Whistleblower: Die USA jagen Snowden

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Moderator: Barbarossa

Renegat
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Triton hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:Außerdem war das Interview doch sehr vage, was kann denn Siemens für Geheimnisse haben?
Ist das Dein Ernst?
Auf jeden Fall ist die Wirtschaftsspionage ein Zeichen für den Niedergang der Industrienation USA. Wer vorne ist, muss nicht spionieren.
Ein spezielles Problem ist wohl immer noch der ehemalige Besatzungsstatus Deutschlands, dessen Ende sich noch nicht in allen US-Behörden rumgesprochen hat. Wie sind ein souveräner Staat und auf deutschem Boden gilt deutsches Recht.
Für Erfindungen meldet man Patente an, da sind große Firmen wie Siemens ganz schnell. Die gelten global und ziehen Lizenzgebühren nach sich.
Das trotzdem überall weltweit abgekupfert wird, läßt sich kaum vermeiden. Jede Erfindung, neue Idee führt nur zu einem klitzekleinen Wissensvorsprung bis Plagiate von ähnlicher Qualität auf den Markt kommen.
Selbst die "Giftmischer" der Chemie- und Arzneimittelindustrie können sich nicht dauerhaft vor Generika schützen.
Für was Wirtschaftsspionage ein Zeichen ist, ist in dem Fall egal, die Superplagiatoren sitzen derzeit noch in China, was unsere globalen Handelsketten nicht daran hindert, dort zu kaufen und hier mit Gewinn weiter zu
verkaufen.
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Balduin
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Lies dir den Abschnitt über ICEs durch Renegat: http://waz.m.derwesten.de/dw/politik/wi ... ice=mobile

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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Renegat
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Ralph hat geschrieben:Lies dir den Abschnitt über ICEs durch Renegat: http://waz.m.derwesten.de/dw/politik/wi ... ice=mobile

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Ja, habe ich und?????
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dieter
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Triton hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:Außerdem war das Interview doch sehr vage, was kann denn Siemens für Geheimnisse haben?
Ist das Dein Ernst?
Auf jeden Fall ist die Wirtschaftsspionage ein Zeichen für den Niedergang der Industrienation USA. Wer vorne ist, muss nicht spionieren.
Ein spezielles Problem ist wohl immer noch der ehemalige Besatzungsstatus Deutschlands, dessen Ende sich noch nicht in allen US-Behörden rumgesprochen hat. Wie sind ein souveräner Staat und auf deutschem Boden gilt deutsches Recht.
Genau, lieber Joerg, so ist es. :wink:
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:Gehst du nicht etwas zu emotional an die Sache ran?
Ich denke nicht, denn ich bin bereits seit einigen Monaten dieser Meinung und sehe mich durch solche Berichte immer wieder auf's neue bestätigt.
Zwei Sachen gibt es, die für mich dabei den Ausschlag geben, derzeit gegen ein Freihandelsabkommen mit den USA zu sein:

1.) Obama hat zwar erkannt, dass es Ärger mit Europa wegen der Enthüllungen gibt, aber er hat es bisher noch nicht einmal für nötig gehalten, sich bei seinen Verbündeten dafür zu entsschuldigen.
Im Gegenteil: Er hat sogar offiziell verkündet, dass die Spionage auf denTerritorien verbündeter Länder weitergehen soll, wenn auch "Unschuldige" nicht davon betroffen sein sollen.
Renegat hat geschrieben:Außerdem war das Interview doch sehr vage, was kann denn Siemens für Geheimnisse haben?
Sehr viele. Wirtschaftsspionage kann für jedes Unternehmen sehr schädlich sein, wie beispielhaft in dem Artikel beschieben:
Ralph hat geschrieben:Lies dir den Abschnitt über ICEs durch Renegat: http://waz.m.derwesten.de/dw/politik/wi ... ice=mobile
Hier hat Siemens also durch genau solche Wirtschaftsspionage bei einem Großauftrag den Kürzeren gezogen. Solche Schäden sind dann die Folge davon.

