Kurdistan auf dem Weg zum eigenen Staat

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Moderator: Barbarossa

Paul
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Erdogan will auf der einen Seite die PKK schwächen und deshalb Barsani aufwerten. Er möchte einen Wahlsieg der PKK nahen Partei bei den Kommunalwahlen verhindern. Erdogan will allerdings auch die wirtschaftlichen Beziehungen zum prosperierenden irakischen Autonomiegebiet intensivieren. Wenn er schon die Autonomie in Nordsyrien nicht verhindern kann, so möchte er dort doch lieber eine Regierung, die nicht so links ist und mit der Autonomie in Syrien zufrieden ist.
Die PKK war aber zuerst da, um den Menschen im syrischen Kurdistan gegen die Islamisten zu helfen und hat dadurch einen großen Einfluß gewonnen. Gerade für die Frauen, Christen, Alawiten und Jessiden in Nordsyrien ist eine Politik der Emanzipation und intensiven Kampfs gegen den Islamisten attraktiv.
Die PKK und die ihnen nahestehenden Organisationen in Syrien, Iran und Irak nutzen auch propagandistische Mittel, wie andere auch. Truppenbewegungen werden für die Presse inszeniert. Tatsächliche Truppenverlegungen hängen von tatsächlichen Interessen ab. Sollten Saudi-Arabien u.a. Golfstaaten reaktionäre Truppen entsenden, um die Autonomiegebiete zu erobern und die Menschen dort zu entrechten, wird nicht nur die Autonomiearmee schneller aufrüsten. Es stehen große Truppeneinheiten in den anderen Kurdengebieten bereit, schnell einzugreifen. Das Reservoir an Freiwilligen ist kaum begrenzt. Die Türkei begrenzt jetzt den Zustrom an Islamisten. Sie hat kein Interesse an der Eskalation zwischen der Autonomieregierung in Syrien und Islamisten und Aufwertung der PKK und das zehntausende Kurden aus Anatolien in Syrien eine militärische Ausbildung und Kampferfahrung sammeln und irgendwann als treue Anhänger der PKK in die Türkei zurückkehren.
Nun ist ein Sieg Assads gegen die Rebellen möglich geworden. Da stellt sich die Frage, ob Assad dann versuchen wird die Autonomiegebiete wieder zu kontrollieren, was ja auch kaum vorstellbar ist?
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Paul
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Der Irak ist auch ein Pulverfass. Er hat große Probleme mit den Salafisten von ISIS, die praktisch einen eignen Staat ausgerufen haben. Sie können sich immer jeweils zwischen Irak und Syrien bewegen.
Die Interessengegensätze zwischen Maliki und den Kurden sind groß, so das sie mit Truppenaufmärschen gedroht haben.
Sie haben sich aber dennoch immer auf eine gemeinsame Regierung geeinigt und auch jetzt wieder den neuen Haushalt verabschiedet und die Öleinnahmen verteilt. Neben den Öleinnahmen sind die Provinzgrenzen und die Zugehörigkeit zum Autonomiegebiet umstritten. Die Autonomie hat die offizielle Erweiterung aufgeschoben und sich mit dem tatsächlichen Einfluß begnügt. In Kirkuk wurde die Arabisierung rückgängig gemacht.
Die Provinz Ninive wird neu aufgeteilt werden müssen. Außer den kurdischen Gebieten wollen auch die Assyrer der Tiefebene von Ninive eine eigne Provinz und sich dem kurdischen Autonomiegebiet anschließen.
Die meisten christlichen Assyrer sind entweder ins Ausland o. in den Norden geflohen, um nicht umgebracht zu werden.
Wenn es zur Aufteilung des Iraks kommt, werden sie bei Kurdistan bleiben. Im Norden sind die politischen und Bevölkerungsverhältnisse relativ klar, auch wenn die Araber dem Öl in der Region Kirkuk nachtrauern würden.
In Süden Kurdistans, außerhalb des bisherigen Autonomiegebiets, ist die Abgrenzung schwieriger, da dort schiitisch religiöse Parteien die Mehrheit haben und nicht nationalkurdische Parteien. Es wäre paradox, wenn sie dadurch beim Irak bleiben würden und bei welchem, wenn Irak dreigeteilt würde?
viele Grüße

