Deutsche als ,,Menschen mit Nazihintergrund''?

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Barbarossa
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Ich bringe hier die entsprechenden Teile der im Thema 14. März 2021: Landtagswahlen... als Zitate, weil ich das anders nicht wirklich aufgedröselt bekomme:
Cherusker hat geschrieben:...
Nehmen wir doch mal die Frau (oder soll man jetzt "gebärende Person" sagen ? :wink:)  Jule Hoffmann, die für den DLF Kultur arbeitet, die jetzt den Vorschlag gemacht hat, daß man die Deutschen doch lieber als "Menschen mit Nazihintergrund" bezeichnen sollte. :shock:  Das ist nicht im Comedy-Programm erschienen, sondern ernsthaft von ihr in Erwägung gezogen ! :mrgreen: :crazy:
Barbarossa hat geschrieben:
Cherusker hat geschrieben:...
Nehmen wir doch mal die Frau (oder soll man jetzt "gebärende Person" sagen ? :wink:)  Jule Hoffmann, die für den DLF Kultur arbeitet, die jetzt den Vorschlag gemacht hat, daß man die Deutschen doch lieber als "Menschen mit Nazihintergrund" bezeichnen sollte. :shock:  Das ist nicht im Comedy-Programm erschienen, sondern ernsthaft von ihr in Erwägung gezogen !
Wirklich jetzt? Solche Äußerungen machen mich wütend - und zwar egal, ob es als Satire oder ernst gemeint ist. :-(
Balduin hat geschrieben:P.S.: Zu dem Thema, das Cherusker aufgeworfen hat: https://www.zeit.de/kultur/2021-03/ns-v ... ettansicht - ich kann mich da nicht aufregen.
Barbarossa hat geschrieben:Doch, ich ja. Und ich konnte den Text nicht einmal zu Ende lesen, weil sich mir bei derartigem Geschwurbel die Nackenhaare aufstellen.

Und übrigens gab es bei meiner Großeltern-Generation zur damaligen Zeit meines Wissens keine Nazis. Schon deswegen empfinde ich solche Bezeichnungen als bodenlose Frechheit.
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Marianne E.
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Barbarossa schrieb:
"Und übrigens gab es bei meiner Großeltern-Generation zur damaligen Zeit meines Wissens keine Nazis."
In der Generation meiner Großeltern gab es nicht nur Nazis, sie haben sie sogar großgemacht.
Allerdings gab es nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland keinen einzigen Nazi. Wir haben die das wohl gemacht?
Trotzdem gab es die sogenannte "Entnazifizierung".
Und nun erlaube ich mir gewissermaßen ein und in Deutschland unerwünschtes sartirisches Äußern.
Die Äußerung von Jule Hoffmann, von Cherusker nicht als Frau sondern als "gebärende Person" bezeichnet, ist schlicht und einfach dumm. Die von Cherusker dazu höchst dämlich und frauenfeindlich. Dazu fällt mir vorweg und am Thema vorbei ein, man könnte Männer doch auch als mehr oder weniger geeignete Zeugungspersonen bezeichnen.
Das Thema:
"Personen mit Nazihintergrund" ist wie ich anmerkte, dumm und überflüssig. Kommt man aber auf den Punkt, sieht das ganz anders aus.
Es wird immer wieder bei unterschiedlichen Anlässen festgestellt: "Person mit Migrationshintergrund".
Bei Personen mit Migrationshintergrund sieht man das zu fast hundert Prozent im Gesicht.
Bei Personen mit Nazihintergrund sieht man das nicht. Sie kommen als Biedermann daher und reden auch so.
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Cherusker
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Marianne E. hat geschrieben: Die Äußerung von Jule Hoffmann, von Cherusker nicht als Frau sondern als "gebärende Person" bezeichnet, ist schlicht und einfach dumm. Die von Cherusker dazu höchst dämlich und frauenfeindlich. Dazu fällt mir vorweg und am Thema vorbei ein, man könnte Männer doch auch als mehr oder weniger geeignete Zeugungspersonen bezeichnen.
Wieder einmal ist die Marianne nicht im Bilde. Nicht ich habe den Begriff "gebärende Person" ins Spiel gebracht, sondern dieser wurde von dem genderwahnanhängigen Personen erfunden. Für mich sind die weiblichen Menschen einfach "Frauen", wie die männlichen Menschen einfach "Männer" sind ! Aber der Begriff "Frau" scheint für manche Leute ein rotes Tuch zu sein, weil sie darin eine Diskriminierung sehen. Worin diese besteht, das weiß ich auch nicht....
