Islam und Toleranz

Kommunalwahlen, Meinungsumfragen, Konflikte, Religionen, Ereignisse

Moderator: Barbarossa

Lia

Aneri hat geschrieben:Ich meinte aber etwas anderes. Statt sich NUR in einer gerechte Pose zu stellen, muss man erinnern, dass selbst eine Phase durchgelaufen ist, wann keine Toleranz auf der Fahne geschrieben war.
Kann man, soll man, dennoch heißt das- aus Erfahrung: Die Grenzen der Toleranz definieren.
Wer meint, dass Einwanderer ihre Kultur, ihre Ansichten Sitten, Religionen an der Grenze der Republik Deutschland ablegen... Man muss sehr naiv sein. Und dann die Einwanderer beschuldigen als die Fehler in eigenen Einschätzungen und Einwanderungspolitik zu suchen.
Wenn diese ihre Sitten und Ansichten als dauerhaft inkompatibel mit den hiesigen betrachten, dürfen sie gern wieder gehen. Betrifft zumindest Grundsätze unserer freiheitlich- demokratischen Grundordnung und dem ein oder anderen kulturellen Gepflogenheiten. Da gedenke ich mich nicht an islamischen Regeln und Bedürfnissen zu orientieren.
Wer irgendwohin einwandert oder nur für längere Zeit bleiben will, muss wissen, dass er nicht ohne Rücksicht auf die Gesetze und die Kultur des Aufnahme-Landes leben kann wie es - in diesem Fall der Islam- fordert.
Gilt immer und für alle.
Wem nicht klar ist, oder wer nicht akzeptieren will, dass er sich in an Gesetze und Wertvorstellungen eines Aufnahme-Landes und die damit verbundenen Wertvorstellungen und manchmal kulturellen Gepflogenheiten zu halten hat, dem darf durchaus und und zunächst in aller Freundlichkeit erklärt werden, was geht oder was nicht geht.
Was nicht geht: Uns die Regeln des Koran aufzuzwingen. Basta. Oder nach (angeblicen) Regeln des Korans hier zu leben, wenn selbige unseren Gesetzen entgegen stehen. Basta.
Burka? Kopftuch? Wenn die Frauen das freiwillig tragen- sollen sie. Verschleierung bis auf Sehschlitze? Schon geschrieben- hat Grenzen, es ist hier eine andere Art der Kommunikation üblich, und daran haben sie sich zu halten.
Aneri hat geschrieben:denk mal an Verhalten der Deutschen auf Mallorca...
Nicht unbedingt so zu vergleichen, wobei gern auch Engländer und Russen genannt werden dürfen. :mrgreen:
Da geht es nicht um Einwanderung und Mitnahme der sozialen und sonstigen Vorteile, die Entwicklung war auch anders.
Nicht alles, was an Medienberichten dazu ankommt, entsprach und entspricht den tatsächlichen Entwicklungen und Gegebenheiten.


Merkwürdigerweise kenne ich viele Deutsche muslimischen Glaubens aus dem Libanon, der Türkei, aus Syrien und dem Iran, die damit keine Probleme haben. Man lebt mit, manchmal zwischen den Kulturen, Papa geht in die Moschee und die Kinder in einen evangelischen Kindergarten.
Ich suche wahrlich nirgendwo einseitig die Ursachen, das Wort Schuld, bzw. beschuldigen sollte man mal ganz raus lassen.
Sicherlich ist das Mittelalter nicht mit der Welt von heute zu vergleichen, wozu jedoch betreiben wir Geschichte, wenn wir nicht vielleicht durch einen Rückblick lernen könnten?
Habe ich noch nicht, bekomme es aber hoffentlich bald.
http://www.amazon.de/dp/3486709410/ref= ... DWVEUNQMI6
RedScorpion

