Raubtierkapitalismus - Konsum vs. Grenzen des Wachstums

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Moderator: Barbarossa

Cherusker
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Wichtig ist es, den Mittelstand zu stärken, weil es dort die meisten Arbeitsplätze gibt. Aber die Denkweise des "Robin-Hood-Prinzip", den Reichen nehmen, den Armen schenken, bringt gar nichts, weil sich dann eine Unterschicht zunehmend auf Transferleistungen verläßt und somit gewisse Arbeiten sich nicht mehr lohnen. Da kommt dann der beliebte Satz: "...für das Geld arbeite ich nicht."
Und Rot-Grün hat zwar damals von der "Neuen Mitte" gesprochen, angelehnt am englischen Vorbild "new labour", aber im Grunde nur die Großindustrie gefördert und es den Selbständigen und Mittelständlern zunehmend schwerer gemacht. Dieser Trend setzt sich bis heute fort....es gibt immer neue Vorschriften und Gesetze, die einem das selbständige Arbeiten vermiesen sollen.
Spartaner
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Cherusker hat geschrieben:Wichtig ist es, den Mittelstand zu stärken, weil es dort die meisten Arbeitsplätze gibt. Aber die Denkweise des "Robin-Hood-Prinzip", den Reichen nehmen, den Armen schenken, bringt gar nichts, weil sich dann eine Unterschicht zunehmend auf Transferleistungen verläßt und somit gewisse Arbeiten sich nicht mehr lohnen. Da kommt dann der beliebte Satz: "...für das Geld arbeite ich nicht."
Und Rot-Grün hat zwar damals von der "Neuen Mitte" gesprochen, angelehnt am englischen Vorbild "new labour", aber im Grunde nur die Großindustrie gefördert und es den Selbständigen und Mittelständlern zunehmend schwerer gemacht. Dieser Trend setzt sich bis heute fort....es gibt immer neue Vorschriften und Gesetze, die einem das selbständige Arbeiten vermiesen sollen.
Wenn du mit der Unterschicht, die nennst die als Unternehmen den Mttelstand verkörpern, und die als Fachkraft arbeiten und trotzdem unterhalb des Existenzminimums leben,weil sie unter Tarif bezahlt werden bin ich nicht damit einverstanden. Denn damit wirkt man die Wirtschaft noch mehr ab. Man sollte es dort wegnehmen, wo noch etwas zu holen ist und denen damit nicht die Existenz gefährtet wird, ansonsten bin ich damit einverstanden.
Spartaner
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Spartaner hat geschrieben:
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Blick' bei deinem Beitrag überhaupt nicht durch, sorry. :-?

Wie willst du z.B. jemanden entlasten, der ohnehin keine Einkommensteuer zahlt?

Der Rest deines Beitrages ist noch kryptischer....
Sorry, ich bin von der Lohnsteuer ausgegangen.
Ich meinte damit die Einkommenssteuer rein aus Bezügen(Gehälter,Löhne) der Arbeit, ohne Einkünfte, wie z.B. aus der Vermietung etc.
Paul
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Cherusker hat geschrieben:Wichtig ist es, den Mittelstand zu stärken, weil es dort die meisten Arbeitsplätze gibt. Aber die Denkweise des "Robin-Hood-Prinzip", den Reichen nehmen, den Armen schenken, bringt gar nichts, weil sich dann eine Unterschicht zunehmend auf Transferleistungen verläßt und somit gewisse Arbeiten sich nicht mehr lohnen. Da kommt dann der beliebte Satz: "...für das Geld arbeite ich nicht."
Und Rot-Grün hat zwar damals von der "Neuen Mitte" gesprochen, angelehnt am englischen Vorbild "new labour", aber im Grunde nur die Großindustrie gefördert und es den Selbständigen und Mittelständlern zunehmend schwerer gemacht. Dieser Trend setzt sich bis heute fort....es gibt immer neue Vorschriften und Gesetze, die einem das selbständige Arbeiten vermiesen sollen.
Man muß schon bei einem geringen Gehalt Steuern zahlen. Gerade hier ist es besser das Arbeiten zu belohnen statt Transpherleistungen in Aussicht zu stellen, also den Grundfreibetrag erhöhen und durchaus auch Kinderfreibeträge, dafür kann ja der Splittingvorteil abgeschafft werden.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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dieter
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Lieber Spartaner,
wir haben eine Zweidrittel-Gesellschaft. Zweidrittel geht es einigermaßen gut und ein Drittel fallen durch den Rost. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Spartaner
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dieter hat geschrieben:Lieber Spartaner,
wir haben eine Zweidrittel-Gesellschaft. Zweidrittel geht es einigermaßen gut und ein Drittel fallen durch den Rost. :evil: :twisted:
Lieber Dieter,
das stimmt nicht ganz. Denn man kann es auch an der Wahlenteiligung erkennen. Diese lag bei der Bundestagswahl 2005 noch bei 77,7 Prozent und 2009 nur noch bei 70,8 Prozent und ging somit um 6,9 Prozent zurück.
Bei Rentnern und Pensionären trifft deine Feststellung aber noch zu. Allerdings fühlen sich da auch einige benachteiligt und meinen im Osten bekommen die zuviel Rente.
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dieter
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Spartaner hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Spartaner,
wir haben eine Zweidrittel-Gesellschaft. Zweidrittel geht es einigermaßen gut und ein Drittel fallen durch den Rost. :evil: :twisted:
Lieber Dieter,
das stimmt nicht ganz. Denn man kann es auch an der Wahlenteiligung erkennen. Diese lag bei der Bundestagswahl 2005 noch bei 77,7 Prozent und 2009 nur noch bei 70,8 Prozent und ging somit um 6,9 Prozent zurück.
Bei Rentnern und Pensionären trifft deine Feststellung aber noch zu. Allerdings fühlen sich da auch einige benachteiligt und meinen im Osten bekommen die zuviel Rente.
Lieber Spartaner,
ich meine nicht, dass die im Osten zuviel Rente bekommen, die Frauen in der DDR haben auch ihr ganzes leben lang gearbeitet. :wink: Bei Rentnern gibt es ein defferenziertes Bild, vorallem Frauen im Westen haben meistens eine Minirente. War 42 Jahre lang als Beamter bei der LVA Hessen -heute Deutsche Rentenversicherung- beschäftigt, konnte das immer wieder feststellen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

