Der Irak – Folgen eines Krieges

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Moderator: Barbarossa

Paul
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Es gibt Berichte, das bei der aktuellen Offensive bis jetzt schon 500 IS Terroristen gefangen genommen wurden.

https://www.facebook.com/Tageszeitung-K ... /timeline/

Was macht man später mit 100000 Gefangenen? Da brauch man viele Gefängnisse. Die YPG ist immer froh, wenn sie Gefangene austauschen können und auf sinnbolle Weise Gefangene los wird.
viele Grüße

Paul

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Die Kurdische Alianz befreit weite Gebiet südwestlich von Kirkuk. Sie schaffen sich eine Pufferzone und kontrollieren immer mehr Gebiete, welche sie für ihr Autonomiegebiet beansprucht hatten. Sie werden noch weitere Teile der Niniveebene und Shingals befreien und diese Gebiete auch nicht an de Zentralregierung zurückgeben.

http://www.dw.com/de/großoffensive-im-n ... a-18752235

Zwischen Shingal und Syrien läuft eine weitere Offensive gegen den IS um Al Hawl und eine Stadt in Shingal zu befreien und eine wichtige Versorgungsroute des IS zu durchtrennen.


Die Russen beliefern die Peschmerga auch mit Waffen und werden vielleicht auch die YPG mit Waffen beliefern, um Einfluß zu gewinnen und den IS zu bekämpfen. Sie wollen ihre Luftangriffe mit den westlichen Alliierten koordinieren. Es könnte eine Flugverbotszone für die Türkei entstehen, gerade dort wo diese die "Sicherheitszone - ihr Einflußgebiet haben wollte.
viele Grüße

Paul

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PKK und YBS haben die Hauptversorgungsstraße des IS zwischen Syrien und Mossul und strategisch wichtige Dörfer im Südwesten Shingals unter ihre Kontrolle gebracht. Jetzt wird eine forcierte Offensive von PKK und Peschmerga zur Befreiung der Stadt Shingal erwartet, während YPG in Syrien weiter vorrückt. Die IS Anhänger fliehen in großer Zahl aus Shingal.

http://ezidipress.com/blog/anhaltende-y ... t-monaten/

Die irakischen Truppen erwarten die baldige Befreiung Ramadis. Der Zusammenbruch des IS wird zu einer Massenflucht seiner Anhänger aus Syrien und Irak führen.
viele Grüße

Paul

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Cherusker
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Paul hat geschrieben:

Die irakischen Truppen erwarten die baldige Befreiung Ramadis. Der Zusammenbruch des IS wird zu einer Massenflucht seiner Anhänger aus Syrien und Irak führen.
Das sehe ich so noch nicht. Bisher haben sie sich nur ausgebreitet. Und der Zuspruch von radikalen Idioten ist auch noch gegeben.
Paul
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Cherusker hat geschrieben: Das sehe ich so noch nicht. Bisher haben sie sich nur ausgebreitet. Und der Zuspruch von radikalen Idioten ist auch noch gegeben.
Der IS ist seit Anfang dieses Jahres zum großen Teil auf dem Rückzug, zumindest in Kurdistan. Die Eroberung Kobanes ist gescheitert. Sie mußten sich aus der riesigen Region zwischen den Kantonen Kobane und Cesire zurückziehen. Die Eroberung der assyrischen Siedlungen am Khabour ist gescheitert. Sie haben sich in der Region Hasakah schon weit zurückgezogen und Tal Hamis verloren. Der größte Teil Shingals ist befreit und die Regionen südwestlich von Erbil und Kirkuk.
Nur gegen das Regime und die Rebellen in Syrien und gegen die Regierungstruppen im Irak haben sie immer wieder Erfolge verzeichnet. Das scheint jetzt beendet. Die massive Beteiligung der Russen schwächt den IS weiter. Auch die neue Bereitschaft der USA Waffen an die YPG zu liefern und ihr in Syrien weiter zur Seite zu stehen beschleunigt die Niederlage des IS. Die Auseinandersetzungen in der Türkei sind fürchterlich, aber sie bringen der PKK einen großen Zustrom an neuen freiwilligen Kämpfern, die sie im Irak und Syrien direkt an der Front ausbilden wo sie am sichersten vor türkischen Angriffen sind.
viele Grüße

Paul

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Die PKK schickt große Verstärkungen nach Shingal, um es völlig zu befreien. Die Peschmerga müssen nachziehen.
Ein possitiver Nebeneffekt ist, das die Kämpfer aus der türkischen Schußlinie kommen und der einseitige Waffenstillstand auf jedenfall bis zur Wahl einigermaßen durchgehalten werden kann. Auch für die Großoffensiven in Syrien gegen den IS wäre es gut, wenn Shingal schon ganz befreit wäre und in der Türkei Ruhe herrschen würde. Die Befreiung der Stadt Shingal wäre ein Signal für die Flüchtlinge z.B. in ihre eignen Häuser zurückzukehren.

https://www.facebook.com/EzidiPressDE/p ... =3&theater
viele Grüße

Paul

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Die kurdischen Truppen haben sich Mossul auf 14 km genähert. Eine ezidische Frau konnte sich dorthin retten.

https://www.facebook.com/15231643512966 ... =3&theater

Gire Spi/Tal Abyad soll doch zum 4. Kanton in Rojava werden. Dann wird die Region zwischen Euphrat und Efrin nach der Befreiung zum 5. Kanton.

