Terroranschläge in Spanien

Diskussionen über die Mitgliedsstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Zu einer ganzen Anschlagsserie ist es vorgestern, gestern und in der letzten Nacht gekommen.
Schon am Mittwoch kam es laut Behörden zu einer Gasexplosion in einem Wohnhaus im Ort Alcanar in der Provinz Tarragona, etwa 200 Kilometer südlich von Barcelona. Dabei seien ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt worden. Die Polizei sieht dabei einen Zusammenhang zu den Anschlägen, die am Tag darauf folgten.

Gestern gegen 17 Uhr fuhr ein weißer Transporter mitten auf der Flaniermeile Las Ramblas in Schlangenlinien, um möglichst viele Menschen zu treffen. Nach über 500 m kam er zum Stehen und der Fahrer flüchtete zu Fuß - nach ihm wird noch gefahndet. Vier weitere Personen konnten inzwischen festgenommen werden - drei Marokkaner und ein Anwohner aus der Nordafrika-Exklave Melilla. 13 Menschen kamen bei der heimtückischen Attacke zu Tode - über 100 weitere wurden zum Teil schwer verletzt, darunter auch 13 Deutsche. Es gab zunächst auch Meldungen, Täter hätten sich in einem Restaurant verschanzt und möglicherweise sogar Geiseln genommen - dies bestätigte sich jedoch nicht. 
Bei einer Polizeikontrolle wurde auch ein Verdächtiger erschossen, der mit der Tat nichts zu tun gehabt haben soll. Bei einer weiteren, von der Polizei erschossenen Person könnte es sich jedoch um den Fahrer des Transporters handeln. Dies wird derzeit noch untersucht.

Um etwa 1.30 Uhr kam es im 100 Kilometer südwestlich von Barcelona gelegenen Badeort, in der Stadt Cambrils zu einer weiteren Attacke mit einem Todesopfer und mehreren weiteren z. T. Schwerverletzten. Hier konnte die Polizei noch schlimmeres verhindern und stellte die Terroristen. Bei der dann folgenden Schießerei sind fünf Terroristen getötet worden. Sie hatten Sprengstoffgürtel um, die sich jedoch als Attrappen erwiesen.

Inzwischen hat sich der sogenannte Islamische Staat zu den Terroranschlägen bekannt - Beweise dafür, ob dieser tatsächlich dahintersteckt, fehlen aber bisher.
Fest steht, es sind die ersten Terrorakte in Spanien seit 2004 in Madrid.

Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... ossen.html
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Paul
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 In Spanien wird gesagt, diese Terrorzelle die 3 Anschläge durchführten sei nicht bekannt gewesen, deswegen konnte nicht konkret vorgebeugt werden. In Deutschöand ist ein großer Teil der Unterstützerszene bekannt, ohne das wirkungsvpll durchgegriffen wird. Terroristen kommen mit milden Strafen davon. In Flüchtlingsheimen werden weitere Unterstützer rekrutiert.
Anstatt Rojava im Kampf gegen den IS u.a. Islamisten zu unterstützen wird die PYD/YPG in Deutschland auf Wunsch der Türkei kriminalisiert. Rojava beschützt Christen und Eziden gegen die Terroristen. Selbst Russland zögert, hier mit der Türkei zusammen zu arbeiten. Sie schätzen Rojava moralisch höher ein, als die Türkei und ihren Verbündeten das syrische Regime.
viele Grüße

Paul

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Was mich wundert, ist daß in der Berichterstattung nur von Attentätern gesprochen wird, aber nicht vom islamistischen Terror ! :crazy:Es wird der Terror pauschalisiert, als ob es auch Rechts- oder Linksradikale wären. Nein, es sind Islamisten, die auch keine Hintermänner brauchen,  sondern sich nur selbst anhand des Koran und jeweiliger Haßpredigten radikalisieren ! Dafür braucht man keine große strukturierte Organisation im Hintergrund. :evil: Aber da sind unsere Journalisten überfordert.......die können nur in Rastern denken. :wink: :mrgreen:
Vor allem die Naivlinge vom ZDF reden noch von möglichen Unfällen, wenn überall schon von Terror gesprochen wird. :crazy: Bei jedem Anschlag, die gleiche Leier...... 
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Barbarossa
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Es wurde doch von Seiten der spanischen Behörden sofort von einem Terrorakt gesprochen und dies wurde in unseren Medien auch so gemeldet. Also sind die Täter auch Terroristen. Aber ich muss zugeben, dass ich nicht immer so genau auf die Wortwahl achte. Aber ist das so wichtig, ob man sie nun statt Terroristen auch mal Attentäter nennt? Jeder weiß doch, dass es sich um Terror handelt.