Paul

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Dem Kurden steht schon seit langem ein unabhängiger Staat zu . Leider wurde die Chance im Irak einen unabhängigen Staat zu errichten vertan. Zu gewaltig ist der Einfluss des NATO -Mitgliedes Türkei. Außerdem hat die Türkei "im Falle des Falles" im Irak mit sofortigen Krieg gedroht.
Die Chancen für ein unabhängiges Kurdistan sind deshalb sehr gering.
Paul
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Die Terrororganisation ISIS hat die Millionenstadt Mossul erobert. Sie provitierte vom Streit der Zentralregierung und Kurdischer Autonomie um Zuständigkeiten in der Provinz Ninive. Zuletzt gab es Streit zwischen der Irakischen Autonomieregierung und den anderen Kurdischen Vertretern. Jetzt haben diese dennoch der irakischen Autonomieregierung ihre Hilfe gegen ISIS angeboten. PKK und die westkurdische Autonomie wollen Truppen schicken. Sie streben aber vor allem einen abgestimmten Kampf gegen ISIS an, denn eigentlich brauch die syrische Autonomie selbst Unterstützung durch Truppen und Material. Jetzt könnte diese Unterstützung eintreten. ISIS wird sich verkalkuliert haben, denn jetzt hat die Gegenoffensive der Peschmerga begonnen. Dies wird das Machtgleichgewicht auch in Syrien verschieben.
viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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Ich habe im Irak-Thema auch gerade einen Artikel darüber verfasst - das finde ich jetzt witzig.
siehe: Der Irak – Folgen eines Krieges
:)
Da sich dein Beitrag aber auch mit der kurdischen Sicht befasst, lasse ich ihn hier und verweise in meinem Beitrag nur noch auf diesen hier.
:wink:
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Die Peschmerga hatten sich in den Regionen Ninives u.a. umstrittenen Gebieten bisher zurückgehalten, um den Streit mit der Zentralregierung nicht eskalieren zu lassen. Die meisten Minderheiten befürworten wie die "normalen" Kurden den Anschluß an die Autonomieregion, wie assyrische Christen, Yeziden und Shabak. Die Einstellung der Turkmenen mag ungewiss sein. Wenn die Peschmerga für Sicherheit sorgen, könnte das die Stimmung der Turkmenen und vieler Araber zur Autonomie verbessern.

http://gfbvberlin.wordpress.com/2009/12 ... er-shabak/
viele Grüße

Paul

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Der Irak brauch die kurdische Unterstützung, um weiter bestehen zu können. Er muß also auf die klar kurdischen Gebiete verzichten. Die wirklich gemischten Gebiete, wie Mossul und West-Dyjalla sind ein Problem, welches schnell gelöst werden muß.
Mossul ist eine bevölkerungsreiche mehrheitlich arabische Enklave mitten in kurdischem Gebiet. Irak ist nicht in der Lage es zu verwalten. Die Kurden würden sich diesem Problem auch ungern annehmen, aber sie können eine Isis-Insel in ihrer Nachbarschaft bzw. mitten in Kurdistan nicht gebrauchen, welche nur dauernd Terror verbreiten würde.
Katar und Saudi Arabien destabilisieren den Irak. Es kann sein, das ihre Führungen demnächst durch die schiietischen Bevölkerungsmehrheiten gestürzt werden. Vielleicht wird das sogar vom CIA ausgehen. Die USA brauchen solche Terrorquellen nicht.
viele Grüße

Paul

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Die hochgerüstete irakische Armee wurde von wenigen Isis Terroristen mehrfach in die Flucht geschlagen. In Kirkuk überließen sie den Peschmerga ihre Waffen und Stützpunkte. Als die Isis die Verteidigungsfähigkeit Kirkuks testete, strömten die Löwen Kurdistans an die Front, um Kirkuk zu verteidigen. innerhalb weniger Stunden mussten sich die Terroristen geschlagen aus der Region Kirkuk zurückziehen.

