Raubtierkapitalismus - Konsum vs. Grenzen des Wachstums

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Moderator: Barbarossa

Aneri

Spartaner:
Was eine Auswirkung der übermäßigen Belastungen von Geringverdienern mit sich bringt ist das Faktum, das fast jeder zehnte Deutsche laut Wirtschaftsauskunftei Creditreform überschuldet ist. 6,58 Millionen seien zahlungsunfähig.
Ich würde gern die Studie bzw. Statistik sehen, wie die Kredite sich verteilen. Und zwar in zweierlei Beziehungen: 1) Aufteilung bezogen auf Einkommen und 2) die Höhe des Kredits zum Einkommen.

Irgendwie denke ich, dass die Schulden haben überproportional mehr die Reichen, sowohl in ihrer Breite (1) als in der Höhe (2)nicht die Geringverdiener. Die letzten sind bodenständig und außerdem sind von Kreditgebenden nicht besonders geliebt, da Risikogruppe ist.
Spartaner
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Wer reich ist und wer nicht, ist einer der Knackpunkte, das sieht jeder etwas anders...
Mit einer übermäßigen Besteuerung von den paar Hanseln, die über 20 000 verdienen (das sind weniger als 1% der Gesamtbev.), saniert man keinen Staatshaushalt, im Gegenteil, wenn man eine sog. Reichensteuer einführt, kann das für eine Volkswirtschaft sehr dysfunktionale Folgen haben.

Nochmal zur Verteilung der Steuerlast - die Einkommensteuer ist gemeinsam mit der Umsatzsteuer die Haupteinnahmequelle des Staates. Die Zahlen sind zwar von 2007 - es dürfte sich aber nichsts Substantielles geändert haben. Die untersten 20% der Einkommensbezieher zahlen nur 0,1% des Einkommensteueraufkommens.
Nach der Statistik dürfte es ja nicht schwer fallen die Einkommens- Schwachen steuermässig zu entlasten. :wink:
Und was deine Statistik auch nicht aussagt ist, dass die die in der einkommensstarken Gruppe sich befinden prozentual weniger sind, als die Menschen die in den einkommensschwachen Gruppen sind. Das heisst Einkommen ist in Deutschland nicht gerecht verteilt. Oder hat Deutschland etwa zu wenig ausgebildete Fachkräfte?
Zuletzt geändert von Spartaner am 26.09.2014, 20:08, insgesamt 3-mal geändert.
Spartaner
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Aneri hat geschrieben:Ich würde gern die Studie bzw. Statistik sehen, wie die Kredite sich verteilen. Und zwar in zweierlei Beziehungen: 1) Aufteilung bezogen auf Einkommen und 2) die Höhe des Kredits zum Einkommen.

Irgendwie denke ich, dass die Schulden haben überproportional mehr die Reichen, sowohl in ihrer Breite (1) als in der Höhe (2)nicht die Geringverdiener. Die letzten sind bodenständig und außerdem sind von Kreditgebenden nicht besonders geliebt, da Risikogruppe ist.
Liebe Aneri,
Wer Schulden hat, ist nicht reich. :wink:
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Marek1964
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Spartaner hat geschrieben:
Aneri hat geschrieben:Ich würde gern die Studie bzw. Statistik sehen, wie die Kredite sich verteilen. Und zwar in zweierlei Beziehungen: 1) Aufteilung bezogen auf Einkommen und 2) die Höhe des Kredits zum Einkommen.

Irgendwie denke ich, dass die Schulden haben überproportional mehr die Reichen, sowohl in ihrer Breite (1) als in der Höhe (2)nicht die Geringverdiener. Die letzten sind bodenständig und außerdem sind von Kreditgebenden nicht besonders geliebt, da Risikogruppe ist.
Liebe Aneri,
Wer Schulden hat, ist nicht reich. :wink:
Schulden haben muss nicht heissen, überschuldet sein. Heisst: Wer sich ein teures Haus kauft, kann es durch Hypothek finanzieren. Nur ein Beispiel.
Cherusker
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Spartaner hat geschrieben:
Wir hatten ja schon mal eien Hype auf Aktien und Aktienfonds und zwar bis zum September 2001 . In der Zeit vor dem September 2001 wollte jeder Kleinsparer auf Teufel komm raus in Deutschland in einen Aktienfonds oder in Aktien anlegen. Jeder Aktienfond wurde in Börsenjournalen euphorisch angekündigt. Danach kam das böse Erwachen und eine jahrelange Tiefstphase und viele Leute haben sich die Finger verbrannt, weil sie irgendwann wieder an das Geld ran mussten. :wink: Rentenanlagen sind übrigens Krisensicher und die nächste Krise kommt bestimmt . Vielleicht ist es auch sicherer in Gold anzulegen und das Gold unters Kopfkissen zu legen, dann können die Kleinanleger ruhiger schlafen.. :!:
Denke ich an das Gold in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht. Das hätte man 2013 sagen können. Da ist der Goldpreis um 1/4 zurückgegangen. :shock: Erstmals seit 13 Jahren gab es einen Rückgang und dann gleich den schwersten Rückschlag seit mehr als 3 Dekaden ! :mrgreen:
Übrigens der DAX ist 2012 um +29% gestiegen und 2013 dann um + 22,8%. Da sah die Anlage in Gold aber nicht so gut aus... :cry: Und Gold muß immer sicher aufbewahrt werden. Eigentlich für einen Kleinsparer völlig ungeeignet. :wink:

P.S.
Man darf die Entwicklung auf dem Neuen Markt nicht mit dem allgemeinen Börsengeschehen gleichsetzen. Damals war jeder ein Börsenexperte. Und jeder wollte kurzfristig viel Geld verdienen. Aber Aktien sind eine Beteiligung am Wirtschaftswachstum und daher langfristig zu sehen. Aber halt nicht in Deutschland. Dort haben nur 13,8% der Bevölkerung Aktien bzw. Aktienfonds länger als 14 Jahr Anlagedauer! Und das bei einer langfristig hervorragenden Anlage !

Der Staat setzt auf das "Goldlöckchen-Szenario", d.h. niedrige Inflation, niedrige Zinsen und solides Wachstum. Das ist das Ziel. Was nützen einem 5% beim Festgeld, wenn die Inflation bei 4% liegt ??? :mrgreen:
Spartaner
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Was auch ein besorgniserregender Aspekt des Turbokapitalismus ist, dass immer mehr Firmen mehr Gewinn machen wollen, ohne Steuern Deuschland zu zahlen. So zum Beispiel die britische Online -Firma, die wenig Steuern in Deuschland bezahlt und den deutschen Markt durch Preisdumpuíng erobert hat . Das hat zur Folge das Katalogfirmen wie Quelle und Neckermann , Baumärkte wie Praktiker und Bahr und Kaufhäuser wie Karstadt, Schlecker pleite gingen. Elektomärkte wie Saturn und Media-markt werden vielleicht noch folgen. Jetzt versuchen sie auch noch den deutschen Buchmarkt anzugreifen, indem sie Verlage erpressen ihre Bücher auch in kostengünstigern digitalen Form anzubieten.
Zitat:
Die Mitte Februar ausgestrahlte ARD-Dokumentation „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“ hat jedoch die Schattenseiten dieses Geschäftsmodells offengelegt. Die Reportage zeigte auf, unter welch prekären Bedingungen Wanderarbeiter vor allem aus Osteuropa und Spanien in den Amazon-Logistikzentren schuften und obendrein von rechtsradikalen Sicherheitskräften schikaniert werden.
Amazon vertraut allerdings nicht ausschließlich auf seine kosten- und ressourcenaufwändige Verdrängungsstrategie. Die wichtigste Säule seines Erfolgs bildet die Methode der tödlichen Umarmung. Mit dieser bindet Amazon Mitbewerber so eng an sich, dass diesen die Luft ausgeht. Vor allem bei den kooperierenden Verlagen wendet Amazon dieses Prinzip an."

Dann gibt es Vermieter Heuschrecken, die auf den deutschen Markt drängen, wie z. B. das britische Unternehemen Deutsche Annington, dass auf Pump kauft und wenige Steuern dadurch bezahlt und den Reibach mit den Siege -Eisenbahnerwohnungen in Deutschland gamacht hat. Diese Vermierter investieren in die Wohnungen nur das Nötigste und wollen so schnell wie möglich Gewinn abschöpfen.
Zu vermerken ist das ein weiteres britisches Unternehmen, wie Vodafon, welches das Unternehmen Kabel Deutschland übernommen hat. Auch hier werden die Preise durch die Monopolisierung, eher steigen als fallen.
Zuletzt geändert von Spartaner am 26.09.2014, 20:47, insgesamt 4-mal geändert.
Spartaner
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Cherusker hat geschrieben:ber halt nicht in Deutschland. Dort haben nur 13,8% der Bevölkerung Aktien bzw. Aktienfonds länger als 14 Jahr Anlagedauer! Und das bei einer langfristig hervorragenden Anlage !

