Der Liberalismus als Philosophie

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Peppone hat geschrieben:PS: Seit wann ist ein "Liberaler" ein Philosoph?!? Es mag liberale Philosophen geben, aber philosophische Liberale?
:mrgreen:
Warum nicht?
Liberalismus ist im Grunde eine Philosophie, nämlich die Philosophie des Individualismus, dem ich im Grunde am nächsten bin.
:roll:
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
Balduin
Administrator
Beiträge: 4213
Registriert: 08.07.2008, 19:33
Kontaktdaten:

Barbarossa hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:PS: Seit wann ist ein "Liberaler" ein Philosoph?!? Es mag liberale Philosophen geben, aber philosophische Liberale?
:mrgreen:
Warum nicht?
Liberalismus ist im Grunde eine Philosophie, nämlich die Philosophie des Individualismus, dem ich im Grunde am nächsten bin.
:roll:
Auch hier möchte ich vorschlagen, das Thema zu trennen :mrgreen: - hört sich klasse für die politische Theorie an, bisher haben wir noch nie über den Liberalismus an sich diskutiert oder?

Ich denke den Liberalismus sollte man nicht ausschließlich mit der FDP in Verbindung bringen - vielmehr ist er in allen demokratischen Parteien des Bundestages aufgegangen - die Piratenpartei führt den Liberalismus ja irgendwie auch auf eine neue Art fort.
Der Liberalismus als politische Ideologie baut ja das Fundament unserer rechtsstaatlichen Republik und ist im Grundgesetz verkörpert.
Herzlich Willkommen auf Geschichte-Wissen - Registrieren - Hilfe & Anleitungen - Mitgliedervorstellung

He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Ralph hat geschrieben:...Auch hier möchte ich vorschlagen, das Thema zu trennen :mrgreen: - hört sich klasse für die politische Theorie an, bisher haben wir noch nie über den Liberalismus an sich diskutiert oder?...
Stimmt.
:arrow: Ich habe also ein neues Thema daraus gemacht.
:wink:

Wikipedia sagt uns zum:
Der Liberalismus (lat. liber: „frei“; liberalis, „die Freiheit betreffend, freiheitlich“) ist eine politische Ideologie und Bewegung, die eine freiheitliche politische, ökonomische und soziale Ordnung anstrebt. Hervorgegangen ist der Liberalismus aus den englischen Revolutionen des 17. Jahrhunderts.[1] Leitziel des Liberalismus ist die Freiheit des Individuums vornehmlich gegenüber staatlicher Gewalt. Der Liberalismus gilt auch als wichtige Strömung der politischen Philosophie.
Siehst du, Beppe? :wink:
Es gibt aber verschiedene Formen des Liberalismus:
- Verfassungsliberalismus
- Wirtschaftsliberalismus
- Sozialer Liberalismus
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Renegat
Mitglied
Beiträge: 2045
Registriert: 29.04.2012, 19:42

Kann man über Freiheit separat diskutieren?
Gehören nicht die anderen beiden Werte Gleichheit und Brüderlichkeit zum gesamten Spannungsfeld? Zwischen den 3 klassischen Polen ist jeweils abzuwägen.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Alle drei Pole machen ja den Liberalismus aus. Und über den wollen wir uns je hier austauschen.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Barbarossa hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:PS: Seit wann ist ein "Liberaler" ein Philosoph?!? Es mag liberale Philosophen geben, aber philosophische Liberale?
:mrgreen:
Warum nicht?
Liberalismus ist im Grunde eine Philosophie, nämlich die Philosophie des Individualismus, dem ich im Grunde am nächsten bin.
:roll:
Lieber Barbarossa,
ich nicht. :roll: Wie schon Renegat schrieb Gleichheit und Brüderlichkeit gehören auch dazu. Für mich ist vorallem der Neoliberalismus die Freiheit des Dschungels. Wir brauchen keinen Manchester-Kapitalismus. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

dieter hat geschrieben:Liberalismus ist im Grunde eine Philosophie, nämlich die Philosophie des Individualismus, dem ich im Grunde am nächsten bin.

Lieber Barbarossa,
ich nicht. Wie schon Renegat schrieb Gleichheit und Brüderlichkeit gehören auch dazu. Für mich ist vorallem der Neoliberalismus die Freiheit des Dschungels. Wir brauchen keinen Manchester-Kapitalismus. :roll:
Nun sind aber Liberalismus und Neoliberalismus nicht das Gleiche.

Ich sprach in meinem Eingangszitat, das unverhofft zum Themeneröffner wurde, eigentlich vom Neoliberalismus.