P.S:
Laß bitte Deine Wörter, wie "dumm" und "dämlich" weg, bevor Du nicht alle Zusammenhänge kennst..... :wink:
Cherusker
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Marianne E. hat geschrieben: Das Thema:
"Personen mit Nazihintergrund" ist wie ich anmerkte, dumm und überflüssig. Kommt man aber auf den Punkt, sieht das ganz anders aus.
Es wird immer wieder bei unterschiedlichen Anlässen festgestellt: "Person mit Migrationshintergrund".
Bei Personen mit Migrationshintergrund sieht man das zu fast hundert Prozent im Gesicht.
Bei Personen mit Nazihintergrund sieht man das nicht. Sie kommen als Biedermann daher und reden auch so.
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Nicht DENKEN, sondern NACHDENKEN !  :wink: Ich habe in meiner Familie keinen "Nazi", sprich Nationalsozialist (Parteibuch der NSDAP) gehabt. Wenn mich jemand als "Mensch mit Nazihintergrund" bezeichnet, dann empfinde ich es als Beleidigung und Diffamierung ! Da ich selbst viele Jahre nach 1945 geboren bin, kenne ich diese "Nazi-Zeit" nur aus Geschichstbüchern usw., d.h. auch Napoleon, die Römer oder sonstwelche geschichtlichen Ereignisse, die vor meiner Geburt lagen, kann ich daher nicht aus eigener Ansicht beurteilen, sondern nur auf das Überlieferte zurückgreifen.  Daher kann man einen heutigen Deutschen nicht als "Mensch mit Nazihintergrund" bezeichnen. :evil: 
Allein schon der Satz: "Sie kommen als Biedermann daher und reden auch so" ? Was soll das bedeuten ? :crazy: Ich sehe Kommunisten und Nationalsozialisten eher auf einer gemeinsamen Stufe ! Es ist der Sozialismus, der beide Seiten eint. Nicht umsonst haben damals die Engländer gesagt, daß die Nazis Kommunisten sind, außen braun und innen rot !   :wink:
Marianne E.
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Cherusker schrieb:
Nicht ich habe den Begriff "gebärende Person" ins Spiel gebracht, sondern dieser wurde von dem genderwahnanhängigen Personen erfunden.
Es ist Methode bei Populisten, ein hässliches und gemeines Zitat zu bringen, um dann viel später (nach Protesten) zu sagen, das ist ja garnicht von mir, ich habe doch nur eine andere Person zitiert.
Aber, die Gemeinheit ist in der Welt.
Aber, die Gemeinheit wird immer nur auf Personen angewendet, die herabgewürdigt werden sollen.
Marianne E.
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Cherusker schrieb:
Ich habe in meiner Familie keinen "Nazi", sprich Nationalsozialist (Parteibuch der NSDAP) gehabt. Wenn mich jemand als "Mensch mit Nazihintergrund" bezeichnet, dann empfinde ich es als Beleidigung und Diffamierung !
Sollte mich jemand als Mensch mit Nazihintergrund bezeichnen, würde ich mich nicht angesprochen und beleidigt fühlen. Ich bin kein Nazi und in meiner Familie ist und war auch keiner.
Aber, auch hier wäre zu bedenken, dass die Deutschen nach der Nazizeit und dem 2. Weltkrieg das ganze Deutschland "geerbt" haben. Und wenn man erbt, erbt man alles. Und eben auch die Nazizeit. Rosinenpicken geht beim Erben nicht, da muss man sich schon mit dem unguten Erbe auseinandersetzen.
Nun komme ich auf den "kleinen" Unterschied zu sprechen:
Während die Bundesrepublik Deutschland sich von Anfang an zu diesem Erbe bekannt hat und versuchte, Wiedergutmachung materiell und immateriell zu leisten, hat sich die DDR dieser Verantwortung entzogen. Das färbt offensichtlich bis heute.
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Marianne E. hat geschrieben:...
Während die Bundesrepublik Deutschland sich von Anfang an zu diesem Erbe bekannt hat und versuchte, Wiedergutmachung materiell und immateriell zu leisten, hat sich die DDR dieser Verantwortung entzogen. Das färbt offensichtlich bis heute.
Wobei man schon erwähnen muß, daß die Bundesrepublik sich nach der Gründung auf das "Erbe" bezogen hat, weil viele Beteiligte weiterhin tätig waren und die Schuld und Last wieder "gutgemacht" werden sollte. Aber wieviele Generationen nach dem Krieg sind denn von dieser "Erbschuld" noch belastet ? Vielleicht noch in 1000 Jahren ?  Die Bundesrepublik hat Zahlungen geleistet, aber man kann nicht für alle Ewigkeit dafür Zahlungen vornehmen, deswegen wurden auch in letzter Zeit Zahlungsforderungen aus dem Ausland abgelehnt.  :!:
Marianne E.
