Russland ist politisch zerrissen

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Maksim
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elysian hat geschrieben:Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, auf dieser Basis mit Dir Themen zu debattieren, die die USA und/oder Russland betreffen.
Dann lasse es doch einfach, es zwingt Dich doch keiner dazu :wink:
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Barbarossa
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elysian hat geschrieben:Dennoch (das gilt auch Dir, lieber Barbarossa) gab es nach dem 2.WK bis 1990 unstreitig einen Wettkampf zweier politischer Lager. Am Ende blieb nur ein Lager übrig. Die logische Konsequenz ist dann die Annahme eines Sieges.
Das habe ich nicht bestritten. Es gab auch ein Wettrüsten der beiden Blöcke, das auf beiden Seiten Unmengen an Geld verschlang. Das alles ist bekannt. Nur waren es die Menschen im Osten, die ihr politisches System als ungerecht empfanden und sich vor allem deshalb erhoben. Den Machthabern blieb nur die Wahl zwischen einem Massaker an den (wohbemerkt) friedlichen Demonstranten oder der Rücktritt. Mit Ausnahme von Rumänien haben sie sich zum Glück für die letzte Option entschieden.

Ich habe über einen Aspekt der Diskussion ein eigenes Thema eröffnet: http://www.politik-diskurs.bplaced.net/ ... -t247.html
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Maksim
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Barbarossa hat geschrieben:Den Machthabern blieb nur die Wahl zwischen einem Massaker an den (wohbemerkt) friedlichen Demonstranten oder der Rücktritt. Mit Ausnahme von Rumänien haben sie sich zum Glück für die letzte Option entschieden.
Ganz so einfach - und freiwillig - war es wohl nicht. Schaun' wir mal, dann sehn' wirs schon. ;)

Ich denke, dass überall dort, wo die Staatsgewalt mit aller Macht am status quo festhalten wollte, die "Revolution" blutig verlief. Und das war leider nicht nur in Rumänien der Fall, wie die Balkankriege in den 90ern gezeigt haben.

Auch die DDR ist imho haarscharf an einer Katastrophe vorbeigeschlittert - und dies bei mindestens 2 Gelegenheiten.

Während den 1989er Montagsdemonstrationen wollte Erich Honecker "die Macht des Staates" demonstrieren, wollte nächtens Panzerkolonnen durch Leipzig rollen lassen. Ihm ging es vorranging nicht um den direkten Einsatz von militärischer Gewalt gegen Demonstranten, er setzte auf den psychologischen Effekt rasselnder Panzerketten und dröhnender Panzemotoren zu nachtschlafender Zeit. Er wollte damit eine Drohkulisse aufbauen und die Bevölkerung einschüchtern.

Als der Nationale Verteidigungsrat der DDR aber erkennen musste, dass sogar das Luftsturmregiment 40 - die Elitetruppe der NVA, stationiert in Lehnin - bereits Auflösungserscheinungen und Disziplinarprobleme aufwies, als das Regiment Volkspolizei und bereitgestellte MfS-Sondereinheiten der Hauptabteilung XXII (Antiterror) verstärken und Demonstranten niederknüppeln sollte, hat man Honecker das "Panzerspiel" ganz schnell wieder ausgeredet.

Zur zweiten Beinahekatastrophe kam es in der Nacht vom 09. auf den 10. November 1989, nachdem der "Genosse Schabowski" in seiner berühmten Pressekonferenz von der "sofortigen, unverzüglichen Ausreisemöglichkeit aus der DDR - auch ohne Vorliegen von Voraussetzungen" sprach.

Leider hatte man vergessen diesen "Sachverhalt" den Grenztruppen der DDR, den Passkontrolleinheiten (PKE) des MfS und der Volkspolizei mitzuteilen.

Als dann die Grenzübergangsstellen von tausenden Menschen berannt wurden, die "Bewaffneten Organe der DDR in der Grenzsicherung" aber von nichts wussten, gab es den einen oder anderen Genossen welcher den "Grenzdurchbruch" / die "Grenzverletzung" auch mit Waffengewalt verhindern / unterbinden wollte.

Hier ist es einzig und allein der schnellen und besonnenen Reaktion der Brigadekommandeure der Grenzbrigaden (der GT) - und den Kommandeuren der VP - geschuldet, dass nicht ein einziger Blutstropfen vergossen wurde. Diese Offiziere haben nämlich den ihnen unterstellten Bereich den Einsatz von Waffengewalt schlicht untersagt.

Nicht unerwähnt sollte auch die Haltung von Igor Maximytschew bleiben, dem letzten Botschafter der UdSSR in Ost-Berlin. Der hat nämlich der Staatsführung der DDR unmißverständlich mitgeteilt, dass sich "die Freunde" aus den Interna der DDR heraus zu halten gedachten.
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Barbarossa
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Ja, diese brezligen Situationen sind mir natürlich bekannt und sie zeigten die Hilflosigkeit des im Niedergang begriffenen SED-Regiemes auf. Besonders in diesen Situationen war es gut, daß die Demonstranten friedlich blieben. Die friedliche Revolution mußte friedlich bleiben, wenn sie erfolgreich sein wollte.
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