Ruf nach Demokratie in arabischen Staaten.

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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Lieber Karlheinz,
Obama sollte Luftschläge gegen Assad starten. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Titus Feuerfuchs
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Karlheinz hat geschrieben: Der bekannte Journalist Scholl-Latour äußerte kürzlich im Fernsehen die provokative These, dass wir uns in diese Konflikte überhaupt nicht mehr einmischen sollten. Weder im Irak, in Afghanistan oder in Libyen hätte westliches Eingreifen die Dinge wirklich positiv verändert, sondern nur Chaos hinterlassen. „Diese Konflikte gehen uns nichts an.“
Meine Rede. "Demokratieexport" kann nicht funktionieren.

Außerdem ist es eine Arroganz des Westens, lokale Gegebenheiten nicht zu akzeptieren. Wenn sie im Steinzeitislam bzw in einer Diktatur oder Monarchie leben wollen, sollen sie doch.

Karlheinz hat geschrieben: Aber das funktioniert meines Erachtens nicht. Diese Regionen sind für den Westen zu wichtig.[...]
Naja, was ist denn die Alternative, ein neuer Irak? Du schreibst es ja selbst:
Karlheinz hat geschrieben: [...] Das Beispiel des Irak ist zu abschreckend. Dort begann der Bürgerkrieg erst nach dem Einmarsch der Amerikaner und dauert bis heute an. Jeden Monat sterben dort hunderte von Menschen durch Bombenanschläge und Schießereien und ein Ende ist nicht in Sicht. Diese Art von „Befriedung“ hinterlässt nur Chaos.[...]

Selbst wenn man Assad beseitigen würde, würde das wohl nicht viel bringen.
Und ein Waffenembargo würde von Russland und China konterkariert werden.

Mit einem Wort die Situation ist ziemlich auswegslos. :(
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Barbarossa
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Das wirft aber viele Fragen auf:
- Wäre das nicht das Ende der UN-Menschenrechtscharta?
- Wie reagieren wir, wenn sich dieser gescheiterten Staaten dann wiederum terroristische Gruppen bemächtigen, wo wiederum Kämpfer ausgebildet werden, die neue Terroranschläge in den USA und Europa verüben sollen? (Hatten wir alles schon in Afghanistan)
- Was passiert mit den zahleichen Flüchtlingen, die in den Nachbarländern und auch hier bei uns Schutz suchen?

Allein durch den letzten Punkt ist der Bürgerkrieg in Syrien ja nicht nur eine nationale Angelegenheit.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:[...]
- Wäre das nicht das Ende der UN-Menschenrechtscharta?
Ist die nicht ohnehin Makulatur?

Wenn z.B. eine "westliche Vorzeigedemokratie" und Weltpolizist, wie die USA, nicht nur ihre Bürger, sondern auch die im Ausland unter Generalverdacht stellen und diese widerrechtlich bespitzeln.

Wenn derselbe Staat seit Jahr und Tag Menschen ohne jegliche Rechtsgrundlage inhaftiert und foltert?

Wenn nur eingegriffen wird, wenn damit eigene Interessen befriedigt werden?

Usw, usw, usw,....


...dann ist die Berufung auf die UN-Charta nichts als Heuchelei.


Barbarossa hat geschrieben: - Wie reagieren wir, wenn sich dieser gescheiterten Staaten dann wiederum terroristische Gruppen bemächtigen, wo wiederum Kämpfer ausgebildet werden, die neue Terroranschläge in den USA und Europa verüben sollen? (Hatten wir alles schon in Afghanistan)
Kann man auch anders rum sehen:

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Der Westen hat überhasupt nicht die Macht, die von dir angegriffenen Terrorcamps nachhaltig einzudämmen.

Durch den sog. "Krieg gegen den Terror" sind nur weitere Menschen radikalisiert worden. Das gibt islamistischen Fundamentalisten politische Nahrung und Argumente.
Barbarossa hat geschrieben: - Was passiert mit den zahleichen Flüchtlingen, die in den Nachbarländern und auch hier bei uns Schutz suchen?
[...]
Ich meine, sie sollen in erster Linie in der Nähe Schutz bekommen, wo eine leichte Integration in sprachlicher und kultureller Hinsicht gegeben ist, dh. in den umliegenden arabischen Staaten. Europa kann diesen Staaten Unterstützung bei der Flüchtlingsaufnahme und -Versorgung anbieten.