Lia hat geschrieben:
Wer meint, dass Einwanderer ihre Kultur, ihre Ansichten Sitten, Religionen an der Grenze der Republik Deutschland ablegen... Man muss sehr naiv sein. Und dann die Einwanderer beschuldigen als die Fehler in eigenen Einschätzungen und Einwanderungspolitik zu suchen.
Wenn diese ihre Sitten und Ansichten als dauerhaft inkompatibel mit den hiesigen betrachten, dürfen sie gern wieder gehen. Betrifft zumindest Grundsätze unserer freiheitlich- demokratischen Grundordnung und dem ein oder anderen kulturellen Gepflogenheiten. Da gedenke ich mich nicht an islamischen Regeln und Bedürfnissen zu orientieren.
Wer irgendwohin einwandert oder nur für längere Zeit bleiben will, muss wissen, dass er nicht ohne Rücksicht auf die Gesetze und die Kultur des Aufnahme-Landes leben kann wie es - in diesem Fall der Islam- fordert.
Gilt immer und für alle.
...
Ich tät' sogar noch n Schritt weiter gehen und sagen, dass es die Grundsätze der universellen Menschenrechten und der freiheitlich-demokratische Grundordnung betrifft.


Aber: Das suggeriert, dass dies in D so ein wahnsinnig grosses Problem sei. Sicherlich ist schon treffend, dass es in vielen Ländern (auch und gerade islamisch geprägten, denn man beachte, dass die Opfer von Islamisten vorwiegend Muslime sind) Anschläge mit islamistisch-fundamentalistischem Hintergrund oder zumindest Beeinflussung gab,

aber Deutschland hat die Mehrzahl seiner politisch motivierten Opfer woanders.



LG
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Marek1964
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RedScorpion hat geschrieben:Provokation gegenüber Usern und Systemen, die nicht gerad unter Mangel an Selbstbewusstsein leiden, ist die eine Sache;

eine öffentliche Herabwürdigung der Diskussionskultur oder gar beifallheischend zur Schau gestellte Verachtung gegenüber anderen, sich eh schon in der Defensive befindlichen Religionen und Kulturen dagegen nix anderes als Nachtreten auf niedrigstem Niveau.


:לֹא אָשִׁית | לְנֶגֶד עֵינַי דְּבַר בְּלִיָּעַל עֲשֹׂה סֵטִים שָׂנֵאתִי לֹא יִדְבַּק בִּי

:לֵבָב עִקֵּשׁ יָסוּר מִמֶּנִּי רָע לֹא אֵדָע

LG
Deine Hebräisch Einlassung habe ich heute eine Internetfreund gebeten, es zu übersetzen, nachdem google translator nicht befriedigende Antworten lieferte. Seine Antwort:

"Dieser Abschnitt ist aus der Bibel. Es ist schwierig das wörtlich zu übersetzen, weil die Bibel in einer alten Sprache geschrieben wurde, die heute sehr anders aussieht.
Aber der Sinn mehr oder weniger: "Ich werde versuchen, dass Übel und Böse sich in mich nicht befinden, dass ich kein stures und schlechtes Herz haben werde"

Dann fragte ich ihn über die Problematik der Moslems in Europa. Er schrieb dies:

"Gegen Moslems habe ich nichts, der Islam erschafft aber offensichtlich einige Probleme und Gefahren in Europa.
Damit mein ich die großen Gruppen von Moslems die sich nicht integrieren, die die Werte und die Sprache der lokalen Gesellschaft komplett ablehnen.
Es gibt heute schon "Ghettos" von Moslems in Frankreich und Schweden, und da machen sie praktisch alles, was sie wollen, sogar die Polizei hat angst von ihnen.
Meiner Meinung nach geht Westeuropa in einem sehr gefährlichen Weg mit der heutigen Immigrationspolitik. Ich glaube, dass in den nächsten 30-50-100 Jahre die Lage irgendwann eskalieren wird."

Dem ist nur noch hinzuzufügen: Recht hat er. Und: Je früher wir handeln, desto besser. Man denke an das Appeasement.

