Kurdistan auf dem Weg zum eigenen Staat

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Moderator: Barbarossa

Paul
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dieter hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:Spätestens 2038 hat die Türkei eine kurdische Mehrheit.
Lieber Paul,
das sind Wunschvorstellungen. :wink:
Das ist die Befürchtung des türkischen Ministerpräsidenten. Als Außenstehender bin ich doch neutral bzw. erhoffe, das es eine Demokratisierung der Türkei gibt und sie eine friedliche demokratische Lösung finden. Die Unabhängigkeit Kurdistans wäre so eine demokratische Lösung. Mit den guten Erfahrungen des irakischen Autonomiegebiets kann man hoffen, das ein kurdischer Staat unsere Hoffnungen auf einen demokratischen tolleranten friedlichen Staat erfüllen wird.
Letztlich hoffe ich, das Nordsyrien auch pluralistisch und keine Diktatur der PKK wird.
viele Grüße

Paul

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dieter
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Paul hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:Spätestens 2038 hat die Türkei eine kurdische Mehrheit.
Lieber Paul,
das sind Wunschvorstellungen. :wink:
Das ist die Befürchtung des türkischen Ministerpräsidenten. Als Außenstehender bin ich doch neutral bzw. erhoffe, das es eine Demokratisierung der Türkei gibt und sie eine friedliche demokratische Lösung finden. Die Unabhängigkeit Kurdistans wäre so eine demokratische Lösung. Mit den guten Erfahrungen des irakischen Autonomiegebiets kann man hoffen, das ein kurdischer Staat unsere Hoffnungen auf einen demokratischen tolleranten friedlichen Staat erfüllen wird.
Letztlich hoffe ich, das Nordsyrien auch pluralistisch und keine Diktatur der PKK wird.
Lieber Paul,
schön dass Du den guten Willen den Anderen unterstellst. Übrigends, ohne den Einsatz der Amis im Irak hätte es keine Autonomie für die Kurden im Nordirak gegeben. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Triton
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Das Problem ist nur, dass jede Regierung, jeder Staat, der dort mit den USA zusammenarbeitet, ein Imageproblem hat. Um es mal vorsichtig auszudrücken.

Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass es den USA dort um das geliebte, kurdische Volk geht. Eine Destabilisierung des Iran dürfte Motiv Nr.1 sein, Erdöl Motiv Nr.2.

Beste Grüße
Joerg
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dieter
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Triton hat geschrieben:Das Problem ist nur, dass jede Regierung, jeder Staat, der dort mit den USA zusammenarbeitet, ein Imageproblem hat. Um es mal vorsichtig auszudrücken.

Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass es den USA dort um das geliebte, kurdische Volk geht. Eine Destabilisierung des Iran dürfte Motiv Nr.1 sein, Erdöl Motiv Nr.2.

Beste Grüße
Joerg
Lieber Joerg,
das glaube ich auch. :wink:
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Paul
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Triton hat geschrieben:Das Problem ist nur, dass jede Regierung, jeder Staat, der dort mit den USA zusammenarbeitet, ein Imageproblem hat. Um es mal vorsichtig auszudrücken.

Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass es den USA dort um das geliebte, kurdische Volk geht. Eine Destabilisierung des Iran dürfte Motiv Nr.1 sein, Erdöl Motiv Nr.2.

Beste Grüße
Joerg
Nun ist es ja so, das es den Kurden egal ist, was die Araber von den USA halten, wenn die USA sie unterstützen würde. Im Irak haben sie vom Eingreifen der USA profitiert. Gegenüber der Türkei und in Syrien zögern die USA die Kurden zu fördern, obwohl gemeinsame Interessen bestehen und die erfolgreiche kurdische Autonomie im Nordirak ihr Eingreifen rechtfertigte.
Die Türkei hat eine Anthipathie gegen kurdische Autonomie, besonders unter dem Einfluß der PKK. Sie unterstützen deshalb bis jetzt auch noch Islamisten, unter denen es viele grausame Mörder gibt, welche Zivilisten z.B. Kinder regelrecht abschlachten. Die Türkei schadet sich damit selbst, da es der kurdischen Autonomiearmee den notwendigen Zulauf von Freiwilligen und finanzielle Unterstützung bringt, wobei etwa 40 % der Autonomiearmee aus Frauen besteht.
Auf jeden islamistischen Angrif reagiert die Autonomiearmee mit einem größeren Gegenangriff, welcher ihr neues Territorium und den Islamisten größere Verluste bringt.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... isten.html

