Die Globalisierung im Kontext der menschlichen Evolution

Allgemeine politikwissenschaftliche Diskussionen

Moderator: Barbarossa

Aneri

Peppone hat geschrieben: Also MÜSSEN die Konkurrenten auch zusammenarbeiten, um existieren zu können.
Die Theorie der Machtkämpfe war im Einklang mit dem Überleben des Stärksten - der damaligen Interpretation der Evolution. Seit dem Biologen haben gefunden, dass nicht nur die Spannungen, Auseinandersetzungen lassen die Evolution fortschreiten. Die Symbiosen, die Partnerschaften sind nicht weniger wichtig.

Ich bin der Meinung, dass die Wirtschaft, die für die Kriege, Eroberungen, Ausbeutungen verantwortlich ist, wird in Zukunft immer mehr für die Ausgeglichenheit in dem zwischenstaatlichen Wechselwirkungsnetz sorgen. Man beschimpft oft die Globalisierung und übersieht, dass, wenn unsere Welt als eine Einheit funktionieren wird, die negativen Entwicklungen in einem Staat durch alle andere Staaten "schmerzhaft" empfunden werden und durch die globale Ganzheit werden die Maßnahmen ergriffen um diese Entwicklungen reversibel zu machen oder sie auf die Weise zu lenken, dass die Folge das globales Netz nicht gefährdet. Man wird global nicht nur durch die Wirtschaft. Die Medien, der Internet lassen auf Ereignisse auf andere Seite der Planet in Echtzeit zu reagieren.

Nach meine Vorstellung müsste eine Spezialisierung in dem Wirtschaftsnetz erfolgen. Somit der Geld und Warenfluss nicht nur zur bestimmeten Zentren folgt und ander Orten sind benachteiligt. Es werden viele spezialisierte Zentren auf dem Globus sein, so dass man keine wirkliche Wirtschaftsmächte vorhanden sein werden, da jede hat nur ein Teil von der Macht.
Renegat
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Peppone hat geschrieben: Also MÜSSEN die Konkurrenten auch zusammenarbeiten, um existieren zu können.
Aneri hat geschrieben:Die Theorie der Machtkämpfe war im Einklang mit dem Überleben des Stärksten - der damaligen Interpretation der Evolution. Seit dem Biologen haben gefunden, dass nicht nur die Spannungen, Auseinandersetzungen lassen die Evolution fortschreiten. Die Symbiosen, die Partnerschaften sind nicht weniger wichtig.
Von Seiten der Evolutionsbiologie habe ich noch nie über die Globalisierung nachgedacht. Das ist aber ein sehr interessanter Ansatz.
Aneri hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass die Wirtschaft, die für die Kriege, Eroberungen, Ausbeutungen verantwortlich ist, wird in Zukunft immer mehr für die Ausgeglichenheit in dem zwischenstaatlichen Wechselwirkungsnetz sorgen. Man beschimpft oft die Globalisierung und übersieht, dass, wenn unsere Welt als eine Einheit funktionieren wird, die negativen Entwicklungen in einem Staat durch alle andere Staaten "schmerzhaft" empfunden werden und durch die globale Ganzheit werden die Maßnahmen ergriffen um diese Entwicklungen reversibel zu machen oder sie auf die Weise zu lenken, dass die Folge das globales Netz nicht gefährdet. Man wird global nicht nur durch die Wirtschaft. Die Medien, der Internet lassen auf Ereignisse auf andere Seite der Planet in Echtzeit zu reagieren.

