Der Irak – Folgen eines Krieges

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Moderator: Barbarossa

ehemaliger Autor K.

Als am 20.März 2003 die „Allianz der Willigen“ unter Führung der USA in den Irak eindrang, stießen ihre Truppen auf wenig Widerstand. Kaum ein Iraker verspürte das Bedürfnis für den mörderischen Clan von Sadam Hussein zu kämpfen, die meisten Generäle ließen ihre Truppen im Stich, flüchteten oder liefen zu den Amerikanern über. Nach drei Wochen war der Krieg beendet.

Der schnelle Sieg überraschte die Allianz, sie konnten den Krieg gewinnen, aber den Frieden sollten sie verlieren. Nun zeigten sich schnell die Defizite dieser Aktion: Die Amerikaner hatten überhaupt keine Pläne gehabt für die Zeit nach Saddam. Sie glaubten, es würde reichen, ihn zu stürzen, der Rest würde sich von selbst ergeben. Doch die Invasion vernichtete den Staatsapparat und die Infrastruktur brach zusammen. Die USA verschanzten sich daraufhin im Zentrum von Bagdad, in der „Green Zone“ und mussten erleben, wie das Land ringsherum in Chaos und Anarchie versank. Die Generäle und Soldaten hatten zwar eine gute militärische Ausbildung gehabt, doch nun ging es darum, Verwaltung und Wirtschaft wieder zu aktivieren, keine Aufgabe, die man Soldaten anvertrauen sollte, die darauf überhaupt nicht vorbereitet waren.


Als der völlige Zusammenbruch aller Strukturen im Irak nicht mehr zu übersehen war, entschloss sich die Bush Administration zu einem folgenschweren Schritt. Der zivile Hardliner Bremer übernahm die Verwaltung des Landes und beschloss drei Maßnahmen, die sich als verhängnisvoll erwiesen:

1.) Er wollte die Baath-Partei komplett zerschlagen
2.) Er löste das irakische Militär auf
3.) Er verordnete dem Land eine radikale Marktwirtschaft


Zu Punkt 1.) Neben der Elite des Landes gehörten zu der Baath Partei auch viele einfache Bürger, die ihr aus Opportunismus oder gezwungenermaßen angehört hatten. Mit der Zerschlagung der Partei vernichtete man auch die restlichen staatlichen Strukturen. Nicht nur die bisherige Elite, sondern zahlreiche Parteimitglieder, die sich nichts hatten zuschulden kommen lassen, fühlten sich zu Unrecht diskriminiert. Vor allem die Sunniten, von denen viele Saddam zumindest formal unterstützt hatten, glaubten sich kollektiv verurteilt und ins Abseits gedrängt.

Zu Punkt 2.) Mit Auflösung der Armee wurden 400.000 Soldaten arbeitslos, von denen viele ihre Waffen behielten. Ansatzpunkt für die späteren bewaffneten Aufstände.

Zu Punkt 3.) Im Irak war fast die gesamte Industrie staatlich gewesen. Während des Embargos wurde sie mühselig mit Subventionen aus dem Erdölbereich am Leben erhalten. Die Umstellung auf die Marktwirtschaft führte zur Schließung der meisten Betriebe. Die Arbeitslosigkeit schnellte auf über 40% hoch. Die Infrastruktur brach zusammen. Auch in Bagdad gab es täglich nur wenige Stunden Strom am Tag, Benzin wurde in einem der erdölreichsten Länder der Welt zur Mangelware. Auch die Wasserversorgung funktionierte nicht mehr, ganz zu schweigen von dem Gesundheitswesen, das mit der Massenfluicht der Ärzte zu kämpfen hatte.

Ursprünglich hatten viele Menschen im Irak die Amerikaner als Befreier begrüßt, doch die nun einsetzende soziale Verelendung brachte sie gegen die Besatzer auf. Schon im Sommer 2003 kam es zu ersten Angriffen gegen amerikanische Truppen. Die schlugen mit großer Brutalität zurück, umzingelten ganze Stadtviertel, verhafteten wahllos zahlreiche Bewohner. Seit Vietnam besaßen die Amerikaner keine Erfahrungen mehr mit dem Guerillakrieg und begingen alle nur denkbaren Fehler.