Der Einsatz tausender Islamisten auf Seiten der Rebellen, aus aller Welt, stützt das Asadregime, da es große Teile der Bevölkerung in Existenzangst versetzt, gegen das die Diktatur durch Asad harmlos wirkt.
viele Grüße

Paul

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dieter
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Paul hat geschrieben:
Der Einsatz tausender Islamisten auf Seiten der Rebellen, aus aller Welt, stützt das Asadregime, da es große Teile der Bevölkerung in Existenzangst versetzt, gegen das die Diktatur durch Asad harmlos wirkt.
Lieber Paul,
das ist leider wahr und das wird Assad helfen. :roll:
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Paul
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In den letzten Tagen wurde im Fernsehen über ein Masaker der Rebellen an 190 Alawitischen Zivilisten in mehreren Küstenorten berichtet. Das Massaker wurde durch eine Menschenrechtsgruppe untersucht und bestätigt. Die Rebellen hatten diese Küstenorte erobert, einen Teil der Menschen umgebracht und über 200 Menschen als Geiseln entführt. Inzwischen wurden diese Dörfer durch das Regime zurückerobert.
Die Islamisten haben sich mit diesen Taten gerühmt. Ein Teil der Rebellenführung hat dies gelobt, ein anderer Teil inzwischen verurteilt, zumindest nachdem klar ist, das diese Menschenrechtsverletzungen das Anliegen der Rebellen schädigt. Solche Massaker werden an allen Minderheiten verübt, egal ob Alawiten, Christen o. Kurden.
Syrien wird ganz sicher nicht mehr als einheitlicher Staat weiter bestehen. Die Minderheiten wären natürlich gut beraten, in ihren Gebieten auch auf Demokratisierung zu bestehen, aber ein Sturz Assads durch die Alawiten selbst ist im Augenblick natürlich schwer vorstellbar.
Assad wird die Teilung des Landes in Kauf nehmen, um zumindest in einem Teil weiter zu herrschen. Eine Rückeroberung der Rebellenhochburgen oder der Kurdengebiete durch Assad ist auch schwer vorstellbar. Der Krieg läuft wohl auf eine mindestens Vier- o. Fünfteilung des Landes hinaus, mit Drusengebieten im Süden, die faktisch auch schon mit den Drusengebieten des Libanons vereint sind. Der Libanon wird also in die Neuordnung miteinbezogen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, das die Christen im Libanon sich unter die Herrschaft Assads begeben, wenn die Schiieten dies akzeptieren würden, um sich mit den Schiieten- und Alawitengebieten in Syrien zu vereinen.
viele Grüße

Paul

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dieter
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Lieber Paul,
es muß eine Klärung durch eine Syrien-Konfernz her. Assad wird vorerst bleiben, die Islamisten sind im Prinzip auch nicht besser als Assad. :roll:
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Paul
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Die Streitkräfte der kurdischen Autonomie in Nordsyrien haben eine Bilanz der Kämpfe der letzten 50 Tage gezogen.
Die Autonomie mußte heftige Angriffe vor allem durch Islamisten, aber auch durch die Freie Syrische Armee abwehren. Sie bedauern, das die Freie Syrische Armee sich an solchen Abgriffen beteiligte. Die Islamisten haben sehr große Verluste erleiden müssen. Die Autonomie kann sich behaupten.