Nach meine Vorstellung müsste eine Spezialisierung in dem Wirtschaftsnetz erfolgen. Somit der Geld und Warenfluss nicht nur zur bestimmeten Zentren folgt und ander Orten sind benachteiligt. Es werden viele spezialisierte Zentren auf dem Globus sein, so dass man keine wirkliche Wirtschaftsmächte vorhanden sein werden, da jede hat nur ein Teil von der Macht.
Laßt uns den Gedanken weiterdenken, bisher wurde öffentlich ja eher vor den Gefahren der Globalisierung gewarnt, besonders für den Arbeitsmarkt.
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Barbarossa
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Ja gut, da wre ich auch dafür, aber passt das noch in dieses Thema ("Der Mechanismus in der kommunistischen Philosophie")?
Oder soll ich die letzten beiten Beiträge lieber abtrennen und ein neues Thema daraus machen?
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:Ja gut, da wre ich auch dafür, aber passt das noch in dieses Thema ("Der Mechanismus in der kommunistischen Philosophie")?
Oder soll ich die letzten beiten Beiträge lieber abtrennen und ein neues Thema daraus machen?
Ja, gute Idee, bitte abtrennen und ein neues Thema draus machen.
Ein neuer Titel fällt mir auf die Schnelle nicht ein, irgendwas mit Globalisierung, aber nicht an den anderen Globalisierungsthread anhängen.
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Barbarossa
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Mach ich doch glatt.
:wink:
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Barbarossa hat geschrieben:Mach ich doch glatt.
:wink:
Danke, ich muß noch etwas drüber nachdenken, bevor ich was schreiben kann. Vielleicht schreiben Peppone, Aneri oder andere User auch dazu, es geht ja schließlich um Zusammenarbeit.
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Barbarossa
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Das Thema der Globalisierung im Zusammenhang mit der menschlichen Evolution zu betrachten, ist wirklich mal eine ganz andere Seite.
Meine ersten Gedanken dazu:

Das Gegenteil von Globalisierung ist ja Isolation. Ich denke, diese entstand zwangläufig schon sehr früh, spätestens seit der Ausbreitung des Homo Sapiens über den gesamten Erdball. Durch die Entfernungen zur ursprünglichen Heimat der jeweiligen Emigranten rissen die Verbindungen sicher häufig ab, vor allem dann, wenn die Emigration über ein Meer oder eine Wasserstraße stattfand.
Auch Kriege sind für einen friedlichen Handel ein Hindernis. Wer gegeneinander Krieg führt, wird kaum miteinander Handel treiben.
Aber andererseits eine Frage, die ich hier aufwerfen möchte:
Wie ist das mit den Großreichen bzw. Weltreichen?
Sind die vielen Versuche, das Reich möglichst weit auszudehnen, bereits erste Ansätze für eine Globalisierung?

Da gab es ja bereits eine Vielzahl:
- Das Großpersische Reich der Antike
- Das Reich Alexanders des Großen
- Das Römische Reich
- Das Mongolenreich
- Das Russische Reich/Die Sowjetunion
und nicht zuletzt
- Die europäischen Kolonialreiche - insbesondere Spanien, Portugal, England/Großbritannien, Frankreich, Deutschland ...

Waren das nicht vielleicht schon Globalisierungsversuche auf gewaltsame Art?

Und nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges kam man zu der Einsicht, daß es auf diese Weise nicht geht und versucht nun eine Globalisierung auf friedliche Weise zu erreichen?

Hier vor allem der Völkerbund/die UNO, EWG/EG/EU, aber bis 1990 auch der RGW.
Außerdem gibt es z. B. mit dem Klimawandel inzwischen globale Probleme, die auch nur global zu lösen zu lösen sind, so z. B. mit internationalen Klimakonferenzen.
Wenn man Homo Sapiens mit "Einsichtsfähiger Mensch" übersetzt, könnte man also das Thema auch mit der Frage untertiteln:
Werden wir allmählig immer "sapiger"?
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:Das Thema der Globalisierung im Zusammenhang mit der menschlichen Evolution zu betrachten, ist wirklich mal eine ganz andere Seite.
Das birgt allerdings auch einige Schwierigkeiten. Seit Darwin ist die Forschung in der Biologie vorangeschritten und Darwin selbst immer besser verstanden und richtiger interpretiert worden. Es geht in der Evolution um den Fortpflanzungserfolg, also das Überleben, Fortpflanzen, Aussterben oder verminderte Vorkommen von genetischen Merkmalen. Bei allen bis heute überlebenden Arten haben sich Strategien entwickelt, die zum Fortpflanzungserfolg führten.
Innerhalb der Arten hat man dieses Prinzip früher oft als das Überlebensrecht des Stärkeren interpretiert und mit dieser "natürlichen Auslese" auch Kriege und Massenvernichtung begründet.
Innerhalb der Arten kann es ja nur um einzelne genetische Merkmale gehen, damit sind wir bei Dawkins "egoistischem Gen", wo manchmal auch Helfer die Fortpflanzung von nahe Verwandten fördern und dabei ihre eigene zurückstellen, wie etwa bei den Ameisen.
Mit der reinen Evolutionslehre erschließt sich mir die Globalisierung noch nicht, evtl. kann man sie mit der Verhaltensbiologie besser in Einklang bringen.
Barbarossa hat geschrieben:Meine ersten Gedanken dazu:

Das Gegenteil von Globalisierung ist ja Isolation. Ich denke, diese entstand zwangläufig schon sehr früh, spätestens seit der Ausbreitung des Homo Sapiens über den gesamten Erdball. Durch die Entfernungen zur ursprünglichen Heimat der jeweiligen Emigranten rissen die Verbindungen sicher häufig ab, vor allem dann, wenn die Emigration über ein Meer oder eine Wasserstraße stattfand.
Ja, große Meere trennen, Flüsse dagegen verbinden eher, du hast sie bereits Wasserstraße genannt. Wüsten und Gebirge wirkten mindestens ebenso isolierend wie Wasser auch auf die genetischen Merkmale.
Barbarossa hat geschrieben:Auch Kriege sind für einen friedlichen Handel ein Hindernis. Wer gegeneinander Krieg führt, wird kaum miteinander Handel treiben.
Aber andererseits eine Frage, die ich hier aufwerfen möchte:
Wie ist das mit den Großreichen bzw. Weltreichen?
Sind die vielen Versuche, das Reich möglichst weit auszudehnen, bereits erste Ansätze für eine Globalisierung?

Da gab es ja bereits eine Vielzahl:
- Das Großpersische Reich der Antike
- Das Reich Alexanders des Großen
- Das Römische Reich
- Das Mongolenreich
- Das Russische Reich/Die Sowjetunion
und nicht zuletzt
- Die europäischen Kolonialreiche - insbesondere Spanien, Portugal, England/Großbritannien, Frankreich, Deutschland ...

Waren das nicht vielleicht schon Globalisierungsversuche auf gewaltsame Art?
Bei diesen Reichen ging es mehr oder weniger um eine Vormachtsstellung, Hegemonie, also eigentlich das Gegenteil von Kooperation auf Augenhöhe. Man kann globale Zusammenarbeit schwer mit Waffengewalt erzwingen, denken wir heute. Bis vor kurzem und teilweise noch heute wurden und werden Ziele erzwungen, die man nicht friedlich durchsetzen konnte. Das geht schneller und ist auf den ersten Blick scheinbar billiger.


Barbarossa hat geschrieben:Und nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges kam man zu der Einsicht, daß es auf diese Weise nicht geht und versucht nun eine Globalisierung auf friedliche Weise zu erreichen?

Hier vor allem der Völkerbund/die UNO, EWG/EG/EU, aber bis 1990 auch der RGW.
Außerdem gibt es z. B. mit dem Klimawandel inzwischen globale Probleme, die auch nur global zu lösen zu lösen sind, so z. B. mit internationalen Klimakonferenzen.
Wenn man Homo Sapiens mit "Einsichtsfähiger Mensch" übersetzt, könnte man also das Thema auch mit der Frage untertiteln:
Werden wir allmählig immer "sapiger"?
Das hast du schön gesagt, vielleicht und hoffentlich überlebt vernünftiges Verhalten. Wobei Verhalten und Evolution rein technisch schwierig zusammenzubringen ist.