Um sich selbst aus der Schusslinie zu bringen, wandten sie sich an kurdische und schiitische Politiker, ehemalige Oppositionelle und versuchten mit ihnen eine neue Regierung aufzubauen. Doch diese missbrauchten ihre Stellung für private Rachefeldzüge und brachten sich völlig in Misskredit.

Als Folge des allgemeinen Chaos drangen ab 2005 Terroristen der al-Qaida-Bewegung ins Land und gewannen Anhänger vor allem bei den Sunniten. In einigen Regionen erlangten sie vorübergehend die Macht und riefen islamische Republiken aus. Die Schiiten hingegen waren teilweise durchaus bereit, mit den Amerikanern zusammen zu arbeiten. Doch die soziale Verelendung trieb auch bei ihnen viele in die Opposition. Die nun aufsteigenden Politiker orientierten sich vor allem an den religiösen Bezugsgruppen und polarisierten die Gesellschaft weiter, während politische Extremisten durch Terroranschläge versuchten, das Land unregierbar zu machen. So hinterließen die Amerikaner bei ihrem Rückzug einen Hexenkessel, immer dicht am Rande eines Bürgerkrieges.


Es stellen sich hier Fragen: Wieso konnten sich Deutschland und Japan nach einer amerikanischen Besatzung als funktionierende und wohlhabende Demokratien etablieren und warum ist dies in Afghanistan und dem Irak so vollständig misslungen?
Warum hat es auch schon in Vietnam nicht funktioniert? Und warum war der Verlauf in Südkorea wiederum ein ganz anderer?
Wahrheit
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Wirklich sehr Informativ Danke.

Auf deine Frage zurück zu kommen, ich vermute das Deutschland und auch Japan zur damaligen Zeit eine Ausnahme waren. Es waren wirtschaftlich sehr starke Nationen (Mit großem Potenzial) die man unbedingt auf seine Seite gewinnen musste, da die Sowjetunion genau das selbe versuchte.

Es ging also hier viel mehr darum den Kommunismus zu stoppen. Also unterstütze man diese Nationen natürlich auch gewissenhaft mit Krediten, Wirtschaftsverträge (die schließlich auch zum Wohlstand einer Nation führen) und West-Deutschland wurde auch mit Harter Linie verteidigt (Marshall-Plan), (Berliner Luftbrücke), (Checkpoint Charlie 1961)

So gewinnt man eine Bevölkerung für sich und die Demokratie.

Dies alles hatte man im Irak nicht im Hinterkopf. Es waren wahrscheinlich andere Gründe warum der Irak fallen musste, den die Amerikaner haben es selber doch schon besser vorgemacht wie man eine Bevölkerung "demokratisiert"


Fazit: Nach meiner Meinung gab es verschiedene Gründe warum die Amerikaner wirklich sehr interessiert daran waren Deutschland/Japan wirtschaftlich zu unterstützen. Diese Gründe sind aber beim Irak nicht mehr vorhanden gewesen.
Es ging nicht mehr darum in erster Linie die Bevölkerung für sich zu gewinnen.
Sondern man musste Außenpolitisch Handeln und da kamen die Menschenrechts Probleme im Irak gerade recht.
Dazu kam noch der Vorwurf das der Irak Massenvernichtungswaffen besitze.

