Vergleich: NS-Ideologie - Konservatismus u. Sozialismus

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Aneri hat geschrieben: Verstaatlichung findet nicht statt. Dennoch der Anteil des staatliches Besitzes ist erheblich. Ganz ohne Enteignung ist er gewachsen.
Welches Land meinst du?
In D ist mW der Staatsanteil nicht gewachsen, im Gegenteil, er ist durch Privatisierung gesunken. Bei Bahn, Post, Telekom, teilweise Energieunternehmen, aber auch beim Grund- und Immobilienbesitz.
Aneri

@Renegat
Vielleicht hast du Recht. Ich hatte an gesamten Haushalt gedacht, wie z. B. Autobahnen, Brücken, sozialen, Lehr- und Forschungseinrichtungen etc. Dass manches privatisiert wurde, zeigt nur, dass es zu "schwerfällig" wurde. Allerdings hatte ich nicht berücksichtigt, dass gesamte Wirtschaft ebenso zugewachsen ist. Daher ist vielleicht doch staatliche Zuwachs eher mäßig zu bezeichnen.
Man muss eigentlich die Zahlen prüfen und vergleichen.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Ich meine auch, dass schon einiges privatisiert wurde. In vielen Bereichen ist in meinen Augen dadurch aber noch nicht genug Wettbewerb entstanden - bei den Stromunternehnen, bei der Bahn, auch bei der Post gibt es einen sehr ungleichen Wettbewerb durch die Ungleichbehandlung bei der Umsatzsteuer. Zudem beobachte ich, dass bei der Privatisierung Fehler gemacht wurden. So sollten die Transportwege (Stromtrassen, Schienenwege usw.) Immer in der Hand des Staates bleiben, der für die Benutzung derselben Gebühren erhebt, und zwar von allen Benutzern in gleicher Höhe. Nur so entsteht ein gleichberechtigter Wettbewerb.

[ Post made via Android ] Bild
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Privatisierung ist ein schwieriges Thema, bes. bei der lebensnotwendigen Infrastruktur. Wettbewerb ist nicht alles, in Schienen Kabel- und Stromnetze muß langfristig investiert werden, auch auf dem Lande, wo es sich nicht lohnt. Briefe müssen schließlich überall zugestellt werden, solange es sie noch gibt. Privaten Investoren fehlt dafür der lange Atem.

