Machtwechsel in Kasachstan

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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In Kasachstan wird heute ein neuer Präsident gewählt, nachdem Amtsinhaber Nursultan Nasarbajew im März dieses Jahres seinen Rücktritt erklärt hatte. Er regierte das zentralasiatische Land seit der Auflösung der Sowjetunion 1991 autoritär und war davor auch Funktionär der KPdSU.
Er erbaute die neue Hauptstadt seines Landes, Astana, die jetzt ihm zu Ehren in Nursultan umbenannt wurde. Die Hauptstadt boomt und alle namhaften Architekten haben dort Bauwerke errichtet. Kasachstan ist aufgrund seiner Erdöl- und Erdgasvorkommen ein reiches Land und verfügt auch über Seltene Erden.
Politisch hat der Präsident es geschafft, nicht völlig abhängig von Russland zu sein und eine gewisse Balance zwischen Russland und China zu halten. So liegt zwar Russlands Weltraumbahnhof Baikonur auf kasachischem Territorium, andererseits wächst auch der Einfluss Chinas, soll durch Kasachstan doch eine der Hauptrouten der Neuen Seidenstraße führen. Und nicht zuletzt sind die Bodenschätze des Landes auch für die Europäische Union interessant. Dadurch erhofft man sich dort auch einen weiteren Industrialisierungsschub.
Bei seinem Regierungsstil hat sich Nasarbajew am autoritären Neoliberalismus von Singapur orientiert. Nachfolger des 78-jährigen wird wohl Kasim-Jormat Tokajew werden. Obwohl es offiziell sieben Kandidaten gibt, ist Tokajew der Favorit des scheidenden Präsidenten Nasarbajew und damit im Prinzip dessen designierter Nachfolger - die Präsidentschaftswahl gilt als Farce. Schon auf der ,,Wahlkampftour'' hatte er erklärt, nichts würde sich ändern.
Zu autoritär geht es dort zu. Und zwar so autoritär, dass erst kürzlich ein 22-jähriger gewettet haben soll, man würde ihn festnehmen, wenn er auf der Straße ein weißes Blatt Papier hochhalten würde. Er soll die Wette gewonnen haben.

Quelle: Der Tagesspiegel - Printausgabe v. heute, 9. Juni 2019
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Feldwebel57
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Diese ständige Kleinstaatterei ist doch Unsinn .
Wenn auch eine Zentralregierung in Moskau falsch war , so kann doch jetzt nicht jeder seinen eigenen Staat ausrufen . 
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Barbarossa
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Wenn überall die Minderheitenrechte so garantiert wären, wie etwa hier in Deutschland, dann würde wohl auch keiner auf solche Idee kommen.
Unterdrückung und Ausbeutung lassen solche Bestrebungen aber wachsen.
Das war im wesentlichen der Grund für das Auseinanderbrechen der Sowjetunion.
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Feldwebel57
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Das verstehe ich schon , aber wovon wollen solche Microstaaten existieren ?
Im ehemaligen Jugoslawien wird Tito noch sehr verehrt , weil er eben alles zusammengehalten hat .
Nicht so einfach das Thema .
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