https://www.facebook.com/KurdischeNachr ... =1&theater
viele Grüße

Paul

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Die Kurden (Peschmerga) wollen ihren eigenen Staat mit Kernpunkt im Irak, dafür werden sie auch mit Entschlossenheit gegen jeden Feind von innen und außen ankämpfen. Das Hauptwiderstand kommt dabei von der Türkei . Erdogan hatte nach seinem Amtsamtritt bekräftigt, unter seiner Führung wird es kein Kurdenstaat im Nachbarland Irak geben. Groteskerweise hat Erdogan es zugelassen, dass die Isis-Kämpfer in Syrien über die irakische Grenze mit Waffen versorgt wurden. Nach dem Einmarsch der Isis in den Irak und der Entführung türkischer Staatsangehöriger richtet sich nun diese Nachgiebigkeit nachteilig auf die bisher geführte Politik Erdogans aus. Erdogan ist in einer Zwickmühle. Er muss nun seinen Bürgern erklären, warum er Terroristen bisher unterstützt hat, die im nachhinein dann türkische Staatsbürger entführen.
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Spartaner hat geschrieben:Die Kurden (Peschmerga) wollen ihren eigenen Staat mit Kernpunkt im Irak, dafür werden sie auch mit Entschlossenheit gegen jeden Feind von innen und außen ankämpfen. Das Hauptwiderstand kommt dabei von der Türkei . Erdogan hatte nach seinem Amtsamtritt bekräftigt, unter seiner Führung wird es kein Kurdenstaat im Nachbarland Irak geben. Groteskerweise hat Erdogan es zugelassen, dass die Isis-Kämpfer in Syrien über die irakische Grenze mit Waffen versorgt wurden. Nach dem Einmarsch der Isis in den Irak und der Entführung türkischer Staatsangehöriger richtet sich nun diese Nachgiebigkeit nachteilig auf die bisher geführte Politik Erdogans aus. Erdogan ist in einer Zwickmühle. Er muss nun seinen Bürgern erklären, warum er Terroristen bisher unterstützt hat, die im nachhinein dann türkische Staatsbürger entführen.
"Die Türkei hat jede Mitverantwortung für das Erstarken der islamistischen Terror-Miliz Isis in den Nachbarländern Irak und Syrien vehement zurückgewiesen. "Wir sind gegen jede Art von Terrorismus", sagte der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in Istanbul. "Der Türkei hier eine Verantwortung zuzuschieben, ist für uns nicht akzeptabel." Auch aus der SPD waren Vorwürfe laut geworden, die Türkei habe aus Interesse an einem Sturz des Regimes in Syrien das Einsickern von Isis-Kämpfern in die Nachbarländer nicht verhindert."
http://www.focus.de/politik/ausland/new ... 33567.html
Paul
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In Syrien hat sich einiges geändert. Durch die Erfolge des Regimes und von Isis wurden die anderen Rebellen sehr geschwächt. Trotz vieler Verbrechen durch Al Nusra im letzten Jahr hat die Autonomie einen Waffenstillstand mit vielen Gruppen abgeschlossen. Einige FSA Organisationen sollen sich sogar in die Autonomiestreitkräfte integriert haben, nachdem sie schon länger verbündet waren. So entstand nördlich von Al Bab eine weitere befreite Autonomieregion.
Sollte die Autonomie ISIS besiegen, würde sie bald überall direkt an das Regime grenzen oder es entsteht eine demokratische FSA Region, die sich behaupten kann.
Auf kurdischen Seiten wird ja darüber disskutiert, ob jetzt in Nordsyrien und Nordirak ein selbständiges Kurdistan ausgerufen werden sollte. Barsani setzt aber jetzt auf eine Zusammenarbeit mit dem geschwächten Irak, zumindest um den ISIS Staat zu verhindern.
Die Selbständigkeit würde auch gegen das Autonomiekonzept in Nordsyrien verstoßen, welches nicht nur die Autonomie der Kurden ist, sondern aller Bevölkerungen.
viele Grüße

Paul

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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben:Die Kurden (Peschmerga) wollen ihren eigenen Staat mit Kernpunkt im Irak, dafür werden sie auch mit Entschlossenheit gegen jeden Feind von innen und außen ankämpfen. Das Hauptwiderstand kommt dabei von der Türkei . Erdogan hatte nach seinem Amtsamtritt bekräftigt, unter seiner Führung wird es kein Kurdenstaat im Nachbarland Irak geben. Groteskerweise hat Erdogan es zugelassen, dass die Isis-Kämpfer in Syrien über die irakische Grenze mit Waffen versorgt wurden. Nach dem Einmarsch der Isis in den Irak und der Entführung türkischer Staatsangehöriger richtet sich nun diese Nachgiebigkeit nachteilig auf die bisher geführte Politik Erdogans aus. Erdogan ist in einer Zwickmühle. Er muss nun seinen Bürgern erklären, warum er Terroristen bisher unterstützt hat, die im nachhinein dann türkische Staatsbürger entführen.
"Die Türkei hat jede Mitverantwortung für das Erstarken der islamistischen Terror-Miliz Isis in den Nachbarländern Irak und Syrien vehement zurückgewiesen. "Wir sind gegen jede Art von Terrorismus", sagte der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) in Istanbul. "Der Türkei hier eine Verantwortung zuzuschieben, ist für uns nicht akzeptabel." Auch aus der SPD waren Vorwürfe laut geworden, die Türkei habe aus Interesse an einem Sturz des Regimes in Syrien das Einsickern von Isis-Kämpfern in die Nachbarländer nicht verhindert."
http://www.focus.de/politik/ausland/new ... 33567.html
Lieber Spartaner,
natürlich lehnt die Türkei jede Verantwortung für die Isis ab, hat aber die nicht islamistischen Kräfte in Syrien nicht genügend unterstützt. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Harald
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Die türkische Regierung hat die gleiche Weltanschauung wie Pippi Langstrumpf: "Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt".

