Venezuela und die "Sozialistische Revolution"

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Moderator: Barbarossa

james
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Ja ich sehe schon, unsere Presse die ja so lupenrein ehrlich ist und so auffallend mit der EU/US Presse im Einheitsgleichklang tönt, wird uns auch hier die totale Wahrheit erzählt haben, zumal ja der Missbrauch staatlicher Gewalt hierzulande (siehe Vorratsdatenspeicherung, Freihandesverträge, Atomlobby, Bankenkrise, NSA) die totale Ausnahme ist und wir vor Demokratie nur so strahlen (wenn auch dank der amerikanischen Atombomben die wir bezahlen).
Insbesondere wo die Amis vor Jahren gegen Venezuela ein Dekret erließen, mit dem das Land als "Bedrohung der nationalen Sicherheit und Interessen der USA" eingestuft wurde, da den Amerikanern die Unabhängigkeitsbestrebungen von Venezuela nicht gefiel. Daher hat man ja auch die Opposition so massiv unterstützt. Das ist inzwischen schon der übliche Weg um US-unfreundliche Regierungen zu stürzen. Klappt ja auch wie man immer wieder sieht.
Die Absenkung des Ölpreises war sicherlich auch recht hilfreich, zumal man neben den Russen gleich noch den Ölländer Venezuela und Ecuador und ihren nach Unabhängigkeit strebenden "populistischen" Regierungen schaden konnte.

Zweifellos führt der jetzige Kurs der westlichen Welt in eine weltweite Konzernkontrolle, wobei nur noch nicht klar ist, welcher der globalen US-Konzerne die Vormacht erringt und seine Theaterregierungen installiert. Insofern ist jede Bestrebung sich diesem Kurs zu entziehen interessant. Zumindestens lernt man daraus, was nicht funktioniert. Na mal sehen wie das in Südamerika weiter geht...

@Wallenstein
Soweit ich mich erinnere wurde Peron von der USA aber auch von der IG Farben AG massiv unterstützt, wobei er auf die Arbeiter schießen lies, die die IG Farben-Fabrik besetzt hatten. Auch Vargas war überzeugter Antikommunist. Also links sehe ich die nicht.
Davon mal abgesehen waren die Amis in Latein und Südamerika immer dabei wenn es um die Installation einer Militärjunta ging.
Insgesamt weiss ich aber nicht genug über die Vergangenheit dieser Länder.

Allerdings weiss ich das Populismus vom lat. populus (übersetzung ‚Volk‘) kommt und grundsätzlich als Vorwurf genutzt wird, wenn es darum geht, etwas gegen den Willen des Volkes durchzusetzen. Üblicherweise ist der polulus der Verlierer und bezahlt, während die ‚nobles‘ sich die Taschen füllen.
Du magst dich ja vielleicht momentan zu den "Noblen" zählen, aber wenn du fällst, wird es der "Populus" sein, der deine Rettung ist. In der heutigen Zeit gibt es viele Gelegenheiten sehr schnell und völlig schuldlos zu fallen.

Sicherlich wäre manches besser wenn man hierzulande mehr auf den "populus" hören würde, statt sich vom "nobles" einreden zu lassen den "Gürtel enger zu schnallen", weil sich dank der konservativen "nobles" eine Krise an die Andere reiht.
Ich frage mich was für eine Welt du von denen erwartest? Jeder in diesem Lande sieht das hier vieles schief geht, also warum sollen die nun das gleiche konservative System haben, das bei uns schon für Schieflage sorgt?
Lasst sie doch mal machen und gucken was bei rauskommt...
Ruaidhri
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james hat geschrieben:Sicherlich wäre manches besser wenn man hierzulande mehr auf den "populus" hören würde, statt sich vom "nobles" einreden zu lassen den "Gürtel enger zu schnallen", weil sich dank der konservativen "nobles" eine Krise an die Andere reiht.
Zum "populus" gehören hier wohl alle, was wieder impliziert, dass es eben die eine Stimme des Volkes nicht gibt.
Der Versuch, Deine Meinung als die "des Volkes" zu verkaufen, ist unbillig.
Ja, und von einem Teil der vorgeblichen Gesamtheit des "populus" oder der angeblichen "vox populi" distanziere ich mich total, gar zu schrill und misstönend schreit sie falsche Botschaften heraus.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Wallenstein

