EU-Gipfel beschließt Corona-Hilfspaket

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Die EU hat ein Hilfspaket von insgesamt 1,8 Billionen Euro bis 2027 beschlossen, das EU-Länder mit besonders prekärer Finanzlage helfen soll, die Folgen der derzeitigen Krise zu überwinden.
750 Mrd. Euro werden dabei über Anleihen aufgenommen und bis 2024 an EU-Mitglieder ausgezahlt – 390 Mrd. Euro davon als Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Für die übrigen Gelder ist eine Rückzahlung bis 2058 vorgesehen.
Die größten Empfänger sind Italien und Spanien mit jeweils um die 150 Mrd. Euro bis 2024.
Größte Nettozahler sind Deutschland mit 133,4 Mrd. Euro und die Niederlande mit 30,9 Mrd. Euro.
Quelle: https://www.focus.de/finanzen/boerse/ko ... 32812.html

Mein Kommentar:
Ich höre immer, dass die zu unterstützenden Länder für Corona ja nichts können und deswegen jetzt Probleme haben. Ja, aber sie hätten 10 Jahre lang Zeit gehabt, ihre Finanzen in Ordnung zu bringen, so wie Deutschland. Statt dessen haben viele von ihnen fleißig weiter Schulden gemacht und stehen nun schlecht da.
Und jetzt ist das Problem, wenn einige Euro-Länder insolvent werden, dann war es das mit dem Euro als Gemeinschaftswährung.
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Feldwebel57
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Aber , lieber Barbarossa , wie oft wurde der Euro nun schon zu Grabe getragen ?
Die eventuelle Rückzahlung der Fristen werden wir alle nicht erleben .
Wir sollten wohl lockerer werden ......naja , schönes WE wünscht FW57
Marianne E.
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Das Dilemma mit den Fördergeldern ist schon älter. Neben den EU-Fördergelder kommen nun die Corona-Fördergelder und die Corona-Kredite hinzu. Und wenn man nun bedenkt, dass Deutschland demnächst jährlich 10 Milliarden mehr in die EU-Kasse einzahlen wird, muss die Frage nach der Verwendung auf die Tagesordnung. Es handelt sich um unsere Steuergelder und um die der EU-Bürger.

Weiter muss aber auch bedacht werden, dass Deutschland mehr als die Hälfte (2018 waren es 59,1 Prozent) der gesamten Exporte in EU-Länder exportiert. Deutschland hat also ein großes Interesse daran, dass die EU-Länder nicht pleite gehen.

Das gravierende Problem sind aber nicht so sehr die Corona-Gelder, sondern die allgemeinen EU-Gelder. Die sollten zukünftig bei gravierenden Rechtsverstößen gekürzt werden können. Gemeint sind Polen und Ungarn, die zwar die höchsten Fördergelder erhalten, aber die geringste Solidarität üben. So hat zum Beispiel Ungarn in den Jahren 2014 bis 2020 ca. 20,5 Milliarden Euro aus dem Strukturfond erhalten.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158303/umfrage/deutsche-exporte-und-importe-2010-nach-laendergruppen/

https://www.handelsblatt.com/kommentar-eu-haushalt-demokratie-verstoesse-in-polen-und-ungarn-finanziell-abkanzeln/25861598.html?ticket=ST-12853179-aXUXla3dnXFOGB5JbmzH-ap2

https://www.aachen.ihk.de/international/aussenhandelsmaerkte/ungarn/foerderprogramme-608080

Nach den Beratungen der vergangenen Woche in Brüssel hat sich bei mir der Eindruck verfestigt, dass Orban die EU auch weiterhin am Nasenring hinter sich herziehen wird.
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Balduin
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Marianne E. hat geschrieben:Nach den Beratungen der vergangenen Woche in Brüssel hat sich bei mir der Eindruck verfestigt, dass Orban die EU auch weiterhin am Nasenring hinter sich herziehen wird.
Du sprichst mir aus der Seele liebe Marianne. Man hat eine Chance verpasst - ich verweise dazu auf meine Zusammenfassung hier: https://geschichte-wissen.de/foren/viewtopic.php?t=6290 - das hat nach wie vor uneingeschränkt Gültigkeit.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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