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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Anmerkung von mir:
Fest steht nach diesen Meldungen aber auch, dass Assad seine eigenen Kommandeure nicht vollständig unter Kontrolle hat. Das ist in dem Zusammenhang ebenfalls noch sehr bedenklich.
Was bringt´s dann, Assad zur Herausgabe seiner Chemiewaffen zu bewegen? Da der syrische Staat - soweit´s den überhaupt noch gibt - offensichtlich gerade implodiert, müsste man sich da nicht eher die einzelnen Kommandeure zur Brust nehmen? (was m.E. nur mit Hilfe eines Militäreinsatzes gehen würde, anders lassen sich wildgewordene Generäle nicht zur Räson bringen...)

Beppe
Lieber Beppe,
Assad verspicht alles, um den Militärschlag der Amis zu verhindern. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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:arrow: Nachrichten-Schlagzeile: >> Export - Deutschland lieferte Syrien gefährliche Chemikalien<<

Deutschland belieferte Syrien mit den Chemikalien, die für die Herstellung des Nervengifts Sarin benötigt werden. Die Genehmigungen wurden zwischen 2002 und 2006 erteilt.

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dieter
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Barbarossa hat geschrieben::arrow: Nachrichten-Schlagzeile: >> Export - Deutschland lieferte Syrien gefährliche Chemikalien<<

Deutschland belieferte Syrien mit den Chemikalien, die für die Herstellung des Nervengifts Sarin benötigt werden. Die Genehmigungen wurden zwischen 2002 und 2006 erteilt.

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Lieber Barbarossa,
die deutsche Industrie würde auch noch den Strick liefern, woran sie aufgehängt würde. :wink: :mrgreen:
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RedScorpion

Na jut;

hier müsste man a bisserl darauf schauen, wie einfach es ist, darauf zu kommen, dass z.B. Düngemittel in Nervengas umgewandelt werden kann, und ob das überhaupt möglich ist.

Hab' von Chemie keine Ahnung (hier müsste Merkel 'ran).

Aber es nicht ganz so fair, das auf einen Nenner zu setzen mit z.B. Waffenlieferungen. Es ist schwierig, Waffen z.B. als Kochtöpfe zu verwenden (auch wenn's da in D 1945 einhalb Töpfe aus Stahlhelmen gab),

aber nicht unmöglich, Chemikalien zivil zu nutzen.



LG
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Barbarossa
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:arrow: Nachrichten-Schlagzeile: >>Giftgas-Resolution im Wortlaut: "Syrien darf keine Chemiewaffen besitzen"<<

Der UN-Sicherheitsrat hat es nun doch noch geschafft, eine gemeinsame Resolution aller Mitglieder zu verabschieden - also auch Russland und China stimmten nun zu. Syrien muß seine Chemiewaffen zur Vernichtung herausgeben.

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dieter
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Lieber Babarossa,
aber Rußland wird ein Veto einlegen, wenn sich Syrien nicht an die UN-Resolution hält und der Sicherheitsrat militärische Maßnahmen ergreifen will. :roll:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Babarossa,
aber Rußland wird ein Veto einlegen, wenn sich Syrien nicht an die UN-Resolution hält und der Sicherheitsrat militärische Maßnahmen ergreifen will. :roll:
Es wird dann auf jeden Fall eine neue Resolution fällig. Das Abstimmungsverhalten ist in diesem Fall dann allerdings unklar.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Babarossa,
aber Rußland wird ein Veto einlegen, wenn sich Syrien nicht an die UN-Resolution hält und der Sicherheitsrat militärische Maßnahmen ergreifen will. :roll:
Es wird dann auf jeden Fall eine neue Resolution fällig. Das Abstimmungsverhalten ist in diesem Fall dann allerdings unklar.
Lieber Barbarossa,
das Abstimmungsverhalten ist dann nicht unklar, weil Rußland auf jedem Fall das Assad-Regime stützen wird, Rußland hat einen Stützpunkt in Syrien. :roll:
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Paul
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Heute kam ein Fernsehbericht über Kämpfe zwischen Islamisten und Kurden in Syrien. Nördlich von Aleppo gibt es ein Kurdengebiet, welches nicht so gut von anderen Siedlungsgebieten getrennt ist, wie die nordöstliche Region. Die Kurden verteidigen sich konsequet gegen islamistische Milizen. Vor allem die Jesiden fürchten um ihr Leben und ihre Freiheit. Bei den Kurden kämpfen vor allem auch junge Frauen (unverschleiert) und mit viel Hass, wegen der bisherigen Todesopfer. Nach dem Fernsehbericht behaupten sie sich bisher immer besser gegen die Islamisten. Letztlich erhalten sie sicherlich auch Unterstützung aus den anderen Kurdengebieten, vor allem aus der autonomen Region im Nordirak. Es wird ihnen nie an Waffen und Kämpfern fehlen.
Wenn Syrien jetzt so zerfällt, wird sich Assad natürlich besser halten können, als einer von vielen Machtfaktoren und Milizenführer. Bis jetzt haben die Christen wohl noch keine eignen Milizen gebildet. Es werden wahrscheinlich vor allem Christen sein, welche in den Libanon fliehen. Mit dem Zustrom so vieler Christen in den Libanon droht dort dann natürlich ein Konflickt mit den anderen Religionsgruppen.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Paul
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Nach häufigen grausamen Übergriffen Dschihadistischer Gruppen haben sich Volksverteidigungseinheiten des kurdischen Volkes YPG gebildet, welche eine Generalmobilmachung unter den Frauen und Männern des kurdischen Volkes durchführen. Wahrscheinlich ist der Anteil an Yesiden unter den Kurden in Syrien besonders hoch. Sie bekämpfen bisher vor allem diese Dschihadisten und gehen offensiv gegen sie vor. Die YPG hat die Türkei davor gewarnt die Islamisten weiter zu unterstützen. Assad ist für sie relativ unbedeutend. Sie greifen das Regime und nicht feindselige arabische Gruppen nicht an. Sie wollen aber die Islamisten aus Syrien entfernen und sich an den Mördern der zurückliegenden Morden rächen.