Man könnte natürlich sagen, wer weit draußen wohnt, zahlt einfach mehr für Post, Multimedia etc, dafür wohnt er ja auch billiger. Dann würde der freie Markt das Problem schon alleine lösen :?:
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Renegat hat geschrieben:Privatisierung ist ein schwieriges Thema, bes. bei der lebensnotwendigen Infrastruktur. Wettbewerb ist nicht alles, in Schienen Kabel- und Stromnetze muß langfristig investiert werden, auch auf dem Lande, wo es sich nicht lohnt. Briefe müssen schließlich überall zugestellt werden, solange es sie noch gibt. Privaten Investoren fehlt dafür der lange Atem.
Darum meinte ich ja, die Netze sollten in der Hand des Staates bleiben, der dann für die Erhaltung und den Ausbau der Netze zuständig ist. Im Gegenzug wird zur dessen Finanzierung eine Durchleitungs- bzw. Benutzungsgebühr von jedem Teilnehmer erhoben. Das würde einen fairen Wettbewerb fördern.
Renegat hat geschrieben: Man könnte natürlich sagen, wer weit draußen wohnt, zahlt einfach mehr für Post, Multimedia etc, dafür wohnt er ja auch billiger. Dann würde der freie Markt das Problem schon alleine lösen :?:
Das Problem hätte sich bei meinem Modell in den meisten Bereichen erledigt. Bei der Post - da wäre sicher eine Art Zustellgarantie sinnvoll, d. h. in jeder Stadt oder Gemeinde muß jedes zustellende Postunternehmen auch die abgelegendsten Einwohner ohne Ausnahme mit Post beliefern. Von so einer Regelung habe ich schon gehört, aber bundesweit und zwar als Bedingung, um von der Umsatzsteuer befreit zu werden. Daraufhin haben Privatunternehmen versucht, ein bundesweites Netz auf die Beine zu stellen (auch die PIN AG war dabei), sind aber durch Insolvenzen gescheitert.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Nicht nur die Netze, auch die Schienen, alle Betriebe des öffentlichen Nahverkehrs. Und mit den Schienen das ganze Personal, was da dran hängt, die Fahrdienstleiter, Streckenwärter uvam.
Hätte der arme Staat es sich aber leisten können, die Schienenstränge zu verdoppeln auf manchen Strecken?
Ne, da schicken wir lieber private Busse auf die vollen Autobahnen wie in Entwicklungsländern wegen des Wettbewerbs :?: und schaffen langfristig die Eisenbahn ab.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Ja, daran sieht man mal wieder, dass fast nichts so läuft, wie es laufen müsste. Daran ist wirklich die Politik schuld, die entweder unfähig oder von der Wirtschaft nicht unabhängig genug ist. Ich weiß jetzt gerade nicht, was schlimmer ist.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Barbarossa hat geschrieben:Ja, daran sieht man mal wieder, dass fast nichts so läuft, wie es laufen müsste. Daran ist wirklich die Politik schuld, die entweder unfähig oder von der Wirtschaft nicht unabhängig genug ist. Ich weiß jetzt gerade nicht, was schlimmer ist.
Lieber Barbarossa,
Da ist auch die Politik daran schuld, aber nicht nur allein. Die ganze Gesellschaft hat sich geändert, es darf doch nicht sein, dass ein Teil der Schulabgänger überhaupt keinen Schulabschluss hat, noch nicht mal den Hauptschulabschluß . Anderseits, ich habe es bei unserem Sohn und der Tochter meines Bruders gesehen. Unser Sohn hatte im Jahr 2000 neben seinem Ing. Dipl. mit 1,4 noch den 1.Preis der FH Frankfurt/M. errungen. Ate sagte im nach sechsstündiger Befragung ohne Pause ab, seine Gehaltsvorstellungen wurden ihnen nicht passen, dabei hatte er keine Gehaltsvorstellungen geäußert. Ein andere Bewerber seines Studienganges, der viel schlechter als er war erhielt den Posten, Vetternwirtschaft. :evil: :twisted: Opel schrieb ihm, dass er sich noch nicht anderweitig entscheiden sollte und sagte nach zwei Monaten dann ab. Eine andere Firma wollte ihn als Springer in ganz Hessen einsetzen. Er war so verzweifelt, dass er sich wieder zum Studium angemeldet hatte. Er hatte eine Zusage von Mannesmann, da die aber übernommen werden sollte, mußten wir ihm zureden wie einen lahmen Gaul, bis er diese Stelle angenommen hat.
Ähnlich bei der Nichte, die Dr. der Biologie (Dr. phil. nat.) der Uni Frankfurt/M. geworden war. Sie mußte auch suchen, ist jetzt bei der BASF in Ludwigshafen, es wird sich nur mit dem Vornamen angeredet ihr Dr. kommt nicht zum Zuge :roll: .
Die Wirtschaft bemängelt, dass sie 150.000 Stellen nicht besetzen kann, aber 200.00 Bewerber suchen eine Lehrstelle.
So wird heute mit den jungen Leuten umgesprungen. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

dieter hat geschrieben:es wird sich nur mit dem Vornamen angeredet ihr Dr. kommt nicht zum Zuge :roll: .
Warum sollte sie auch darauf bestehen, mit "Frau Dr. Sowieso" angeredet zu werden? Auf dem Beförderungsschreiben ist der Titel ja dann wieder da...
Die Titelhuberei find ich sowieso nicht gut. (wurde im Übrigen auch in D quasi "abgeschafft", weil sie zu sehr an alte Zeiten erinnerte...)

Beppe
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:es wird sich nur mit dem Vornamen angeredet ihr Dr. kommt nicht zum Zuge :roll: .
Warum sollte sie auch darauf bestehen, mit "Frau Dr. Sowieso" angeredet zu werden? Auf dem Beförderungsschreiben ist der Titel ja dann wieder da...
Die Titelhuberei find ich sowieso nicht gut. (wurde im Übrigen auch in D quasi "abgeschafft", weil sie zu sehr an alte Zeiten erinnerte...)

Beppe
Lieber Beppe,
den Dr.-Titel hat sie sich durch gute Leistung in mehreren Jahren erworben, ohne dabei abgeschrieben zu haben, weil sie mit dem Wasser Versuche gemacht hatte.. :wink: :!: Das ist ein offizieller Namenszusatz durch eigene Leistung nicht wie ein Adelstitel. Natürlich besteht ein Neidkomplex, bei denjenigen, die keinen Doktortitel haben, ich sehe nicht ein, warum man eine selbsterworbene Leistung nicht herausstellen sollte.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

dieter hat geschrieben:ich sehe nicht ein, warum man eine selbsterworbene Leistung nicht herausstellen sollte.
In einer Firma, in der sich alle mit Vornamen ansprechen, klingt das leicht komisch: Dr.+Vorname, das beißt sich...

