Der Koran - Lesererfahrungen und Interpretationen

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Marek1964 hat geschrieben:...

Naja, dass jemand, der Renegat als sein Nick wählt, mit meiner Meinung Mühe hat, ist eigentlich nachvollziehbar. Renegat ist eigentlich keine sehr positive Bezeichnung. Ich habe diesen Ausdruck zum ersten Mal in meinem Leben kennengelernt, als es darum ging, Synonyma für Opportunisten zu finden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Renegat

...
Ich kenne "Renegaten" aus Star Wars: http://www.jedipedia.net/wiki/Renegaten-Staffel

Ich hätte gedacht, dass der Nick daher kommt.
:oops:
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben:...

Naja, dass jemand, der Renegat als sein Nick wählt, mit meiner Meinung Mühe hat, ist eigentlich nachvollziehbar. Renegat ist eigentlich keine sehr positive Bezeichnung. Ich habe diesen Ausdruck zum ersten Mal in meinem Leben kennengelernt, als es darum ging, Synonyma für Opportunisten zu finden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Renegat

...
Ich kenne "Renegaten" aus Star Wars: http://www.jedipedia.net/wiki/Renegaten-Staffel

Ich hätte gedacht, dass der Nick daher kommt.
:oops:
Das ist ja niedlich, :D wollt ihr noch weiter "heiteres Nickraten" spielen?
Opportunist paßt schon mal gar nicht, Renegaten müssen auch nichts mit Religion zu tun haben, auch wenn Star wars in den Sternen spielt.
ehemaliger Autor K.

Renegat hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben:...

Naja, dass jemand, der Renegat als sein Nick wählt, mit meiner Meinung Mühe hat, ist eigentlich nachvollziehbar. Renegat ist eigentlich keine sehr positive Bezeichnung. Ich habe diesen Ausdruck zum ersten Mal in meinem Leben kennengelernt, als es darum ging, Synonyma für Opportunisten zu finden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Renegat

...
Ich kenne "Renegaten" aus Star Wars: http://www.jedipedia.net/wiki/Renegaten-Staffel

Ich hätte gedacht, dass der Nick daher kommt.
:oops:
Das ist ja niedlich, :D wollt ihr noch weiter "heiteres Nickraten" spielen?
Opportunist paßt schon mal gar nicht, Renegaten müssen auch nichts mit Religion zu tun haben, auch wenn Star wars in den Sternen spielt.

Meines Wissens sind Renegaten Abtrünnige, Menschen, die sich von einer Religion oder einem Wertesystem lossagen. In Spanien wurden früher Christen, die zum Islam konvertierten, als Renegaten bezeichnet.

Ich habe früher einmal die Schrift von Lenin, Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky gelesen. Lenin wirft Kautsky vor, das er sich vom Marxismus losgelöst hätte und nun liberale Theorien vertreten würde. Die Kommunisten bezeichneten früher alle Abtrünnigen als Renegaten. Ich dachte daher, dass auch hier im Forum diese Bezeichnung eine ähnliche Bedeutung hätte. Jemand hat sein früheres Wertesystem aufgegeben und bezeichnet sich jetzt selbst als Renegat.
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Marek1964
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Ich habe zum Thema Blütezeit des Islam etwas recherchiert und bin auch darauf gestossen, dass der Koran auch das Wissen und Verstehen fördert (und fordert), auch soll Mohammed mit zahlreichen Sprüchen zum Lernen aufgefordert haben. Kannst Du das
bestätigen, Karlheinz?

Hier übrigens noch ein interessanter Blog:

http://lynxx-blog.blogspot.cz/2011/06/i ... nsatz.html
ehemaliger Autor K.

Marek1964
Ich habe zum Thema Blütezeit des Islam etwas recherchiert und bin auch darauf gestossen, dass der Koran auch das Wissen und Verstehen fördert (und fordert), auch soll Mohammed mit zahlreichen Sprüchen zum Lernen aufgefordert haben. Kannst Du das
bestätigen, Karlheinz?
Mohammed fordert häufig auf, zu lernen, um zu wissen, doch ist mir nicht ganz klar, was er damit meint. Er fordert dazu auf, sich das Wissen um Gott und die richtige Religion anzueignen, was man im Extremfall so deuten kann, das man vor allem seine eigenen Prophezeiungen, die später in den Suren und im Koran festgelegt wurden, kennen muss. Eine Aufforderung, sich das Wissen anderer Kulturen anzueignen, habe ich nicht gefunden.

