Abspaltungsbestrebungen der Ostukraine - Donezk und Lugansk

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Am Tag nach dem umstrittenen Referendum über die Trennung von der Ukraine haben die Regionen Donezk und Lugansk ihre Unabhängigkeit ausgerufen. Denis Pushilin, der Führer der sogenannten „Volksrepublik Donezk“, bat Russland zudem um die Aufnahme in die Föderation. Der Westen reagierte inzwischen mit neuen Sanktionen gegen Russland. Russland schränkte wiederum als Reaktion auf US-Sanktionen in der Ukraine-Krise die Zusammenarbeit mit den USA in der Raumfahrt ein. So soll der Vertrag zur Nutzung der Internationalen Raumstation ISS nicht über 2020 hinaus verlängert werden.
In Kiew wird ein "Runder Tisch zur nationalen Einheit" für Friedensgespräche ins Leben gerufen, jedoch werden Vertreter der Separtisten dazu nicht eingeladen. Statt dessen sollen politische und gesellschaftliche Persönlichkeiten sowie Oligarchen der Krisenregionen Donezk und Lugansk eingeladen werden.

Artikel lesen: >> Ukraine - Zwischen Annäherung und Bürgerkrieg <<
(handelsblatt.com)
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dieter
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Ich hätte die Vertreter der Separatisten eingeladen, ob sie gekommen wären, das steht auf einem anderen Blatt. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Das hätte ich auch, weil ein "Runder Tisch", ohne dass alle Beteiligten mit dran sitzen, nicht viel Sinn macht.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
Ihr in der ehemaligen DDR hattet ja gut Ergebnisse mit dem Runden Tisch. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Ja, weil in der DDR da alle Kontrahenden am Tisch saßen. Es sollten ja Probleme des Landes gelöst werden.
Das ist in der Ukraine nicht der Fall. Die Separatisten sitzen nicht mit dran, weil sie zum einen nicht eingeladen wurden (Kiew verhandelt nicht mit "Terroristen" - so der O-Ton), aber sie wären auch trotz Einladung nicht erschiebnen, weil sie kein Interesse an Verhandlungen haben (sie wollen ja unabhängig werden/zu Russland gehören und keine Probleme lösen).
Unter diesen Voraussetzungen macht ein Runder Tisch keinen Sinn.
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Schandi
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Barbarossa hat geschrieben:Ja, weil in der DDR da alle Kontrahenden am Tisch saßen. Es sollten ja Probleme des Landes gelöst werden.
Das ist in der Ukraine nicht der Fall. Die Separatisten sitzen nicht mit dran, weil sie zum einen nicht eingeladen wurden (Kiew verhandelt nicht mit "Terroristen" - so der O-Ton), aber sie wären auch trotz Einladung nicht erschiebnen, weil sie kein Interesse an Verhandlungen haben (sie wollen ja unabhängig werden/zu Russland gehören und keine Probleme lösen).
Unter diesen Voraussetzungen macht ein Runder Tisch keinen Sinn.
Kannst du diese These erklären?

Mir ist nicht klar, wie das friedlich gelöst werden soll, wenn nicht alle dabei sind?
Wenn man die gar nicht erst einlädt, wieso weiß man dann, dass die nicht kommen würden?

Auf der anderen Seite werden Oligarchen eingeladen, bei denen man, wenn solche in Russland was machen, weiß, dass die nichts gutes machen.

Auch finde ich das Ganze sehr widersprüchlich.
Wir erinnern uns an Syrien. Da waren die "Rebellen" und den wollte (oder hat) man Waffen schicken, damit die sich gegen die Armee wehren können.
Hier gabs einen Sturz, der auch nicht ohne Gewalt ablief und kurz danach das Militär in Richtung der "Seperatisten" geschickt wurde.
Nur ist es hier völlig in Ordnung das Militär zu schicken?