Im Ernst:
Glaubst du wirklich, es kommt gut an, wenn jemand in einer Firma, in der sich alle mit Vornamen anreden, darauf besteht, mit seinem Titel und dann gezwungenermaßen auch mit dem Nachnamen angesprochen zu werden?!?

Sein Ego zurückstellen und sich den Gepflogenheiten der Kollegen ein Stück weit anpassen, das gehört nun mal auch zur Teamfähigkeit...

Und, wie gesagt, die Titelhuberei gehört in vergangene Epochen!

Beppe
Der Germane
Mitglied
Beiträge: 402
Registriert: 27.02.2012, 14:48
Wohnort: Germanien

Servus Dieter,

ob derjenige jetzt einen akadem. Grad eines Dr., Prof. oder Sonstiges hat, ist so wurscht wie sonst etwas.
Es kommt doch darauf an, was derjenige im Kopf hat und wie er als Mensch sich gibt, bei Kollegen angesehen und respektiert wird.

Meist legen solche Menschen auf ihren "Bestandteil des Namens" keinen Wert, die äußerst seriös, kollegial und liebenswert herüberkommen und obendrein noch hochintelligent sind - das sind für mich die wahren Größen!!!
O heilig Herz der Völker, des hohen Gesanges und der göttlichen Ahnung.
Ernste und holde Heimat, Du Land der Liebe - O laß mich knien an Deinem
erschütternden Grabe.


Zum Gruße
Der Germane
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:ich sehe nicht ein, warum man eine selbsterworbene Leistung nicht herausstellen sollte.
In einer Firma, in der sich alle mit Vornamen ansprechen, klingt das leicht komisch: Dr.+Vorname, das beißt sich...
Im Ernst:
Glaubst du wirklich, es kommt gut an, wenn jemand in einer Firma, in der sich alle mit Vornamen anreden, darauf besteht, mit seinem Titel und dann gezwungenermaßen auch mit dem Nachnamen angesprochen zu werden?!?
Sein Ego zurückstellen und sich den Gepflogenheiten der Kollegen ein Stück weit anpassen, das gehört nun mal auch zur Teamfähigkeit...
Und, wie gesagt, die Titelhuberei gehört in vergangene Epochen!
Beppe
Lieber Beppe,
gehört nicht zu anderen Epochen, weil er im täglichen Leben ständig gebraucht wird. Wenn einer DR. ist, dann nennt er sich auch so. Außerdem besteht darin eine Leistung, die ein Anderer nicht erbracht hat. :wink: Wenn in einer Gruppe alle Doktoren sind, dann kann man den natürlich weglassen, sonst soll er nur erreichen, den Anderen klein zu machen und auf das Niveau der Anderen zurückzudrücken, damit der Arbeitgeber ja nicht soviel Gehalt zahlen muß :evil: Huberei sagen nur diejenigen, die keinen Dr. haben. Deshalb versuchen auch viele in der Politik einen solchen Titel mit unlauteren Mitteln zu erwerben. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

dieter hat geschrieben:sonst soll er nur erreichen, den Anderen klein zu machen und auf das Niveau der Anderen zurückzudrücken, damit der Arbeitgeber ja nicht soviel Gehalt zahlen muß
Und warum genau stört´s dich jetzt, dass deine Nichte ihren Doktortitel nicht als Alltagsanrede im Job verwenden darf??
Stört´s dich, dass sich deine Nichte NICHT von den anderen abheben darf, weil sie ja so viel schon geleistet hat (haben die anderen BASF´ler keinen Doktortitel), oder stört dich, dass durch die "Unterdrückung" des Doktortitels die anderen weniger Geld kriegen?

Beppe
Wahrheit
Mitglied
Beiträge: 81
Registriert: 11.03.2013, 01:49

Das hat dann aber eher damit zu tun, das gewisse Menschen ein kaputtes Ego haben. Deswegen müssen sie sich jeden Tag selber daran erinnern, wie viel toller und besser sie doch als, die anderen sind.

Schließlich geht die erbrachte Leistung nicht verloren und verliert auch nicht an Wert.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Politische Theorien“