Wie du schon selber geschrieben hast wurden die Amerikaner als Befreier bejubelt. Die Möglichkeit Demokratie und Menschenrechte in den Irak zu bringen wahr gegeben. Wurde aber verspielt.
Zuletzt geändert von Wahrheit am 22.03.2013, 14:57, insgesamt 3-mal geändert.
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dieter
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Lieber Karlheinz,
es ist ein Land, wo drei Bevölkerungsgruppen gegeneinander stehen. Schiiten, Sunniten und Kurden. Der Päsident ein Kurde lernt nach einem Schlaganfall wieder das Sprechen, Maliki der schiitische Kompromis-Premier versucht das Land unter seine Herrschaft zu bringen und eine neue Diktatur zu errichten, die Sunniten haben keinen Repräsentanten und versuchen mit Anschlägen den Schiiten zu schaden. Bei Kirkuk liegen sich kurdische und Tigertruppen von Maliki gegenüber. Die Kurden warten jeden Tag darauf, dass die Schiiten angreifen, die haben aber keinen Mut dazu. Habe das alles aus dem letzten Spiegelheft.
Das Beste wär eine Dreiteilung des Irak. Anscheinend ist es im Orient, außer Israel, nicht möglich die Demokratie zu praktiziernen. Gut, dass die Amis raus sind, haben sich sowieso nicht mit Ruhm bekleckert. :roll:
Zuletzt geändert von dieter am 22.03.2013, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Wahrheit
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dieter hat geschrieben:Lieber Karlheinz,
es ist ein Land, wo drei Bevölkerungsgruppen gegeneinander stehen. Schiiten, Sunniten und Kurden. Der Päsident ein Kurde lernt nach einem Schlaganfall wieder das Sprechen, Maliki der schiitische Kompromis-Premier versucht das Land unter seine Herrschaft zu bringen und eine neues Diktatur zu errichten, die Sunniten haben keinen Repräsentanten und versuchen mit Anschlägen den Schiiten zu schaden. Bei Kirkuk liegen sich kurdische und Tigertruppen von Maliki gegenüber. Die Kurden warten jeden Tag darauf, dass die Schiiten angreifen, die haben aber keinen Mut dazu. Habe das alles aus dem letzten Spiegelheft.
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Aus welchem Grund, waren die US-Soldaten dann im Irak?
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dieter
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Wahrheit hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Karlheinz,
es ist ein Land, wo drei Bevölkerungsgruppen gegeneinander stehen. Schiiten, Sunniten und Kurden. Der Päsident ein Kurde lernt nach einem Schlaganfall wieder das Sprechen, Maliki der schiitische Kompromis-Premier versucht das Land unter seine Herrschaft zu bringen und eine neues Diktatur zu errichten, die Sunniten haben keinen Repräsentanten und versuchen mit Anschlägen den Schiiten zu schaden. Bei Kirkuk liegen sich kurdische und Tigertruppen von Maliki gegenüber. Die Kurden warten jeden Tag darauf, dass die Schiiten angreifen, die haben aber keinen Mut dazu. Habe das alles aus dem letzten Spiegelheft.
Das Beste wär eine Dreiteilung des Irak. Anscheinend ist es im Orient, außer Israel, nicht möglich die Demokratie zu praktiziernen. Gut, dass die Amis raus sind, haben sich sowieso nicht mit Ruhm bekleckert. :roll:
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Liebe Wahrheit,
um Saddam zu stürzen und angebliche Atomlager aufzudecken. Wollten auch den Irakern Demokratie beibringen, aber das ging anscheined schief. :roll:
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Peppone
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dieter hat geschrieben: um Saddam zu stürzen und angebliche Atomlager aufzudecken. Wollten auch den Irakern Demokratie beibringen, aber das ging anscheined schief. :roll:
Anscheinend?!?
;)

Beppe
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Barbarossa
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Die radikale Sunnitengruppe "Islamischer Staat im Irak und Syrien" (Isis), die auch in Syrien sehr aktiv ist, hat nach Aussage des Parlamentspräsidenten Ussama al-Nudschaifi die gesamte Provinz Ninive in ihre Gewalt gebracht. Heute kam die Meldung, dass nun auch deren Hauptstadt Mossul in ihre Hände gefallen ist. Das nächste Ziel der Rebellen soll die Nachbarprovinz Salaheddin sein. Damit eskaliert der Machkampf zwischen Sunniten und Schiiten immer mehr und desabilisiert den Irak.
Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat das Parlament aufgefordert, den Ausnahmezustand zu verhängen und aus dem Innenministerium hieß es, es müssten nun "alle Kräfte im Irak mobilisiert" werden.