Die irakischen Truppen marschieren am Tigris entlang nach Norden. Sie haben das immer wieder umkämpfte Beiji wieder befreit. Bald stoßen sie auf die Kurdische Front, dann ist der IS in einem großen Kessel um die Region Hawija eingeschlossen.

Russland setzt Al Nusra so stark unter Druck, das sie sich womöglich wieder mit dem IS zusammentun. Viele Menschen fliehen aus dem umkämpften Aleppo.

Bald werden massenhaft salafistische IS Anhänger aus Syrien und dem Irak fliehen.
viele Grüße

Paul

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Eine amerikanische Spezialeinheit hat 70 Kurden aus der Gefangenschaft des IS befreit, darunter Ezidische Zivilisten und Peschmerga. Sie konnten vor ihrer baldigen Hinrichtung gerettet werden.

https://www.facebook.com/Neuigkeiten.au ... =3&theater

Putin wirbt für eine Zusammenarbeit mit dem Westen im Kampf gegen Terroristen. Wer dazu gehört, darüber gehen die Meinungen etwas auseinander. Putin will die syrische Regierung aufwerten.
Putin umwirbt auch die Kurden und nimmt hier Stellung gegen die Türkei. Russland könnte der syrischen Autonomie die Sicherheit vor einem türkischen Angriff geben, wenn sie den IS aus der Grenzregion westlich des Euphrat vertreiben werden.
viele Grüße

Paul

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Alle kurdischen Gruppierungen schicken Verstärkungen in die Schlacht um Shingal. Die Alliierten bombardieren zur Unterstützung die Stellungen des IS, während die Türkei die verwaisten Lager der PKK im Kandilgebirge bombardiert.
Hier ein Widerstandskämpfer aus Shingal in seiner traditionellen Kleidung. Hoffentlich können die Flüchtlinge bald zurückkehren.

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viele Grüße

Paul

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Barbarossa
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Zur Türkei fällt mir nichts mehr ein.
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Paul
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So sieht die Ausgangslage zu Beginn der Großoffensive zur Befreiung Shingals aus. Die nördlichste von Isis gehaltene Position ist der größte Teil der Stadt Shingal. Es sind bis jetzt über 13000 KämpferInnen an der Offensive beteiligt. Der Aufmarsch an schweren Waffen und Truppen dauert aber noch an, während schon viele Isis Mitglieder die Flucht versuchen. Das Gelände ist aber für die Alliierte Luftwaffe gut einsehbar, so das Verstärkungs- o. Fluchtkonvois leicht zerstört werden können.
Vermutlich gibt Isis aber Shingal auf. Die dort lebenden Anhänger werden vergeblich Widerstand leisten.

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Der Mythos von der Unbesiegbarkeit von Isis wird zum wiederholten Maß zerstört.
viele Grüße

Paul

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Schwere für Isis verlustreiche Kämpfe zwischen YPG und Isis beim Dorf Shilo. Es wurden auch 20 Männer gefangen genommen. Isis schickt doch Verstärkungen aus Mossul und Tal Afer. Isis wird in der Stadt Sinjar zuerst eingeschlossen werden. Die Hauptversorgungsrouten wurden schon von den kurdischen Streitkräften eingenommen.
Es warten schon 3000 Familien in Zelten im Gebirge um nach Südshingal in ihre Dörfer zurückzukehren und ihre Heimat wieder aufzubauen. Bald werden sich vermehrt unorganisierte Eziden der Offensive anschließen, um ihre Heimatdörfer zu befreien unf Rache zu nehmen.

Lt. Fernsehnachrichten und Internet wollen die USA jetzt auch Bodentruppen einsetzen und auch an der Seite der Autonomietruppen in Syrien kämpfen. Sicherlich wollen sie sich an der Befreiung von Raqqa beteiligen. Vor kurzem hatten sie sich erst entschlossen die YPG in Rojava mit Waffen auszurüsten.
Die Türkei hat die Autonomie mehrmals angegriffen und indirekt auch Russland und die USA bedroht. Alle Bündnispartner der YPG würden als Feinde der Türkei bekämpft. Die Autonomie dürfe nicht über den Euphrat (um Jarablus, Minbij...zu befreien) und die Verbindung zu Efrin herzustellen.