Die Agraroligarchien in Lateinamerika waren traditionell am Freihandel orientiert: Rohstoffe gegen Fertigprodukte aus den Industriestaaten. Aber mit Beginn der dreißiger Jahre begann man in einigen Ländern mit dem Aufbau einer importsubstituierenden Industrie (sogenannte ISI-Phase). Der innere Markt war in den meisten Ländern aber nicht groß genug, um eine funktionierende Industrie mit Massenproduktion aufzubauen. Die Löhne waren zu niedrig, große Teile der Bevölkerung mit der Geldwirtschaft nur marginal verbunden. Die Produktion beschränkte sich auf wenige ausgewählte Produkte für die Oberschicht.

Und das Modell krankte daran, dass die Gelder für den Import von Kapitalgütern und die Einkommen, die die Kaufkraft im Innern des Landes darstellten, weiterhin aus dem Exportsektor stammten. Die ISI-Phase konnte die Abhängigkeit vom Ausland daher nicht wirklich beseitigen. Doch in dieser Periode entstand der Populismus, dieses Bündnis aus dem einheimischen Bürgertum, Teilen der Militärs und radikalen Gruppierungen aus der Bauernschaft und den Lohnarbeitern, ein Versuch, die Macht der Oligarchien zurückzudrängen und die Abhängigkeit vom Ausland zu mildern.

Doch der Verfall der Rohstoffpreise in den fünfziger und sechziger Jahren beendete die meisten dieser Versuche. Die dadurch entstehenden Unruhen führten zur Errichtung zahlreicher Militärdiktaturen in Lateinamerika in den siebziger Jahren. Diese „lösten“ die finanziellen Probleme ihrer Länder durch die Aufnahme riesiger Kredite, was zu einer enormen Staatsverschuldung führte, die bis heute eines der Hauptprobleme dieser Länder ist.

Da die von den Populisten gegründeten Staatsbetriebe größtenteils Verluste einfuhren, das einheimische Bürgertum nicht genügend Investitionsbereitschaft aufwies, die Devisen größtenteils zur Schuldentilgung eingesetzt werden mussten, blieb als einzige Alternative die Suche nach ausländischen Investoren.

In den vergangenen Jahrzehnten drangen multinationale Konzerne in die lateinamerikanischen Volkswirtschaften ein und übernahmen dort einen großen Teil der Ökonomie. Immerhin kam es diese Weise zu einer weiteren Modernisierung der Gesellschaft und partiell zur Entstehung einer Mittelschicht. Die veränderten sozialen Strukturen sind ein Grund dafür, dass in den achtziger Jahren eine Re-Demokratisierung einsetzte und die meisten Militärdiktaturen wieder verschwunden sind.
Wallenstein

Im Falle von Venezuela ist die Frage, ob die neue konservative Regierung das Land in den Griff bekommt. Chavez hatte ja vor allem deshalb gesiegt, weil seine Vorgänger versagt hatten und in einem Sumpf von Korruption versanken.

Wahrscheinlich steht Venezuela ein Wechselbad bevor. In Nicaragua haben 1979 die Sandinisten den Somoza Clan gestürzt. Doch 1990 verloren sie die Wahlen und wurden von einer konservativen Regierung abgelöst. Die hat aber die Probleme auch nicht in den Griff bekommen und deshalb siegten 2006 und 2011 bei Wahlen wieder die Sandinisten. Ähnliches könnte auch in Venezuela passieren.

In Mexiko wurde die PRI (Partido Revolucionario Institucional/ Partei der institutionalisierten Revolution), die sich während der mexikanischen Revolution gebildet hat und seitdem in Mexiko eine Art Einparteiendiktatur eingeführt hat, im Jahre 2000 durch eine konservative Allianz abgelöst. Die haben aber auch nichts erreicht und inzwischen stellt die PRI erneut den Präsidenten, der demokratisch gewählt wurde.
Warum einige Länder auf keinen grünen Zweig kommen, egal wer dort regiert, dafür bräuchte man einen gesonderten thread.