Noch etwas bzgl Einmischung und Eingreifen in fremde Länder:

Man muss unterscheiden, ob es ein akutes Problem gibt, wie zz in Syrien, oder ob man missionieren will, wie in Afghanistan oder Irak.

Im ersten Fall kann es u.U. Sinn machen, Maßnahmen zu ergreifen, um unnötige Tote zu vermeiden. Embargos oder Tyrannenmorde erscheinen mir hier als probates Mittel.
Vorallem muss man abwiegen, ob überhaupt eine realistische Aussicht auf Erfolg besteht.

(Eine solche war z.B. im Falle Afghanistans nie gegeben.)

Im zweiten Fall sind Einmischungen von außen illegitim.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Das wirft aber viele Fragen auf:
- Wäre das nicht das Ende der UN-Menschenrechtscharta?
- Wie reagieren wir, wenn sich dieser gescheiterten Staaten dann wiederum terroristische Gruppen bemächtigen, wo wiederum Kämpfer ausgebildet werden, die neue Terroranschläge in den USA und Europa verüben sollen? (Hatten wir alles schon in Afghanistan)
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Allein durch den letzten Punkt ist der Bürgerkrieg in Syrien ja nicht nur eine nationale Angelegenheit.
Lieber Barbarossa,
man kann bestimmte Gebiete der Erde nicht mehr getrennt sehen. Die Erde ist als eine Einheit anzusehen. Außerdem hat Pakistan die Atombombe und der Iran strebt den Besitz dieser Bombe an. Die beiden islamischen Staaten können damit die ganze Erde bedrohen. :evil:
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ehemaliger Autor K.

dieter hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Das wirft aber viele Fragen auf:
- Wäre das nicht das Ende der UN-Menschenrechtscharta?
- Wie reagieren wir, wenn sich dieser gescheiterten Staaten dann wiederum terroristische Gruppen bemächtigen, wo wiederum Kämpfer ausgebildet werden, die neue Terroranschläge in den USA und Europa verüben sollen? (Hatten wir alles schon in Afghanistan)
- Was passiert mit den zahleichen Flüchtlingen, die in den Nachbarländern und auch hier bei uns Schutz suchen?

Allein durch den letzten Punkt ist der Bürgerkrieg in Syrien ja nicht nur eine nationale Angelegenheit.
Lieber Barbarossa,
man kann bestimmte Gebiete der Erde nicht mehr getrennt sehen. Die Erde ist als eine Einheit anzusehen. Außerdem hat Pakistan die Atombombe und der Iran strebt den Besitz dieser Bombe an. Die beiden islamischen Staaten können damit die ganze Erde bedrohen. :evil:
Einen Königsweg gibt es hier auch nicht und alle hier im Forum geäußerten Ideen gehen nicht über das hinaus, was ohnehin in den Medien schon tausende Male debattiert wurde. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Aber es hätte ja auch etwas Neues entstehen können. Deshalb müssen wir dieses Thema auch immer wieder einmal diskutieren, vielleicht kommen dann doch irgendwann neue, bisher nicht erkannte Lösungssätze dabei heraus.
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Das wirft aber viele Fragen auf:
- Wäre das nicht das Ende der UN-Menschenrechtscharta?
- Wie reagieren wir, wenn sich dieser gescheiterten Staaten dann wiederum terroristische Gruppen bemächtigen, wo wiederum Kämpfer ausgebildet werden, die neue Terroranschläge in den USA und Europa verüben sollen? (Hatten wir alles schon in Afghanistan)
- Was passiert mit den zahleichen Flüchtlingen, die in den Nachbarländern und auch hier bei uns Schutz suchen?

Allein durch den letzten Punkt ist der Bürgerkrieg in Syrien ja nicht nur eine nationale Angelegenheit.
Lieber Barbarossa,
man kann bestimmte Gebiete der Erde nicht mehr getrennt sehen. Die Erde ist als eine Einheit anzusehen. Außerdem hat Pakistan die Atombombe und der Iran strebt den Besitz dieser Bombe an. Die beiden islamischen Staaten können damit die ganze Erde bedrohen. :evil:
Einen Königsweg gibt es hier auch nicht und alle hier im Forum geäußerten Ideen gehen nicht über das hinaus, was ohnehin in den Medien schon tausende Male debattiert wurde. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Aber es hätte ja auch etwas Neues entstehen können. Deshalb müssen wir dieses Thema auch immer wieder einmal diskutieren, vielleicht kommen dann doch irgendwann neue, bisher nicht erkannte Lösungssätze dabei heraus.
Lieber Karlheinz,
Dein Lösungsvorschlag wäre der :?:
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ehemaliger Autor K.

