Israel feiert 70. Jahrestag

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Heute hat Israel den 70. Jahrestag seiner Gründung gefeiert. An den offiziellen Feierlichkeiten nahmen auch Mitglieder der Trumpfamilie und andere Vertreter der US-Regierung teil. In einer Videobotschaft sprach auch der US-Präsident selbst.
Gleichzeitig wurde mit dem heutigen Tag die US-Botschaft wie angekündigt offiziell von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt - Trump sprach von einem ,,lange überfälligen Schritt'' - Israels Ministerpräsident nannte Jerusalem zudem die ,,ewige und ungeteilte Hauptstadt des jüdischen Volkes'' und Israels.

Bei den Palästinensern rief dieser Tag besonders wütende Empörung hervor - die Hamas im Gazsstreifen rief zu Protesten auf. An den Protesten nahmen 40.000 Palästinenser teil, nach neuesten Meldungen gab es dabei über 50 Tote und 2.400 Menschen wurden Verletzt. Die israelische Regierung rechtfertigt die Anweisung, auf die Demonstranten auch scharf zu schießen, um Grenzübertritte zu verhindern.
Angesichts der vielen Toten wurden die Demonstranten von den Verantwortlichen heute zunächst zurückgerufen. Die Proteste werden wohl weitergehen.
Auch im Westjordanland soll es zu Protesten gekommen sein.
Quelle: https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... hreitungen

Auf der einen Seite viele Tote bei Protesten - auf der anderen Seite eine Feier, die klare Ignoranz demonstriert. Wie soll es da Frieden geben?
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Paul
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Israel hätte die Probleme bei der Staatsgründung vermeiden und die Palestinenser ohne Vertreibung integrieren können.
Später haben auch die Palestinenser Fehler gemacht. Die hätten ihren Staat unter günstigeren Bedingungen erhalten können als heute.
Die Hartliner in Israel wollen auch keinen Frieden, sonst würden sie die Siedlungspolitik im Westjordanland nicht betreiben. Soll das ein erwiger Kriesenherd bleiben? Würden sie Frieden mit den Palestinensern schließen, würde der Iran u.a, Israel nicht bedrohen.
viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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Ob sich der Iran dann anders verhalten würde, das glaube ich noch nicht einmal. Das Mullahregime im Iran benutzt die Hamas genauso, wie die Hisbollah, genau wie auch Assad für seine eigenen Interessen. Israel ist schon allein deswegen ein Feind Irans, weil es Verbündeter der USA ist. Außerdem kämpft Iran auch gegen Saudi-Arabien um die Vorherrschaft in der Region. Und auch die Saudis sind mit den USA verbündet, mindestens aber ein wichtiger Handelspartner.
Das Palästnenserproblem an sich hat bei dieser Sache nur am Rande etwas zu tun, schätze ich, weil die Hamas von Iran unterstützt wird.
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Cherusker
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Wenn radikale Palästinenser versuchen die Grenze zu stürmen, dann hat Israel das Recht, das abzuwehren und auch mit Waffengewalt. Hinter der Grenze kommen israelische Siedlungen.....soll man dort diese Terroristen reinlassen ? 
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Barbarossa
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Die Palästinenser sind nicht alle Terroristen. Aber sie sind zu Recht frustriert und folgen bei der Hamas den falschen Führern. Gewalt ist nie das richtige Mittel, aber auch Israel bricht mit dem Siedlungsbau im Westjordanland und anderer schleichender Vertreibungsmaßnahmen sowie mit der Bezeichnung Jerusalems als Hauptstadt Israels ständig das Völkerrecht.
Ich denke wirklich, auf beiden Seiten regieren Kräfte, die keinen Frieden wollen.
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Paul
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Cherusker hat geschrieben:Wenn radikale Palästinenser versuchen die Grenze zu stürmen, dann hat Israel das Recht, das abzuwehren und auch mit Waffengewalt. Hinter der Grenze kommen israelische Siedlungen.....soll man dort diese Terroristen reinlassen ? 
Im Fernsehen wird über die unschuldig Vertriebenen berichtet, welche sich danach sehnen in ihre Heimat bzw. die Heimat ihrer Vorfahren zurückzukehren. es ist schon einzigartig, das unschuldige Menschen vor 70 Jahren um ihre Heimat und ihren Besitz gebracht wurden und der Völkerbund hat mitgemacht. Wer in seine Heimat zurückkehren will ist kein Terrorist.

Die Vertreibung hat ein unlösbares Problem geschaffen.
viele Grüße

Paul

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Cherusker
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Paul hat geschrieben:
Cherusker hat geschrieben:Wenn radikale Palästinenser versuchen die Grenze zu stürmen, dann hat Israel das Recht, das abzuwehren und auch mit Waffengewalt. Hinter der Grenze kommen israelische Siedlungen.....soll man dort diese Terroristen reinlassen ? 
Im Fernsehen wird über die unschuldig Vertriebenen berichtet, welche sich danach sehnen in ihre Heimat bzw. die Heimat ihrer Vorfahren zurückzukehren. es ist schon einzigartig, das unschuldige Menschen vor 70 Jahren um ihre Heimat und ihren Besitz gebracht wurden und der Völkerbund hat mitgemacht. Wer in seine Heimat zurückkehren will ist kein Terrorist.