Spartaner hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Spartaner,
wir haben eine Zweidrittel-Gesellschaft. Zweidrittel geht es einigermaßen gut und ein Drittel fallen durch den Rost. :evil: :twisted:
Lieber Dieter,
das stimmt nicht ganz. Denn man kann es auch an der Wahlenteiligung erkennen. Diese lag bei der Bundestagswahl 2005 noch bei 77,7 Prozent und 2009 nur noch bei 70,8 Prozent und ging somit um 6,9 Prozent zurück.
Bei Rentnern und Pensionären trifft deine Feststellung aber noch zu. Allerdings fühlen sich da auch einige benachteiligt und meinen im Osten bekommen die zuviel Rente.

Das verstehe ich hier nicht. Inwiefern hat die Verteilung von Einkommen und Vermögen etwas mit der Wahlbeteiligung zu tun? Gehen nur die Besserverdienenden zur Wahl? Doch wohl kaum, hier wird man schwer Korrelationen verorten, das ist ein sehr unglückliches Beispiel.

Wesentlich aussagekräftiger als die Einkommensverteilung ist übrigens die Vermögensverteilung, um Unterschiede zwischen reichen und armen Hausalten auszumachen. Einkommen ist eine Fließgröße, die misst, wieviel Geld man in einer bestimmten Periode, meistens in einem Jahr, bekommt. Dies kann sich aber oft relativ schnell erheblich verändern.
Vermögen ist hingegen eine Bestandsgröße, die misst, wieviel man tatsächlich besitzt. Hier taucht das auf, was innerhalb von Jahrzehnten, manchmal über Generationen hinweg, akkumuliert wurde. Einkommen verwandelt sich teilweise in Vermögen, denn Teile des Einkommens werden dazu verwendet, um Vermögen aufzubauen, z.B. Erwerb von Immobilien. Bezieher mit hohem Einkommen können natürlich im Laufe von Jahrzehnten beträchtliche Vermögen aufbauen, während Niedrigverdiener dies nicht können. Dadurch entwickelten sich im Verlauf vieler Jahre gewaltige Unterschiede. Anders als beim Einkommen gibt es aber seit einiger Zeit keine offizielle Statistik über die Verteilung der Vermögen, da es keine Vermögenssteuer gibt, besteht daran von Seiten des Staates kein Interesse. Die Aufteilung der Vermögen in Deutschland wird aber als extrem ungleich eingeschätzt.
Wir haben über die jetzige Verteilung nur Schätzungen und Vermutungen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B6 ... eutschland
Außerdem gibt es hier erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West, denn die Bewohner in Ostdeutschland hatten insgesamt viel weniger Zeit gehabt, um Vermögen aufzubauen.
Spartaner
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Karlheinz hat geschrieben: Das verstehe ich hier nicht. Inwiefern hat die Verteilung von Einkommen und Vermögen etwas mit der Wahlbeteiligung zu tun? Gehen nur die Besserverdienenden zur Wahl? Doch wohl kaum, hier wird man schwer Korrelationen verorten, das ist ein sehr unglückliches Beispiel.