http://www.diekurden.de/news/westkurdis ... i-5923880/

Vor einigen Tagen hatten Einheiten der Islamisten ISI und ein Batallion der FSA Freien Syrischen Armee 3 kurdische Dürfer angegriffen. Dieser Angriff konnte von den bewaffneten Dorfbewohnern zurückgeschlagen werden, die sich der YPG abgeschkossen hatten. Es ist natürlich ein großes Problem, das eine Einheit der FSA an dem Angriff beteiligt war. Hier wird die FSA eine schnelle Klärung herbeiführen müssen, ob dies ihre Strategie ist.

http://www.diekurden.de/news/aleppo-isi ... n-5923634/

Jetzt kann es natürlich passieren, das die Kurden auch alle nordwestlichen kurdischen Gebiete an die schon befreite Zone im Nordosten anschließen wollen. Nachdem sie den islamistischen Angriff zurückgeschlagen haben, rücken sie jetzt offensiv unter großen Verlusten der Islamisten vor. Die Islamisten haben allerdings viele Geiseln unter der kurdischen Zivilbevölkerung genommen. Dies steigert den Hass und die ethnische Trennung. Denn jeder will vermeiden, von den Islamisten gefangen genommen o. umgebracht zu werden. Es ist auch zu Kämpfen mit der regulären syrischen Armee gekommen.

http://de.ibtimes.com/articles/26504/20 ... bellen.htm

Die Kurden sind für die USA ein bewährter Bündnispartner gegen die Islamisten. Sie haben im Nordirak eine friedliche demokratische Insel geschaffen. Die Türkei bringt sich in Gegensatz zu den USA, wenn sie die Islamisten unterstützen.
Sollte der Konflickt zwischen von der Türkei unterstützten islamistischen Arabern und den Kurden sich steigern, kann dies die Situation im von der Türkei besetzten Westkurdistan zum explodieren bringen, obwohl die Türkei nach kurdischen Massenprotesten und Schulboykott mit vorsischtiger Öffnung gegenüber den Rechten der Kurden begonnen hat.

Die FSA Freie Syrische Armee wird schnell klären müssen, ob sie die YPG als Feind betrachtet. Sollte dies so sein, öffnet sich eine neue Konflicktlinie.
Wenn es so werden sollte, das sunnitische Araber gegen den Rest, also Schiiten, Alewiten, Drusen, Christen und Kurden stehen, dann wird der Konflickt sehr schnell auf den Libanon übergreifen. Dann wären dort Schiieten, Drusen und Christen die große Mehrheit, was zu Lasten der sunnitischen Minderheit gehen würde. Dann könnte auch der Irak dreigeteilt werden, mit dem entsprechendem Grenzkrieg, vor allem dort wo es auch um Öllagerstätten geht. Die ganze Region würde staatlich neu geordnet.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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In Aleppo haben die Christen begonnen sich auf der Seite des Regimes zu bewaffnen und ihre Stadtviertel zu verteidigen. Die Brutalität der oft ausländischen Islamisten hat sie aufgeschreckt. Das Assadregime fördert die religiösen Spannungen, da er sich zum Beschützer der Minderheiten aufschwingen kann.
Mit 300000 zum Teil armenischen Christen sind sie in Aleppo eine große Bevölkerungsgruppe und fürchten einen neuen Massenmord.

http://koptisch.wordpress.com/2012/10/2 ... in-aleppo/

Jetzt kann es natürlich passieren, das die syrischen Rebellen vor allem in Nord- und Zentralsyrien in die Defensive geraten. Letztlich ist es schwer vorstellbar, das sich die USA an der Seite von Islamisten gegen die Christen stellen. Mit der Autonomieregierung werden sie gemischte Gefühle haben, da sie der PKK nahestehen. Dies garantiert aber einen säkularen und den verschiedenen Religionsgruppen tolerante Einstellung. Der türkische Regierungschef hat Sympathien für islamische Gruppen, aber vor dem Übergewicht extremistischer Gruppen hat er wohl doch Bedenken und hat den Chef der kurdischen Autonomieregierung zu Gesprächen eingeladen, obwohl oder gerade weil sie der PKK nahe stehen.