Revolutionäre Gesinnungen und Träume von einer besseren Welt reichen nicht aus. Die Tupamaros in Uruguay, die dort seit einigen Jahren regieren, müssen sich auch noch beweisen. Brasiliens Präsidentin Rousseff gehörte in den siebziger Jahren zu einer linksradikalen Gruppe von Stadtguerillakämpfern und wurde von den Militärs gefoltert, aber ihre Regierung ist auch in einem Sumpf von Korruption gelandet.

Der Unabhängigkeitskämpfer für die Freiheit von Lateinamerika, Simon Bolivar, prognostizierte 1824: „Viele Tyrannen werden sich über meinem Grab erheben.“ Er selber war allerdings auch nicht gerade ein Demokrat.
james
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Ja man darf gespannt sein wie es da weiter geht. Vermutlich hast du mit der Einschätzung recht.
Aber mal ehrlich wenn man sich das Wahlsystem der Amis anschaut, gibt es da auch nur zwei Parteien und wir hier haben ja auch nur zwei Parteien, wobei die gerade zu einer zusammen schmelzen, weil die andere nur noch Blockflötenmusik macht. Es ist also überall das selbe, deswegen ist die Parteienregierung auch kein Modell das wirklich zur Demokratie führt.
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Barbarossa
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Weder die USA noch Deutschland sind hier zwar das Thema, aber dennoch möchte ich davor warnen, demokratischen Parteien als "Blockflöten" zu bezeichnen und damit den Stalinismus zu relativieren. Immerhin war für die Blockparteien in der SBZ/DDR der Gleichschaltungsprozess sehr schmerzhaft - Dissidenten wurden verhaftet, umgebracht - einigen gelang auch die Flucht in den Westen. Die Blockparteien mussten zuschauen - die Alternative wäre das Parteiverbot gewesen.
Aber natürlich muss es auch in einer Demokratie Kontrollmechanismen geben, denn sonst neigen alle Menschen zur Korruption und Machtanreicherung. Das scheint eine menschliche Eigenart zu sein.

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Ruaidhri
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In Südamerika hat noch kein Umsturz und keine demokratische Wahl einer linken Regierung den Sumpf von Korruption und jeweiligen Eigeninteressen austrocknen können.
Ob Konservative oder Linke: Alle haben sich bedient, sich bereichert. Unbestritten auch die USA, ist nur falsch, die Amis als Alleinverursacher darzustellen.
Weder die USA noch Deutschland sind hier zwar das Thema, aber dennoch möchte ich davor warnen, demokratischen Parteien als "Blockflöten" zu bezeichnen und damit den Stalinismus zu relativieren. Immerhin war für die Blockparteien in der SBZ/DDR der Gleichschaltungsprozess sehr schmerzhaft - Dissidenten wurden verhaftet, umgebracht - einigen gelang auch die Flucht in den Westen. Die Blockparteien mussten zuschauen - die Alternative wäre das Parteiverbot gewesen.
Aber natürlich muss es auch in einer Demokratie Kontrollmechanismen geben, denn sonst neigen alle Menschen zur Korruption und Machtanreicherung. Das scheint eine menschliche Eigenart zu sein.
Danke, das sehe ich ähnlich. Immerhin kann man durchaus seine persönliche, partei- ungebundene Meinung noch ohne in Lebensgefahr zu geraten, äußeren, und noch immer- wider alle Behauptungen, haben wir ein breites Spektrum von Medien, die unterschiedlichste Positionen vertreten.
In vielen Vereinen, um auf den letzten Satz von Barbarossa zurückzukommen, geht es oft ähnlich zu- Gruppen, Cliquen, Machtinteressen sollen durchgesetzt werden, die Ressourcenverteidigung liegt immer noch in den Genen, die Evolution mag zwar das theoretische Denken verändert haben, im praktischen Alltag kommen, jenseits aller Erkenntnis, noch uralte Verhaltensweisen durch.
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Wallenstein

Ich weiß nicht, ob jemand in den vergangenen Jahren in Venezuela gewesen ist, ich selber kenne das Land nur aus der Zeit vor Chavez.