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Paul
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Turkmenische und arabische Stammesführer in der Provinz Ninive bitten die kurdische Regierung um Hilfe gegen Isis und möchten die Angliederung ihrer Siedlungsgebiete westlich von Mossul an Kurdistan. Einige Regionen wie die Stadt Tal Afar dort sind zwar gemischt, haben aber keine kurdischen Mehrheiten. Die Kurden und Christen dort haben schon lange den Anschluß an Kurdistan gefordert.

http://www.seniorministry.org/de/News/D ... rden/24358

Viele sunnitische religiöse Führer in Kurdistan fordern die Regionalregierung zur Neutralität auf, sie solle nicht den Konflickt mit Isis und ein Bündnis mit der irakischen Zentralregierung suchen. Kurdistan hat ein Salafismusproblem, auch wenn die nationalen und laizistischen Kräfte dominieren.
Letztlich kommt es aber unabhängig vom Irak zum Krieg mit Isis, weil beide dieselben Territorien beanspruchen. Aktuell bekämpfen sich beide Konflicktparteien in den Provinzen Ninive und Dyjalla.
Normalerweise werden sie auch die Autonomieregierung in Syrien so unterstützen, so das diese sich demnächst gegen Isis durchsetzen wird.
viele Grüße

Paul

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Triton hat geschrieben:Hoffentlich wird es bald ein freies Kurdistan auch mit dem iranischen und türkischen Gebieten geben. Dieser ewige Unruheherd sollte doch aus der Welt geschafft werden können und das Erdöl dort ist zwar wichtig, aber jetzt auch nicht so, der Iran und der Irak haben genug davon, sollte man annehmen.

Beste Grüße
Joerg
Das wurde den Kurden schon einmal 1920 im Friedensvertrag von Sèvres versprochen.
Zitat:
"Kurdistan sollte gemäß Artikel 62 Autonomie erhalten, durch Artikel 64 wurde darüber hinaus auch eine mögliche staatliche Unabhängigkeit in Aussicht gestellt. Dafür mussten die Kurden innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Vertrags dem Völkerbund nachweisen, dass die Mehrheit der Kurden eine Unabhängigkeit von der Türkei möchte. Ferner würde dann der Völkerbund entscheiden, ob die kurdische Bevölkerung reif für eine Unabhängigkeit war. Im Falle der Unabhängigkeit sollten die Alliierten ihre Ansprüche auf Mosul aufgeben, und die kurdischen Einwohner Mosuls sollten sich freiwillig an den kurdischen Staat anschließen können." http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_vo ... s_Reich%29
Atatürk sprach den Kurden ein paar Jehre später die Unabhängigikeit ab, da er einen türkischen Nationalstaat anstrebte.
Im Vertrag von Lausanne 1923 taucht der Artikel von Sèvres (1920) einfach nicht mehr auf und wurde gestrichen bzw. bewusst negiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Lausanne

Auch Großbritannnien missachtete das selbst verifizierte Völkerrecht der damaligen Zeit, das im Vertrag von Sèvres verankert wurde, da im Norden des Irak Öl gefunden wurde. Großbritannien war also, damals kein Unschuldslamm im brechen von völkerrechtlich abgeschlossen Verträgen.

Folgend auch zwei Versionen der Sendung "Mit offenen Karten" vom Sender Arte aus verschiedenen Jahren.

von 2011 "Mit offenen Karten - Kurdistan Kurden Wahre Geschichte "
https://www.youtube.com/watch?v=F34RzmHQBiU

von 2013 "Mit offenen Karten - Kurdistan,ein neuer Staat in Vorderasien"
https://www.youtube.com/watch?v=9ym5IfnxCkg
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