Pflichtdienst bei der Freiwilligen Feuerwehr?

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Im Deutschlandfunk im Radio habe ich kürzlich zum ersten mal davon gehört und glaubte kaum, was ich da hörte. Denn bei personellen Engpässen können die Kommunen ihre Bürger zum Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr verpflichten. Das trifft nicht immer auf Zustimmung und die Motivation dieser Dienstverpflichteten ist sicher nicht immer hoch. Außerdem müssen diese Einsatzkräfte natürlich auch erst einmal geschult werden, damit sie Einsatzbereit werden und sie müssen häufig von ihrer Arbeit freigestellt werden.

Das Schleswig-Holsteinische Feuerwehrgesetz etwa, berechtigt Kommunen dazu, Frauen und Männer vom vollendeten 18. bis zum vollendeten 50. Lebensjahr zum ehrenamtlich Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr zu verpflichten, wenn sie gesundheitlich dazu in der Lage sind.

So hat Grömitz als vierte Gemeinde im Land Schleswig-Holstein nach List auf Sylt, Burg in Dithmarschen und Friedrichstadt von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und hat seit dem Sommer dieses Jahres Einberufungsbescheide verschickt.

Natürlich wird die Feuerwehr für ihre vielen verschiedenen Aufgaben dringend gebraucht, aber dass man auch eine Berufsfeuerwehr gründen könnte, auf diese Idee scheint erst gar niemand in den Gemeinderäten oder Landkreisen zu kommen.
Quelle: https://www.ln-online.de/Lokales/Osthol ... icht-jedem
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Feldwebel57
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Ich denke , eine Berufsfeuerwehr ist für kleinere Orte nicht bezahlbar .
Im Gegensatz zur freiwilligen FW ist die BF immer im Dienst , auch wenn keine Notwendigkeit vorliegt , muß aber trotzdem bezahlt werden .
Dazu kommt die Verbeamtung dieser Männer , denn sie übernehmen hoheitliche Aufgaben .
Eine " Einberufung " zum FW-Dienst wäre nicht dem Sinne nach nützlich .
Hier müssen Männer arbeiten , die entweder dafür bezahlt werden oder aber ein Herz für diese Aufgabe haben .
Im Ernstfall muß jeder so handeln , wie es nötig und nicht möglich ist .
Außerdem wird sich immer ein Arzt finden , der eine Untauglichkeit ausschreibt .
Das ist meine Meinung - aber leider bin auch ich nicht fähig , einen tragenden Vorschlag zu erbringen .
Ruaidhri
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Barbarossa hat geschrieben:Natürlich wird die Feuerwehr für ihre vielen verschiedenen Aufgaben dringend gebraucht, aber dass man auch eine Berufsfeuerwehr gründen könnte, auf diese Idee scheint erst gar niemand in den Gemeinderäten oder Landkreisen zu kommen.
Ich bin in einem der Landkreise zuhause- und wie bitte soll man jenseits der größeren Ortschaften eine Berufsfeuerwehr aufstellen, wenn es schon für die Städte kaum geeignete Bewerber gibt? Wie soll das finanziert werden? Wo sollen diese Wehren stationiert werden?
Barbarossa hat geschrieben:Außerdem müssen diese Einsatzkräfte natürlich auch erst einmal geschult werden, damit sie Einsatzbereit werden und sie müssen häufig von ihrer Arbeit freigestellt werden.
Richtig, wie alle schon im Dienst befindlichen auch. Problem ist, dass nicht mehr, wie früher, der Arbeitsplatz um die Ecke ist, und dass viele Arbeitgeber auch nicht so wirklich bereit sind, einen Teil zur Gemeinschaft beizutragen. Wobei es nun auch nicht tägliche Einsätze gibt und Bereitschaften zwischen den Wehren auch abgesprochen werden.
Gelegentlich bedarf es einer Erinnerung, dass jedes Ego auch wieder von der Gemeinschaft beschützt wird. Wenn es brennt, und keiner kommt, dumm gelaufen.
Feldwebel57 hat geschrieben:Eine " Einberufung " zum FW-Dienst wäre nicht dem Sinne nach nützlich .
Hier müssen Männer arbeiten , die entweder dafür bezahlt werden oder aber ein Herz für diese Aufgabe haben .
Doch, ist nützlich, weil viele zu der Erkenntnis kommen, dass das, wozu sie gezwungen wurden, eine gute, sehr anspruchsvolle, manchmal schreckliche Aufgabe ist. Manchem war schlicht nicht klar, wie die Lage ist, dass, wenn seine Bude in Flammen steht, halt keiner kommen würde, um zu löschen.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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