In dem Land leben etwas über 30 Millionen Menschen, die Hälfte sind Mestizen, fast die andere Hälfte besteht aus Nachkommen europäischer Einwanderer, daneben gibt es noch einen größeren Anteil Bewohner afrikanischer Herkunft (viele davon in Caracas) und Reste indigener Völker im Landesinneren.

Die Hauptstadt Caracas ist ein riesiger, im Zentrum sehr moderner, aber gesichtsloser Moloch, eine im Grunde ziemlich hässliche Stadt ohne Atmosphäre. Ständig droht der Verkehrsinfarkt, zahllose amerikanische Straßenkreuzer, oft älterer Bauart, quälen sich durch die Straßen und verpesten die Luft. Benzin wurde praktisch verschenkt und stand unbegrenzt zur Verfügung. Am Rande von Caracas liegen auf Hügeln verstreut die riesigen Slumgebiete (Bariadas), absolute No-Go-Gebiete, in die man sich auf keinen Fall verirren sollte. Überhaupt breitete sich die Kriminalität, wie auch in anderen Städten Lateinamerikas, wie ein Krebsgeschwür immer weiter aus. Die Polizei ist korrupt und desinteressiert, 90% aller Verbrechen werden nicht aufgeklärt. Unter Chavez nahm die Kriminalität noch einmal gewaltig zu. Neben der wirtschaftlichen Tristesse war es vor allem die sich ausbreitende Anarchie und die allgemeine Gesetzlosigkeit, die die Wähler zu den Konservativen trieb. Schon damals war die Stadt außerordentlich gefährlich gewesen.

Venezuela hat große Naturschönheiten, wie die Urwälder am Orinoco im Süden, das Hochland von Guayana mit den Tafelbergen im Osten und die riesigen Graslandschaften (Llanos) im Westen des Landes. Leider sind viele dieser Attraktionen oft nur schwer zu erreichen und das Land ist nicht auf Tourismus eingestellt. Besitzt man kein Geld für Luxushotels, muss man in eher zwielichtigen Kaschemmen übernachten.

Die Bewohner auf dem Lande machen keinen vertrauenswürdigen Eindruck. Die Männer sehen alle so aus, als würden sie in einem Hollywood-Western mitspielen. Große, in das Gesicht gezogene Cowboyhüte, Bartstoppel im Gesicht, altertümliche Gewehre mit Patronengürtel oder Macheten, hohe Cowboystiefel, das erinnerte mich an Django, sein Gesangsbuch war der Colt. Und in einem Ort fragte mich doch tatsächlich jemand, ob ich ihm meinen Revolver zeigen könnte und war ganz erstaunt, als ich ihm sagte, ich hätte keinen.

Seit dem Ende der Militärdiktatur 1958 ist Venezuela offiziell eine Demokratie, was aber in Südamerika nicht viel zu bedeuten hat. Überall wimmelte es von Soldaten, Überlandbusse wurden ständig gestoppt und durchsucht, auf der Straße hielten einen Militärpatrouillen willkürlich an, verlangten Papiere und durchsuchten mich.

In dem Land gibt es seit 1958 zwei Parteien, die konservativen Christdemokraten (COPEI) und die Sozialdemokraten. Die Konservativen stellten die Präsidenten. Bekannt ist Perez (Regierungszeit 1974- 1979 und 1989-1994). In seiner zweiten Regierungszeit endete das Land im Wirtschaftschaos, Venezuela meldete Staatsbankrott an und der IWF sprang ein. Horrende Inflation, Arbeitslosigkeit und Hungerrevolten beendeten schließlich das Regime. Die riesigen Einnahmen aus dem Öl waren alle in dunklen Quellen versickert. Der Nachfolger Caldera 1994-1998 übernahm einen Trümmerhaufen, konnte weder die Inflation noch die Staatsverschuldung in den Griff kriegen. Deshalb konnte 1998 Chavez mit seiner neuen Partei, in der sich alle Unzufriedenen sammelten, die Wahl gewinnen. Doch auch er hat nichts erreicht.