Und zu Deinem Text oben, RS - ja, ich kann versuchen, kein stures und schlechtes Herz zu haben - aber was mache ich, wenn es mein Gegner hat?
Renegat
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RedScorpion hat geschrieben:Provokation gegenüber Usern und Systemen, die nicht gerad unter Mangel an Selbstbewusstsein leiden, ist die eine Sache;

eine öffentliche Herabwürdigung der Diskussionskultur oder gar beifallheischend zur Schau gestellte Verachtung gegenüber anderen, sich eh schon in der Defensive befindlichen Religionen und Kulturen dagegen nix anderes als Nachtreten auf niedrigstem Niveau.
Marek1964 hat geschrieben: "Gegen Moslems habe ich nichts, der Islam erschafft aber offensichtlich einige Probleme und Gefahren in Europa.
Nochmal, auch als Antwort auf deine nächtliche Entgleisungen im Nachbarforum, teilweise wieder gelöscht am nächsten Morgen. :( Deren zusammenhanglose persönliche Anwürfe ich sowieso nicht verstanden habe.
Der Islam erschafft gar nichts, den gibt es seit 1400 Jahren und der entwickelt sich weiter oder wird mißbraucht, je nachdem, wer ihn aus welchen Gründen benutzt.
Marek1964 hat geschrieben:Damit mein ich die großen Gruppen von Moslems die sich nicht integrieren, die die Werte und die Sprache der lokalen Gesellschaft komplett ablehnen.
Es gibt heute schon "Ghettos" von Moslems in Frankreich und Schweden, und da machen sie praktisch alles, was sie wollen, sogar die Polizei hat angst von ihnen.
Meiner Meinung nach geht Westeuropa in einem sehr gefährlichen Weg mit der heutigen Immigrationspolitik. Ich glaube, dass in den nächsten 30-50-100 Jahre die Lage irgendwann eskalieren wird."
Ghettos gibt es auch nicht erst seit gestern und sie sind auch nicht erst ein Problem, seit es Islamisten gibt. Dagegen hilft eine vernünftige Wohnungsbaupolitik, wie sie D bis in die 90er betrieben hat. Dahin könnten wir zurückkehren, auch aus Gründen des sozialen Ausgleichs. In D mit seiner höchsten Mieterquote Europas sind die Chancen dafür gut. Viele Städte versuchen diesen Weg wieder zu gehen, davon profitieren nicht nur Migranten, sondern auch arme Rentner, Arbeitslose und andere Menschen mit niedrigen Einkommen.
Marek1964 hat geschrieben:Dem ist nur noch hinzuzufügen: Recht hat er. Und: Je früher wir handeln, desto besser. Man denke an das Appeasement.
Dein immer wieder vorgebrachtes Appeasement-Argument greift mE bei einer völlig inhomogenen Gruppe nicht, bewirkt wenn überhaupt, eher das Gegenteil. Die alte politische Weisheit "Divide et impera" scheint mir da erfolgversprechender zu sein. Wobei ich in dem Fall gar nicht herrschen sondern lieber überzeugen möchte.
Marek1964 hat geschrieben:Und zu Deinem Text oben, RS - ja, ich kann versuchen, kein stures und schlechtes Herz zu haben - aber was mache ich, wenn es mein Gegner hat?
Dann gehst du "mit gutem Beispiel voran". :)
Lia

Red Scorpion hat geschrieben:Ich tät' sogar noch n Schritt weiter gehen und sagen, dass es die Grundsätze der universellen Menschenrechten und der freiheitlich-demokratische Grundordnung betrifft.
Nichts anderes meinte ich- habe es nur bewusst anderts formuliert. Gültig für alle- ob Moslems oder Christen, Juden, Nazis.