Ich denke aber, dass es gerade in der Geschichte Phasen und kulturelle Aspekte gab und gibt, in der Kooperation und Austausch das Überleben sicherte, vielleicht waren diese Phasen sogar länger und prägender. Schließlich ist Homo nicht nur vernunftbegabt sondern vor allem sozial.
Als Beispiel fällt mir die frühe Bronzezeit ein, geprägt durch den großräumigen Austausch von Waren und Wissen. Oder das besonders in Halbwüsten und Steppen ausgeprägte Gastrecht als überlebenssichernde Übereinkunft auf Gegenseitigkeit.
Aneri

Na ja, da ich irgendwie zum Gründer dieses Threads geworden bin, möchte ich etwas über Evolution äußern. Die Evolutionsthema ist meine Passion, wenn nicht schon ein bisschen eine Obsession. Ich begann damit zu beschäftigen in einer Auseinandersetzung mit der Memtheorie, die das Vorhandensein der Meme in kulturelle Evolution ähnlich der Genen in biologischen postuliert. Dass es eine Ähnlichkeit in beiden Evolutionen gibt, glaube wird hier keiner bestreiten. In meine Suche nach dem Muster, nach gesetzmäßiger Entfaltung einer Evolution hatte ich die stoffliche Welt und Quantenebene eingezogen. Daraus entstand eine allgemeine Evolutionstheorie, die allerdings bis jetzt noch nicht veröffentlicht ist. Es fällt mir schwer nicht durch Prisme meiner Theorie alles zu beobachten, da ich ganz andere Perspektive als gewohnt angenommen habe. Dennoch versuche ich trotzdem...
Renegat hat geschrieben:
Innerhalb der Arten kann es ja nur um einzelne genetische Merkmale gehen, damit sind wir bei Dawkins "egoistischem Gen", wo manchmal auch Helfer die Fortpflanzung von nahe Verwandten fördern und dabei ihre eigene zurückstellen, wie etwa bei den Ameisen.
Die von mir erwähnte Perspektive bedeutet alles als Wechselwirkungsnetze zu betrachten. Eine Zelle ist ein Wechselwirkungsnetz. Man ist allgemein gewöhnt nur DNS-Molekülen, s. g. Genen eine Achtung schenken. Die kurzlebigen Proteine, die um Potenzen(!) komplexer als das DNS Molekül sind, sind in der Wahrnehmung vernachlässigt. Es ist aber eine Verzerrung der Wirklichkeit. Ein DNS Molekül niemals sich selbständig reproduziert, er ist eingebettet in die Ganzheit einer Zelle. Wenn man jetzt sich von der Vorstellung der DNS als steuernden Informationseinheit löst und beginnt die DNS als eine Kultur des Proteinen-W-W-Netzes zu verstehen, dann die Analogie mit der zivilisatorischen Welt erhält ganz anderen Licht. Es gibt keine Information an sich. Es ist ein Speicher der Information – die DNS, bzw. RNS-Molekül und es gibt die Einheiten, die im Stande sind die Information zu deuten, sie zu vervielfältigen und zu verändern. Auch das egoistische Gen verliert seine Bedeutung, weil es keine egoistische Kultur gibt, es kann nur der Mensch sein. Es steht aber nie EIN Mensch gegen die Kultur. Es ist immer eine statische Menge (also ein W-W-Netz). Wenn alle egoistisch sein sollten, dann das W-W-Netz runtergeht. Aus vorbei, es scheidet von der Evolutionsbühne aus. Daher wird das W-W-Netz als eine sich erhaltende Ganzheit die kulturellen Sperren für den wuchernden Egoismus seiner Einheiten finden. Aus dieser Sicht wird auch Gruppenselektion erklärbar, da es bedeutet, dass es sich neue Ebene sich erhaltenden Einheit (Familie, Insektenstaat etc.) gebildet ist, die durch die Regeln, die erst sich auf einer fundamentaleren (also genetischen) Ebene verankert bevor eigene Kultur entwickeln kann..
Ein von mir entdeckten Mustern ist die Spiegelung der vorigen Entwicklungen auf neu gegründete Ebene und die Vorskizzierung der Zukunft in deren Fortschreitung. In der zivilisatorischen Welt bedeutet es die Spiegelung der Evolution des mehrzelligen Organismus auf neue Ebene. Nach meiner Vorstellung würden wir viel besser die Evolution des Mehrzellers verstehen, wenn wir uns mit unserer – zivilisatorischer – Evolution beschäftigen würden und das Gegenteil, das komplexe Organismus hilft uns besser uns selbst zu verstehen.
Barbarossa hat geschrieben:
Meine ersten Gedanken dazu:
Das Gegenteil von Globalisierung ist ja Isolation. Ich denke, diese entstand zwangläufig schon sehr früh, spätestens seit der Ausbreitung des Homo Sapiens über den gesamten Erdball. Durch die Entfernungen zur ursprünglichen Heimat der jeweiligen Emigranten rissen die Verbindungen sicher häufig ab, vor allem dann, wenn die Emigration über ein Meer oder eine Wasserstraße stattfand.
Ich denke, dass der Begriff Differenzierung passt besser, weil Globalisierung bedeutet auch eine Konsolidierung. Die geologische Isolation brachte viel zur kulturellen Differenzierung. Jedoch muss nicht übersehen werden, dass die Kultur selbst hat eine abgrenzende Eigenschaft für eine Gemeinschaft. Wenn man sich mit einer Gemeinschaft identifiziert, mit ihrer Kultur, mit ihren Werten, dann grenzt sich gegenüber anderen Kulturen ab.