http://de.ibtimes.com/articles/26550/20 ... et-tet.htm

Aus Deutschland gehen viele Islamisten nach Syrien und haben dementsprechende Todesopfer zu beklagen. Wahrscheinlich gehen gleichzeitig auch viele kurdischstämmige Frauen u. Männer auch aus Deutschland in die Autonomieregion, um diese gegen die Islamisten zu verteidigen.
Das Asadregime hat im Augenblick eher militärische Erfolge zu verzeichnen. Gründe sind die immer stärkere Verfeindung von Rebellengruppen gegeneinander und die Bewaffnung der ethnischen und religiösen Minderheiten gegen die Rebellen.
Obwohl die Islamisten aus dem Ausland starke Unterstützung erhalten, werden sie doch im Land immer stärker isoliert. Sie müssen gleichzeitig gegen laizistische Rebellen, gegen die Kurden(incl. Christen, Armenier, Chaldäer...) und gegen die Regierung(ebenfalls mit den Minderheiten) kämpfen. Ihr Nachschub kommt vor allem über die Türkei.
Die laizistischen Rebellen werden letztlich auch immer schwächer, weshalb ihnen das Asadregime auch immer wieder Verhandlungen anbietet.
Assad beherzigt geschickt die Devise, teile und herrsche. Deshalb hat er den Kurden bei seinem Abzug aus dem Norden auch viele Waffen übergeben. Jetzt wo er immer stärker wird, wird er Alleppo wahrscheinlich doch nicht an die kurdische Autonomie übergeben. Dort stehen sich dann alle Gruppen gegenüber.
viele Grüße

Paul

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an Paul:
Wer kämpft jetzt hier überhaupt gegen wen? Man müsste einmal eine Liste der beteiligten Gruppen aufstellen. Ich fange schon einmal an mit den Islamisten. Sie sind inzwischen eine maßgebliche Kraft in Aleppo und haben dort den Scharia – Rat gegründet. Ihr Ziel: Die Herrschaft der Scharia und als einzige Quelle der Gesetzgebung. Dazu gehören derzeit die folgenden Gruppen, die quasi unabhängig, aber oft gemeinsam operieren. Sie sind zum Teil sehr unterschiedlich:

Jabhat al-Nusra
Islamic Ahrar al-Sham Movement
Tawhid Brigade
Islam Brigade
Suqour al-Sham Brigades
Islamic Dawn Movement
Islamic Light Movement
Noureddin al-Zengi Battalions
Haqq Brigade – Homs
Furqan Brigade – Quneitra
Fa-staqim Kama Ummirat Gathering – Aleppo
19th Division
Ansar Brigade

Die Jabhat al-Nusra werden von der UNO als Terrororganisation eingestuft. Sie sind verantwortlich für Massaker und haben im Internet besonders scheußliche Videos platziert. Sie werden vermutlich von den Golfstaaten finanziert.

Die Islamic Ahrar al-Sham Bewegung kämpft für ein islamisches Kalifat in Syrien. Sie hat gute Beziehungen zu Milizen in Libyen und wird wahrscheinlich aus Bengasi mit Waffen versorgt, auch mit Flugabwehrraketen.

Die Liwa Tawhid (Tawhid Brigade) gilt als moderat islamistisch und ist Teil der Freien Syrischen Armee, was die anderen Gruppen nicht sein wollen. Sie gilt als die stärkste Kraft in Aleppo.

Nicht aufgeführt werden in der Liste die Islamisten von Fajr Islam (Fajr ist das Morgengebet= Liebe für alle, Hass für keinen, bei diesen Leuten wohl nur ein frommer Wunsch)

Es fehlt auch die Alawiyya Habib Mustafa (Brigade vom Liebling des Propheten). Hat auch Videos veröffentlicht.