Dieter:
Lieber Karlheinz,
Dein Lösungsvorschlag wäre der :?:
Ich weiß die Lösung doch genauso wenig wie der der Rest der Welt. Wenn die Angelegenheit einfach zu klären wäre, hätten wir die Probleme schon lange gelöst.

Einen allgemeinen Beitrag hatte ich hierzu schon einmal geschrieben. Siehe weiter unten. Das sind aber allgemeine Aussagen der UNO. Für jeden Fall muss eine spezielle Lösung erarbeitet werden. Sehen wir uns die letzten Konflikte an:
Irak 2003. Dieser Krieg war vor allem eine Vendetta zwischen Saddam Hussein und der Bush Familie. Um den Schurken Hussein ist es nicht schade, aber dieser Krieg mit all seinen Folgen war völlig überflüssig und hätte nicht geführt werden müssen.

Afghanistan. Hier gab es ein Bündnis zwischen der Taliban Regierung und den Islamisten. Um diese Leute auszuschalten, war nach dem 11.September 2001 nicht nur die Zerstörung der Basen, sondern auch der Sturz der Taliban Regierung notwendig. Eine Invasion vermutlich unvermeidlich. Danach hat man aber wahrscheinlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Darüber gibt es inzwischen viele Untersuchungen. Ich will darauf nicht näher eigehen.

Was Syrien betrifft: Es wird derzeit keine andere Möglichkeit geben, als nur punktuell einzugreifen. Der Bürgerkrieg kann noch lange dauern. Der Krieg im Libanon, den ich ja auch persönlich unfreiwillig kurz miterleben konnte, dauerte 16 Jahre, von 1974 bis 1990. Zum Schluss waren die Kriegsparteien ausgeblutet und erschöpft, später marschieren dann syrische Truppen ein. Ich denke, in Syrien wird sich auch eine Pattsituation einstellen, vielleicht kommt es zur Teilung des Landes in zwei oder mehrere Gebiete. Zur Zeit der französischen Kolonialzeit war Syrien auch in verschiedene ethnische Teilstaaten aufgegliedert gewesen. Ich glaube nicht, dass wir hier direkt mit eigenen Truppen eingreifen sollten. So grausam es auch klingen mag, aber es werden sich möglicherweise einige Frontlinien stabilisieren und die Kämpfe klingen dann langsam ab. Das kann aber noch dauern, aber ich glaube wirklich nicht, dass wir hier viel machen können.

Die unten aufgeführten UNO Postulate klingen gut, sind aber schwer zu realisieren. Der Westen sollte nur eingreifen, wenn er selber massiv bedroht wird, sich aber sonst aus den Konflikten heraushalten.
Früherer Beitrag von mir: Karlheinz

Wer darf sich wann einmischen?

Eines der wichtigsten Prinzipien des Völkerrechts ist das Prinzip der nationalen Souveränität und der Nichteinmischung in die Angelegenheiten eines anderen Staates. Allerdings hat jeder Staat die Verantwortung, für die Sicherheit und das Wohlergehen seiner Bürger zu sorgen, eine „Good Governance“ zu leisten. Wird diese Pflicht von dem Staat nicht eingelöst, kann notfalls die UNO einschreiten, es gibt eine „Responsiblity to protect“. In diesem Falle kann notfalls das Prinzip der Nichteinmischung durchbrochen werden.