Wir haben ganz sicher ein Problem mit Teilen der Einwanderer muslimischen Glaubens. Die Gefahr der Ghettoisierung hat man zu lange ignoriert richtig. Nicht allein im Hinblick auf Muslime, sondern auch auf Russland-Deutsche, wo ebenfalls Teile eine in sich abgeschottete Gemeinschaft bilden.
Man könnte dahingehend durchaus Abhilfe schaffen, wobei wieder auch die einzelnen Gruppen mitziehen müssen. Oder mitgezogen werden müssen, "Ureinwohner" inbegriffen.
Abhilfe muss auch mit Starkzwang geschaffen werden: Schulpflicht und Sprachkurse für Eltern, die sonst nichts zu tun haben, um die Gruppen zu erreichen, die vorsätzlich jede zumutbaren Integrationsbemühungen verweigern.
(Gilt auch für deutsche Bürger, die sich weigern, für die Rechte auch Pflichten auf sich zu nehmen.)
RedScorpion hat geschrieben:Aber: Das suggeriert, dass dies in D so ein wahnsinnig grosses Problem sei.
Es ist bereits eines, und es wird ein noch größeres, gesamteuropäisches werden, wenn denn neben hilfreichen Maßnahmen nicht ganz klare Linien aufgezeigt werden, wo das Ende der Toleranz erreicht ist.
Hilfreich könnten da häufigere und klar geäußerte Positionen integrierter Mitbürger muslimischen Glaubens und deren offizieller Vertreter sein.
Selbstverständlich liegen die Ursachen der Misere nicht allein bei ihnen, doch so lange fast nur Schuldzuweisungen und Forderungen öffentlich werden, nicht aber klare Appelle an die Glaubensbrüder und Schwestern, ihren Teil einzubringen,wird es wenig Änderung geben.
Sich in privater Runde von den Unwilligen und Radikalen zu distanzieren, ist ein Ding. Dafür aber offen und öffentlich einzutreten, wäre besser.
Genauso, wie nicht nur die negativ-Typen in den Vordergrund zu spielen, sondern mal auf die Namenslisten des Abis verweisen: Ob in Duisburg oder Lübeck: Viele erfolgreiche Jugendliche türkischen, arabischen Ursprungs, russische, serbische Namen, manchmal mehr als deutsche.
Es geht- nur müssen die Einwanderer auch wollen, sich helfen lassen und ihren Teil einbringen.
Diejenigen, die es taten und tun leiden unter denen, die allzeit im negativen Sensations-Mittelpunkt stehen und das Bild sehr viel mehr prägen als ihnen zusteht.
Sprach neulich ein türkischer Großvater in fließendem Norddeutsch: " Wir sind gekommen, um hier zu malochen, es gab Arbeit, und wir arbeiteten. Wir verstanden erst kaum die Sprache und die die andere Welt mal gar nicht. Aber wenn man gemeinsam schuftet, haben Deutsche, Türken, Italiener alle etwas gemeinsam getan. Das hat Integration viel leichter gemacht, und wir wollten bleiben.
Bei allen Unterschieden zwischen den Kulturen sind wir anders in diese Gesellschaft hineingewachsen als all die, die kamen, ohne Arbeit finden zu können. Oder finden zu wollen."
Auch darin liegt ein Teil der Wahrheit, Arbeitsbeschaffung für wenig qualifizierte Zuwanderer ist nun heute allemal schwieriger als vor 60,50, 40 30 Jahren.
Vielleicht kann der Islam/ der Koran nicht tolerant sein, viele muslimische Bürger jedoch sind es.
Die anderen sind leider keine Quantité negligéable, und entweder sie lernen und bleiben oder gehen.
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Titus Feuerfuchs
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Marek1964 hat geschrieben:[...]ich kann versuchen, kein stures und schlechtes Herz zu haben - aber was mache ich, wenn es mein Gegner hat?

Das ist in der Tat eine wichtige Grundfrage -nicht nur hier....
MfG,
Titus Feuerfuchs
RedScorpion

Geht aber gleich von 2 Grundirrtümern aus:

Fehler N° 1: Nur ich bin in der Lage zu sehen und zu bestimmen, wer schlecht ist und wer nicht.

