Links zu Quellen über Nah, Mittlere Osten und Nordafrika

Informationen und Diskussionen zu Geschehnissen in Asien und Australien

Moderator: Barbarossa

Aneri

Dieses Thread möchte ich für Nah-Mittleren Osten und Nordafrika öffnen.
Ich möchte hier Sammelstelle für Links zu lesenswerten Artikeln einrichten. Die Region ist in Aufruh, dennoch sehr selten zu finden sind analysierende Artikel und zwar, die das Geschehen in globalen Bezug betrachten. So - obwohl reden wir über Irak, Syrien oder Saudis, ist immer auch Russland, China, USA dabei.
Einen aus meiner Sicht sehr interessanten Blog möchte ich hier Ihnen empfehlen, weil er gerade diese Perspektive behält:
https://geopolitikblog.wordpress.com/
"Mit Al-Qaida für den Frieden" 24.09.2015

Von dem Autor ist auch folgender Artikel in Telepolis:
Die neue Geopolitik
Es ist erstaunlich, dass angesichts der vor einer Woche erzielten Vereinbarung überall nur über das iranische Atomprogramm und die stets damit gerechtfertigten Wirtschaftssanktionen gegen das Land diskutiert wird. Dabei geht es in Wirklichkeit um viel mehr als das: Wir erleben gerade die Neuordnung des ganzen Mittleren Ostens, wenn nicht der gesamten Welt. Die geopolitischen Implikationen des Abkommens werden jedoch vermutlich erst im Laufe der nächsten Jahre nach und nach offen zu Tage treten. Gemeinsam mit dem Minsker Abkommen vom Februar und einer hoffentlich kommenden Einigung in Südostasien könnte der Vertrag so etwas wie das "Tordesillas des 21. Jahrhunderts" werden.
Aneri

Westen soll 2012 russischen Syrien-Friedensplan ohne Assad ignoriert haben
Peter Mühlbauer 16.09.2015 auf Telepolis
Dem ehemaligen finnischen Präsidenten Martti Ahtisaari zufolge ignorierte der Westen vor drei Jahren einen russischen Friedensplan für Syrien, der einen Rücktritt des syrischen Staatspräsidenten Baschar al-Assad vorsah. Trifft der Vorwurf zu, wäre das insofern bemerkenswert, als der Alawit von westlichen Politikern immer wieder als Haupthindernis für eine mit Russland abgestimmte Anti-Terror-Politik im Nahen Osten präsentiert wurde.
Aneri

Hier widerhole ich Link von Paul
Vom Pentagon ausgebildete syrische Kämpfer übergeben ihre Waffen an al-Nusra
Florian Rötzer 23.09.2015 auf Telepolis
Das Pentagon verstrickt sich mit dem 500-Millionen-Dollar-Programm zur Ausbildung und Ausrüstung "gemäßigter" syrische Kämpfer als Bodentruppen zur Unterstützung des Luftkriegs gegen den Islamischen Staat immer weiter.
Aneri

Gestern 29.09.2015 war interessante Phönix-Runde : "Obama trifft Putin – Neue Chance für Syrien?"
Moderiert von Anke Plättner
Gäste: freie russische Journalist Dmitri Tultschinski, freier syrische Journalist Aktham Suliman, Politologe von Transatlantic Networks - Amerikaner Andrew B. Denison und deutsche Nah-Ostexperte Prof. Günter Meyer.

Schauenswert, weil jeder der Gäste der Repräsentant für jeweils beteiligte Seite ist. Deutscher eher analytische unabhängiger Beobachter. Ich denke, der Denison die amerikanische Seite (auf einer Auge definitiv verblendet) sehr gut widergibt. Interessant. Empfehle sehr.

Auch etwa ab 37 min. wird die Fluchtlingsthema behandelt. Meyer bemerkt dazu etwas interessantes. Auch in Syrien die Flüchtlinge sind meistens nicht aus Flüchtlingslagern. Es sind die junge Leute aus noch stabilen Gebieten, die sich auf dem Weg machten, weil dort keine Perspektive sehen (!).
Aneri

Wer solche Verbündeten hat… in Geopolitikblog
Ein halbes Jahr nach Beginn der Luftangriffe im Jemen ist die Strategie der Angreifer weiterhin rätselhaft. Werden möglicherweise innerhalb der Koalition sehr unterschiedliche Ziele verfolgt?
Autor untersucht die evtl. Entwicklung, indem der Krieg im Jemen würde von USA mit Bedacht unterstützt, im Sinne dass ihren mächtigen Verbündeten in Region durch Krieg Hände gebunden, um sich aktiv gegen Einigung mit Iran zu wirken.
Rückblickend könnte damit die regierungsoffizielle US-Unterstützung für den Krieg der Golf-Koalition eine völlig andere Deutung erfahren: Handelte es sich am Ende um eine Falle für die (dann ehemals) mit ihnen alliierten Saudis, um diese während der wichtigsten Verhandlungsrunden mit dem Iran zu beschäftigen und gewissermaßen zu “neutralisieren”?