Unter dem Begriff "Responsibility to protect" wird eine ethische und moralische Verantwortung der internationalen Staatengemeinschaft , vornehmlich der UNO, gegenüber Staaten und ihrer politischen Führung bezeichnet, die innerhalb ihrer Territoriums die Kriterien von Good Governance entweder nicht erfüllen können oder wollen bzw. nicht fähig oder willens sind, den Schutz der eigenen Bevölkerung vor Kriegen, Verfolgung; Hungerkatastrophen oder Naturereignissen zu gewährleisten. (United Nations, General Assamly A/RES/60/1, 24.10.2005)

Seit dem Jahre 2005 gibt es das Konzept der sogenannten „Schutzverantwortung“, welches inzwischen allgemein akzeptiert wird. In Fällen schwerer Menschenrechtsverletzungen kann die UNO Sanktionen erlassen, wie Handelsembargo, Einfrieren von Bankkonten etc. In zwei Fällen ist auch eine bewaffnete Intervention zulässig: Im Falle von Massensterben und im Falle von ethnischen Säuberungen. Angewendet wurde das Prinzip der Schutzverantwortung im Falle des Krieges in Libyen und in Mali. Eine militärische Aktion muss vom Sicherheitsrat der UNO einstimmig beschlossen werden. Im Falle von Syrien konnte eine solche Einstimmigkeit bisher nicht hergestellt werden.

Die Schwäche dieser Konstruktionen: Wann liegt ein Fall von „Bad Governance“ vor? Dies ist nicht nur ein qualitatives, sondern auch ein quantitatives Problem. Sind Menschenrechtsverletzungen sporadisch oder systematisch? Welchen Umfang nehmen sie an? In vielen Staaten Afrikas kommt es immer wieder zu ethnischen Säuberungen. Ab welcher „Flüchtlingsmenge“ besteht Handlungsbedarf? Diese Fragen sind nicht eindeutig geklärt. Viele Konflikte dringen gar nicht bis nach ganz oben vor (Sicherheitsrat), wenn der Konflikt als nicht substantiell angesehen wird. Dies gilt für viele Kriege in Afrika. Wie soll und wer definiert eindeutig die Präzedenzfälle „ethnische Säuberung“ und „Massensterben“? Und sollten nicht vielleicht noch mehr Fälle aufgenommen werden, die ein militärisches Eingreifen sinnvoll machen könnten?

Dir zweite Frage ist, wer militärisch aktiv werden soll. In der Regel ist es eine Koalition aus mehreren Staaten, die mit dem Mandat des Sicherheitsrates ausgestattet werden, wie im Falle von Libyen. Solche Aktionen müssen sinnvoll ausgearbeitet werden. Vor gemeinsamen Militäraktionen schrecken viele Staaten noch zurück. Man denke an das katastrophale Desaster 1993-1995 in Somalia, als die UNO Truppen schmählich von einem regionalen Warlord in die Flucht getrieben wurden. Niemand will sich mehr in solche regionalen Bürgerkriege einmischen, wenn es sich vermeiden lässt. Es muss auch sichergestellt werden, dass nicht einzelne Staaten das Prinzip der „Bad Governance“ missbrauchen für nationale Sonderinteressen, etwa für den Kampf gegen „Schurkenstaaten“.

Solange die Differenzen, vor allem zwischen den Großstaaten, noch anhalten, wird es schwierig sein, Militäraktionen mit UNO Mandat durchzusetzen. Und vor Alleingängen schrecken die meisten Regierungen zurück und werden nur dann aktiv werden, wenn es für ihre Interessen sinnvoll ist.
Weitere Informationen unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzverantwortung


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Barbarossa
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Karlheinz hat geschrieben:Einen Königsweg gibt es hier auch nicht und alle hier im Forum geäußerten Ideen gehen nicht über das hinaus, was ohnehin in den Medien schon tausende Male debattiert wurde. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Aber es hätte ja auch etwas Neues entstehen können. Deshalb müssen wir dieses Thema auch immer wieder einmal diskutieren, vielleicht kommen dann doch irgendwann neue, bisher nicht erkannte Lösungssätze dabei heraus.
Du bist auf der Suche nach einer Idee gegen Bürgerkriege?
Schwierig.

Ich hatte zur Zeit der Jugoslawienkriege (da war ich so Mitte bis Ende 20) die Vorstellung, daß in solchen Fällen das betreffende Land an den Grenzen abgeriegelt werden sollte und keinerlei Waffen und Munition noch Kämpfer kommen dort hinein, höchstens ein paar Flüchtlinge vorübergehend heraus.
Das Problem dabei: Sämtliche Nachbarstaaten des Bürgerkriegslandes müßten dabei mitmachen und auch eventuelle Zugänge zum Meer müßten abgeriegelt werden.
Und wenn sich die so erbitterten Feinde dann gegenseitig mit einem Messer an die Gurgel gehen, nachdem ihnen die Munition ausgegangen ist, dann ist das ihre Sache.