Fehler N° 2: Wer Muslim ist, ist schlecht.


Mit dem gleichen Recht könnte man behaupten, dass Oesterreicher alle braun sind und Tschechen stinken. :angel:



LG
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Marek1964
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RedScorpion hat geschrieben:Geht aber gleich von 2 Grundirrtümern aus:

Fehler N° 1: Nur ich bin in der Lage zu sehen und zu bestimmen, wer schlecht ist und wer nicht.
Leider kommt man im Leben, auch in privaten Angelegenheiten, nicht drumrum, bestimmen zu müssen, wer schlecht ist, auch wenn man weiss, dass man nicht unfehlbar ist. Sich Schönreden von schlechtem Verhalten anderer einem selbst gegenüber rächt sich leider meist im Leben.
RedScorpion hat geschrieben:Fehler N° 2: Wer Muslim ist, ist schlecht.
TVR.* Haben wir so nie gesagt. Unsere Grundthese ist, dass der Islam die sehr viel weniger geeignet ist, zu einer friedlichen modernen Welt beizutragen als die anderen grossen Religionen. Dass es viele friedliche Moslems gibt, steht für alle ausser Frage.



________
* Turnschlappe voll Röschti.
Zuletzt geändert von Marek1964 am 20.07.2014, 11:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Marek1964
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Marek1964 hat geschrieben:[...]ich kann versuchen, kein stures und schlechtes Herz zu haben - aber was mache ich, wenn es mein Gegner hat?

Das ist in der Tat eine wichtige Grundfrage -nicht nur hier....
Die Antwort ist theoretisch einfach zu beantworten, in der Praxis schwer umzusetzen: Es muss eine klare Grenze gezogen werden und dem Gegner eine klare Ansage gemacht werden.

Genau hat man beispielsweise beim Münchner Abkommen nicht getan, nicht nur faktische, sondern auch durch die Art und weise, wie man sich hat erpressen lassen und sich ausser vertraglichen Versprechen überhaupt nichts hat geben lassen.

Hier im von mir geschriebenen Artikel zum Münchner Abkommen
http://geschichte-wissen.de/zeitgeschic ... ommen.html

Dass dem radikalen Islamismus der Boden entzogen werden soll ist ja in unseren Reihen unbestritten.

Zur Integration von Moslems in Europa, schreibt Hamed Abdel-Samad folgendes:


n-tv: Und wie sollte Europa mit den Muslimen hier umgehen?

Hamed Abdel-Samad: Hier in Europa sollte man von den Migranten verlangen, sich an die Spielregeln dieser Gesellschaft zu halten. Man muss schon an der Pforte Klartext mit ihnen reden. Menschen, die  einwandern, sind flexibel. Am Anfang sind sie zu allem bereit. Wenn man nach dem Muster verfährt, dass jeder nach seiner Fasson selig wird, dann enden wir nicht in Parallelgesellschaften, sondern auf verschiedenen Planeten. "Parallelgesellschaften" würde bedeuten, dass diese Gesellschaften synchron in eine Richtung streben und sich wenigstens im Unendlichen treffen. Aber die Gesellschaften, die wir heute hier haben, bewegen sich asynchron und haben wenig miteinander zu tun.

http://www.n-tv.de/politik/Der-Islam-is ... 36341.html
RedScorpion

Marek1964 hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:Geht aber gleich von 2 Grundirrtümern aus:

Fehler N° 1: Nur ich bin in der Lage zu sehen und zu bestimmen, wer schlecht ist und wer nicht.
Leider kommt man im Leben, auch in privaten Angelegenheiten, nicht drumrum, bestimmen zu müssen, wer schlecht ist, auch wenn man weiss, dass man nicht unfehlbar ist. Sich Schönreden von schlechtem Verhalten anderer einem selbst gegenüber rächt sich leider meist im Leben.
...
Nicht völlig falsch; aber auch der Anspruch, grundsätzlich die Durchsicht zu haben, während alle anderen doof sind, rächt sich bisweilen.