Da seine Aufforderung zum Lernen so allgemein ist, kann man sie unterschiedlich deuten: Man interpretiert sie als Aufforderung, sich überhaupt Wissen anzueignen, egal, aus welcher Quelle es kommt. Das wäre eine liberale, weltoffene Deutung, die wohl in den ersten Jahrhunderten nach Mohammed verbreitet war.

Oder man ist der Meinung, dass nur das, was im Koran steht, von Bedeutung ist. Alle anderen Bücher sind überflüssig, denn entweder wiederholen sie nur, was im Koran steht oder sie widersprechen ihm und müssen deshalb beseitigt werden. Das ist die dogmatische Auffassung, die sich später durchsetzte. Dann ist nur das religiöse Wissen um den Koran relevant und muss studiert werden, alles andere nicht.
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben: Meines Wissens sind Renegaten Abtrünnige, Menschen, die sich von einer Religion oder einem Wertesystem lossagen. In Spanien wurden früher Christen, die zum Islam konvertierten, als Renegaten bezeichnet.

Ich habe früher einmal die Schrift von Lenin, Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky gelesen. Lenin wirft Kautsky vor, das er sich vom Marxismus losgelöst hätte und nun liberale Theorien vertreten würde. Die Kommunisten bezeichneten früher alle Abtrünnigen als Renegaten. Ich dachte daher, dass auch hier im Forum diese Bezeichnung eine ähnliche Bedeutung hätte. Jemand hat sein früheres Wertesystem aufgegeben und bezeichnet sich jetzt selbst als Renegat.
Lieber Karlheinz,
so ist unser lieber Renegat bestimmt nicht. Er will nur das heutige System weiter entwickeln, ohne auf die Realität zu achten. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat
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dieter hat geschrieben:
Karlheinz hat geschrieben: Meines Wissens sind Renegaten Abtrünnige, Menschen, die sich von einer Religion oder einem Wertesystem lossagen. In Spanien wurden früher Christen, die zum Islam konvertierten, als Renegaten bezeichnet.

Ich habe früher einmal die Schrift von Lenin, Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky gelesen. Lenin wirft Kautsky vor, das er sich vom Marxismus losgelöst hätte und nun liberale Theorien vertreten würde. Die Kommunisten bezeichneten früher alle Abtrünnigen als Renegaten. Ich dachte daher, dass auch hier im Forum diese Bezeichnung eine ähnliche Bedeutung hätte. Jemand hat sein früheres Wertesystem aufgegeben und bezeichnet sich jetzt selbst als Renegat.
Lieber Karlheinz,
so ist unser lieber Renegat bestimmt nicht. Er will nur das heutige System weiter entwickeln, ohne auf die Realität zu achten. :wink: :mrgreen:
Dieter, zum letzten Mal, ich verbitte mir deine ständigen Provokationen, auch wenn die Moderation auf dem Dieterauge blind ist und du meinst, dir alles erlauben zu können.
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Barbarossa
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Dieter, Renegat: Wie ich merke, werdet ihr in diesem Leben nicht mehr "grün" miteinander. Gegenseitiges Sticheln macht den Meinungsaustausch in diesem Forum aber nicht angenehmer. wenn es gar nicht geht, dann gibt es da so eine Ignoriertaste, wo ihr gegeseitig draufklicken könnt.

Einer wirft dem anderen vor, er sei realitätsfern, der andere schreibt was von "wegdietern" ...
Mann-o-Mann...
:?
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Lia