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Cherusker schrieb:
Wobei man schon erwähnen muß, daß die Bundesrepublik sich nach der Gründung auf das "Erbe" bezogen hat, weil viele Beteiligte weiterhin tätig waren
und
Die Bundesrepublik hat Zahlungen geleistet, aber man kann nicht für alle Ewigkeit dafür Zahlungen vornehmen,
Die "Beteiligten", d.h. die Akteure der Nazizeit waren in beiden deutschen Ländern aktiv und auch in hohen Ämtern.
Soviel vorweg. Und wer glaubt, mit Geldzahlungen Wiedergutmachung abgeschlossen zu haben, der hat nichts begriffen.

Die Generationen, die zu dieser unseligen Zeit noch Kinder und Jugendliche waren und die, die danach geboren wurden, sind nicht schuldig. Das wird auch niemand behaupten wollen.
Trotzdem haben wir die Schuld in moralischer und ethischer Sicht geerbt. Wir sollten uns nicht davon machen. Unsere Freunde in aller Welt haben den Deutschen nach dem Krieg die Hand gereicht, selbst aus den Ländern, die enorm und ganz schlimm unter den Deutschen gelitten haben.
Sie haben uns wieder in die Völkergemeinschaft aufgenommen. Das bedeutet aber nicht, dass sie diese Zeit vergessen hätten. Ganz im Gegenteil. Die Aufmärsche der "Querdenker", "Verschwörungstheoretiker" und was noch alles, wecken bei unseren Freunden ungute Erinnerungen.
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Marianne E. hat geschrieben:Cherusker schrieb:
Nicht ich habe den Begriff "gebärende Person" ins Spiel gebracht, sondern dieser wurde von dem genderwahnanhängigen Personen erfunden.
Es ist Methode bei Populisten, ein hässliches und gemeines Zitat zu bringen, um dann viel später (nach Protesten) zu sagen, das ist ja garnicht von mir, ich habe doch nur eine andere Person zitiert.
Aber, die Gemeinheit ist in der Welt.
Aber, die Gemeinheit wird immer nur auf Personen angewendet, die herabgewürdigt werden sollen.
Wieder einmal bist Du recht schlecht informiert. :crazy: Die Begriffe "Frau" oder "Mutter" solllen ausgetauscht werden, weil sie nicht genderinklusiv sind. Die Harvard Medical School hat kürzlich die Bezeichnung "birthing person" (= gebärende Person) ins Spiel gebracht. Bei Frauenthemen (z.B. Menstruation) vermeiden heute schon einige Journalisten das Wort "Frau" und schreiben daher "Menschen mit Gebärmutter" oder "menstruierende Personen". Ansonsten sehen sie die Menschen, die ihr Geschlecht als trans, queer, inter, usw. identifiziert sehen als diskriminiert.
Tja, beschwer Dich halt beim "Gender-Populismus".  :mrgreen:
Cherusker
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Marianne E. hat geschrieben:Die "Beteiligten", d.h. die Akteure der Nazizeit waren in beiden deutschen Ländern aktiv und auch in hohen Ämtern.
Das hast DU doch schon selbst geschrieben, daß sich die DDR damals um das "Erbe" gedrückt hat und sich jeglicher Verantwortung über das Nazi-Regime entsagt hat. Natürlich waren auch Nazis in der DDR in Amt und Würden. Gerade das Militär hat so einiges übernommen, z.B. den Stahlhelm, den Stechschritt, die "Reiterhosen".... und vor allem ehemalige Soldaten, die nicht in den höchsten Ämtern waren, sondern in den unteren Führungsebenen. Aber offiziell gab es in der DDR keine Nazis oder ehemalige Nazis in Amt und Würden.  :wink:   
Marianne E.
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Es ging und geht um die moralische Anerkennung, nicht um Zahlungen.
Das hätte die DDR ja auch garnicht leisten können, da sie exorbitant hohe Reparationsleistungen an die Sowjetunion erbringen musste.
Es ist sicherlich empfehlenswert, diese Geschichte nicht auf Geldleistungen zu reduzieren.
Cherusker
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Marianne E. hat geschrieben:Es ging und geht um die moralische Anerkennung, nicht um Zahlungen.
Das hätte die DDR ja auch garnicht leisten können, da sie exorbitant hohe Reparationsleistungen an die Sowjetunion erbringen musste.
Es ist sicherlich empfehlenswert, diese Geschichte nicht auf Geldleistungen zu reduzieren.
Ich hatte auch geschrieben: jegliche Verantwortung, also auch die nicht-monetären Möglichkeiten ! :roll:
Marianne E.
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OK! Darauf können wir uns einigen.
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