Klaus Johannis wurde zum Präsidenten Rumäniens gewäh

Diskussionen über die Mitgliedsstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

Paul
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Der bisherige Bürgermeister von Herrmannstadt/Sibiu wurde zum
Präsidenten Rumäniens gewählt. Er gehört zum Bürgerlichen Lager. Seine Aufgaben scheint er in Herrmannstadt ordentlich gemacht zu haben, so das die Menschen ihm ihr Vertrauen geschenkt haben. Seine deutsche Abstammung hat den Wahlsieg nicht wirklich behindert. Als Ungar o. sogar Roma hätte er schlechtere Chancen gehabt.
Nach Schuster und Tusk ist Johannis schon der 3. deutschstämmige Ministerpräsident eines überwiegend nichtdeutschen Landes in Europa nach dem Krieg(Klaus, der sich gegen Schwarzenberg durchsetzte, mal nicht gezählt).
Für Rumänien kann dies zu einem großen Wirtschaftsboom führen, wenn er es schafft die Korruption zu bekämpfen und viele Reformen durchzuführen.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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dieter
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Lieber Paul,
wir können nur hoffen, dass er das fertigbringt. Mal sehen, ob die rumänischen Hilfskräfte, die bei unseren 92jährigen Stiefvater sind, sich darüber freuen :?: :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Nemeth
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Ich wünsche unserem Landsmann alles Gute,
Gottes Segen und viel Kraft für sein schweres Amt.
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Paul
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Ich habe mich leider vertan. Johannis ist zum Präsidenten gewählt worden. Der bisherige Ministerpräsident hatte sich auch um das Präsidentenamt beworben. Er bleibt im Amt. Die erschwert natürlich die Reformarbeit, auch wenn der Üräsident scheinbar in Rumänien relativ viel Einfluß hat.
viele Grüße

Paul

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Renegat
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Wie kommt ihr eigentlich darauf, dass Johannis ein deutscher Landsmann ist? Der ist doch Rumäne, dort geboren und als solcher in Rumänien gewählt worden. Wie sein Name klingt und von wem er abstammt, ist dafür doch völlig unerheblich.
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Triton
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Johannis ist Siebenbürge und spricht fließend Deutsch, ich denke, er ist so deutsch wie Peter Maffay, nur lebt er eben in Rumänien. Aber Du hast schon Recht, die Blut und Boden-Zeiten und Rasseneinteilungen sind ja lange vorbei.

So wie ich Rumänien einschätze, kann ein demokratisch gewählter Präsident nur begrenzt gegen Korruption vorgehen. Johannis ist kein Putin, der eine Hausmacht wie den Geheimdienst hinter sich hat.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Barbarossa
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Paul hat geschrieben:Ich habe mich leider vertan. Johannis ist zum Präsidenten gewählt worden...
:arrow: Ich habe das gleich mal im Titel korrigiert.
(Und auch in deinem Eingangsbeitrag, Paul)
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:Wie kommt ihr eigentlich darauf, dass Johannis ein deutscher Landsmann ist? Der ist doch Rumäne, dort geboren und als solcher in Rumänien gewählt worden. Wie sein Name klingt und von wem er abstammt, ist dafür doch völlig unerheblich.
Es ist wohl noch die Auffassung weit verbreitet, wessen Muttersprache deutsch ist, der ist eigentlich Deutscher.
Könnte mit der Entstehung der deutschen Nationalität bzw. der deutschen Geschichte zu tun haben, siehe auch: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 160#p32160
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Titus Feuerfuchs
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Triton hat geschrieben:Johannis ist Siebenbürge und spricht fließend Deutsch, ich denke, er ist so deutsch wie Peter Maffay, nur lebt er eben in Rumänien. Aber Du hast schon Recht, die Blut und Boden-Zeiten und Rasseneinteilungen sind ja lange vorbei.
[...].
Wie kommst du zu dieser merkwürdigen Assoziation?

Johannis ist Rumäniendeutscher und somit Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rum%C3%A4niendeutsche


Die Deutschen stellen nach den Ungarn und den Roma die drittgrößte Minderheit in Rumänien.

@Renegat:
Alle Mitglieder dieser Minderheiten sind selbstverständlich rumänische Staatsbürger, was aber an ihrer ethnischen Zugehörigkeit nichts ändert. Die Angehörigen der dänischen oder sorbischen Minderheit in Deutschland sind ja z.B. auch deutsche Staatsbürger.
MfG,
Titus Feuerfuchs
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dieter
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Titus Feuerfuchs hat geschrieben: Die Deutschen stellen nach den Ungarn und den Roma die drittgrößte Minderheit in Rumänien.