Marek1964 hat geschrieben: ...
RedScorpion hat geschrieben:Fehler N° 2: Wer Muslim ist, ist schlecht.
TVR.* Haben wir so nie gesagt. Unsere Grundthese ist, dass der Islam die sehr viel weniger geeignet ist, zu einer friedlichen modernen Welt beizutragen als die anderen grossen Religionen. Dass es viele friedliche Moslems gibt, steht für alle ausser Frage.
...
Klingt bisweilen hier völlig anders.

Mein Haupteinwand bez. des Themas ist: Vorsicht, denn Heilsbotschaften sind selten tolerant, im Anspruch meist gar nicht, in der Durchsetzung bzw. in der Verkündigung nur manchmal.

Problem des Islam - gerade im Vergleich mit dem Christentum - ist ja gerade die mangelnde politische Dimension. Jetzt darauf abzuzielen, dass der nichtexsitente (oder nur in der Opposition zu den Regimes und/oder zum "Westen" auftretende) politische Arm des Islam dafür zu sorgen hätte, dass muslimische Bürger - welche sich ja angeblich a priori nicht oder kaum "integrieren" - besser in der Welt zurechtkommen (sprich nicht nerven), ist zumindest teilweise unehrlich, wenn nicht völlig ignorant bis bösartig.

Darüberhinaus ist das Eis, auf dem man läuft, wenn man behauptet, "Europa" und seine modernen Gesellschaften, mehr noch die demokratisch-freiheitliche Grundordnung, fussen auf dem Christentum. M.E. eine superdreiste Lüge.


Marek1964 hat geschrieben: ...
Genau hat man beispielsweise beim Münchner Abkommen nicht getan, nicht nur faktische, sondern auch durch die Art und weise, wie man sich hat erpressen lassen und sich ausser vertraglichen Versprechen überhaupt nichts hat geben lassen.

Hier im von mir geschriebenen Artikel zum Münchner Abkommen
http://geschichte-wissen.de/zeitgeschic ... ommen.html
...
Den Link zu München 1938 sehe ich mit Putins Russland, aber nicht im Vergleich mit dem Islam.

Marek1964 hat geschrieben: ...
n-tv: Und wie sollte Europa mit den Muslimen hier umgehen?

Hamed Abdel-Samad: Hier in Europa sollte man von den Migranten verlangen, sich an die Spielregeln dieser Gesellschaft zu halten. Man muss schon an der Pforte Klartext mit ihnen reden. Menschen, die einwandern, sind flexibel. Am Anfang sind sie zu allem bereit. Wenn man nach dem Muster verfährt, dass jeder nach seiner Fasson selig wird, dann enden wir nicht in Parallelgesellschaften, sondern auf verschiedenen Planeten. "Parallelgesellschaften" würde bedeuten, dass diese Gesellschaften synchron in eine Richtung streben und sich wenigstens im Unendlichen treffen. Aber die Gesellschaften, die wir heute hier haben, bewegen sich asynchron und haben wenig miteinander zu tun.

http://www.n-tv.de/politik/Der-Islam-is ... 36341.html
Geht ebenfalls von der historisch und sozio-politisch falschen Vorstellung aus, die moderne Rechtsordnung fusse auf dem Christentum, Europa sei nicht islamisch (was Quatsch ist, sei es im Südwesten als auch im Südosten dominierte der Islam über Jahrhunderte), und - last but not least, was ich schon weiter oben in den Posts meinte - dass Muslime die einzigen wären, die bisweilen Schwierigkeiten mit Selbstfindung, "Integration", Rolle in der Gesellschaft usw. hätten.

Darüberhinaus gibt's diese "Pforte" gar nicht.