Ich habe dem gegenüber aber bereits in meinem Kommentar ("Geheimdieste, wehrhafte Demokratie...") den Standpunkt eingenommen, dass eine gegenseitige Unterstützung (und ggf. Austausch von Informationen über verdächtige Personen) der Geheimdienste verbündeter Staaten in Ordnung ist, die Geheimdiensarbeit aber die Sache eines jeden Landes auf seinem eigenen Territorium ist, denn jeder Staat verfügt über einen eigenen Geheimdienst/Verfassungsschutz.
Alles andere geht unter Verbündeten gar nicht.

2.) Beim Abschluss einer Freihandelszone müssen bestimmte Standards angeglichen werden. Dazu gehören vor allem Gesundheits- und Hygienestandards, aber eventuell auch Standards beim Umweltschutz. Diese sind in den USA meist auf einem niedrigeren Niveau, als in Europa. In den USA gibt es nun aber sehr laute Stimmen, die meinen, Europa solle seine Standards herunterfahren, damit so eine Angleichung erreicht wird. Und darin sehe ich die Gefahr:

Ich bin nämlich der Überzeugung, dass die Standards in den USA allein aus dem Grunde niedriger sind, weil die Wirtschaftslobbys dort einen sehr viel größeren Einfluss auf die Politik hat und auf diese Weise die Standards niedriger hält. Ist eben billiger für die Wirtschaft. Eventuelle Folgeschäden bezahlen dann Versicherungen und Steuerzahler.
Renegat hat geschrieben:Welche Staaten siehst du denn noch auf hohen Rössern?
GB z. B. ebenso - insbesondere, was Punkt 1 angeht.
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Titus Feuerfuchs
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Renegat hat geschrieben:[...]

Außerdem war das Interview doch sehr vage, was kann denn Siemens für Geheimnisse haben?

Siemens ist ein weltweit führender Technologiekonzern.

Noch nie was von Industriespionage und Patentraub gehört?
Zuletzt geändert von Titus Feuerfuchs am 28.01.2014, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Titus Feuerfuchs
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Barbarossa hat geschrieben:
1.) Obama hat zwar erkannt, dass es Ärger mit Europa wegen der Enthüllungen gibt, aber er hat es bisher noch nicht einmal für nötig gehalten, sich bei seinen Verbündeten dafür zu entsschuldigen.
Im Gegenteil: Er hat sogar offiziell verkündet, dass die Spionage auf denTerritorien verbündeter Länder weitergehen soll, wenn auch "Unschuldige" nicht davon betroffen sein sollen.[...]
Wundert mich gar nicht. Ein dickes Dankeschön an die duckmäuserische deutsche Außenpolitik.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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dieter
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
1.) Obama hat zwar erkannt, dass es Ärger mit Europa wegen der Enthüllungen gibt, aber er hat es bisher noch nicht einmal für nötig gehalten, sich bei seinen Verbündeten dafür zu entsschuldigen.
Im Gegenteil: Er hat sogar offiziell verkündet, dass die Spionage auf denTerritorien verbündeter Länder weitergehen soll, wenn auch "Unschuldige" nicht davon betroffen sein sollen.[...]
Wundert mich gar nicht. Ein dickes Dankeschön an die duckmäuserische deutsche Außenpolitik.
Lieber Titus,
da muß ich Dir Recht geben, die deutsche Außenpolitik ist duckmäuserisch, die können froh sein, dass ich kein Kanzler bin. :wink: :mrgreen: In einem weiteren Beitrag habe ich geschrieben, was ich bei einer Weigerung der Amis machen würde. :wink:
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Barbarossa
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In Fällen wie diesen könnte ein einheitlicheres Europa tatsächlich von Vorteil sein. Jede europäische Nation für sich alleine ist auf der großen Weltbüne wahrscheinlich zu klein - ein keiner Klecks auf dem Globus. Das gilt auch für Deutschland. Zudem können geschickte Diplomaten großer Nationen die Europäer in der derzeitigen Situation noch ganz leicht gegeneinander ausspielen. Einigkeit würde hier wirklich stark machen und man stünde als EU auf gleicher Augenhöhe mit den USA, China oder auch Russland. In Zukunft dürften auch noch aufstrebende Länder wie Indien und Brasilien dazukommen. Insofern wäre das für die Zukunft sicher der richtige Weg.