Der Staat setzt auf das "Goldlöckchen-Szenario", d.h. niedrige Inflation, niedrige Zinsen und solides Wachstum. Das ist das Ziel. Was nützen einem 5% beim Festgeld, wenn die Inflation bei 4% liegt ??? :mrgreen:
Ich denke solange kann ein Kleinsparer nicht auf sein Geld warten und nicht 14 Jahre, dann veilleicht eher 7 Jahre auf Bundesschatzbriefe. Aber die hat man ja auch abgeschafft, obwohl angeblich der Staat Geld braucht. :wink:
Apropos, es scheint auch ein Staatsgeheimnis zu sein, von wem sich alles der Staat so sein Geld borgt.
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Titus Feuerfuchs
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Spartaner hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Wer reich ist und wer nicht, ist einer der Knackpunkte, das sieht jeder etwas anders...
Mit einer übermäßigen Besteuerung von den paar Hanseln, die über 20 000 verdienen (das sind weniger als 1% der Gesamtbev.), saniert man keinen Staatshaushalt, im Gegenteil, wenn man eine sog. Reichensteuer einführt, kann das für eine Volkswirtschaft sehr dysfunktionale Folgen haben.

Nochmal zur Verteilung der Steuerlast - die Einkommensteuer ist gemeinsam mit der Umsatzsteuer die Haupteinnahmequelle des Staates. Die Zahlen sind zwar von 2007 - es dürfte sich aber nichsts Substantielles geändert haben. Die untersten 20% der Einkommensbezieher zahlen nur 0,1% des Einkommensteueraufkommens.
Nach der Statistik dürfte es ja nicht schwer fallen die Einkommens- Schwachen steuermässig zu entlasten. :wink:
Und was deine Statistik auch nicht aussagt ist, dass die die in der einkommensstarken Gruppe sich befinden prozentual weniger sind, als die Menschen die in den einkommensschwachen Gruppen sind. Das heisst Einkommen ist in Deutschland nicht gerecht verteilt. Oder hat Deutschland etwa zu wenig ausgebildete Fachkräfte?

Blick' bei deinem Beitrag überhaupt nicht durch, sorry. :-?

Wie willst du z.B. jemanden entlasten, der ohnehin keine Einkommensteuer zahlt?

Der Rest deines Beitrages ist noch kryptischer....
MfG,
Titus Feuerfuchs
Spartaner
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Blick' bei deinem Beitrag überhaupt nicht durch, sorry. :-?

Wie willst du z.B. jemanden entlasten, der ohnehin keine Einkommensteuer zahlt?

Der Rest deines Beitrages ist noch kryptischer....
Sorry, ich bin von der Lohnsteuer ausgegangen.
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Barbarossa
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Tatsächliche Geringverdiener zahlen aber auch keine Lohnsteuer.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Renegat
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Meintest du nicht eher die Steuern, die Unternehmen zahlen, Spartaner? Also Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer etc und die sie reduzieren können, indem sie ihren Firmensitz ins Ausland verlagern, in eine Steueroase z.B.
So jedenfalls hatte ich deinen Beitrag verstanden.
Spartaner
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Renegat hat geschrieben:Meintest du nicht eher die Steuern, die Unternehmen zahlen, Spartaner? Also Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer etc und die sie reduzieren können, indem sie ihren Firmensitz ins Ausland verlagern, in eine Steueroase z.B.
So jedenfalls hatte ich deinen Beitrag verstanden.
Der Aspekt kommt hinzu dass man kleinere Firmen entlastet und Steuersparmodelle grössere unter die Lupe nimmt und da mal gegensteuert.
Spartaner
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Barbarossa hat geschrieben:Tatsächliche Geringverdiener zahlen aber auch keine Lohnsteuer.
Diese Geringverdiener meine ich gar nicht.
Cherusker
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Spartaner hat geschrieben:...Der Aspekt kommt hinzu dass man kleinere Firmen entlastet und Steuersparmodelle grössere unter die Lupe nimmt und da mal gegensteuert.
Das begann richtig unter der rot-grünen Regierung. War es nicht so, als damals Schröder die Wahl gewann, fiel ihm lachend der Henkel um den Hals? :shock: :mrgreen: Dann wurde beschlossen, daß Firmen ihre Beteiligungen steuersparend veräußern konnten. :shock: Das kam großen Konzernen sehr entgegen. :wink:
Und seitdem hat sich die Schere zwischen ARM und REICH deutlich vergrößert. Anhand von Statistiken deutlich nachweisbar. :mrgreen:
Renegat
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Schuldzuweisungen bringen nicht so viel, der Ausgangspunkt damals zu Schröders Zeiten war ein anderer und entsprach außerdem dem weltweiten Trend zum schlanken Staat, dem Irrglauben an die Selbstregulierungskräfte des freien Markts.
Schröder und die SPD hat damals an der Schraube gedreht, heute wissen wir, dass ein Stück zu weit gedreht wurde. Deshalb die vergrößerte Schere zwischen Arm und Reich, wie du richtig feststellst, Cherusker.
Nun geht es darum, die Schraube wieder ein Stück in die andere Richtung zu drehen, was viel schwieriger ist als die Richtung damals. Denn nun müßte man den Mächtigen/Besitzenden wieder etwas nehmen, sie beschränken.
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