Die Freie Syrische Armee muß sich gegen die Islamisten stellen, wenn sie eine Chance haben wollen das Regime zu stürzen.

Für die Christen in der Region Aleppo bietet sich ein Bündnis mit den Kurden an, quasi eine Autonomie im Autonomiegebiet. Dies würde die Kurden auch wiederum so stärken, das sie sich noch besser gegen die Islamisten behaupten können und die Region Aleppo an ihr Autonomiegebiet anschließen werden. Die Christen hätten also die Auswahl in den Libanon oder in die Bastion Aleppo zu fliehen.
viele Grüße

Paul

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Kämpfer der Hamas haben in Syrien in die Kämpfe eingegriffen. Bisher wurde dies in Nachrichten so dargestellt, als ob diese Hamas-Kämpfer das Assad Regime stützen wollten. Heute gab es einen Bericht im Fernsehen über christliche Flüchtlinge, die in den Libanon geflohen sind. Dabei wurde auch erwähnt, das sich ein Bündnis der Christen mit der Hamas abzeichnet, weil die Schiieten und Christen gleich bedroht würden und deshalb auf ein Bündnis angewiesen sind. Die Hamas hätte sich schon in Kämpfen für christliche Dörfer und Stadtviertel eingesetzt. Christliche Geistliche haben die Hamas für ihren Einsatz für die Christen gelobt.
Positiv wäre das für den Libanon, wenn dort kein Krieg zwischen Christen und Schiieten drohen würde. Dort droht dann allerdings eine Flucht- o. Vertreibungswelle der Sunniten.
viele Grüße

Paul

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ehemaliger Autor K.

Paul hat geschrieben:Kämpfer der Hamas haben in Syrien in die Kämpfe eingegriffen. Bisher wurde dies in Nachrichten so dargestellt, als ob diese Hamas-Kämpfer das Assad Regime stützen wollten. Heute gab es einen Bericht im Fernsehen über christliche Flüchtlinge, die in den Libanon geflohen sind. Dabei wurde auch erwähnt, das sich ein Bündnis der Christen mit der Hamas abzeichnet, weil die Schiieten und Christen gleich bedroht würden und deshalb auf ein Bündnis angewiesen sind. Die Hamas hätte sich schon in Kämpfen für christliche Dörfer und Stadtviertel eingesetzt. Christliche Geistliche haben die Hamas für ihren Einsatz für die Christen gelobt.
Positiv wäre das für den Libanon, wenn dort kein Krieg zwischen Christen und Schiieten drohen würde. Dort droht dann allerdings eine Flucht- o. Vertreibungswelle der Sunniten.
Das mit der Hamas ist mir neu. Bisher wusste ich nur, dass die Hisbollah Assad unterstützt. Die Hamas hingegen hatte sich auf die Seite der Islamisten in dem syrischen Bürgerkrieg geschlagen. Dann müsste sie jetzt die Fronten gewechselt haben. Die Hamas besteht hauptsächlich aus Sunniten. Hisbollah und Hamas sind eigentlich Rivalen. Ein Bündnis zwischen Hisbollah, Hamas, Christen und Assad kann ich mir nur schwer vorstellen.
Paul
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Karlheinz hat geschrieben: Das mit der Hamas ist mir neu. Bisher wusste ich nur, dass die Hisbollah Assad unterstützt. Die Hamas hingegen hatte sich auf die Seite der Islamisten in dem syrischen Bürgerkrieg geschlagen. Dann müsste sie jetzt die Fronten gewechselt haben. Die Hamas besteht hauptsächlich aus Sunniten. Hisbollah und Hamas sind eigentlich Rivalen. Ein Bündnis zwischen Hisbollah, Hamas, Christen und Assad kann ich mir nur schwer vorstellen.
Du hast recht, ich habe die beiden Organisationen aus Versehen vertauscht. Das Bündnis zwischen schiietischen Hisbollah und Alawiten ist naheliegend. Das beginnende Bündnis zwischen Christen und Hisbollah ist etwas überraschend, aber eigendlich naheliegend, da jeder sieht, wo er seine Bündnispartner finden kann. Ein bischen überraschend ist auch, das die Hisbollah hier einseitige Vorleistungen bringt, da die Christen in Syrien militärisch nicht so stark sind. Die christliche Neigung zum Pazifismus ist stark.
Im Libanon sind die Christen allerdings ein Machtfaktor und sie werden die öffentliche Meinung bzgl. Syrien im Westen mitbestimmen.
viele Grüße

Paul

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Paul hat geschrieben:
Karlheinz hat geschrieben: Die christliche Neigung zum Pazifismus ist stark.
Lieber Paul,
damit haben doch die Christen recht, schließlich sagte das Jesus in seiner Bergpredigt schon. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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