Die Vertreibung hat ein unlösbares Problem geschaffen.
Ach, können jetzt auch alle deutschen Vertriebenen (Schlesier, Sudeten, Ostpreußen usw.) randalierend an der Grenze stehen ?  :wink: :mrgreen:  Anscheinend hast Du schon vergessen, daß die meisten israelischen Gebiete durch einen kriegerischen Angriff der muslimischen Staaten besetzt wurden ? Wer Kriege anfängt und verliert, der braucht sich nicht wundern, wenn er Gebiete abtreten muß.  :wink: Ferner haben damals auch Palastinenser den Juden "wüstenähnliche" Gebiete verkauft und jetzt wollen sie diese zurückhaben ? :crazy:
Paul
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Die deutschen Vertriebenen durften schon vor Jahrzehnten zu Besuch in ihre Heimat. Ihren Besitz bekommen sie aber auch bis heute nicht zurück. Sie dürften aber dauerhaft zurückkehren. Davon haben nur wenige Gebrauch gemacht.

Ich kann mir allerdings vorstellen, das Polen nicht in die EG eingetreten wäre, wenn sich eine Millionenfache Rückkehr der Vertriebenen angedeutet hätte. Das ist aber alles nur Spekulation.

Ob die Palestinenser den Krieg angefangen haben, darüber kann man sicher streiten. Es sollte ein fremder Staat in ihrem Land gegründet werden.
viele Grüße

Paul

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Ruaidhri
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Cherusker hat geschrieben:Wenn radikale Palästinenser versuchen die Grenze zu stürmen, dann hat Israel das Recht, das abzuwehren und auch mit Waffengewalt. Hinter der Grenze kommen israelische Siedlungen.....soll man dort diese Terroristen reinlassen ?
Deine Sicht auf die Historie und auf aktuelle Zusammenhänge ist erschreckend eingeengt. Die Palästinenser wurden in der Tat mit nicht immer UN-Charta- geechten Methoden aus dem Land getrieben. Die Welt sah zu.
Im Verlauf der Auseinandersetzung haben beide Seiten böse Fehler begangen, eine unendliche Geschichte, in der immer wieder Ursachen und Wirkungen verkettet sind.
Barbarossa hat geschrieben: Gewalt ist nie das richtige Mittel, aber auch Israel bricht mit dem Siedlungsbau im Westjordanland und anderer schleichender Vertreibungsmaßnahmen sowie mit der Bezeichnung Jerusalems als Hauptstadt Israels ständig das Völkerrecht.
Ich denke wirklich, auf beiden Seiten regieren Kräfte, die keinen Frieden wollen.
Auf den Punkt gebracht.
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LG Ruaidhri
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Israel hat jetzt Arabisch als Staatssprache abgeschafft, obwohl es die Muttersprache der Bevölkerungsmehrheit ist, denn nicht nur Palestinenser sprechen arabisch, es ist auch die wichtigste Muttersprache der jüdischen Israelis neben Hebräisch. Dieser Vorgang wird von vielen Seiten kritisiert, möglicherweise auch von den betroffenen Juden, die sich diskriminiert fühlen müssen.
viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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... nicht nur Palestinenser sprechen arabisch, es ist auch die wichtigste Muttersprache der jüdischen Israelis neben Hebräisch.
?
Wie kommst du darauf?
Ich glaube das eher nicht. Es mag zutreffen für die jüdischen Israelis, deren Vorfahren schon immer in der Region ansässig waren. Nur ich schätze, dass dies eine kleine Minderheit ist. Die meisten jüdischen Israelis dürften aber zionistische Einwanderer und deren Nachkommen aus der ganzen Welt sein, also jene, die seit ca. 1900 in das Land kamen. Und von denen dürfte keiner ein Wort arabisch sprechen.
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Paul
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800000 arabische Juden lebten vor der Gründung Israels in den arabischen Ländern. Im Laufe der Zeit wanderten sie nach Israel ein. Sie hatten vor ihrer Einwanderung und auch danach eine höhere Geburtenrate als die europäischen Juden. Hinzu kommen sicherlich einige arabische Juden aus Palestina. 

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46164873.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Mizrachim

Die Misrahim machen heute etwa die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Israels aus, sind also stärker vertreten als jiddisch o. russisch sprechende Juden. Zusammen mit den arabischen Israelis machen sie also etwa 65 % der Bevölkerung aus.

file:///C:/Users/Paul/AppData/Local/Opera/Opera%20x64/temporary_downloads/2017A16_avk.pdf
viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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Wie auch immer. Auf jeden Fall gibt es Anzeichen für einen starken Rassismus in Israel. So gibt es laut Deutschlandfunk in der nordisraelischen Stadt Afula seit einiger Zeit Demonstrationen dagegen, dass arabische Israelis dort ein Haus kaufen. An den Demontrationen ist auch der stellvertretende Bürgermeister beteiligt. Die wahrscheinlich sogar berechtigte Befürchtung der arabischen Israelis ist, dass sich solche rassistisch motivierten Vorfälle durch das verabschiedete Nationalitätengesetz verstärken könnten und sie noch mehr zu Bürgern 2. Klasse werden. Durch das Gesetz wurde u.a. Arabisch als Amtssprache abgeschafft und der Staat Israel einmal mehr als Staat des jüdischen Volkes definiert.
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/national ... _id=423373
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Paul
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Das ganze war wohl eine Überaschungsaktion, bei der arabische Juden im Parlament in den rechten Parteien zugestimmt haben. Ich denke das wird die nächste Wahl beeinflussen. Ich kann mir nicht vorstellen, das eine große Bevölkerungsmehrheit das mit sich machen läßt.
viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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In unseren Medien wird aber vorgerechnet, dass etwa 20% der Israelis Ababer sind. Da käme keine Mehrheit zusammen. Ein Hoffnungsschimmer wäre, wenn gemäßigte Kräfte in Israel an die Regierung kämen. Die Arbeitspartei, also die Partei von Jitzchak Rabin, ist es aber wohl inzwischen auch nicht mehr.
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