Genauere Informationen über die verschiedenen Organisationen habe ich derzeit nicht. Man müsste eine Liste für alle kämpfenden Gruppierungen in Syrien erstellen, also auch Christen, Drusen etc., Gegner und Verbündete, um einmal eine Übersicht über dieses Chaos zu bekommen.
Paul
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Hier bei Wiki ist eine gute Übersicht über die Konflicktparteien mit ihren bewaffneten Kräften. Bisher als Dreiteilung dargestellt, wobei die Drusen eigentlich schon die 4 Gruppe waren. Die Karte, welche die Einfluß- u. Konflicktzonen zeigt, ist bezüglich des Nordens nicht aktualisiert. Dort haben die Kurden die meisten Gebiete und Städte erobert, die sie sich für ihre Autonomie wünschen, auch die Ölfördergebiete, die zufälligerweise im Kurdengebiet liegen. Die heftigsten Kämpfe führen sie im Westen in der Region Alleppo.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bürgerkrieg_in_Syrien

Jetzt ist alles komplizierter geworden. Kurden und das Assad-Regime bekriegen sich bisher selten. Die Kurden gefährden das Regime nicht, sondern schwächen als 3. Kraft auch die Rebellen, da sie zumindest die Islamisten in Kämpfe verwickeln und schwächen. Assad läßt wahrscheinlich auch die Drusen in Ruhe. Die Kurden sehen die Al Nusra Front und ISIS als ihre Hauptfeinde an, mit denen sie um Gebiete kämpfen, an denen sie sich aber auch für zurückliegende Massaker rächen wollen, als sie sich noch nicht so verteidigen konnten.
Die extremen Islamisten sehen alle religiösen Minderheiten und das Regime als Feinde an. Die Kurden sehen sie auch als Feind an, weil sie um das von ihnen gewünschte Territorium konkurrieren und darin aufgrund ihrer Verankerung in der Bevölkerung erfolgreicher sind. Außerdem hehören auch viele Kurden zu religiösen Minderheiten z.B. Jesiden und die anderen Kurden stehen solidarisch zu ihnen. In Allepo treffen alle Gebiete zusammen, das vom Regime gehaltene Gebiet, das von den Rebellen und das von den Kurden beherrschte Gebiet. Die Lage ist hier für die Rebellen besonders kompliziert, wenn in den verschiedenen Vierteln unterschiedliche Gruppen das Sagen haben. Da kann durch eine neue Feindschaft schnell eine isolierte Lage entstehen. Viele Rebellen waren zu den Islamisten gegangen, weil die besser ausgerüstet und aktiver waren. Jetzt werden sie für die Masse der Syrer immer mehr zu Feindbildern und geraten unter doppelten o. sogar dreifachen Druck. Es entstehen immer mehr Fronten. Eigentlich können sie das nicht lange durchstehen.
Inwieweit die Hisbollah auch Assad halten wollen ist unklar. Sie wollen auf jeden Fall den Schiieten und Alawiten beistehen und stellen sich dann auch auf die Seite der Christen.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Vielen Dank für deinen Beitrag. Der von dir gesetzte Link führt aber auf eine falsche Seite. Richtig ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerkrieg_in_Syrien

Die dortige Auflistung der Konfliktparteien ist in der Tat überholt. Vor allem bei den Islamisten gibt es ja noch viel mehr Gruppierungen.

Die Drusen versuchen sich wohl aus dem Konflikt herauszuhalten. In einigen Dörfern haben sie Selbstschutzgruppen gebildet. Mehrheitlich stehen sie anscheinend noch hinter Assad. Ob ein eigener Staat wirklich angestrebt wird, ist vermutlich intern noch nicht eindeutig geklärt.

Im Nordosten, in der Hasaka Provinz haben die Christen, überwiegend Assyrer, eine Syrisch Christliche Einheitspartei gegründet und eine eigene Miliz gegründet, Sotoro genannt. Sie kämpfen zusammen mit den Kurden gegen die Islamisten, sind aber keine Freunde von Assad. Weil in dieser Region sehr viele Christen leben, streben sie nach Unabhängigkeit oder Autonomie. Das Verhältnis der Christen zu Assad ist generell im Norden sehr gespannt. Zwar unterstützen sie ihn, aber in ihren Stadtvierteln oder Dörfern wollen sie keine Regierungstruppen haben und schon gar nicht die Schabiha Milizen, mit denen sie öfters Zusammenstöße hatten. Ein reines Zweckbündnis. Regierung und Christen tolerieren sich, wollen aber keine Kontakte.

