Oktober 2018: Präsidentschaftswahlen in Brasilien

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Barbarossa
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Man kann z. Z. eigentlich nur den Kopf darüber schütteln, was für Typen in der Welt so in freien Wahlen gewählt werden. Wie nun auch letzten Sonntag, dem 28. Oktober in Brasilien, dem 5. größten Land der Welt:
In der Stichwahl der Präsidentschaftsstichwahl siegte der ultrarechte Kandidat Jair Bolsonaro (63) mit knapp 55% der abgegebenen Stimmen, der mit negativen Äußerungen im Wahlkampf sogar den US-Präsidenten Donald Trump noch weit übertraf.
So bezeichnete er etwa die Demokratie als eine ,,Schweinerei'' - Brasilien sei ein christliches Land und er wolle keinen laizistischen Staat. Minderheiten und Andersdenkende hätten sich der Mehrheit unterzuordnen oder sollten das Land verlassen.
Bolsonaro verherrlicht auch die Militärdiktatur, die in Brasilien von 1964-1980 mithilfe von staatlichen Todesschwadronen und staatlichem Mord, Folter und Verschwindenlassen von Oppositionellen herrschte. Und er befürwortet selbst auch die Folter.
Verheerend ist auch seine Haltung zu Homosexuellen: Wäre sein eigener Sohn schwul, dann würde er es besser finden, wenn dieser bei einem Unfall ums Leben käme - so seine Äußerung.
Auch mit Frauenrechten kann der frühere Fallschirmjäger nicht viel anfangen - einer Frau warf er im Wahlkampf an den Kopf, sie sei es nicht einmal Wert, von ihm vergewaltigt zu werden (als ob sowas ein Ausdruck besonderer Wertschätzung ist).
Und auch für die indigene Bevölkerung könnten harte Zeiten anbrechen, denn Bolsonaro will verstärkt für neue Landwirtschaftsflächen Regenwald abholzen - der Lebensraum der indigenen Bevölkerung und ebenso wichtig für das Weltklima.

In den Armutsvierteln will Bolsonaro mithilfe des Militärs hart gegen die Kriminalität vorgehen und er will auch wichtige Regierungsämter mit Militärangehörigen besetzen.
Quelle: Berliner Zeitung - Printausgabe v. 30. Oktober 2018
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