Türkei hat Flüchtlingsabkommen mit EU aufgekündigt

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Barbarossa
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Erdogan hat seine bisher ständig wiederholte Drohung wahr gemacht und hat seit vorgestern die Grenzen zur EU für die syrischen Flüchtlinge geöffnet. Mehr noch: Sie werden kostenfrei mit Bussen an die Grenze zu Griechenland gefahren, damit sie dort die Grenze illegal passieren sollen.
Hintergrund für den Abkommensbruch sind die gescheiterten Verhandlungen mit den NATO-Staaten, bei denen Erdogan um Unterstützung für seine militärischen Aktionen in Syrien ersuchen wollte. Dort sind verstärkt Kämfe zwischen türkischen Truppen und deren radlkal-islamischen Verbündeten mit den syrischen Truppen und deren verbündeten russischen Truppen in Gange. Es gibt auch wieder große Flüchtlingsströme.
Erdogan benutzt die geflüchteten Menschen als Waffe gegen die EU - ich nenne das eine quasi-Kriegserklärung. Griechenland will die Flüchtlinge nicht ins Land lassen und hat sogar das Asylrecht für einen Monat ausgesetzt. Es sollen nach griechischen Angaben inzwischen etwa 10.000 Flüchtlinge an der Grenze angekommen sein.
Quellen: Inforadio und Fernseh-Nachrichten
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Cherusker
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Der Sultan träumt von seinem Osmanischen Reich. :roll: :mrgreen: Dafür muß er die Kurden im Nordosten von Syrien beseitigen und im Nordwesten halt die islamistischen Kämpfer stärken. :wink: Allerdings hat er das große Problem, daß die Russen den Assad unterstüzen und er keine großen militärische Erfolge erzielen kann. :crazy: Ganz im Gegenteil, die Syrer werden letztendlich ihr Land wieder von den Islamisten zurückerobern.

Wie ein kleines bockiges Kind ruft er dann die NATO zur Hilfe, die hier sich aber nicht in einem Verteidigungsfall befindet, weil schließlich die Türken sich jetzt im Ausland (Syrien und Libyen) betätigen :mrgreen:. Somit erinnert sich der Sultan an sein Druckmittel und das sind die Flüchtlinge. Die reichen arabischen Staaten nehmen diese nicht auf, weil sie Angst vor Unruhen mit ihren muslimischen Brüdern haben. :twisted: Also schickt er sie wieder gen Europa, um damit mehr Geld zu erpressen und halt das Chaos für unser Sozialsystem und die Demokratie anzurichten.

Unsere "Kaiserin von Europa" geht angesichts dieser Probleme (neue große Flüchtlingswelle und Corona-Virus) erstmal wieder auf Tauchstation. :roll: Ist sie überhaupt noch im Land ? :shock:
Der Sultan jammert rum, daß er nicht an die Tributzahlungen der EU-Staaten kommt, sondern diese direkt an den Halbmond für die Flüchtlinge überwiesen wird. Somit wird er seinen Druck erhöhen und immer mehr "Flüchtlinge", die sich aufgrund ihrer aggressiven Verhaltensweise wie Invasoren benehmen, an die Grenze zu Griechenland schicken. Wie lange die Griechen (ohne Einsatz von  Militär) die Grenze noch sichern können, das steht in den Sternen ?
Auch fragt man sich, was das für Flüchtlinge sind ? :shock: Größtenteils wieder junge wehrfähige Männer, die auch für den IS gekämpft haben können ....ihre allahu akbar-Rufe bei den Gewalttaten sind bestimmt nur folkloristisch begründet. :mrgreen: :crazy:

Interessant, während unsere Politiker immer in Bezug auf die Geschichte auf die Hugenotten hingewiesen haben, sollten sie sich mal über die Goten und das Römische Imperium informieren. :wink: :mrgreen: Weil der Vergleich mit den Hugenotten hinkt, den hätte man ziehen können, wenn z.B. 1 Mio. Schweizer um Asyl gebeten hätten.    :wink:
Feldwebel57
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Man muß sich hier trotzdem die Frage stellen , ob Europa der Türkei ausreichend Hilfe in Sachen Flüchtlinge  gewährt .
Bei aller Kritik sollte man nicht alle Themen in einen Topf werfen .
Wie würden bei uns die Leute reagieren , wenn sie allein ein europäisches Problem angehen sollten ?
Feldwebel57
Cherusker
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Feldwebel57 hat geschrieben:Man muß sich hier trotzdem die Frage stellen , ob Europa der Türkei ausreichend Hilfe in Sachen Flüchtlinge  gewährt .
Wieviel war es ? 6 Mrd € ?  :shock: Der Sultan sieht das eher als Tributzahlung an.  :wink: :mrgreen: Der braucht Geld für seine ausländischen kriegerischen Unternehmungen gegen Assad,  Kurden und in Libyen. Wer sorgt denn für Flüchtlinge ? Jahrelang hat der Sultan die Islamisten (auch IS) unterstützt und er war mitverantwortlich, daß Syrien ins Chaos gestürzt wurde. Das ist Faktum !
Feldwebel57
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Die Frage bleibt : Hat das restliche Europa genügend getan für die Flüchtlinge ?
Auch das türkische Volk wird diese Frage stellen .
Nicht alles in einen Topf !
Cherusker
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  Die Türkei gehört nicht zur EU ! Oder hat sich das inzwischen geändert ?  :shock: 6 Mrd hat der Sultan für die Flüchtlinge bekommen. Das Geld ging über das ROTE KREUZ an den HALBMOND, die das wiederum in die Flüchtlingsversorgung steckten. Wieviele Milliarden sollen wir denn nach Deiner Meinung noch zahlen ? :wink: :mrgreen:
Feldwebel57
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Was glaubst du , was es kostet , diesen Flüchtlingsstrom in die EU zu integrieren ?
Dazu die vielen Probleme , die noch dazu folgen ?
Du schreibst richtig , daß die Türkei  nicht zu Europa gehört .
Aber die Türkei hat die undankbare Aufgabe , die Flüchtlinge zu versorgen .
Und das ist durchaus ein Problem der EU .
Marianne E.
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Zwischen der Europäischen Union und der Türkei gibt es ein vertragliches Abkommen, wie die Flüchtlingsproblematik mit Anstand unter Wahrung der Menschenwürde gehandhabt werden soll.

Die Türkei bekommt gem. dieses Vertrages eine genau festgesetzte Summe für die Flüchtlingsbetreuung. Über die Höhe dieses Betrages müssen wir hier nicht streiten, er ist Gegenstand des Abkommens und somit verbindlich für beide Seiten.

Unabhängig von diesem Abkommen und Zahlungsverpflichtung der EU sind die Genfer Verträge einzuhalten. In diesen Verträgen ist genau festgeschrieben, wer als Flüchtling anerkannt ist und wie mit diesem umgegangen werden muss. Die Genfer Verträge sind von nahezu allen zivilisierten Ländern (Türkei und Deutschland gehören dazu, Griechenland auch) unterschrieben worden.
Und nun?

Wir wissen seit vielen Jahren, nicht erst seit 2015, dass es im Afrikanischen Kontinent gewaltige Kriegs-Flüchtlingsströme gibt. Und wir wissen auch schon ein paar Tage länger, dass syrische Kriegsflüchtlinge einmal in Syrien selbst umherirren und zum anderen in Richtung Türkei unterwegs sind.

Hier zeigt sich ein eklatantes Fehlverhalten der Regierungen Europas, Kleinasiens und z.T. Afrikas.
Hierfür kann ich keine Entschuldigung finden und auch keine gelten lassen.

Im Übrigen, falls es noch nicht aufgefallen ist, Flüchtlinge sind Menschen. Und ich weiß ganz genau, wovon ich spreche.

Nach Ende des 2. Weltkrieges wollte meine Mutter mit meinem Bruder und mir von Bunzlau/Schlesien wieder nach Hause. Das ging über einige Monate in Chemnitz und dann drei Wochen mit Bahn und zu Fuß und der Bekanntschaft mit Landsleuten, die sich zum Teil uns gegenüber genau so verhalten haben, wie einige gegenüber Flüchtlingen 2015 usw.
  
Feldwebel57
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Ich denke , diese Worte sollten an keinem Menschen vorbeigehen .
Auch meine Mutter kam als Kind als Flüchtling von Ostpreußen nach Chemnitz .
Schuld an der opferreichen Flucht war nicht die Rote Armee , sondern der Gauleiter von Ostpreußen , der eine Evakuierung verbot und selbst feige und allein auf einem Schiff geflohen ist .
Marianne E.
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Hallo Feldwebel, in Deinem Bericht ist die Rede "... Flüchtling von Ostpreußen nach Chemnitz".
Da fällt mir spontan eine wirklich wunderschöne Geschichte ein.