Diplomatische Störmanöver der mittelöstlichen Verbündeten hätten womöglich die Einigung verhindern können, doch aufgrund des Krieges waren Riad die Hände gebunden: Die Kriegsverbrechen der Luftangriffe machten das Königreich medial und diplomatisch “verwundbar”, es hätte sich also schnell am Pranger der globalen Öffentlichkeit wiederfinden können. Für die These eines doppelten Spiels der US-Regierung spricht auch der erstaunlich schnelle Vormarsch der Houthi-Rebellen: Dieser war nur möglich, weil die Armee sich ihnen nicht in den Weg stellte – welche größtenteils weiterhin dem ex-Präsidenten und langjährigen US-Alliierten Saleh ergeben ist.
Aneri

Peinlich für Obama: Russland bombardiert von USA finanzierte Terroristen
in Deutsche Wirtschafts Nachrichten
So schreibt die FAZ unter Berufung auf libanesische Medien, dass „Stellungen der Rebellenallianz Dschaisch al Fatah getroffen wurden, zu der unter anderem die Nusra-Front, der syrische Al-Qaida-Ableger, gehört, sowie die Dschihadistenmiliz Ahrar al Scham, die sich derzeit um ein moderateres, pragmatisches Image bemüht“.

Die FAZ titelt die Geschichte mit: „Russische Angriffe in Syrien: Luftschläge gelten offenbar auch Amerikas Verbündeten“. Und damit meint die FAZ nicht Saudi-Arabien, das die Terroristen seit Jahren finanziert und deshalb nun kalte Füße bekommen hat.

Die New York Times zitiert sogar die US-Regierung mit der Aussage, eine der getroffenen Rebellengruppen sei vom amerikanischen Geheimdienst bewaffnet und ausgebildet worden – ein eindeutiges Geständnis.

Damit ist offiziell belegt, dass die US-Regierung eine gefährliche islamistische Terror-Gruppe im Nahen Osten unterstützen: Die al-Nusra Front ist nämlich nichts anderes als der lokale Al-Kaida-Ableger. Zur Erinnerung: Wegen Al Kaida sind die USA in Afghanistan einmarschiert, weil die Terrorgruppe von den USA für 9/11 verantwortlich gemacht wurde.
Aneri

Afghanistan und Ukraine sind zurzeit in den Medien fast gar nicht vertreten:
Hier eine wenige Ausnahmen über die Afghanistan:
"Taliban sind stärker denn je "
Emran Feroz auf telepolis
In Afghanistan hat sich in den letzten Tagen gezeigt, was die vierzehn Jahre NATO-Intervention dem Land gebracht haben - nämlich so gut wie nichts. Kurz nach dem islamischen Opferfest (Eid ul Adha) konnten die Taliban einen ihrer größten Erfolge verbuchen, indem sie die Provinzhauptstadt des nordafghanischen Kunduz eroberten und ihre Flagge auf dem Hauptplatz hissten.
Na ja das Nichts würde ich nicht nennen in Angesicht der viele toten, verwunderten, verbitterten und verzweifelten, in Angesicht der Flüchtlingsströmung, der auch uns daheim zu schaffen macht etc.
Aneri

Syrien: Terrorismusbekämpfung zwischen Kuhhandel und Blockkonfrontation
Gerhard Piper auf telepolis

Bemerkung: der Autor nimmt definitiv eine antirussische Position, die ich nicht teile. Z.B. nennt es "russische Intervention in Syrien", obwohl er in der Beschreibung der Geschichte des Konflikts, nennt auch andere Staaten, die aktiv - auch mit Luftangriffen - intervenierten, dennoch dieser Begriff taucht dort nicht auf. Also, wir - die Guten - haben Hilfe den anderen Guten geleistet, sie - die Bösen - intervenierten. Die Einladung eines - wie auch immer gearteten - legitimen Regierung kann nicht gelten, weil wir deren Führer definitiv zu Bösen angeordnet haben.

Zum anderem nennt er Bürgerkrieg beim Wort, vergisst aber zu erwähnen, dass die s. g. rebellische Oppositionelle schon am anfang von Westen finanziell und materiell (Waffen) unterstützt worden sind. Und wie überall in diesem Region, ihre leben für ein Ideal zu opfern, waren nur religiösen Fundamentalisten bereit. Da Russland hatte ihre Interessen und Überlegungen an der Erhaltung des Syrischen Regimes, muss jedem einleuchten. Genauso wie USA hat ihre Interessen die Saudis als Verbündeten zu halten...