Sehr wichtig wird sein, wie die Wahl in der Türkei ausgeht. Es droht eine Koalition zwischen AKP und MHP. Dann würde der Krieg fortgesetzt. Gut wäre es, wenn die MHP unter die 10 % Hürde fallen würde, die gegen kurdische Parteien eingeführt wurde. Die 2 anderen Parteien im Parlament sehen den Krieg gegen die PKK kritisch.
Letztlich drohen auch offne Spannungen der Türkei mit dem Westen und Russland, wenn sie Isis und Al Nusra weiter unterstützen und die Autonomie angreifen.
Für den Krieg gegen Isis können die USA auch Stützpunkte in Nordsyrien nutzen und wären dann nicht auf die Türkei angewiesen.
Russland würde sicherlich heftiger auf türkische Provokationen reagieren. Erdogan führt die Türkei augenblicklich in die Isolation.
viele Grüße

Paul

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Die absolute Mehrheit der AKP wirkt sich auch auf den Irak aus. Die Türkei will weiter Krieg mit der PKK führen und auch die Autonomie in Nordsyrien schwächen. Es ist unklar wie weit sie dabei gehen wird.
Barsani möchte gute Beziehungen zur Türkei, um wirtschaftlich zu profitieren und freie Hand gegen Isis zu haben. Er sieht eine Schwächung der PKK gerne die er in Shingal als Konkurrenz sieht. Er muß aber auch Rücksicht auf das gute Ansehen der PKK in ganz Südkurdistan nehmen. Die Konkurrenzparteien nehmen gerne die Hilfe der PKK an der Front in Kirkuk an.
Barsani möchte der mächtigste Mann in Südkurdistan bleiben und will auch die Perspektive einer Vereinigung mit Rojava behalten. Es ist unklar, ob er dafür die Unterstützung der Türkei bekommen kann. Hier könnte das Bündnis mit der Türkei zerbrechen. Die USA könnten die Vereinigung der beiden Autonomien möglicherweise hinnehmen. Unklar ist, ob die USA auch die Vergrößerung und Vereinigung Rojavas auf das mehrheitlich kurdische Gebiet westlich des Euphrat hinnehmen o. fördern wird. Die USA stehen hier zwischen der Türkei und dem Verbündeten Rojava. Die Haltung Russlands ist auch unklar, da die syrische Regierung ihr Verbündeter ist. Russland würde aber auch gerne die Beziehungen zum Irak und zu Kurdistan verbessern.
Erdogan könnte natürlich auch eine Kehrtwende durchführen und Barsani ermuntern durch eine Beteiligung an der Offensive gegen ISIS westlich des Euphrat in Rojava Einfluß zu gewinnen. Ein weitgehend islamisch-konservatives Kurdistan als Nachbarn könnten Erdogan möglicherweise gefallen. Ein vereintes südliches Kurdistan würde aber föderal und pluralistisch sein, um die Unterstützung der PYD/PKK und der Minderheiten zu bekommen.
viele Grüße

Paul

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Nach der jetzigen Lage, in der weder die USA noch Rußland mit Bodentruppen eingreifen, wird sich der Konflikt noch jahrelang hinziehen. Ich sehe z.Zt. keinen Sieg über den IS. Ganz im Gegenteil, diese Terroristen haben in Syrien eine Menge Gebiete dazuerobert, obwohl sie eigentlich in die Defensive gedrängt werden sollten. Der IS hat in der muslimischen Welt anscheinend doch einen großen Rückhalt, sodaß sie immer wieder über neue Kämpfer und Waffen verfügen können.
Und Erdogan spielt hier seine eigene Rolle. Ihn kann man kaum als Verbündeten erwarten und Europa wird eher durch ihn mit den Flüchtlingen, die in der Türkei leben, erpresst.
Fazit: solange sich die Supermächte nur halbherzig an dem Konflikt beteiligen, wird es kein Ende geben .
Paul
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Es ist unverständlich worauf Barsani wartet, seinen Truppen den Befehl zur Offensive in Shingal zu geben. Der Aufmarsch ist beendet. Er fordert den Rückzug der PKK. Das ist aber Unsinn, denn er kann Isis nicht mit 6000 Peschmerga an der Shingalfront besiegen. Dann hätten sie sich mit 10000 Mann damals nicht zurückgezogen. Die vereinten kurdischen Truppen, mit mindestens 14000 Mann + tausende unorganisierte Eziden und eine unbekannte Zahl von PKK Kämpfern werden Isis in Shingal besiegen. Danach soll Tal Afer befreit und Mossul eingeschlossen werden. Die irakischen Truppen werden die kurdische Offensive dann auch zum Vormarsch nutzen. Wenn Isis im Irak besiegt ist, werden sich die USA auf Syrien konzentrieren und die Autonomie massiv unterstützen. Vielleicht wird auch die irakische Autonomie die syrische unterstützen. Der Herrschaftsbereich von Isis würde immer schneller wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Je mehr Regionen die Autonomie befreit, desto mehr Stämme schließen sich dem Bündnis gegen Isis an und desto mehr Flüchtlinge kehren zurück. Nur die Türkei muß sich raushalten. Wenn die Autonomie die Region westlich des Euphrat befreit, wird der Nachschub für Isis weitgehend unterbunden. Isis könnte auch kein Öl mehr exportieren.
Isis verliert augenblicklich die Ölquellen u. Raffinerien bei Al Hawl u. demnächst bei Shadadah.
viele Grüße

Paul

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