Nun werden wieder die Konservativen regieren. Die haben sich aber in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert und das Land in den Ruin getrieben. Die Zukunft sieht nicht unbedingt rosig aus.
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Barbarossa
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Venezuela steckt tief in einer Krise. So soll die Währung gegenüber dem Dollar abgewertet und der Benzinpreis erhöht werden. Letzterer ist allerdings nach wie vor hoch subventioniert. Laut der Aussage von Präsident Maduro sind die Staatseinnahmen wegen des niedrigen Ölpreises auf dem Weltmarkt um 70% eingebrochen.
Dafür ist die Kriminalität in Venezuelas Hauptstadt Caracas geradezu explodiert und hat derzeit mit 120 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner die höchste Mordrate außerhalb von Kriegsgebieten. Im Vergleich dazu liegt in Deutschland die Mordrate bei 0,8 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner. Bei einem Wert über 10 spricht die Weltgesundheitsorganisation WHO von einer "Gewaltepidemie".
Das gefährlichste Land ist hingegen El Salvador mit landesweit 105 Morden pro 100.000 Einwohnern.

Artikel lesen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 77971.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/c ... 73892.html
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Spartaner
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Wallenstein hat geschrieben:

Die Hauptstadt Caracas ist ein riesiger, im Zentrum sehr moderner, aber gesichtsloser Moloch, eine im Grunde ziemlich hässliche Stadt ohne Atmosphäre.
Hier wäre aber noch zu ergänzen, warum das so ist. Caracas wurde 1812 von einen starken Erdbeben heimgesucht. Fast alle schönen Bauten aus der Kononialzeit wurden zerstört und nicht wieder ausgebaut. Die Kathedrale von Caracas zeugt noch heute von der einst sehr schönen Stadt. http://www.umdiewelt.de/photos/11284/75 ... 500_d3.jpg
Von der Stadt blickt man zudem auf eine reizvolle Kulisse des Cerro El Ávila des Avillaberges. (El Alvilla)
http://cdn1.theodysseyonline.com/files/ ... _avila.jpg
http://www.mountain-forecast.com/system ... -Avila.jpg
http://marceloanelli.com/fotomac/wp-con ... 005_13.jpg
http://media-cdn.tripadvisor.com/media/ ... ferico.jpg
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Agrippa
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Spartaner hat geschrieben: Hier wäre aber noch zu ergänzen, warum das so ist. Caracas wurde 1812 von einen starken Erdbeben heimgesucht. Fast alle schönen Bauten aus der Kononialzeit wurden zerstört und nicht wieder ausgebaut.
Wie bitte?
Die Bauten der aus der Kolonialzeit findest Du schön?
Die wurden doch von den "Unterdrückern" gebaut. :!:
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Agrippa hat geschrieben:
Wie bitte?
Die Bauten der aus der Kolonialzeit findest Du schön?
Die wurden doch von den "Unterdrückern" gebaut. :!:
Was hat das damit zu tun? Trotsdem finde ich die Kononialbauten schön.
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Agrippa
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Spartaner hat geschrieben:
Agrippa hat geschrieben:
Wie bitte?
Die Bauten der aus der Kolonialzeit findest Du schön?
Die wurden doch von den "Unterdrückern" gebaut. :!:
Was hat das damit zu tun? Trotsdem finde ich die Kononialbauten schön.
Obwohl sie Dich an die Zeit der Unterdrückung erinnern?
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Tja, die Doppelmoral des Spartaner.
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Agrippa hat geschrieben: Obwohl sie Dich an die Zeit der Unterdrückung erinnern?
Man kann lange darüber streiten, ob ein Bauwerk Ideologie transportieren kann. Und selbst wenn das der Fall sein sollte, so ändert sich das durch eine neue Nutzung. Das heutige Finanzministerium in Berlin wurde z.B. zur Nazizeit von Hermann Göring als Reichsluftfahrtministerium erbaut, was jedoch - zu Recht - eine neue Nutzung nicht verhindert hat.

Und so zählt auch der südamerikanische Kolnialbarock zur Geschichte der jeweiligen Länder und man kann ihn durchaus "schön" finden - sofern man denn überhaupt Barock mag.
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