Nein, ich gehe nicht davon aus, dass die "Seperatisten" unschuldig sind, aber angesichts der Gewalt gegen die russische Bevölkerung (zB Kiew, Odessa), würde ich nicht unbedingt behaupten, dass die das machen weil die Russland so toll finden.

Und scheinbar sind nicht nur die russischen Einwohner, die gejagt werden.
http://www.haaretz.com/jewish-world/jew ... s/1.589624
Ukrainian Jews with combat skills formed a rapid intervention force to stop anti-Semitic attacks.
http://www.israelheute.com/Nachrichten/ ... fault.aspx
Er hat seine Gemeinde aufgefordert, das Stadtzentrum von Kiew und wenn möglich auch das Land zu verlassen. Die Angst vor antisemitischen Übergriffen geht um.
Gruß
Tom
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Barbarossa
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Schandi hat geschrieben: Kannst du diese These erklären?

Mir ist nicht klar, wie das friedlich gelöst werden soll, wenn nicht alle dabei sind?
Wenn man die gar nicht erst einlädt, wieso weiß man dann, dass die nicht kommen würden?

...
Ganz einfach: Wenn sich die Regionen nicht mehr als Teil der Ukraine verstehen, warum sollen sie sich dann noch an einen Runden Tisch in Kiew setzen?
So steht es auch hier:
Aus Sicht der Separatisten ist die Unabhängigkeit  besiegelt. Derart stellt sich die Frage, was es zwischen ihnen und Kiew zu verhandeln gibt. Kiew-loyale Truppen und Sicherheitskräfte werden von den Aufständischen als Okkupatoren betrachtet.
Quelle: http://kurier.at/politik/ausland/ukrain ... 65.252.697
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Schandi
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Barbarossa hat geschrieben: Ganz einfach: Wenn sich die Regionen nicht mehr als Teil der Ukraine verstehen, warum sollen sie sich dann noch an einen Runden Tisch in Kiew setzen?
Weil sie geographisch ein Teil davon sind?
Weil man unnötiges Blutvergießen vermeiden sollte?
Weil die Putschregierung nie gewählt wurde und die vllt. deshalb was dagegen haben?
Weil man, wenn die absagen, besser Argumentieren kann, dass die "böse" sind?
Barbarossa hat geschrieben: So steht es auch hier:
Aus Sicht der Separatisten ist die Unabhängigkeit  besiegelt. Derart stellt sich die Frage, was es zwischen ihnen und Kiew zu verhandeln gibt. Kiew-loyale Truppen und Sicherheitskräfte werden von den Aufständischen als Okkupatoren betrachtet.
Hat du das auch gelesen?
... Luftbilder veröffentlicht, auf denen russische Truppen an der Grenze zur Ukraine zu sehen sein sollen....

... sollen unter anderem Hubschrauber und Armeefahrzeuge nahe der ukrainisch-russischen Grenze zu sehen sein....
Ziemlich viel Konjunktiv ...
...Am Mittwoch soll dort ein „Runder Tisch“ unter Beteiligung der OSZE, der Übergangsregierung und ukrainischer Ex-Staatschefs stattfinden. Auch Wissenschaftler, Abgeordnete, Geistliche und Wirtschaftsvertreter sollen teilnehmen. ...
Wer von den Anwesenden am runden Tisch war vor Ort und hat mit den Leuten gesprochen?
Aus Sicht der Separatisten ist die Unabhängigkeit besiegelt.
Hieß es nicht mal: Völkerrecht steht über Staatsrecht? (siehe Kosovo) Warum gilt das hier nicht?
Kiew-loyale Truppen und Sicherheitskräfte werden von den Aufständischen als Okkupatoren betrachtet.
Das finde ich auch falsch.
Allen Lagern ist gemein: Sie sehen Moskau hinter der Rebellion. Den Gesprächen geben sie wenig Chancen: „Solange Russland seine Politik nicht ändert, wird es keine Lösung geben“, so ein Moderater.
Aha, der Moderator also...
Es war ein Votum ohne Wählerlisten, ohne jegliche Kontrolle der Auszählung, die Initiatoren stellten die Wahlkommission und jeder konnte so oft abstimmen wie er wollte. Wladimir Putin, Russlands Präsident, erkannte das Referendum am Montag wenn auch nicht ausdrücklich, so doch prinzipiell an. Er nannte das Votum laut einem Sprecher einen Ausdruck des Volkswillens, der respektiert werden müsse. Es gehe darum, das Ergebnis in "zivilisierter Art und Weise ohne Gewalt und durch einen Dialog" umzusetzen.
Google doch mal nach Wahlbetrug USA. ;)
In Kiew schäumt man derweil. Übergangspräsident Alexander Turtschinow sprach von einer Farce. Das Referendum sei in keiner Weise rechtlich bindend.
Aber die nicht gewählte Regierung ist es?

