Thilo Sarrazin - Provokateur oder verkannter Prophet?

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Triton
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:1) Was haben seine Aussagen, deren Wahrheitsgehalt du ja zugibst, mit platt und populistisch zu tun und

2) warum soll man sich nicht auch zu Bereichen äußern, die nicht ins eigene Fachgebiet passen?
(Dazu kommt, dass der Einwand hier nichtmal stimmt, da Migration, Demographie, Bildungs- und Sozialpolitik für einen Ökonomen durchaus relevante Größen sind...)
Seine herangezogenen Statistiken sind wahr, ohne Zweifel, aber seine Themen sind populistisch. Er möchte, was ich nicht schlechtrede, eine hohe Auflage erzielen.
Auch wenn ich Thilo Sarrazin für intelligent halte, mit Ernährungstipps sollte er sich zurückhalten. Selbst Ernährungswissenschaftler wissen hier nicht die Wahrheit, bzw. reden alle paar Jahre etwas anderes (bis vor wenigen Jahren machte Fett dick und viel Kohlenhydrate schlank).
Um nur ein Beispiel zu nennen.

Es ist eben so, Menschen mit Migrationshintergrund haben im Durchschnitt einen niedrigeren IQ als Menschen ohne. Aber als Individuum würde mir eine solche Aussage nicht passen.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Titus Feuerfuchs
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Triton hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:1) Was haben seine Aussagen, deren Wahrheitsgehalt du ja zugibst, mit platt und populistisch zu tun und

2) warum soll man sich nicht auch zu Bereichen äußern, die nicht ins eigene Fachgebiet passen?
(Dazu kommt, dass der Einwand hier nichtmal stimmt, da Migration, Demographie, Bildungs- und Sozialpolitik für einen Ökonomen durchaus relevante Größen sind...)
Seine herangezogenen Statistiken sind wahr, ohne Zweifel, aber seine Themen sind populistisch.
Was heißt populistisch, sie brennen halt viele Leuten unter den Nägeln und die überwiegende Mehrheit des Politestablishments hat die Hosen zu voll, das Offensichtliche bei heiklen Themen beim Namen zu nennen.

Triton hat geschrieben:Er möchte, was ich nicht schlechtrede, eine hohe Auflage erzielen.
Natürlich, nur sind davon die finanziellen Verluste, die eine Folge seines Jobverlustes bei der Bundesbank sind, abzuziehen. Tut auch nichts zur Sache, ob er recht hat oder nicht.

Triton hat geschrieben: Auch wenn ich Thilo Sarrazin für intelligent halte, mit Ernährungstipps sollte er sich zurückhalten. Selbst Ernährungswissenschaftler wissen hier nicht die Wahrheit, bzw. reden alle paar Jahre etwas anderes (bis vor wenigen Jahren machte Fett dick und viel Kohlenhydrate schlank).
Um nur ein Beispiel zu nennen.
Jo, aber das ist ein eigenes Thema. Mittlerweile soll man außer Gemüse ja gar nichts mehr essen, weil's entweder ungesund ist oder eine schlechte Ökobilanz hat... :roll:

Triton hat geschrieben: Es ist eben so, Menschen mit Migrationshintergrund haben im Durchschnitt einen niedrigeren IQ als Menschen ohne. Aber als Individuum würde mir eine solche Aussage nicht passen.
Imho muss man die Größe haben, den Tatsachen ins Auge zu sehen, alles andere ist doch Selbstbetrug.
Zudem ist die Aussage so sehr ungenau, da die Migration ja sehr heterogen ist. Neben den Asiaten weisen , wenn ich's richtig behalten hab', auch die persischen Migranten einen überdurchschnittlich hohen IQ auf.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Triton
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Neben den Asiaten weisen , wenn ich's richtig behalten hab', auch die persischen Migranten einen überdurchschnittlich hohen IQ auf.
http://de.soc.weltanschauung.islam.nark ... nen-lander
Iran=Persien: IQ 84

Das ist eine Statistik, der ich bedingungslos vertraue, liegt doch der deutsche Durchschnitts-IQ höher als der schweizer. :shh:



Sarrazin wird schon mehrere Euro für ein verkauftes Buch bekommen haben, macht bei einer Millionenauflage mehr Geld als er als Bundesbanker in vielen Jahren verdient. Die Bundesbank ist ja staatlich, er war kein Ackermann.

