Die aktuelle Lage in Afghanistan

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Moderator: Barbarossa

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dieter
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Ralph hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Paul,
auch keine humanitäre Hilfe mehr. :evil:
Schlimme Sache ja, aber wenn man sich komplett zurückzieht, sind die Taliban wieder dran und dann haben die letzten 10 Jahre überhaupt nix gebracht.
Lieber Ralph,
wenn die Taliban wieder rankommen, wenn der Westen weg ist, dann haben sie in den letzten 12 Jahren nichts gelernt und es geschieht ihnen so Recht. Wieso bilden wir uns ein, eine islamische Gesellschaft umkrempeln zu wollen, dass ginge auch bei einer christlich abendländischen Gesellschaft nicht. So hat Russland nach 70 Jahren Kommunismus wieder eine christliche Gesellschaft und Putin geht in die Kirche. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:[...]
Mein Fazit: Raus aus Afghanistan, die sind so bescheuert, denen ist nicht zu helfen. :evil: :twisted: [...]
Meine Rede.
Man hätte allerdings gar nicht erst reingehen sollen, da das Desaster vorhersehbar war.
Lieber Titus,
wir hatten Bünnisverpflichtungen gegenüber den Amis, die Amis hatten den Konfliktfall ausgerufen und nach dem Natostatut war D verpflichtet sich zu engagieren. :wink:
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Titus Feuerfuchs
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dieter hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:[...]
Mein Fazit: Raus aus Afghanistan, die sind so bescheuert, denen ist nicht zu helfen. :evil: :twisted: [...]
Meine Rede.
Man hätte allerdings gar nicht erst reingehen sollen, da das Desaster vorhersehbar war.
Lieber Titus,
wir hatten Bünnisverpflichtungen gegenüber den Amis, die Amis hatten den Konfliktfall ausgerufen und nach dem Natostatut war D verpflichtet sich zu engagieren. :wink:
Bin bzgl Natoverträge zu wenig firm; aber ich bin mir nicht sicher, ob man bei einem Angriffskrieg zwingend hätte mit dabei sein müssen. :?

Abgesehen davon zielte mein Post auf die Militärintervention als Ganzes ab, egal wer daran beteiligt war.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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dieter
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Lieber Titus,
die Amis haben das als Angrifskrieg nach nineeleven aufgefasst, also mußten Natotruppen ran. Nur Nichtnatotruppen hätten draußen bleiben können. :wink:
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Titus Feuerfuchs
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dieter hat geschrieben:Lieber Titus,
die Amis haben das als Angrifskrieg nach nineeleven aufgefasst, also mußten Natotruppen ran. [...]
Diese Argumentation hätte keinem Gerichtsprozess standgehalten.

Sie wäre nur schlüssig, wenn der Staat Afghanistan die USA angegriffen hätte
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Balduin
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Titus,
die Amis haben das als Angrifskrieg nach nineeleven aufgefasst, also mußten Natotruppen ran. [...]
Diese Argumentation hätte keinem Gerichtsprozess standgehalten.

Sie wäre nur schlüssig, wenn der Staat Afghanistan die USA angegriffen hätte
Die Taliban haben sehr eng mit Al Qaida zusammengearbeitet. Afghanistan war der Hort des Terrorismus. Dass dieses Regime gestürzt wurde, finde ich gut. 2000 - 2010 würde ich sicher als Jahrzehnt des Terrorismus bezeichnen. Dass wir in D-A-CH von Angriffen weitestgehend verschont blieben, war ein Glücksfall. Deshalb kann ich da auch nichts gegen den Bündnisfall einwenden.

Die weltweite Kritik und den enormen Imageschaden handelten sich die Amis erst ein, als sie mit ihrer Biowaffen-Scharade den Irak-Angriff rechtfertigen wollten.
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Balduin
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Cherusker hat geschrieben:Die Fotografin kam ursprünglich aus Höxter. Sie hat dann in Göttingen studiert und ist dann zu den Medien gegangen. Seit Jahren hat sie in Krisengebieten (z.B. Irak, Palästina,...) fotografiert. Leider wurde ihr jetzt Afghanistan zum Verhängnis.
Die Bilder, die sie gemacht hat, sind echt stark.

Kriegsreporter ist sowieso einer der aufregendsten, interessantesten, gefährlichsten und belastendsten Berufe überhaupt. Man geht aber heutzutage selbstverständlich davon aus, dass man von den jüngsten Attentaten, Anschlägen immer mit Bildern versorgt wird - teils ohne zu hinterfragen, wie gefährlich es ist, dort zu arbeiten.