Barbarossa hat geschrieben:
Auch Kriege sind für einen friedlichen Handel ein Hindernis. Wer gegeneinander Krieg führt, wird kaum miteinander Handel treiben.
Aber andererseits eine Frage, die ich hier aufwerfen möchte:
Wie ist das mit den Großreichen bzw. Weltreichen?
Sind die vielen Versuche, das Reich möglichst weit auszudehnen, bereits erste Ansätze für eine Globalisierung?

Da gab es ja bereits eine Vielzahl:
- Das Großpersische Reich der Antike
- Das Reich Alexanders des Großen
- Das Römische Reich
- Das Mongolenreich
- Das Russische Reich/Die Sowjetunion
und nicht zuletzt
- Die europäischen Kolonialreiche - insbesondere Spanien, Portugal, England/Großbritannien, Frankreich, Deutschland ...

Waren das nicht vielleicht schon Globalisierungsversuche auf gewaltsame Art?
Du (oder Jemand anders) hat schon diese Frage mal gestellt. Nach meinem Evolutionsmuster durchläuft jede Materieform eine ähnliche Entwicklung. Die Hochkulturen der zivilisatorischen Welt entsprechen dem Gluon-Quark-Plasma in der Quantenwelt, die Entstehung und Entwicklung der Sterne ersten Generation der klassischen Welt (es war besonders schwere Sterne) und die Entstehung des Zellkerns und Endosymbiosen der Ur-Eukaryote in lebender Welt. Alle diese evolutiven Einheiten haben gemeinsam, dass sie nach ihre Entwicklung eine Referenz hinterlassen, in deren Wirkung die nächsten evolutiven Einheiten sich entwickeln: die Quarks eingesperrt in dem Teilchen Hadron, die Sterne nächsten Generationen entstehen und entwickeln sich in Wirkungsraum des Schwarzes Lochs (Galaxie), die Eukaryote evolviert in Wirkungsraum der sexuellen Triebes (einer Art). Alle diese Einheiten in der Schatten dieser Referenz entwickeln sich zur komplexen Einheiten: Atomkern, Stern-Planeten-Systeme, mehrzelliger Organismus. Die Referenz, die Hochkulturen hinterlassen haben, ist ihre Kultur, alles voran die Religion. Die nächsten Generationen der Staaten entstehen und entwickeln sich in dem Wirkungsraum dieser Referenz.
Es gibt in der Evolution keinen Egoismus, Altruismus, Gewalt und ähnl. Man muss von diesen Begrifflichkeiten sich lösen, wenn man ein Muster in der Evolution entdecken will.