[Mod: Bezug zu Afrika entfernt; das könnte als Diskriminierung aufgefasst werden]
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Orianne
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Triton hat geschrieben:[
Das ist eine Statistik, der ich bedingungslos vertraue, liegt doch der deutsche Durchschnitts-IQ höher als der schweizer. :shh:
Ach wirklich?
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Triton
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Orianne hat geschrieben:Ach wirklich?
Nein, das war nurn Scherz.
In Wirklichkeit vertraue ich der hier: http://www.geschichteinchronologie.ch/w ... -2006.html

Die ist nämlich aus der Schweiz, die muss stimmen :o

Ich sage doch, dass sich nach solchen Statistiken immer das Individuum angegriffen fühlt, deshalb sind die alle provokativ. Das weiß natürlich Sarrazin und nutzt es zur Auflagensteigerung.

Sarrazin weiß z.B. auch, dass der Energieverbrauch in der Wohnung bei Sozialhilfeempfängern höher sein muss, weil die ja länger zu Hause sind. Dafür verbrauchen sie weniger Energie woanders.
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RedScorpion

Triton hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Ach wirklich?
Nein, das war nurn Scherz.
In Wirklichkeit vertraue ich der hier: http://www.geschichteinchronologie.ch/w ... -2006.html

Die ist nämlich aus der Schweiz, die muss stimmen :o
...
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
... Bulgarien, Rumänien, Präsident Bush, Türkei, Serbien, ...
Ein tiefer IQ heisst, dass eine Schwäche im logischen Denken vorhanden ist, muss aber nicht heissen, dass die Menschen dort weniger friedlich sind.
:clap: :mrgreen:



LG
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Triton
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Bush (der mit dem W. im Namen) soll einen IQ von gut 120 haben. Nicht überragend, aber ein Trottel ist er auch nicht.
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Aneri

Triton hat geschrieben:Es ist eben so, Menschen mit Migrationshintergrund haben im Durchschnitt einen niedrigeren IQ als Menschen ohne. Aber als Individuum würde mir eine solche Aussage nicht passen.
Es "kratzt" mich nicht, weil ich ebenfalls ein Migrationshintergrund habe. Eher deshalb, weil ich mit Intelligenz-Begriff mich auseinander gesetzt habe, was wir darunter verstehen. Hatten wir schon darüber diskutiert, werde mich nicht wiederholen.

Um die weitreichende Schlussfolgerungen aus diesen Studien (IT) zu machen, muss erst das Mechanismus verstanden werden. Es werden die Probleme formuliert, die von den Getestenden gelöst werden müssen. Gerade hier sehe ich den Hacken. Es wird formuliert von denen, die in dem kulturellen Kreis aufgewachsen sind. Sie nutzen s. z. "die Sprache", die andere auch verstehen müssen. Mit Einheimischen oder Migranten aus vergleichbaren Kulturkreis scheint es kein Verständigungsproblem geben. Mit anderen schon. Nur schließen daraus auf genetische Erbe ist falsch.

Nehmen wir an, es passiert ein Kollaps der westlichen Zivilisation, von den kleiner Teil sich als Migranten in Afrikas Dschungel fliehen wurden. Ich kann wetten, dass viel mehr als uns lieber wäre, würden dieses Intelligenztest nicht bestehen. Problemstellung bzw. -Formulierung also "die Sprache" ist eine andere, die man noch lernen muss.

Die Probleme sind also mit den kulturellen Gegebenheiten (familiären, ethnischen/religiösen, sozialen/gesellschaftlichen, Bildungsstand etc.) eng verknüpft.
Lia

Provokateur: Ja- und insofern notwendig, als dass er Dinge an- und aussprach, in absolut überzogener Form. Oder auch in gefährlichem, falschen Zusammenhang, wie oben diskutierte Äußerung.
Prophet: Ja, denn er hat zumindest aufgezeigt, dass beide Seiten daran arbeiten müssen, diese Gesellschaft gedeihlich voranzubringen, dass es nicht sein kann, dass den Migranten, die sich bewusst nicht integrieren wollen, extra-Würste und nur Verstehen entgegengebracht werden darf.
Falscher Prophet, denn vieles, was er so überzogen und generalisierend in die Diskussion einbrachte, kommt bei den falschen Leuten als ganze, absolute Wahrheit an.
Aneri hat geschrieben:Nur schließen daraus auf genetische Erbe ist falsch.
Absolute Zustimmung! :clap:
Die Probleme sind also mit den kulturellen Gegebenheiten (familiären, ethnischen/religiösen, sozialen/gesellschaftlichen, Bildungsstand etc.) eng verknüpft.
Richtig, doch wer in einem fremden Land dauerhaft leben möchte- oder auch nur länger als Gast, hat die Pflicht, sich mit dessen Kultur auseinandersetzen und sie im Grundsatz und in den Gesetzen zu akzeptieren und zu respektieren.
Was den IQ betrifft, hat Aneri schon darauf hingewiesen, dass test-Ergebnisse von Inhalt und Aufbau , Lern- und Erfahrungsumfeld abhängig sind.
Ich weiß, wovon ich rede, denn je nach Testaufbau komme ich als unterbegabt oder als überdurchshschnittlich heraus. Beides hat seine Richtigkeit. :mrgreen:
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Orianne
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Triton hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Ach wirklich?
Nein, das war nurn Scherz.
In Wirklichkeit vertraue ich der hier: http://www.geschichteinchronologie.ch/w ... -2006.html

