Das Murdoch-Imperium

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Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Rupert Murdoch und sein Medienkonzern

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Rupert Murdoch - WEF Davos 2007 [CC-BY-SA-2.0 (http://www.creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], by worldeconomicforum at http://www.flickr.com., from Wikimedia Commons

Rupert Murdoch ist ein amerikanischer Medienunternehmer. Die News Corporation, die er gründete und leitet, hat unter anderem Beteiligen an:
  • The Sun
    News of the World (eingestellt)
    The Times
    Wall Street Journal
    New York Post
    Fox
    Sky
    Jamba!
In den vergangenen Wochen stand die News of the World stark in der Kritik, weil durch illegale Abhörmethoden Verbrechensopfer, Politiker und Prominente ausgespäht wurden. Er entschloss sich daraufhin die NotW einzustellen.

Der FOX-News Sender in den Vereinigten Staaten unterstützt in zahlreichen Sendungen die Republikanische Partei. Obama rügte eine Millionenspende Murdochs an die Republikaner und kritisierte, dass die journalistische Unabhängigkeit nicht gegeben sei.


Ist eine solche Medienmacht in der Hand eines einzigen Mannes/einer einzigen Familie gefährlich für die demokratische Entwicklung?


Als Diskussionsgrundlage ist folgender Artikel in der FAZ zu empfehlen: Macht und Massenmedien
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Ich will mal so sagen: Wenn eine einzelne Person ein Medienimprium aufgebaut hat, das den Markt dominiert, dann kann diese Person sehr wohl die Meinungen im Land stark beeinflussen. Ich glaube, das erschütternste Beispiel dafür ist Italien mit Berlusconi. Dieser "Medienmogul" ist nun schon zum 3. mal Ministerpräsident von Italien und sorgt nun wirklich nicht für einen guten Ruf des Landes.
Nicht umsonst nennt man die Medien als die "4. Gewalt im Land".
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Balduin
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Murdoch und Berlusconi sollte man nicht vergleichen. Die Intelligenz des einen fehlt dem anderen ;-)

In Deutschland kommt ja allenthalben der Axel-Springer-Verlag an diese Machtkonzentration heran. Kirch war auch ein solcher Tycoon...

Ich habe Respekt vor seinem Lebenswerk, auch wenn seine Methoden und seine Art mir etwas aufstößt.
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Sebastian Materne
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Also, theoretisch kann Medienmacht sicherlich gefährlich für die demokratische Entwicklung sein. Allerdings fällt mir ad hoc kein Medienmogul ein, dem es tatsächlich gelungen wäre, die Demokratie auszuhebeln. Berlusconi kommt da vielleicht am ehesten heran, aber ob Italien heute undemokratischer ist, als vor zwanzig Jahren, wage ich zumindest zu bezweifeln.

Und auch die News Corp. ist zwar mächtig, aber ja nicht allumfassend. Wer in Amerika Fox schaut oder das Wall Street Journal zur Hand nimmt, der weiß in aller Regel, dass er keine liberalen Medien nutzt und eine entsprechende Färbung in den Nachrichten entdecken wird. Es gibt auch ein Teil, dem ist es nicht bewusst. Aber den gibts auch hier, wenn man zu den "nichtsahnenden" BILD-Lesern gehört. Es gibt aber genügend andere Medien, in den USA wie auch in England, wo Murdoch ja auch immens aktiv ist, die eine entsprechend andere politische Einfärbung haben. Insofern: Nein, das Murdoch-Imperium ist sicherlich keine Bedrohung für die Demokratie, zumindest wohl kaum in den Vereinigten Staaten.

Aber ja, grundsätzlich ist es natürlich schon vorstellbar, dass die "vierte Gewalt" zu mächtig wird, insbesondere dann, wenn eine oder nur wenige Personen in der Lage sind, sie zu steuern. Eigentlich sollte aber in Ländern, in denen Wirtschaftskriminalität verfolgt wird, über Kartellwachen und Ähnliches eine solche Macht effektiv verhindert werden können.
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Sebastian Materne
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Balduin
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Berlusconi hat dem Land - wie ich finde - sehr geschadet. In den letzten 20 Jahren hat Italien den Anschluss verpasst. Die Wirtschaft ist nichts, die Schulden stiegen... Katastrophale Entscheidungen nur wegen Wahlkampfs...

Ansonsten stimmen deine Aussagen natürlich :)
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Sebastian Materne
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rfon hat geschrieben:Berlusconi hat dem Land - wie ich finde - sehr geschadet.
Gar kein Widerspruch von mir. Aber sicherlich hat die Demokratie als solche (und darum ging es ja in der Ausgangsfrage) darunter nur vergleichsweise wenig (wenn überhaupt) gelitten.
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Sebastian Materne
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Barbarossa
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Gelitten hätte die Demokratie in Italien, falls Berlusconi nur aufgrund seiner Medienpräsenz nun schon zum 3. mal Ministerpräsident wäre. Nachweisen läßt sich das natürlich schwer. Aber er hat ja mehrere Versuche gestartet, sich und seine eigenen korrupten Machenschaften durch Gesetzesänderungen zu schützen. Das wäre dann schon demokratiegefährdend.
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Sebastian Materne
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Barbarossa hat geschrieben:Aber er hat ja mehrere Versuche gestartet, sich und seine eigenen korrupten Machenschaften durch Gesetzesänderungen zu schützen. Das wäre dann schon demokratiegefährdend.
Zweifelsohne, aber das hat wiederum maximal nur indirekt was mit seiner Marktmacht im Mediensektor zu tun.

Aber so oder so gibt es zwischen ihm und Murdoch ja doch noch einen Unterschied, der hier noch gar nicht zur Sprache kam. Berlusconi ist eben Regierugschef und Medienmorgul in Personalunion, von Murdoch hab ich noch nie gehört, dass er auf seine alten Tage noch vor hat, australischer Premierminister zu werden. Aber bei ihm ... wer weiß, wer weiß ... :mrgreen:
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Sebastian Materne
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Balduin
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Natürlich, Berlusconi kann man schlecht mich Murdoch vergleichen - letzterer würde sich wahrscheinlich aufregen im gleichen Atemzug wie B. genannt zu werden :-D
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