Laut der aktuellen Meldungen ist der Fahrer des Transporters immer noch flüchtig - nach ihm wird inzwischen auch in Frankreich gefahndet, da er sich auch dorthin abgesetzt haben könnte.
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Paul
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Spanische Freiwillige in der Schlacht um Raqqa. Sie werden die Geisel der Menschheit, den IS beseitigen.

https://www.facebook.com/Kurdistan2026/
viele Grüße

Paul

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Agrippa
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Barbarossa hat geschrieben:Es wurde doch von Seiten der spanischen Behörden sofort von einem Terrorakt gesprochen und dies wurde in unseren Medien auch so gemeldet. Also sind die Täter auch Terroristen. Aber ich muss zugeben, dass ich nicht immer so genau auf die Wortwahl achte. Aber ist das so wichtig, ob man sie nun statt Terroristen auch mal Attentäter nennt? Jeder weiß doch, dass es sich um Terror handelt.
Du hast Cherusker nicht richtig verstanden. Er hat richtigerweise bemerkt, dass der Terror in der Berichterstattung abstrahiert wird. Es handelt sich aber um ISLAMISTISCHEN Terror. Das sollte eindeutig erwähnt werden, wenn man sich dem Problem ernsthaft stellen möchte.
Als ein ISLAMIST auf dem Berliner Weihnachtsmarkt am 19. 12.2016 gegen 20.00 Uhr einen Anschlag verübte, sprach Marietta Slomka im ZDF noch um 22.11 Uhr von einem eventuellen "Unfall polnischer LKW-Fahrer". Offensichtlich hatte man beim ZDF gehofft, es sei alles ganz anders, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...
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Barbarossa
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Nun ja, nach meiner Erinnerung war nicht sofort klar, um was genau es sich gehandelt hat. Das wurde erst im Laufe der Ermittlungen klar. Ich sehe nicht, dass da etwas abstrahiert wird. Es wird jetzt doch ständig über den vom sog. IS angestifteten Terrorismus berichtet und diskutiert. Ich erkenne das Problem nicht - jedenfalls nicht bei der Berichterstattung. Nur werden eben trotzdem nicht die mMn notwendigen Maßnahmen ergriffen.
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Agrippa
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Heute fuhr in Marseille ein Auto in eine Bushaltestelle. Es gab eine Tote und einige Verletzte.
In den Nachrichten wurde betont, dass es sich NICHT um einen islamistisch motivierten Anschlag handelte, sondern "nur" um die Tat eines Geisteskranken. Es war eine gewisse Erleichterung zu spüren.
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Agrippa
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Was mich immer stört ist der Satz: "Der Terrorismus wird am Ende nicht siegen!"
Das klingt so, als handele es sich um ein Fußballspiel, das nach 90 Min. abgepfiffen wird.
Was heißt denn "am Ende"?
Zur Zeit ist die Situation so, dass die islamistischen Terroristen klar im Vorteil sind. Ihr Ziel war es, den "ungläubigen" Europäern das Unbehagen zu vermitteln, zu jeder Zeit und an jedem Ort urplötzlich aus dem Leben gerissen zu werden. Sei es bei einem Rockkonzert oder einem Fußballspiel in Paris, einem Popkonzert in Manchester, einem Bummel über die Tower Bridge oder durch ein Nachtschwärmerviertel in London, auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin, nach einem Feuerwerk auf der Promenade von Nizza oder auf der Rambla in Barcelona. Ich weiß, die Aufzählung ist nicht vollständig: es fehlen Stockholm, St. Petersburg, Hamburg, Würzburg, Hannover, Ansbach, Turku usw. usw. Und das allein in den letzten zwei Jahren!
Geht das jetzt immer so weiter?  
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Agrippa
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Diese Zustände kennt man in Israel seit Jahrzehnten. Bomben explodieren in Bussen, Autos fahren in Menschenmengen, Passanten werden auf offener Straße erstochen. Den Israelis wurde klammheimlich eine "Mitschuld" unterstellt, da sie ja den Palästinensern ihr Land genommen haben. Aber jetzt haben wir eine ähnliche Situation bei uns in Europa.
In Israel hat man darauf reagiert, dass an jeder Straßenecke ein Soldat oder Polizist steht, der einen Attentäter sofort liquidiert, so dass zwar nicht die Tat, wohl aber die Flucht des Mörders verhindert wird. In Berlin und Barcelona konnten die Terroristen nach der Tat aus dem Wagen steigen und entkommen.
PS: Zum Glück haben spanische Polizisten den Attentäter heute doch noch beseitigt. Das ist den deutschen Behörden nach dem Attentat in Berlin nicht gelungen. Man suchte Anis Amri noch in NRW und Berlin, als dieser bereits quer durch Europa reiste. Nur durch Zufall wurde er, zur Überraschung aller, in einem Mailänder Vorort routinemäßig kontrolliert und nach Gegenwehr erschossen. Noch am Morgen danach glaubten die beiden italienischen Polizisten, sie hätten einen gewöhnlichen Kleindealer erschossen. Von unserem Innenminister wurde die Sache dann als "Fahndungserfolg" verkündet....
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Solange die Politik und die Medien nur von TERRORISMUS sprechen und dabei das Wort ISLAMISMUS weggelassen wird, sieht man, daß das Problem nicht erkannt wurde ! :evil: Es gibt Politiker, die sagen, daß der Islam zu Deutschland gehört. Dann müssen wir also mit den fanatischen Moslems leben ??? :shock:  Diese Salafisten/ Islamisten nehmen den Koran in seiner ursprünglichen Form und da finden sie halt diese Aufforderungen zum Morden !  Meiner Ansicht nach sind religiöse Fanatiker wesentlich gefährlicher als politische Fanatiker, weil sie meist mit ihrem Tod glauben in eine für sie bessere Welt zu kommen.... :crazy: :roll:
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Barbarossa
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Ich bin mir da gar nicht so ganz sicher, ob religiöser Fanatismus unbedingt gefählicher ist, als der einer Ideologie. Im Grunde verfolgt auch der Islamismus politische Ziele - die Errichtung eines Gottesstaates. Das ist klar politisch.
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Barbarossa
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Die Terrorzelle hatte in Barcelona ursprünglich viel größere Anschläge geplant - das wurde gestern bekannt. Demnach war die Gasexplosion im Wohnhaus im Ort Alcanar nur ein Unfall. Die Terrorzelle hatte dort 120 Gasflaschen gehortet und war zudem dabei, Sprengstoff herzustellen. Bei der versehentlichen Explosion kam auch der Kopf der Terrorzelle - der frühere Imam von Ripoll, Abdelbaki Es Satty - ums Leben. Geplant waren Anschläge auf die Basilika Sagrada Familia und andere wichtige Gebäude in Barcelona.
Die dann tatsächlich verübten Anschläge waren so zu sagen ein abgespeckter "Plan B". 15 Menschen wurden dabei getötet.