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Barbarossa
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Zunächst ein paar Zitate aus einem anderen Pfad zum Anschlag auf Charlie Hebdo:
Orianne hat geschrieben:... Diese Karikatur war auch in unserer Zeitung, auch ich fand sie lustig. Ich diskutierte mit meiner Klasse über dieses Massaker, und ich muss sagen, die moslemischen Kinder fanden die Anschläge in Ordnung, die Christen zum Teil auch, aber die Buddhisten lehnten es ab, Hinduisten habe ich keine.
Barbarossa hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:... Ich diskutierte mit meiner Klasse über dieses Massaker, und ich muss sagen, die moslemischen Kinder fanden die Anschläge in Ordnung, die Christen zum Teil auch, aber die Buddhisten lehnten es ab, Hinduisten habe ich keine.
Ich bin entsetzt, schockiert.
Wie können schon Schulkinder solche Anschläge "in Ordnung" finden? Was geht in deren Elternhaus ab, denn dort wird doch sicher auch darüber gesprochen?
Das geht ja gar nicht.

Also wenn das so ist, dann wundert mich langsam gar nichts mehr. Oh, Mann! In was für einer Welt leben wir?

Also wenn ich an meine Schulzeit (DDR) zurück denke, da hätte sowas kein einziger von uns "in Ordnung" gefunden. Da bin ich mir Hundertprozentig sicher. Soviel dann auch zum Thema - religiöse Menschen haben bessere Werte.
Wir waren/sind fast alle Atheisten. Nur so zur Info.
Orianne hat geschrieben:Bei meinen Kolleginnen und Kollegen sah es nicht viel besser aus, ich denke mir schon lange, dass die Gesellschaft wieder vermehrt verroht, es gab eine Zeit, da wurden keine Köpfe abgeschlagen, man konnte als Frau bzw. junges Mädchen nachts auf die Strasse, dies ist heute vielfach nicht mehr möglich. Wir haben hier in Westeuropa Elemente, die mit ihrer Gesinnung aus dem Mittelalter wieder die Heimreise antreten sollten, nur machen sie es leider nicht, sie müssen ja die Ungläubigen bekämpfen, diese Thesen werden schon ihren kleinen Kindern eingetrichtert...
Dazu eine aktuelle Meldung:
Die Einschätzung von Orianne scheint sich nun auf erschreckende Weise zu bestätigen.
Neun- oder zehnjährige muslimische Schüler einer Grundschule in Neu-Ulm sind mit besonders üblen Hetzparolen aufgefallen. Sie äußerten im Unterricht, dass „Du Christ“ ein "schlimmes Schimpfwort" sei, dass "man Christen töten muss" und dass Juden auf einer Stufe mit Schweinen stehen würden.
Ein schulinterner Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass mulimische Kinder, die viel Zeit in muslimischen Einrichtungen - insbesondere in örtlichen Moscheen - verbringen, dahingehend indoktriniert werden, „dass sie keiner anderen Religion gegenüber Respekt zollen dürfen“. Ein Sprecher einer solchen Moschee meinte auf eine Anfrage, er könne sich nicht erklären, wie die Kinder zu solchen Aussagen kommen. Die Kriminalpolizei hat in dieser Angelegenheit die Ermittlungen aufgenommen.

Artikel lesen: >> Neu-Ulm - Hetzparolen von muslimischen Grundschülern << (augsburger-allgemeine.de)
Die Diskussion ist eröffnet!

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dieter
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Lieber Barbarossa,
hoffen wir, dass die Kripo etwas herausbekommt. Würde diese Koranschulen sowieso verbieten und Religionsunterricht in der Schule anbieten. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Ich hätte ja lieber eine noch striktere Trennung von Kirche und Staat und sehe jeglichen Religionsunterricht in der Schule eher kritisch. Aber auch Religionsunterricht in den Kirchen, Synagogen oder Moscheen würde ich unter staaliche Aufsicht stellen.
Die Diskussion ist eröffnet!

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