Der klassische Liberalismus des 19.Jhs. entstand mow tatsächlich aus der Frz.Rev., von daher gehören Gleichheit und Brüderlichkeit zumindest als Schlagworte schon auch dazu, auch wenn die Grundlagen schn früher von Locke oder auch Kant gelegt worden sind. Smith wendete die liberalen Gedanken auf den Wirtschaftssektor an, Montesquieu auf die Verfassungen (Gewaltenteilung), die Genossenschaftler versuchten später noch, Wirtschaft und sozialen Gedanken unter einen Hut zu bringen.

Wikipedia nennt das Ganze "Ideologie", ich würde v.a. für die frühen Liberalen auch die Bezeichnung "Philiosophie" nicht für falsch halten.

Beppe
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Lieber Beppe,
für das 19.Jahrhundert war sicherlich der Liberalismus richtig, vorallem im DR, um die Macht der Kronen einzuschränken. Aber nach meiner unmaßgeblichen meinung ist es ein Auslaufmodell. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
für das 19.Jahrhundert war sicherlich der Liberalismus richtig, vorallem im DR, um die Macht der Kronen einzuschränken. Aber nach meiner unmaßgeblichen meinung ist es ein Auslaufmodell. :wink:
Findest du?
Ich glaube eher, die Gesellschaft wird immer individualistischer = liberaler, wobei die FDP als Partei der Liberalen den Ruf gerade mit aller Kraft verdirbt.
:evil: :evil: :evil:
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Lieber Barbarossa,
das tut sie. :wink: Aber Individualismus kann sich nur derjeneige leisten, der etwas begütert ist, HartzIV-Empfänger und der überwigende Teil der Menschheit, die darum kämpfen muß ihr Existenz fristen zu können, wohl nicht. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

dieter hat geschrieben:...Aber Individualismus kann sich nur derjeneige leisten, der etwas begütert ist, HartzIV-Empfänger und der überwigende Teil der Menschheit, die darum kämpfen muß ihr Existenz fristen zu können, wohl nicht. :roll:
Ja gut, wenn man nur von der finanziellen Seite herangeht, dann magst du recht haben. Selbst wer auch nur seinen Arbeitslohn mit Hartz IV aufstocken muß, ist von der Solidargemeinschaft abhängig.
Die Frage ist nur, ob man das ausschließlich von der materiellen Seite sehen muß, oder ob nicht auch persönliche Freiheiten und die Art, wie man lebt, mit hinein gehören.
Das ist wohl die hauptsächliche Frage bei dem Thema: Was jeder einzelne unter Individualismus versteht.
Was versteht ihr darunter?
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
Peppone
Mitglied
Beiträge: 2414
Registriert: 30.04.2012, 18:41

Barbarossa hat geschrieben:Das ist wohl die hauptsächliche Frage bei dem Thema: Was jeder einzelne unter Individualismus versteht.
Was versteht ihr darunter?
Dass ich mein Leben kann, so, will ich es will, mit der Einschränkung, dass ich damit nicht andere einschränke.

Beppe
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Das ist wohl die hauptsächliche Frage bei dem Thema: Was jeder einzelne unter Individualismus versteht.
Was versteht ihr darunter?
Dass ich mein Leben kann, so, will ich es will, mit der Einschränkung, dass ich damit nicht andere einschränke.

Beppe
Ja gut. Und wie wichtig ist der finazielle Aspekt dabei?
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Aber Individualismus kann sich nur derjeneige leisten, der etwas begütert ist, HartzIV-Empfänger und der überwigende Teil der Menschheit, die darum kämpfen muß ihr Existenz fristen zu können, wohl nicht. :roll:
Ja gut, wenn man nur von der finanziellen Seite herangeht, dann magst du recht haben. Selbst wer auch nur seinen Arbeitslohn mit Hartz IV aufstocken muß, ist von der Solidargemeinschaft abhängig.
Die Frage ist nur, ob man das ausschließlich von der materiellen Seite sehen muß, oder ob nicht auch persönliche Freiheiten und die Art, wie man lebt, mit hinein gehören.
Das ist wohl die hauptsächliche Frage bei dem Thema: Was jeder einzelne unter Individualismus versteht.
Was versteht ihr darunter?
Lieber Barbarossa,
ich verstehe darunter, dass jeder Mensch in Würde und Anstand leben kann. Deshalb bin ich auch für das unbedingte Grundeinkommen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ich verstehe darunter, dass jeder Mensch in Würde und Anstand leben kann. Deshalb bin ich auch für das unbedingte Grundeinkommen. :wink:
Ach tatsächlich? Du auch?
Auch darüber haben wir ein eigenes Thema: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... f=7&t=2993

Da kannst du gerne mal ausfühlicher etwas dazu schreiben.
:wink:
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Politische Theorien“