Ups, die Diskussion über den Nick Renegat lässt mich nun grübeln- ohne Schleichwerbung zu machen- mein liebstes Outdoor -Schuhwerk trägt die englische Version des Wortes: Rengegade.
Geht absolut nicht gegen Renegat und seinen Nick, ich sinnierte nur, was man sonst so subtil mit dem Begriff verbinden kann. Ohne unüberlegten Grund trägt das Schuhwerk den Namen sicherlich nicht.
Honni soit, qui mal y pense...
_____
Ich habe mich immer mal wieder mit dem Koran und einigen Zeitabschnitten, in denen der Islam unterschiedliche Rollen spielte beschäftigt.
Erster Anlass war übrigens meine Karl May- Lesewut, :oops: elterlich begleitet von einem Vater, der in den späten 20er Jahren längere Zeit in derTürkei gearbeitet und gelebt hatte, und dem muslimischer Glaube in "kompatibler Form" bekannt war.
" Wissen,was da wirklich steht" war dann auch im evangelischen Religionsunterricht der Oberstufe angesagt, wie ich meine, in einem wesentlich entspannterem Umfeld als heute- bei einem fantastischen Lehrer, der auch Mathe-Lehrer war.
Später kamen im Stuium Anlässe dazu, das Buch zustudieren, das ich nach wie vor als eine der Lokalität und der Entsteheungszeit angepasste Sammlung von Regeln -empfinde. Bewusst so geschrieben, für mich ergaben sich nur wenige überzeugende Anhaltshaltspunkte, daraus Lehren zu ziehen, die mir "moralisches" Rüstzeug für mein Handeln geben könnten.
Kirchenfern und verwaleter christlicher Lehre, bzw.Glaubens genaus kritisch gegenüber wie den Aussagen des Koran, bzw. deren Auslegungen, stehe ich dann doch auf wohl eher hie und da auf dem Fundament christlicher Botschaften, die durchaus Aufrufe zur Toleranz beinhalten.
Im Gegensatz zum Koran, wo sich nur sehr wenige Hinweise darauf finden lassen.
Umso erstaunlicher die Phase der Offenheit, in der tatsächlich Wissen und Wissenschaft im Orient sehr viel weiter, gefördert und anerkannt waren als im Westen, als Toleranz gegenüber Juden und Christen auf muslimischer Seite sehr wohl existierte, auf christlicher umgekehrt nicht.
Karlheinz hat geschrieben:Da seine Aufforderung zum Lernen so allgemein ist, kann man sie unterschiedlich deuten: Man interpretiert sie als Aufforderung, sich überhaupt Wissen anzueignen, egal, aus welcher Quelle es kommt. Das wäre eine liberale, weltoffene Deutung, die wohl in den ersten Jahrhunderten nach Mohammed verbreitet war.
Weil man sich diese in Anbetracht der Machtverhältnisse Haltung leisten konnte ? Weil man den Koran anders las und interpretieren konnte als in allen folgenden Jahrhunderten?
Aufbruchsphasen kennt jede Religion, die gleichzeitig" Staatsreligion" ist. Umgekehrt die Rückkehr zu Dognmatismus, Fanatismus und Ausschluss von Toleranz. Ob die Basis nun Bibeloder Koran heißt.
Barbarossa hat geschrieben:Wie ich oben schon geschrieben habe, sehe ich die Religion nicht als die alleinige Ursache an. Die gesellschaftlichen Verhältnisse/gesellschaftlichen Traditionen sind ein großer Teil des Problems.
Eine Gemengelage zwischen beidem und noch anderen Dingen. Die Historie seit den Kreuzzügen, der neuerliche Druck von außen in einer globalisierten Welt, die vielen fremd und bedrohlich erscheint und die Identität zu rauben scheint, rücksichtslos mit durchaus nicht nur als schlecht zu überwertenden Überzeugungen und Lebensweisen umgeht und wenig Raum für eine eigenständige Entwicklung lässt. Es kann und wird nie funktionieren, anderen Kulturen die eigenen Lebens- und Staats-Vorstellungen aufzuzwingen. Mal gar nicht, wenn die so wenig vorbildlich gelebt werden wie es z.T. die Amerikaner getan haben und tun.
Oder diese Feme-Weiber mit ihren Auftritten in auch nur halbwegs liberalen muslimischen Gegenden, die Toleranz fordern und gleichzeitig intolerant und respektlos sind.
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Marek1964
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Hier eine interessante Ansicht, dass der Koran repetetiv ist, wie schon Johann Wolfgang von Goethe angesichts der „grenzenlosen Tautologien und Wiederholungen“ feststellte. Er sei „ so oft wir auch daran gehen, immer von neuem angewidert“ und der französische Aufklärer Voltaire urteilte gar, der Koran sei „ein unverständliches Buch, das den gesunden Menschenverstand auf jeder Seite erschauern lässt“
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dieter
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Lieber Conzaliss,
wo kann man den Koran mal in deutscher Übersetzung lesen, ohne den Salafisten auf den Leim zu gehen :?:
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Orianne
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In meiner Bibliothek steht: Der Koran - Das heilige Buch des Islam von Murad Wilfried Hofmann und Max Henning (Übersetzer) - Das Buch ist gut verständlich mit Fussnoten.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

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dieter
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Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Tips. :D
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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