@Renegat:
Alle Mitglieder dieser Minderheiten sind selbstverständlich rumänische Staatsbürger, was aber an ihrer ethnischen Zugehörigkeit nichts ändert. Die Angehörigen der dänischen oder sorbischen Minderheit in Deutschland sind ja z.B. auch deutsche Staatsbürger.
Lieber Titus,
das ist natürlich richtig was Du schreibst und ist doch eine Selbstverständlichkeit. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Nemeth
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Danke Titus für die Richtigstellung.
Die Geschichte der Donauschwaben (Ungarndeutschen, Rumäniendeutschen, Banater Schwaben, Siebenbürger Sachsen usw.)
ist in Deutschland so gut wie unbekannt.
Bei 14 Millionen Flüchtlingen, Vertriebenen, Deportierten muss man schon ein Spartenwissen haben,um über die ca. 400000
"Donauschwaben"kundig zu sein.
Das hat nichts mit Blut und Boden Politik zu tun. Wir, diese "Auslandsdeutschen" waren schon immer Bürger dieser Staaten.
Wir teilten alles mit ihnen, nur nicht die Sprache. (Was sich als verhängnisvoller Fehler herausstellte.) Viele von uns waren zweisprachig.
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen
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Titus Feuerfuchs
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Nemeth hat geschrieben:Danke Titus für die Richtigstellung.
Die Geschichte der Donauschwaben (Ungarndeutschen, Rumäniendeutschen, Banater Schwaben, Siebenbürger Sachsen usw.)
ist in Deutschland so gut wie unbekannt.
[...]

Eine der zentralen Fragen ist doch:

Warum ist diese Geschichte so unbekannt?
MfG,
Titus Feuerfuchs
Lia

Hate ich Nemeth schon per pn geschrieben: Über die Siebenbürger Sachsen, die Banater Schwaben und Bessarabien- Deutsche wusste ich, nicht zuletzt aus persönlichen Begegnungen einiges. Oder aus Zeiten, als ich Deutsch als Fremprache unterrichtete, da waren auch Rumänien Deutsche dabei, die, wie viele Russland- Deutsche, das mderne Deutsch lernen mussten. Aussiedler 1989- 1992, da ebbte die Welle ab, keine Vertriebenen.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Warum ist diese Geschichte so unbekannt?
Das frage ich mich ziemlich beschämt.
Ungarn und (ex) Jugoslawien hatte ich nicht auf dem Schirm. Oder nur ganz undeutlich durch einen Segellehrer-Kollegen in den 70er Jahren, der als "Deutscher" abenteuerlich aus Ungarn geflohen war.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Johannis ist Rumäniendeutscher und somit Angehöriger der deutschen Minderheit in Rumänien.
Ja, und diese Minderheit wude nicht immer nett behandelt und war nicht immer wohlgelitten.
Wenn das ein Zeichen dafür ist, dass man zusehends lernt, mit Minderheiten zu leben und sie auch in der Politik zu akzeptieren, wäre das erfreulich. Gerade in jenen Staaten des ehemaligen Ostblocks.
Deutsche und Dänen haben da einen gewaltigen Zeitvorsprung. Wobei da nichtmal von unterschiedlichen Ethnien geredet werden kann.
Renegat
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Natürlich wissen Geschichtsinteressierte ein bißchen über Donauschwaben, Siebenbürger etc, mehr als Stichworte sind es bei mir aber nicht und deshalb würde ich Nemeths Threads http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 395#p47395 mit Interesse lesen. Zumal mir die Geschichte erst kürzlich in Österreich begegnet ist. Dort scheint dieser Teil präsenter zu sein als in D, evtl. geographisch bedingt und durch die KUK.

Von der Geschichtsbetrachtung trennen, sollte man aber die Gegenwart und die aktuellen politischen Verhältnisse. Wir leben heute und ein Klaus Johannis ist ein rumänischer Politiker, der hoffentlich Politik für alle Rumänen macht. Wäre dem nicht so, wäre es auf dem Weg zum failed state a´la Nahost oder anderswo, wo an die Macht Gekommene, erstmal die Interessen der eigenen Bevölkerungsgruppe bedienen.
Genau wie Johannis ein rumänischer Politiker ist, bei dem die Vereinnahmung von deutscher Seite zu Irritationen führt, ist Stanislav Tillich ein sächsischer Landespolitiker, zuständig für alle Sachsen. Mir stößt es jedesmal sauer auf, wenn ich in den Medien auf seine sorbische Abstammung aufmerksam gemacht werde. Vor allem in den letzten Tagen, wenn ich dann gleichzeitig aus den Medien erfahre, dass Sorbischsprecher in Sachsen und Brandenburg schickaniert und bedroht werden.
Lia

Renegat hat geschrieben:Genau wie Johannis ein rumänischer Politiker ist, bei dem die Vereinnahmung von deutscher Seite zu Irritationen führt,
Unbestreitbar. Je nach Wortwahl ist es selbstverständlich unzulässig, Johannis sozusagen als Landsmann zu vereinnahmen.
Dennoch ist es natürlich erwähnenswert, dass ein Angehöriger der einst ungeliebten und verfolgten Minderheit nun zum Präsidenten aller Rumänen gewählt wurde.
So formulierte es auch die FUEN in ihren Nachrichten.
https://www.fuen.org/de/news/einzelansi ... c60499bdb/
Kein europäischer Minderheiten-Politiker darf, soll Politik in erster Linie für seine Bevölkerungsgruppe machen, ein Präsident noch weniger als Landtagsabgeordnete in S-H oder Kommunalpolitiker der deutschen Minderheit in DK ausschließlich für die seine.
Bei Tillich komt leider zu oft falsch an, was gut gemeint sein mag, nämlich überhaupt und ohne Wertung auf die Existenz dieser Minderheit hinzuweisen. Die Konsequenzen sind offensichtlich, wenn dumme Hirne wieder ihre rassistischen Gedanken in die Tat umsetzen.
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