Die Turkmenen sind zwischen alle Fronten geraten. Sie sind gegen die kurdische Autonomie, weil in diesen Gebieten viele Turkmenen leben. Sie haben eigene Brigaden gegründet und bekämpften mit der Freien Syrischen Armee die Kurden. Sie hoffen, dass türkische Truppen eingreifen und einen möglichen Kurdenstaat liquidieren. Sie sind auch keine Freunde der Islamisten. Sie wollen einen syrischen Einheitsstaat erhalten.

Die Hamas, die selber nicht in Syrien kämpft, ist zutiefst gespalten. Ihr Hauptquartier verlegten sie von Damaskus nach Katar und sind deshalb mehrheitlich für die Islamisten. Gleichzeitig sind sie aber auch im Libanon vertreten und arbeiten dort mit der Hisbollah zusammen. Das geht auf Dauer nicht zusammen.

Wie dem auch sei, in einem Artikel las ich kürzlich, das es schon lange nicht mehr um einen Kampf zwischen Diktatur und Demokratie geht wie Anfang 2011, sondern die Fronten verlaufen entlang ethnischer und religiöser Gruppierungen. Ob Syrien erhalten bleibt oder zerfällt, die Demokratie wird auf der Strecke bleiben.
Paul
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Die christlich-kurdische Autonomiearmee hat jetzt einen wichtigen Grenzübergang zum Irak erobert. Sie vertrieben dabei die überwiegend islamistischen Rebellen. Sie sollen dabei von der Irakischen Armee unterstützt worden sein, da diese auch die Isis bekämpft, welche in Mosul etabliert ist und die irakische Regierung mit Terror angreift. Der Stützpunkt wurde von mehreren Rebellengruppen verteidigt.
Die Kurden haben dadurch eine bessere Verbindung in die irakischen Kurdengebiete, welche noch nicht offiziell zum Autonomiegebiet gehören und verbessert ihre Kontrolle über die Erdölfördergebiete.

http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.18175325

Die Autonomiearmee wurde sicherlich auch von irakischen Kurdenmilizen unterstützt. Sie können grenzübergreifend operieren, je nachdem wo ihre Kämpfer am dringensten gebraucht werden. Das irakische Autonomiegebiet wird in der Realität ebenfalls noch wesentlich vergrößert. Der Konflickt mit vielen Rebellengruppen wird dadurch allerdings eskalieren.
viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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:arrow: >> "Historischer Moment" in Diyarbakir - Erdogan trifft Iraks Kurdenführer <<

Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat den irakischen Kurdenchef Barsani im südosttürkischen Diyarbakir empfangen. Erdogan bezeichnete das Treffen in seiner Ansprache vor zehntausenden Kurden als einen "historischen Moment".
Das Ziel Erdogans ist es, den Friedensprozess mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) wieder in Gang zu bringen. Die PKK hatte den mit Ankara vereinbarten Rückzug ihrer Kämpfer aus der Türkei im September gestoppt, da sie der türkischen Regierung vorwarf, Versprechen zu Minderheitenrechten nicht einzuhalten.

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dieter
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Barbarossa hat geschrieben::arrow: >> "Historischer Moment" in Diyarbakir - Erdogan trifft Iraks Kurdenführer <<

Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat den irakischen Kurdenchef Barsani im südosttürkischen Diyarbakir empfangen. Erdogan bezeichnete das Treffen in seiner Ansprache vor zehntausenden Kurden als einen "historischen Moment".
Das Ziel Erdogans ist es, den Friedensprozess mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) wieder in Gang zu bringen. Die PKK hatte den mit Ankara vereinbarten Rückzug ihrer Kämpfer aus der Türkei im September gestoppt, da sie der türkischen Regierung vorwarf, Versprechen zu Minderheitenrechten nicht einzuhalten.

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Lieber Barbarossa,
Erdogan laviert doch nur. :evil:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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