Wesentlich aussagekräftiger als die Einkommensverteilung ist übrigens die Vermögensverteilung, um Unterschiede zwischen reichen und armen Hausalten auszumachen. Einkommen ist eine Fließgröße, die misst, wieviel Geld man in einer bestimmten Periode, meistens in einem Jahr, bekommt. Dies kann sich aber oft relativ schnell erheblich verändern.
Nun bin ich doch noch fündig geworden und sehe meine Gedanken im Buch "Der Staatsbankrot kommt- Hintergründe , die man kennen muss" von Michael Grandt Seite.238 in etwa bestätigt. Das Buch ist aus dem Jahre 2010
Zitat:
"Diejenigen ,die hierzulande Leistung erbringen und anpacken, werden bestraft, indem sie systematisch ausgepresst und zur Kasse gebeten werden. Leistung lohnt sich damit also immer weniger.
Einem Bericht in der "Welt am Sonntag" zufolge hat sich die Steuerbelastung der deutschen Mittelschicht in den zurückliegenden 20 Jahren deutlich erhöht. Das Blatt beruft sich auf eine Studie des Karl Bräuer-Instituts (KBI) des Bundes der Steuerzahler.
Der Studie zufolge sind diejenigen, die heute zwischen 29000 und 112000 Euro verdienen, stark beanchteiligt: Ihnen zieht der Staat prozentual mehr ab, als das im Jahr 1990 der Fall gewesen ist. Geringverdiener hingegen, die nur 12000 Euro versteuern müssen, zahlen heute gut 50 Prozent weniger an Steuern wie noch vor 20 Jahren. Ein Bruttoeinkommen von über 52000 Euro pro Jahr (rund 4300 Euro pro Monat) gilt derzeit steuerlich als Spitzenverdienst. In Wahrheit gehört diese Einkommensgruppe jedoch zur Mittelschicht, das sagen jedenfalls die Wirtschaftsfroschungsinstitute. Sie definieren als zur "Mittelschicht gehörend" Arbeitnehmer, die zwischen 70 und 150 Prozent des Durchschnittseinkommens von etwa 3000 Euro im Monat verdienen, alsoi zwischen 26200 und 54000 Euro pro Jahr.
Noch vor einem Jahrzehnt gehöhrten rund zwei Drittel der Bevölkerung zur Mittelschicht, wogegen es heute nur noch etwas mehr als die Hälfte ist. Im Klartext: Über fünf Millionen Menschen sind in die sogennannte armutsgefährdete Schicht durchgereicht worde, und das, obwohl gerade die Mittelschicht mittlerweile 94 Prozent der gesamten Einkommenssteuer erwirtschaftet.
Politiker, Soziologen oder Unternehmer sind sich einig: Die Mittelschicht ist die wichtigste Stütze der Wohlstandsgesellschaft. Hier sind die Leistungsträger, die Menschen, die anpacken. Deshalb muss die Mittelschicht als Garant unseres Wohlstandes und auch des Sozialstaates unterstützt werden, aber genau das Gegenteil ist der Fall: Die Lohnerhöhgungen gleichen oft nicht einmal die Inflation aus, was zu Reallohnverlusten führt, und mit immer stärkeren Belastungen droht der Staat gerade diese Leistungsträger zu eliminieren.
Die Leistungsträger unserer Gesellschaft bluten langsam aus. So zerstört der Staat seinen Nährboden, indem er immer mehr jene bestraft, die die Steuern erwirtschaften.Diese systematische Vernichtung der Mittelschicht wird unseren Sozialstaat zerstören, und dann sind vor allem zuerst jene betroffen, die nichts dafür können: die Bedürftigen.
ehemaliger Autor K.

Noch einmal: Eine reine Betrachtung der Haushalte nach Einkommen vorzunehmen wie Michael Grant ist nicht sinnvoll. Um die Verteilung des Reichtums einer Gesellschaft zu analysieren, brauchen wir zwei Größen: Einkommen und Vermögen.
Wie arbeitetet der Statistiker? Er listet die beiden Größen auf:

1.) Einkommen innerhalb einer Periode (Gehalt, Dividenden, Mieteinnahmen, Transferleistungen etc.)
2.) Vermögen (Immobilien, Aktien, Fondanteile, Lebensversicherungen etc.)

Danach werden die beiden Größen aggregiert.
Wie wichtig die Unterscheidung ist, macht folgendes Beispiel klar:

Jemand erhält im Jahr ein Einkommen von 100.000 Euro und hat ein Vermögen geerbt im Werte von 10 Millionen Euro (Immobilien). Das ist heute nicht ungewöhnlich.
Sein Kollege verdient auch jährlich 100.000 Euro, hat aber nichts geerbt. Sind jetzt beide gleich reich? Natürlich nicht. Obwohl sie das gleiche Einkommen beziehen, gibt es hier einen Riesenunterschied.

Das macht deutlich, wie wichtig die Kategorie „Vermögen“ ist. Wenn man die nicht berücksichtigt, bekommt man ein völlig falsches Bild über die Reichtums Verteilung im Land.

Doch in der BRD gibt es nur Statistiken über die Einkommen, nicht über das Vermögen, obwohl das doch eigentlich die interessantere Frage ist. Wem gehört das Volksvermögen, die ganzen Immobilien, Aktien, Obligationen usw.? Hier haben wir nur Schätzungen. Aber gerade im Bereich der Vermögen hat eine gewaltige Konzentration stattgefunden. Sie ist weitaus bedeutsamer als die ungleiche Verteilung der Einkommen.

Werden sowohl Einkommen als auch das geschätzte Vermögen der Haushalte addiert, kommt man zu dem Ergebnis, das die ungleiche Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums weitaus größer ist, als es die bloßen Einkommensstatistiken zeigen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B6 ... eutschland
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