Wie gesagt, das war so meine Vorstellung von vor etwa 20 Jahren. Bei der derzeitigen Situation in Syrien spricht jedoch nicht einmal der UN-Sicherheitsrat mit einer Stimme. Das scheint das größte Problem zu sein. Statt dessen werden alle kämpfenden Seiten mit allem unterstützt, was sie brauchen, damit dieser Stellvertreterkrieg immer weiter gehen kann. Die gehen alle wirklich über Leichen.

:evil:

:arrow: Nachrichten-Schlagzeile: "Auch Merkel verdächtigt Assad des Giftgasangriffs"

Die NATO-Staaten sind sich einig darüber, daß der Giftgasangriff von den Assad-Truppen verübt wurde. Die Experten der UN werden vor Ort den Vorfall untersuchen - Assad gab dafür grünes Licht. Während dessen ziehen die USA immer mehr Truppen in der Krisenregion zusammen. Russland und der Iran warnten die USA vor einem eigenmächtigen Angriff...

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RedScorpion

Gute Leute,

z.T. nicht wirklich erbaulich, was Ihr zum Besten gebt; und Details bez. beispielsweise der Machbarkeit und Durchführbarkeit von militärischen Operationen (war bei Euch eigentlich keiner je bei der Armee oder keine Familienangehörige oder Freunde ham davon erzählt? Ich hab' mich damals mit Scifi ja auch des öfteren in die Haare gekriegt ob seiner Hörigkeit gegenüber Institutionen, u.a. dem österreichischen Heer und so, aber sooo unbedarft-unwissend am anderen Extrem, wie das hier im 3d den Anschein hat, kann man das sein?) oder dem Zeitpunkt des syrischen Eingreifens im Libanon will ich uns 'mal ersparen, aber
Barbarossa hat geschrieben: ...
Ich hatte zur Zeit der Jugoslawienkriege (da war ich so Mitte bis Ende 20) die Vorstellung, daß in solchen Fällen das betreffende Land an den Grenzen abgeriegelt werden sollte und keinerlei Waffen und Munition noch Kämpfer kommen dort hinein, höchstens ein paar Flüchtlinge vorübergehend heraus.
Das Problem dabei: Sämtliche Nachbarstaaten des Bürgerkriegslandes müßten dabei mitmachen und auch eventuelle Zugänge zum Meer müßten abgeriegelt werden.
Und wenn sich die so erbitterten Feinde dann gegenseitig mit einem Messer an die Gurgel gehen, nachdem ihnen die Munition ausgegangen ist, dann ist das ihre Sache.

Wie gesagt, das war so meine Vorstellung von vor etwa 20 Jahren.
...
Das ist schon erstaunlich. Denn gerade vor 20 Jahren war die DDR ja erst seit kurzem weg bzw. in der Bundesrepublik aufgegangen, und zwar nicht aus eigener Kraft, sondern durch den Einsatz eines 4stelligen Milliardenbetrag, den die westdeutsche Bev. und die EG stemmen mussten. Wäre dazu keine oder nur eine etwas geringer Bereitschaft (bzw. eine Kanalisatione durch die westdeutsche Politik) dagewesen, wäre nicht unwahrscheinlich, dass es eine DDR heute noch gäbe, und auch nicht aus der Luft gegriffen, dass die NVA bzw. Polizeikräfte gegen die Bev. vorgegangen wäre sprich dass es zu bürgerkriegsähnlichen Zusständen oder zum offenen Bürgerkriet zwischen Partei, Armee, Polizei und Volk gekommen wäre.

Dann hätte die Devise lauten sollen: Mauer wieder dicht machen und aushungern? :wtf:



Fast noch seltsamer find' ich, dass an manchen Usern vorbeigeht (und das ist in 'nem Geschichtsforum nu wirklich bizarr), dass etwas ähnliches in Jugoslawien ja genau stattgefunden hat: Waffenembargo durchgesetzt von Ländern wie Deutschland bei voriger Anerkennung HRs und SLOs. Das ist Oel ins Feuer giessen, dann die Kämpfer im Ring einschliessen, den einen (jugoslawische Bundesarmee) bis an die Zähne bewaffnet und jahrzehntelang für den Kampf in den Bergen abgerichtet, den oder die anderen mit nichts in den Händen. Genscher wird dafür bis zum heutigen Tag europaweit verachtet.