Die ist nämlich aus der Schweiz, die muss stimmen :o

Ich sage doch, dass sich nach solchen Statistiken immer das Individuum angegriffen fühlt, deshalb sind die alle provokativ. Das weiß natürlich Sarrazin und nutzt es zur Auflagensteigerung.

Sarrazin weiß z.B. auch, dass der Energieverbrauch in der Wohnung bei Sozialhilfeempfängern höher sein muss, weil die ja länger zu Hause sind. Dafür verbrauchen sie weniger Energie woanders.
Diese Statistik stammt von dem umstrittenen Professor Richard Lynn:

Lynn hatte bereits 2002 als Co-Autor des Buchs "IQ and the Wealth of Nations" Schlagzeilen gemacht. Darin hatte gemeinsam mit dem finnischen Psychologen Tatu Vanhanen versucht, eine Art IQ-Weltkarte zu erstellen. Im vergangenen Jahr sorgte Lynn erneut für Aufregung, als er Männern einen durchschnittlich fünf Punkte höheren IQ als Frauen attestierte. Zudem brachte sich Lynn mit eigenen Äusserungen in die Nähe von Befürwortern der Eugenik.

Renommierte Intelligenzforscher weisen darauf hin, dass bei der nun vorliegenden Studie nicht immer der gleiche Test und die gleichen Rahmenbedingungen herrschten. So nahm Lynn seine Daten aus verschiedenen Veröffentlichungen. "Das ist deshalb nicht ein Intelligenz-PISA", sagte die Intelligenzforscherin Elsbeth Stern vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. "Bei großen Unterschieden zwischen Ländern kann man aber natürlich überlegen, ob da nicht auch etwas dahinter steckt."

Dieser feine Herr tappt meiner Meinung nach auf einem gefährlichen Minenfeld.
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Titus Feuerfuchs
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Orianne hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:[
Das ist eine Statistik, der ich bedingungslos vertraue, liegt doch der deutsche Durchschnitts-IQ höher als der schweizer. :shh:
Ach wirklich?
Geteiltes Leid ist halbes Leid, denn laut Tritons Tabelle sind die Österreicher genauso "doof" wie die Schweizer. :lol:
MfG,
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Orianne
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:[
Das ist eine Statistik, der ich bedingungslos vertraue, liegt doch der deutsche Durchschnitts-IQ höher als der schweizer. :shh:
Ach wirklich?
Geteiltes Leid ist halbes Leid, denn laut Tritons Tabelle sind die Österreicher genauso "doof" wie die Schweizer. :lol:
Dann bin ich ja beruhigt :mrgreen:
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Marek1964
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Orianne hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben: Ach wirklich?
Geteiltes Leid ist halbes Leid, denn laut Tritons Tabelle sind die Österreicher genauso "doof" wie die Schweizer. :lol:
Dann bin ich ja beruhigt :mrgreen:
Aber die Schweizer haben das höchste Einkommen, harhar. Doof, aber reich. Damit könnte ich leben (das könnte, weil ich nicht in der Schweiz lebe). :mrgreen:
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Orianne
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Schade Marek, Du bist hier immer wieder willkommen, ich sage jetzt einmal in Deiner zweiten Heimat.
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Triton
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Geteiltes Leid ist halbes Leid, denn laut Tritons Tabelle sind die Österreicher genauso "doof" wie die Schweizer. :lol:
Meine Tabelle ist das nicht, nur von mir verlinkt. In den vergangenen Jahrhunderten dürften sich die Nachteile mangelnder Mobilität in topographisch anspruchsvollem Gelände in beiden Ländern ähnlich ausgewirkt haben :wink:

Heute noch suchen Universitäten ihre Studenten und Unternehmen ihre Mitarbeiter oft nach reinen IQ-Tests heraus, ganz lächerlich ist das also wohl nicht, denn: Warum sollten Unternehmen jahrzehntelang einen untauglichen Test verwenden und sich untaugliche Geisteskrüppel ins Haus holen?

Nur: Das Pauschalisieren (Migranten doof, Menschen mit niedrigem IQ haben mehr Kinder als die mit hohem etc.) vergiftet nur eine Gesellschaft. Sa unterstelle ich Sarrazin, dass ihm das egal ist, solange seine Kasse stimmt.
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