Zur Beziehung zwischen Deutschland und den USA wäre noch zu sagen, wenn es je eine freundschaftliche Beziehung war, dann wurde sie von den amerikanischen Diplomaten stillschweigend aufgekündigt und auf den Rang von "Verbündeten" herabgestuft, so wie ich das in Diskussionen mitbekommen habe. Wann das genau war, weiß ich jetzt auch nicht, aber möglicherweise ist der Zeitpunkt in der Regierungszeit von George W. Bush zu suchen.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
schlimm nur, dass das Obama anscheinend übernommen hat. :wink:
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:In Fällen wie diesen könnte ein einheitlicheres Europa tatsächlich von Vorteil sein. Jede europäische Nation für sich alleine ist auf der großen Weltbüne wahrscheinlich zu klein - ein keiner Klecks auf dem Globus. Das gilt auch für Deutschland. Zudem können geschickte Diplomaten großer Nationen die Europäer in der derzeitigen Situation noch ganz leicht gegeneinander ausspielen. Einigkeit würde hier wirklich stark machen und man stünde als EU auf gleicher Augenhöhe mit den USA, China oder auch Russland. In Zukunft dürften auch noch aufstrebende Länder wie Indien und Brasilien dazukommen. Insofern wäre das für die Zukunft sicher der richtige Weg.
Du hast die politisch-diplomatische Problematik realistisch dargestellt. Drohgebärden wären eher lächerlich. Es hilft ja nichts, USA und Europa brauchen sich gegenseitig, die globalen Verknüpfungen sind groß. Unsere Wirtschaft würde zuallererst protestieren, wenn wir den USA die "Freundschaft kündigen".
Mit diesem Freihandelsabkommen hätte Europa einen Punkt für den Verhandlungstisch, dabei gilt es auch auf europäische Umweltstandards zu achten.
Die hemmungslose Ausspähung durch die Dienste gehört ebenso auf den europäischen Tisch, denn schließlich sind auch die englischen, französischen Nachrichtendienste beteiligt. Die deutschen sicher auch, denn dass die sich gegenseitig Informationen verschaffen, ist doch plausibel.
Barbarossa hat geschrieben:Zur Beziehung zwischen Deutschland und den USA wäre noch zu sagen, wenn es je eine freundschaftliche Beziehung war, dann wurde sie von den amerikanischen Diplomaten stillschweigend aufgekündigt und auf den Rang von "Verbündeten" herabgestuft, so wie ich das in Diskussionen mitbekommen habe. Wann das genau war, weiß ich jetzt auch nicht, aber möglicherweise ist der Zeitpunkt in der Regierungszeit von George W. Bush zu suchen.
Freundschaft gibt es zwischen Menschen, bei Konstrukten wie Staaten habe ich da meine Zweifel.

Im Grunde ist Datenschutz und Sicherheit ein globales Thema, denn eins muß jedem klar sein, kriminelle Hacker und sonstige Orgs mit krimineller Energie machen nicht vor Landesgrenzen Halt.
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dieter
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Renegat hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:In Fällen wie diesen könnte ein einheitlicheres Europa tatsächlich von Vorteil sein. Jede europäische Nation für sich alleine ist auf der großen Weltbüne wahrscheinlich zu klein - ein keiner Klecks auf dem Globus. Das gilt auch für Deutschland. Zudem können geschickte Diplomaten großer Nationen die Europäer in der derzeitigen Situation noch ganz leicht gegeneinander ausspielen. Einigkeit würde hier wirklich stark machen und man stünde als EU auf gleicher Augenhöhe mit den USA, China oder auch Russland. In Zukunft dürften auch noch aufstrebende Länder wie Indien und Brasilien dazukommen. Insofern wäre das für die Zukunft sicher der richtige Weg.
Du hast die politisch-diplomatische Problematik realistisch dargestellt. Drohgebärden wären eher lächerlich. Die hemmungslose Ausspähung durch die Dienste gehört ebenso auf den europäischen Tisch, denn schließlich sind auch die englischen, französischen Nachrichtendienste beteiligt. Die deutschen sicher auch, denn dass die sich gegenseitig Informationen verschaffen, ist doch plausibel.
Lieber Renegat,
Drohgebärden sind für mich nicht lächerlich. Man muß den Amis endlich klar machen, dass sie mit uns so nicht umspringen können. :evil: :twisted:
Unter Freunden sollte man sich nicht bespitzeln. Ich gehe davon aus, dass Deutschland die USA nicht bespitzelt hat. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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