Artikel lesen: >> Mossul - Islamisten nehmen irakische Großstadt ein <<
(zeit.de)

Ein weiterer Beitrag um diese Meldung auch aus kurdischer Sicht: Kurdistan auf dem Weg zum eignen Staat
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Paul
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Der Parlamentspräsident hat recht, das die Lage ungewöhnlich bedrohlich geworden ist, wenn die Extremisten so eine Großstadt erobern konnten. Falsch ist, das sie die ganze Provinz Ninive erobert hätten. Sie haben mehrheitlich arabische Gebiete im Zentrum, bis zur Grenzstadt Rabbia erobert. Den kurdischen und christlichen Norden halten die Peschmerga. Die Regierungstruppen in Mossul haben sich sehr leicht geschlagen gegeben. Inzwischen haben die Peschmerga die Grenzstadt Rabbia erobert, also von Isis befreit. Die syrische Grenzstadt hatte die YPG erfolgreich verteidigt. Die Peschmerga sichern jetzt auch massiv die kurdische Region Shingal im Süden Ninives.

http://translate.google.de/translate?hl ... %3Dsuggest

Die Peschmerga verteidigen die Minderheiten: Christen, Yeziden, Shabak, wie dies auch die Autonomiestreitkräfte in Syrien tun. Die Peschmerga rücken nun auch in Mossul und in südlichen Regionen der Provinz Kirkuk vor. Isis versucht das Machtvakuum in den umstrittenen Gebieten zu nutzen. Da die Zentralregierung sich als schwach erwiesen hat und überfordert ist, werden die Peschmerga dieses Machtvakuum jetzt ausfüllen.
Wenn die Zentralregierung die Kurden gewähren läßt, werden diese die Unabhängigkeit verschieben, aber möglicherweise bald die autonome Region um weitere mehrheitlich kurdische und gemischte Regionen vergrößern. Die christliche Region Ninive in der Provinz Ninive möchte eine eigne Provinz werden und der kurdischen Autonomieregion beitreten.
viele Grüße

Paul

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dieter hat geschrieben:Liebe Wahrheit,
um Saddam zu stürzen und angebliche Atomlager aufzudecken. Wollten auch den Irakern Demokratie beibringen, aber das ging anscheined schief. :roll:
Das mit der Demokratie funktioniert ja sogar gar nicht schlecht. Die Schönheitsfehler liegen woanders. Die 3 Bevölkerungsgruppen wollen nicht in einem Staat leben. Vor allem unter den Sunnitischen Arabern gibt es relativ viele sehr Unzufriedene, die sich radikalisieren lassen. Zwischen den Bevölkerungsgruppen gibt es territoriale Probleme.
Auch in Afghanistan funktioniert die Demokratie relativ gut. Es gibt nur zu viele radikale Talibananhänger, welche ihre Meinung mit Gewalt gegen die Mehrheit durchsetzen wollen. Rechtssytem und Legislative sind nicht ausgereift.
viele Grüße

Paul

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Paul hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Liebe Wahrheit,
um Saddam zu stürzen und angebliche Atomlager aufzudecken. Wollten auch den Irakern Demokratie beibringen, aber das ging anscheined schief. :roll:
Das mit der Demokratie funktioniert ja sogar gar nicht schlecht. Die Schönheitsfehler liegen woanders. Die 3 Bevölkerungsgruppen wollen nicht in einem Staat leben. Vor allem unter den Sunnitischen Arabern gibt es relativ viele sehr Unzufriedene, die sich radikalisieren lassen. Zwischen den Bevölkerungsgruppen gibt es territoriale Probleme.
Auch in Afghanistan funktioniert die Demokratie relativ gut. Es gibt nur zu viele radikale Talibananhänger, welche ihre Meinung mit Gewalt gegen die Mehrheit durchsetzen wollen. Rechtssytem und Legislative sind nicht ausgereift.
Lieber Paul,
es ist so, dass sich verschiedene Bevölkerungsgruppen nicht an die Regeln halten wollen. :wink:
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Barbarossa hat geschrieben:Die radikale Sunnitengruppe "Islamischer Staat im Irak und Syrien" (Isis), die auch in Syrien sehr aktiv ist, hat nach Aussage des Parlamentspräsidenten Ussama al-Nudschaifi die gesamte Provinz Ninive in ihre Gewalt gebracht. Heute kam die Meldung, dass nun auch deren Hauptstadt Mossul in ihre Hände gefallen ist. Das nächste Ziel der Rebellen soll die Nachbarprovinz Salaheddin sein. Damit eskaliert der Machkampf zwischen Sunniten und Schiiten immer mehr und desabilisiert den Irak.
Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat das Parlament aufgefordert, den Ausnahmezustand zu verhängen und aus dem Innenministerium hieß es, es müssten nun "alle Kräfte im Irak mobilisiert" werden.

