allein der Streit um das Wort "Annexion" zeigt, wie tief der Graben zwischen den Parteien gegraben wurde.
Was war es wirklich?
"Annexion" bedeutet laut Duden ja: "gewaltsame und widerrechtliche Aneignung fremden Gebiets"
Wir wollen mal die Ereignisse in der SU außer Acht lassen, da dort der Machthaber aus einer Laune heraus Gebiete zwischen den "Sowjetrepubliken" hin und her schieben konnte, wie er wollte. Dafür konnte kein anderer etwas, außer (im Fall der Krim) Chruschtschow.
Kritik kann man ab der Zeit nach 1991 üben, dass Kiew nicht sofort nach der Unabhängigkeit ein Referendum auf der Krim zuließ. Danach war aber genug Zeit, den UN-Sicherheitsrat darauf aufmerksam zu machen, dass es einen Konflikt um die staatliche Zugehörigkeit gab. Diese Zeit wurde offenbar nicht genutzt. Statt dessen gab es ein politisches Ringen um die ganze Ukraine, ob das Land nun näher an die EU rückt oder im Einflussbereich Russlands bleibt. Dieser politische Kampf entschied sich 2014 endgültig nach dem Sturz Janukowitschs durch eine Revolution (ich nenne es so und nicht "Putsch", was auf dem Maidan geschah) zugunsten der EU und nun versucht Putin, soviel wie möglich von der Ukraine in seinem Einflussbereich zu halten, selbst, wenn das die Zerstückelung und Spaltung des Landes bedeutet. Die Krim war dabei der erste Schritt, weil sich die russische Schwarzmeerflotte auf der Halbinsel befindet. Dabei nutzt Putin alle vertraglichen Zugeständnisse aus und tut so, als würde es sich um eine eigenständige Bewegung auf der Krim handeln. Tatsächlich war Russland sehr wohl mit Soldaten und auch propagandistisch daran beteiligt. Das hat Putin ja nun auch zugegeben. So stellt sich mir die Situation im Großen und Ganzen dar.
Und nun einige Fakten, weswegen man von Annexion im tatsächlichen Sinn sprechen muss:
1.) Es gab ein Referendum, bei dem die Bevölkerung der Krim angblich zu 95,5% für den Anschluss an Russland stimmten. Dabei wurden aber die Beobachter der OSZE von der Halbinsel verwiesen. Warum?
Wer weiß, wie "Wahlen" in Russland ablaufen, kann sich vorstellen, dass dieses Wahlergebnis stark geschönt sein dürfte. Aber selbst eine eventuell tatsächliche Zustimmung von 70% wäre noch überwältigend und damit ein Ausdruck dafür, wie die Mehrheitsbevölkerung dachte.
Der große Haken daran: Das Referendum fand keine internationale Anerkennung, weil nicht von der UN unterstützt. Auch mit Kiew gab es keine Verträge oder eine Genehmigung. Zudem dürfte von Russland aus eine aggressive Propagandaschlacht zur Beeinflussung der dortigen Bevölkerung geführt worden sein. Dabei wurde der Nationalismus als Ideologie benutzt. Darum muss man das Vorgehen als Alleingang Russlands und damit als Aggression gegen die Ukraine ansehen.
2.) Russische Truppen nehmen die Kasernen der Ukrainer z. T. auch gewaltsam ein - die Soldaten werden gefangen genommen (s. 25.03.2014:
http://blog-politik.de/chronologie-der-krim-krise/).
Dies ist ebenfalls ein Beweis für eine Aggression.
Insgesamt ist der Begriff der "Annexion" absolut angebracht, da es sich um die gewaltsame und widerrechtliche (weil völkerrechtlich nicht anerkannte) Herauslösung des Staatsgebietes aus der Ukraine und Angliederung an Russland handelt.