Barbarossa:
Wenn man Homo Sapiens mit "Einsichtsfähiger Mensch" übersetzt, könnte man also das Thema auch mit der Frage untertiteln:
Werden wir allmählig immer "sapiger"?
Renegat:
Das hast du schön gesagt, vielleicht und hoffentlich überlebt vernünftiges Verhalten. Wobei Verhalten und Evolution rein technisch schwierig zusammenzubringen ist.
Die Idee der Notwendigkeit die zivilisatorischen Wechselwirkungsprodukte vollständig zu recyceln beginnt zu expandieren. Wenn dieser Wert in Hierarchie der Werte dominierend wird, dann haben wir echte Globalisierung, weil dieser Wert eine Referenz für alle unterschiedlichen Kulturen stellen würde. Dafür braucht man Zeit. Durch ihn äußert sich die Selbsterhaltung der Zivilisation. Da ich weniger in den Mensch als in die Selbsterhaltung einer evolutiven Ganzheit - der Zivilisation – glaube, bin ich zuversichtlich, dass wir es schaffen.
Renegat
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Ehrlich gesagt, Aneri, überfordert mich dein Beitrag etwas. Kannst du deine These bitte etwas kürzer und klarer darstellen?
Es wäre doch schade, wenn das Thema einschliefe.
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:Ehrlich gesagt, Aneri, überfordert mich dein Beitrag etwas...
Ich muß ehrlich zugeben, mir geht es genauso. Ich wollte nur nicht gleich etwas von mir geben, denn es hätte ja sein können, daß die Diskussion auf diesem hohen, fast schon wissenschaftlichem Niveau, weitergeführt wird.
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Aneri

O´key, bin einverstanden. Zu hoch gegriffen. Bleiben wir beim Thema. Setzen wir uns kritisch mit dem Titel: Die Globalisierung im Kontext der menschlichen Evolution.

Was versteht ihr unter menschliche Evolution? So wie ich verstehe, denkt ihr an die biologische Evolution. In der zivilisatorischen Evolution evolviert zwar auch genetische Erbgut, aber er bleibt trotzdem in einem genetischen Pool des Homo Sapiens. Zum anderen die kulturelle Errungenschaften des Menschen wirken gegen seine biologischen Evolution. Statt einen Fell wachsen zu lassen, lässt ein Mensch sich bekleiden. Dies wirkt auch zur Erhaltung des weitgehend einheitlichen genetischen Guts, obwohl der Mensch verschiedenste geologische Regionen - ganze Planet - erobert hat. Seine Kultur wirkt gegen selektive Wirkung der Umwelt. Also seine Kultur begünstigt die Globalisierung, im Sinne der Verbreitung des Homo Sapiens ohne weiter in biologische Arten ausdiffirenziert zu sein. Einmalige Situation im biologischen Evolution, die mit der Expansion und selektiver Wirkung der Umwelt Variationen - unterschiedliche Arten - geschafft hat.

Die Ursprung des Themas lag aber nicht in dieser Art Globalisierung. Man denkt an neuzeitliche Ereignisse. Diese Globalisierung würde ich nicht in Kontext einer biologischen Evolution betrachten. Man muss es in Kontext der kulturellen Evolution betrachten. Dafür muss man aber wesentliche Dinge klären. Was versteht man unter der Evolution allgemein und unter der kulturellen Evolution konkret. Was ist ihre Einheiten?
Renegat
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Aneri hat geschrieben:O´key, bin einverstanden. Zu hoch gegriffen. Bleiben wir beim Thema. Setzen wir uns kritisch mit dem Titel: Die Globalisierung im Kontext der menschlichen Evolution.

Was versteht ihr unter menschliche Evolution? So wie ich verstehe, denkt ihr an die biologische Evolution. In der zivilisatorischen Evolution evolviert zwar auch genetische Erbgut, aber er bleibt trotzdem in einem genetischen Pool des Homo Sapiens. Zum anderen die kulturelle Errungenschaften des Menschen wirken gegen seine biologischen Evolution. Statt einen Fell wachsen zu lassen, lässt ein Mensch sich bekleiden. Dies wirkt auch zur Erhaltung des weitgehend einheitlichen genetischen Guts, obwohl der Mensch verschiedenste geologische Regionen - ganze Planet - erobert hat. Seine Kultur wirkt gegen selektive Wirkung der Umwelt. Also seine Kultur begünstigt die Globalisierung, im Sinne der Verbreitung des Homo Sapiens ohne weiter in biologische Arten ausdiffirenziert zu sein. Einmalige Situation im biologischen Evolution, die mit der Expansion und selektiver Wirkung der Umwelt Variationen - unterschiedliche Arten - geschafft hat.