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Lieber Barbarossa,
eine ketzerische Frage, wäre der Irak mit Saddam nicht besser dran :?:
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Harald
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Dann mußt du eben Saddam zurückholen. Und gib ihm genug Gas, damit er die Liebe seines Volkes zurückgewinnt.

Mein Vorschlag wäre, daß sich der Westen völlig heraushält, aber allen Seiten möglichst viele Waffen liefert.

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Harald hat geschrieben:Dann mußt du eben Saddam zurückholen. Und gib ihm genug Gas, damit er die Liebe seines Volkes zurückgewinnt.

Mein Vorschlag wäre, daß sich der Westen völlig heraushält, aber allen Seiten möglichst viele Waffen liefert.

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Lieber Harald,
Saddam ist tot, kommt also nicht wieder.
Viele Waffen an alle Seiten liefern, damit sie sich gegenseitig umbringen :?: Toller Verschlag. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben: Lieber Barbarossa,
eine ketzerische Frage, wäre der Irak mit Saddam nicht besser dran :?:
Nein.
Aber ich will einfach mal noch "ketzerischer" sein und behaupte mal, dass die Iraker mit den Amis nicht gut dran waren. Die US-Truppen setzten damals einfach nur Hussein ab, zerschlugen den Staatsapparat, ohne etwas neues zu installieren und ohne Polizeiaufgaben zu übernehmen. Das erste Gebäude, das sie damals in Bagdad als erstes besetzten, war das Ölministerum. Das sagt doch schon alles aus. Sie interessierten sich nicht für den Irak und dessen Bevölkerung, sondern nur für das Erdöl in dieser Region. Dadurch haben sie die Instabilität hinterlassen, die heute noch vorherrscht.
:evil:

Es ist ein Trugschluss, dass scheinbare Ruhe unter einem Gewaltherrscher, wie Hussein es auch war, eine dauerhaft stabile Situation schafft. Wenn Aufstände nur ausbleiben, weil der Terror des Despoten alles in Keim erstickt, dann kann das im Höchstfall nur so lange halten, wie der Despot an der Macht ist. Stirbt dieser und gibt es keinen Nachfolger, der nach dem selben Prinzip in der Lage ist zu herrschen, wird die Lage genauso instabil.
Eine stabile und wehrhafte Demokratie ist in jedem Fall die beste Lösung.
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Harald
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In Sachen Irak wurde der größte Fehler von Bush Senior im 1. Irakkrieg gemacht, der aus übertriebener Rücksicht vor den Türken und einem "Machtvakuum", das den Kurden hätte nutzen können, den Krieg 8 Stunden zu früh beendete, anstatt die beiden letzten Elitedivisionen Saddams zu zerdätschen. Das führte zur Rückkehr Saddams zur Macht und einem berechtigten Mißtrauen der Schiiten und Kurden gegenüber Amerika.

In Afghanistan war die Bevölkerung, vor allem bei den Usbeken und Tatschiken im Norden, nach dem schnellen militärischen Sieg der NATO, praktisch restlos gegen die Taliban. Als dann der Westen so blöde Sachen machte wie Frauen und Mädchen Lesen und Schreiben beizubringen, ging die Sympathie verloren.

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