Ich möchte da auch an den Reporter Jürgen Armbruster erinnern, der angeschossen wurde in Syrien und nur knapp mit dem Leben davon kam.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...
wenn die Taliban wieder rankommen, wenn der Westen weg ist, dann haben sie in den letzten 12 Jahren nichts gelernt und es geschieht ihnen so Recht. Wieso bilden wir uns ein, eine islamische Gesellschaft umkrempeln zu wollen, dass ginge auch bei einer christlich abendländischen Gesellschaft nicht...
Darum ging es den Amis gar nicht, als sie in Afghanistan intervenierten. Diese Intervention war vor allem als Selbstschutz der westlichen Welt vor islamistischen Terroristen gedacht. Die Amis wollten nicht das Land demokratisieren, sondern sie wollten in erster Linie Terroristen jagen. Die Deutschen hatten im Norden ein etwas anderes Konzept - sie wollten tatsächlich etwas aufbauen, was die Taliban allerdings oftmals wieder zunichte gemacht haben. Aber dennoch hat es Gründe, warum die Deutschen im Norden weitaus beliebter sind, als die Amis im Süden und es nicht wenige Stimmen gibt, die Deutschen mögen doch bitte bleiben.
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Renegat
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So schlimm der Mord an der Reporterin auch ist, man sollte deshalb nicht das ganze Afghanistan aus den Augen verlieren. Das geht heute zur Wahl, mit unerwartet hoher Wahlbeteiligung. http://www.tagesschau.de/ausland/afghan ... hl112.html
Spartaner
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
der Polizist soll schon seit vier oder fünf Jahren bei der Polizei sein. Sicherlich ist es ein verdeckter Taliban. Es war den Behörden anscheinend nicht aufgefallen, dass dies so war. :evil: :twisted:
Mein Fazit: Raus aus Afghanistan, die sind so bescheuert, denen ist nicht zu helfen. :evil: :twisted: Da machen wir uns rum, wenn durch Luftangriffe, Leute die bei zwei gestohlenen Tanklastern für sich Benzin abgezapft hatten und durch Luftangriffe umkamen und die Angehörigen Prozesse gegen Deutschland führen. Merke Unrecht Gut gedeihet nicht, der Hehler ist genauso gut wie der Stehler. Auch in Afghanistan dürfte klar sein, dass man gestohlene Ware nicht nehmen darf. :evil: :twisted:
Wenn Jemand die Fensterscheibe runterkurbelt und dann so ein gewaltiges Objektiv aus der Scheibe fährt, wäre es auch denkbar, dass der Polizist es für eine Panzerfaust gehalten hat. Man sollte vl. erst die Ermittlungen abwarten . Nicht jeder Polizist in afghanischer Uniform ist ein verdeckter Taliban.
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Balduin
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Dagegen spricht aber das Allah Akbar, das der Todesschütze geschrieben hat...
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dieter
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Liebes afghanisches Volk,
ich bitte für meine abwertenden Bermerkungungen in diesem Teil das Forums um Entschuldigung. Sie haben mit der großen Teilnahme an den gestrigen Wahlen bewiesen, dass für Sie Wahlen und Demokratie einen Wert haben und sie trotz der angekündigten Anschläge der Taliban zur Wahl gegangen sind. Das erinnert mich an die Bevölkerung von Leipzig, die trotz der Drohung mit Gewalt von seiten der Regierung (Chin. Modell) mit 70.000 Menschen auf die Sraße gegangen war, trotzdem sie hätten niedergeschossen werden können. :D Mein Fazit für Afghanistan und Deutschland: Das Volk ist besser als seine Politiker, die es regiert. :wink: :!:
Ich hatte meine Zeilen wegen der Wut und der Abscheu gegen den heimtückischen Mord an der Fotorporterrin geschrieben.
Der Täter behauptet nun, der Anschlag sei erfolgt weil sein Heimatdorf bombardiert worden sei. Was hat damit unsere Fotoreporterin zu tun, die hat nie Gewalt angewendet nur fotografiert. :roll:
Zuletzt geändert von dieter am 06.04.2014, 10:24, insgesamt 2-mal geändert.
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dieter
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Titus,
die Amis haben das als Angrifskrieg nach nineeleven aufgefasst, also mußten Natotruppen ran. [...]
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Lieber Titus,
die Amis stehen aber nicht vor Gericht, auch in der UNO nicht. :wink:
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Barbarossa
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: Lieber Titus,
die Amis haben das als Angrifskrieg nach nineeleven aufgefasst, also mußten Natotruppen ran. [...]
Diese Argumentation hätte keinem Gerichtsprozess standgehalten.

Sie wäre nur schlüssig, wenn der Staat Afghanistan die USA angegriffen hätte
Darum hat der G.W. Bush ja auch zum "Krieg gegen den Terror" aufgerufen. In einem Krieg führt man keine Gerichtsprozesse, sondern da wird sofort militärisch gehandelt. Das scheint auch heute noch die Auffassung der Amerikaner unter Obama zu sein, weil das die einizige Möglichkeit ist, die Drohnenangriffe zu rechtfertigen.
Und so ganz Unrecht haben sie wohl auch nicht, denn die islamistischen Terroranschläge haben tatsächlich den Charakter einer
asymmetrischen Kriegsführung.
Der Haken daran: Damit lässt sich beinahe alles rechtfertigen und es kann auch unbeteiligte Regierungen treffen - siehe Irak 2003.
Die Diskussion ist eröffnet!

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