Die Ursprung des Themas lag aber nicht in dieser Art Globalisierung. Man denkt an neuzeitliche Ereignisse. Diese Globalisierung würde ich nicht in Kontext einer biologischen Evolution betrachten. Man muss es in Kontext der kulturellen Evolution betrachten. Dafür muss man aber wesentliche Dinge klären. Was versteht man unter der Evolution allgemein und unter der kulturellen Evolution konkret. Was ist ihre Einheiten?
Ja, so verstehe ich, was du meinst. Der Mensch ist nicht mehr abhängig von Mutationen und anderen biologischen Anpassungen seines Genpools, weil er dank Kultur, Technik mit ganz verschiedenen Umweltbedingungen zurechtkommt.
Das konnte er aber nur, weil seine genetische Ausstattung ihn so flexibel gemacht hat. Diese Anpassungsfähigkeit ist quasi die Spezialisierung. Das beginnt schon mit der Ernährung von Allesfresser Homo.
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dieter
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Ihr Lieben,
es ist doch alles ganz einfach. Derjenige, welcher sich einer neuen Situation am Besten anpassen kann, hat die größten Chancen zu überleben. Deswegen ist auch der Neandertaler ausgestorben, weil er auf Fleischverzehr spezialisiert war und der HSS Früchte und andere Dinge zu sich nahm. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Aneri

Renegat hat geschrieben: Ja, so verstehe ich, was du meinst. Der Mensch ist nicht mehr abhängig von Mutationen und anderen biologischen Anpassungen seines Genpools, weil er dank Kultur, Technik mit ganz verschiedenen Umweltbedingungen zurechtkommt.
Das konnte er aber nur, weil seine genetische Ausstattung ihn so flexibel gemacht hat. Diese Anpassungsfähigkeit ist quasi die Spezialisierung. Das beginnt schon mit der Ernährung von Allesfresser Homo.
Du gehst von der Tatsache aus, dass alles wird von Gentik bestimmt. Dabei übersiehst du die Tatsache, dass die Kultur auf die genetische Ausstattung zurückkoppelte, diente s.z. als selbsterzeugte selektive Umwelt. Daher die entstehende Kultur und die genetische Erbgut bedingten einander, nach Henne-Ei-Prizip. Diese Entwicklung begann nicht mit der Hominini. Schon Säugertier gebär ein Nachwuchs, das nicht selbständig überleben kann. Warum meinst du die Zoos Problem mit abgestoßenen "Knuts" haben? Die kulturelle Kontinuität der tierischen Familie, in der die Fürsorge der eigenen Mutter an eigenes Kind weitergeleitet wird, wird unterbrochen. Schon Knutts Mutter war ein Weisenkind. Ohne Fragen ist diese Mechanismus in der Genen verankert. Nur, wenn die kulturelle Erfahrung spielt nicht mit, versagt die Genetik, die das Überleben des Organismus sichern müsste.

Es entstanden nicht plötzlich die Sprachorgane, die die Sprache entwickeln erlaubten. Anfangs entstanden die anatomische Merkmale, die die Lauterzeugung begünstigten. Die Art, die es zu Kommunikation nutzen wusste, begann mit ihre Kultur - Lautkommunikation - selektiv auf die weiteren Mutationen wirken. Daher begann die Sprache nicht beim Homo Sapiens sich entwickeln. Da bin ich überzeugt, es passierte viel viel früher. Womöglich war es Hauptmerkmal, die Hominini von anderen Primaten abspalten lies. Und Entwicklung der Sprache hat viel längeren Evolutionsweg als es die Homo Sapiens lInie ist.
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