Als wir auf dem Weg von Chemnitz nach Dortmund uns einmal in einem Barackenlager an der Mulde aufhalten mussten (wir wollten über die Mulde), da kamen zwei junge Männer an. Sie hatten einen kleinen Leiterwagen dabei und auf diesem waren zwei Koffer und dazwischen gut gestützt ihre Großmutter.
Sie kamen aus Ostpreußen; was sie erzählten, verschweige ich hier.
Aber, sie blieben eine Weile mit uns in einem dieser Räume und Großmutter kam auf eine Feldpritsche und die beiden öffneten dann ihre Koffer.
Wer jetzt raten kann, was darin war, liegt falsch und immer wieder und immer falsch.

Bücher, sie schleppten ihre wichtigsten Bücher mit. Dicke Folianten, manche sahen aus, wie handgeschrieben.
Nichts zu essen, Bücher, nur Bücher.
Ich weiß und Du lieber Feldwebel weißt das auch, Bücher liebt man.

Merkwürdig, das ist schon ein ganzes Leben her und trotzdem ist das lebendig geblieben.
Feldwebel57
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Du wirst staunen , ähnliches habe ich auch schon gelesen . Einmal im Spanischen Bürgerkrieg und auch nach dem Überfall auf die Sowjetunion .
Welche Mulde meinst du , es gibt die gesamte , Freiberger und Zwickauer Mulde .
Was haben die Männer erzählt ?
Solche Menschen sind einfach unvergeßlich und zeitlos .
Marianne E.
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Das war die Mulde, die man überqueren musste, um dann nach einigen Kilometern zu den Amerikanern zu gelangen.
Ich werde morgen in meiner Familienchronik nachsehen (jetzt bin ich müde, habe viel gearbeitet), und mich dann melden.
Ich glaube aber, die Zwickauer Mulde war es nicht. Zwickau haben wir gestreift, als wir von Schlesien ins Erzgebirge fuhren.
Die Züge fuhren damals kreuz und quer und wussten meistens nicht genau, wohin sie umgeleitet wurden.

Sagt Dir Sandershausen etwas? Ich habe die Abfolge der Ortschaften von meinem Bruder bekommen. Der hat das damals aufgeschrieben. Ich hätte das ja gar nicht gekonnt, war noch etwas winzig. Das meiste weiß ich vom Hörensagen und im Kopf verankert als Bild.

Ein Bild, besonders tragisch. Meine Mutter, entweder extrem wissbegierig oder neugierig. Wir kamen an einem Trümmerhaus vorbei. Vor dem Haus lagen weiße Berge aus Bettlaken. Meine Mutter hebt ein Laken auf und darunter lag ein Toter ohne Kopf. 
Ds Bild bleibt im Kopf. Ich glaube so etwas bleibt im Gegensatz zu manchem Erzählten.
Marianne E.
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Ich kann's nicht lassen. Schlafen kann ich später.
Es ging von
Pobershau - Marienberg - Wolkenstein - Chemnitz - Limbach - Wüstenbrand - Glauchau  (Barackenlager und die Mulde) - Niederschindmaas - Oberschindmaas - Gössnitz - Schmölln - Gera - Eisenberg - Hermsdorf - Jena - Erfurt - Sangershausen - Nordhausen - Holbach - Klettenberg - Gegend um Neuhof - Bahnhof südlich Bad Sachsa - Dortmund (zu Hause angekommen).
 
Cherusker
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Was hat denn jetzt die Flucht aus Ostpreußen mit den randalierenden wehrfähigen Moslems an der griechischen Grenze zu tun ? :shock: :crazy: :roll:
Übrigens habe ich auch ostpreußische Vorfahren, aber es gibt auch einen Grenzschutz. :wink: Diese Flüchtlinge, unter denen sich etliche islamistische Kämpfer befinden, wollen in einen völlig anderen Kulturkreis (sogar ein Klimanotstandsgebiet) , den sie normalerweise ablehnen. Warum nehmen die reichen muslimischen Länder, wie z.B. Saudi-Arabien, ihre Glaubensbrüder nicht auf ? :mrgreen: 
   
Es gibt kein internationales Recht, das man sich ein Land aussuchen kann, indem man leben möchte.  Asyl kann man auch schon in der Türkei beantragen. Wer durch etliche sichere Länder "flieht", der ist  doch wohl eher ein illegaler Flüchtling, oder ? :wink:
Feldwebel57
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Es ist durchaus angebracht , auch von früheren Fluchten zu schreiben .
Marianne , dann war es die Zwickauer Mulde .
Dein Bruder hat das toll hinbekommen-meinen Respekt !
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