Sonst ein sehr informativer Artikel, den ich empfehle. Ich teile auch seine Befürchtungen an einer möglichen Eskalation. Wenn Russen als Kampfflieger und Militärberater sich beteiligen, sehe ich nicht als Problem. Ich denke aber, dass den fanatischen IS können nur ideologisch motivierte Truppen entgegnen können, keine Bodentruppe aus bezahlten Söldner. Und die - und es wird jeder rational denkende Mensch ansehen müssen - können nur von Assad-Regime gestellt werden, von einer Bevölkerungsgruppe, der geht es gegenwärtig um ihre Existenz. Es ist die stärkste Ideologie, die sein kann. Machen wir uns nicht vor, wenn die Rebellen gewinnen, werden sie alle Alawiten massakieren. Es ist allerdings anscheint nur Westen nicht klar bzw. man schließt die Augen und nimmt es in Kauf.
Aneri

USA bombardieren Krankenhaus in Kundus
Peter Mühlbauer auf Telepolis
Die Hilfsorganisation ◥Ärzte ohne Grenzen schildert das Ereignis dagegen als Bombardement eines Krankenhauses, bei dem mindestens neun Menschen getötet wurden. Da alleine von den etwa 80 Mitarbeitern aber gut zwei Dutzend vermisst werden, könnte die Anzahl der Todesopfer noch deutlich steigen. Was mit den gut 100 Patienten geschah, die zum Zeitpunkt des Bombardements in der Klinik behandelt wurden, ist ebenfalls unklar. Viele der Vermissten könnten unter Trümmern verborgen beim vollständigen Ausbrennen des Gebäudes erstickt oder verbrannt sein.

Dem Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid zufolge befinden sich unter den Toten und Vermissten keine Kämpfer seiner Miliz. Er behauptet, dass Angehörige der afghanischen Armee die Amerikaner mit falschen Angriffskoordinaten gefüttert hätten. Ob dies auf Unfähigkeit oder aus heimlicher Sympathie mit den paschtunischen Islamisten geschehen sein soll, ließ er offen.
Hervorhebung von mir. Ich denke, es auch ein Faktor, dass spricht für den Einsatz der Assads Armee gegen IS. Ich kann sicher mich irren, aber logisch anzunehmen, dass proffessioneller syrische Geheimdienst besser gerüstet gegen der falschen Meldungen ist, da sie bessere Infiltrations (Spionage-) Möglichkeiten haben als es westliche Seite hat.

Wenn man sich mal für Einsatz - und einhergehende Unterstützung - des Assads Regimes entscheidet, eine einhergehende Schlussfolgerung ist, dass das Regime - bevor er auf IS sich voll konzentriert - muss seine Stellung gegen Rebellen sichern. Man wäre ganz schlechte Stratege, wenn sich auf großen Kampf einlassen würde, sich bluten und schwächen lassen würde, damit am Ende die Oppositionelle (die eigentlich nur ein Ableger von terroristischen Gruppierungen sind) dem in Rücken fallen würden. Nein so doof Assad ist nicht und den gefallen den Westen würde er auch nicht tun.
Aneri

Die Wahrheit über Assad und Syrien – Was die Medien verschweigenPeggy GAllmeister 14 Februar, 2014 in online Nachrichten-Magazin The Intelligence
Schön länger hier aber doch informativ, da wird beschrieben das, was bei uns verschwiegen wird bzw. Interpretation entgegen hier geläufiger. Um eigener Meinung zu bilden, muss auch anderer Sichtweise gesehen bzw. gehört zu werden.

In dem Artikel gibt es ein Link mit der Vorstellung Der Link auf diesen Film gibt in o. g. Quelle. Hier gibt es vollständiger Film von Anastasija Popova "syrisches Tagebuch - Die andere Berichterstattung über Syrien". M. E. besonders interessant um die russische Meinung zu der Syrienkonflikt zu verstehen, vorausgesetzt wenn man überhaupt interessiert ist zu verstehen. Noch mal betone. Es ist von Anfang 2014 - also mehr als 1,5 Jahre alt.
Aneri

Der Syrien Krieg! Dokumentation 2015

Sehr ausgewogener Film. Es korrespondiert in fall des Massakers, das die Westen dem Assad Regime beschuldigt hat, mit dem Video von A.Popova (Syrien Botschafter in Folge ausgewiesen), in dem die Rebellen dafür verantwortlich gemacht werden.
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