Quellen:
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 24634.html
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 634-2.html
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Agrippa
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Barbarossa hat geschrieben:Ich bin mir da gar nicht so ganz sicher, ob religiöser Fanatismus unbedingt gefählicher ist, als der einer Ideologie. Im Grunde verfolgt auch der Islamismus politische Ziele - die Errichtung eines Gottesstaates. Das ist klar politisch.
Eben nicht! Und genau da liegt der Gedankenfehler.
Ein politischer Terrorist will das ihm verhasste poltische System ändern und diese Veränderung auch selbst erleben.
Ein islamistischer Terrorist dagegen will durch seine Mordtat durch Allah belohnt werden, so wie es ihm im Koran versprochen wird. Er schnallt sich z.B, einen Sprengstoffgürtel um, in der Gewissheit zu sterben, aber durch das Töten von Ungläubigen durch Allah dafür belohnt zu werden und ins Paradies einzuziehen.
Dieses Vorgehen entzieht sich unserer rational geprägten westlichen Weltanschauung. Und deshalb sind alle unsere Lösungsansätze unwirksam.
Paul
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Agrippa hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Ich bin mir da gar nicht so ganz sicher, ob religiöser Fanatismus unbedingt gefählicher ist, als der einer Ideologie. Im Grunde verfolgt auch der Islamismus politische Ziele - die Errichtung eines Gottesstaates. Das ist klar politisch.
Eben nicht! Und genau da liegt der Gedankenfehler.
Ein politischer Terrorist will das ihm verhasste poltische System ändern und diese Veränderung auch selbst erleben.
Ein islamistischer Terrorist dagegen will durch seine Mordtat durch Allah belohnt werden, so wie es ihm im Koran versprochen wird. Er schnallt sich z.B, einen Sprengstoffgürtel um, in der Gewissheit zu sterben, aber durch das Töten von Ungläubigen durch Allah dafür belohnt zu werden und ins Paradies einzuziehen.
Dieses Vorgehen entzieht sich unserer rational geprägten westlichen Weltanschauung. Und deshalb sind alle unsere Lösungsansätze unwirksam.
Die Führer des Islamischen Staates wollen nicht sterben, sondern als Diktatoren absolut herrschen. Sie brauchen aber Kanonenfutter. Der Kampf gegen den Islamischen Staat entzieht den Terroristen Resourcen. Dies nützt. Gleichzeitig muß man verhindern, das aus der Türkei, Saudi Arabien...weitere Unterstützung zu den Terroristen kommt.
viele Grüße

Paul

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