Rest hab ich nicht gelesen.
Es fällt aber auf, dass immer wenn es konkret um Russlands Einmischung geht ein "könnte", "wahrscheinlich", "sein sollen", "Kiew behauptet", "so ein Moderator" zu lesen ist. Wenn es so klar ist, dass Russland daran beteiligt ist, warum dann nicht mal Beweise?

MMn. ist das Kriegspropaganda (noch dazu billige).
Hatten wir damals beim Irak auch, kurz bevor man dort einmarschiert ist.


Gruß
Tom
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Barbarossa
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Tom, natürlich hat die Übergangsregierung ein Legitimationsproblem, aber am 25. Mai sind ja schon Neuwahlen. Warum wartet man diese nicht ab?
Antwort: Weil man sie von vorn herein torpedieren will, weil man selbst dieser Neuwahl die Legitimation nehmen will. Denn wenn die für unabhängig erklärten Provinzen an dieser Wahl gar nicht teilnehmen, dann hat auch jede neue Regierung der Ukraine ein Legitimationsproblem in diesen Regionen. Eine Destabilisierung der ganzen Ukraine ist die Folge. Und auf Grund der Chronologie der Ereignisse muss man davon ausgehen, dass genau die von bestimmten Kräften genau so gewünscht ist.

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Noswell
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Steinmeiers Antwort auf die Kritik an der Außenpolitik Europas. In diesem Ton erlebt man ihn selten: http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 70571.html
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dieter
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Ihr Lieben,
festzuhalten bleibt doch, dass die jetzige ukrainische Regierung vom Ukrainischen Parlament gewählt wurde und deshalb eine Legimität hat. :wink:
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dieter
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Noswell hat geschrieben:Steinmeiers Antwort auf die Kritik an der Außenpolitik Europas. In diesem Ton erlebt man ihn selten: http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 70571.html
Lieber Noswell,
Stoni als Kriegstreiber zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück. Für mich ist er bisher zu konziliant gegenüber den Russen. :wink:
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Barbarossa
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Das Problem ist ja, dass die Linksorientierten komplett auf Putins Propagandamaschine hereinfallen und deshalb zu dieser krassen Fehleinschätzung kommen. Lies nur mal die "Junge Welt", dann weißt du bescheid. Im Moment könnte man denken, der Kalte Krieg hat nie aufgehört.

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dieter
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Lieber Barbarossa,
Putin will den Zusammenbruch der SU revidieren oder das Zarenreich wieder errichten. :wink:
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Barbarossa
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Die Situation in den von den Separatisten kontrollierten ukrainischen Provinzen hat sich nach der Wahl noch weiter verschärft. Die Kämpfe wuden heftiger - es gab zahlreiche Todesopfer vor allem auf der Seite der Separatisten - und es wurden nacheinander zwei vierköpfige Teams der OSZE entführt. Von ihnen fehlt nun jede Spur.
Artikel lesen:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... reilassung
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 65896.html
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