LG
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:
Dieter:
Lieber Karlheinz,
Dein Lösungsvorschlag wäre der :?:
Ich weiß die Lösung doch genauso wenig wie der der Rest der Welt. Wenn die Angelegenheit einfach zu klären wäre, hätten wir die Probleme schon lange gelöst.

Solange die Differenzen, vor allem zwischen den Großstaaten, noch anhalten, wird es schwierig sein, Militäraktionen mit UNO Mandat durchzusetzen. Und vor Alleingängen schrecken die meisten Regierungen zurück und werden nur dann aktiv werden, wenn es für ihre Interessen sinnvoll ist.
Weitere Informationen unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzverantwortung
[/quote]
Lieber Karlheinz,
es ist aber zu bedenken, dass Pakistan die Atombombe hat und der Iran sie anstrebt. Wir können uns nirgends mehr raushalten, Du siehst ja die Giftgasanschläge auf die syrische Bevölkerung. Da kann man doch kaum zur Tagesordnung übergehen. :roll:
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Die westlichen Alliierten, USA, Großbritannien und Frankreich werden wahrscheinlich in den nächsten Tagen eine Reihe von Marschflugkörpern auf Syrien abschießen. Das syrische Militär kann dagegen nichts ausrichten, sie können die Attacke nur aussitzen und hoffen, dass sich die Schäden in Grenzen halten. Der Angriff geschieht hauptsächlich deshalb, weil sich Obama selbst in diese schwierige Situation gebracht hat. Er erklärte den Einsatz von Giftgas für die rote Linie und nun muss er reagieren, um nicht unglaubwürdig zu wirken.

Viel erreichen können die Alliierten aber nicht. Assad werden sie kaum stürzen können, damit rechnet wohl auch niemand. Ernsthaft, also entscheidend schwächen, werden sie seine Truppen auch nicht. Da offensichtlich weiterhin ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung hinter dem Diktator steht, könnte dieser Angriff seine Position im Lande sogar stärken.
Die Rebellen werden aber vielleicht jetzt in eine etwas bessere Lage kommen, um den Kampf fortzuführen.

Könnte es Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien geben? Assad wird dies wahrscheinlich nicht wollen und die Aufständischen haben keine einheitliche Führung, die für sie sprechen könnte. Gibt es aber keine Gesprächsbereitschaft und keine Gesprächspartner, bleibt die Situation unverändert. Deshalb werden die westlichen Militärschläge wohl nur ein kurzes Intermezzo bleiben und den Bürgerkrieg nicht beenden.
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dieter
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Lieber Karlheinz,
mal was ganz Zynisches, vielleicht will Obama auch nur ausprobieren, wie gut seine Waffen sind, da Assad ja seine Waffen von den Russen bekommt. Der Vergleich könnte interessant werden. :wink:
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Moin,

wie ich das sehe, wird Deutschland, nachdem die Siegermächte Teile von Syrien zerbombt haben, beim Wiederaufbau wieder zig Millionen locker machen.

Der Spies gehörte einmal umgedreht .. das gehört aber nicht hierher.
O heilig Herz der Völker, des hohen Gesanges und der göttlichen Ahnung.
Ernste und holde Heimat, Du Land der Liebe - O laß mich knien an Deinem
erschütternden Grabe.


Zum Gruße
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Paul
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Im Moment zeichnet sich eine Teilung Syriens zwischen Sunniten, Alawiten/Schiieten, Drusen und Kurden ab. Vielleicht ist das nicht das schlechteste. Die Kurden haben überhaupt kein Interesse an einer föderalen Unstrukturierung. Für sie ist der Anschluß an die Autonome Region im Irak die beste Lösung. Sie sollen im Nordosten auch schon eine eigne Regierung und Armee haben. Die Christen haben kein Mehrheitsgebiet in Syrien, aber im Libanon. Der Libanon könnte sich natürlich als Auffangland für die christlichen Flüchtlinge aus dem Irak und aus Syrien o. sogar aus Äqypten entwickeln. Letzlich könnte der Libanon von einer Umstrukturierung mit erfasst werden. Israel könnte ein Interesse an einen Drusen-Pufferstaat im Süden haben, welcher dann von den USA unterstützt würde.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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