Flüchtlingsdrama in Europa - Auswirkungen auf die EU

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Moderator: Barbarossa

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Orianne
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Das 1946 eingeführte Menschenrecht auf Asyl wurde für Europäer geschaffen, die nicht in ihre nunmehr kommunistischen Heimatländer zurückwollten. Seither ist die Weltbevölkerung von damals 2,4 auf 7,4 Milliarden gewachsen. Keiner konnte sich damals vorstellen, wie gewissermassen über Nacht ungezählte Millionen asylberechtigt geworden sind.

Artikel 14 - Recht auf Asyl
Jeder Mensch hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgungen Asyl zu suchen und zu geniessen.
Dieses Recht kann jedoch im Falle seiner Verfolgung wegen nichtpolitischer Verbrechen oder wegen Handlungen, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstossen, nicht in Anspruch genommen werden.

Erläuterung zu Artikel 14
Asyl ist der Schutz für Personen, die ihr eigenes Land verlassen mussten, weil sie verfolgt werden. Die Allgemeine Erklärung räumt allerdings keinen Rechtsanspruch auf Asyl ein, gewährt also kein Recht, Asyl zu erhalten, sondern nur das Recht, Asyl zu suchen und zu geniessen, wenn es von einem Staat gewährt wird. Die Staaten waren bei der Ausarbeitung der Erklärung nicht bereit, in diesem Bereich auf ihre Souveränität zu verzichten. Die Genfer Flüchtlingskonvention, die 1951 unterzeichnet wurde, verbietet den Staaten immerhin, Flüchtlinge in den Verfolgerstaat zurückzuschicken.
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Ruaidhri
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Um von den Abwegen der wölfischen Migration wieder zum Thema zu kommen:

Zur Modifikation im deutschen Asylrecht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Asylrecht ... schland%29

Das gilt von jeher eben absolut nicht nur die diejenigen, die in kommunistischen Staaten verfolgt wurden, sondern für alle, die verfolgt werden und die durch Krieg und Bügerkrieg um Leib und Leben fürchten müssen.
Darunter fallen derzeit ganz sicher die allermeisten Zuwanderer aus dem Irak, aus Syrien, dem Libanon.
Wohl eher nicht mehr die Menschen, die vom Balkan hier einströmen.
Sogenannte Wirtschaftsflüchtinge aus Afrika sind für mich ein moralisch zweischneidiges Thema, da auch die deutsche Wirtschaft und die EU teilweise Auslöser für Armut und Abhängigkeit sind.
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Orianne
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Ich denke, dass es in Afrika die Überbevölkerung ist, bei uns in Europa gab es auch Zeiten, als Familien 5 und mehr Kinder hatten, die Ernährung war nicht gewährleistet, also wanderte ein Teil der Bevölkerung aus, z.B. in die Neue Welt um dort das Überleben zu sichern. Sorry, aber für mich sind das fast ausnahmslos Wirtschaftsflüchtlinge, die in Europa ihr Wohl suchen, hier wäre schon lange Handlungsbedarf seitens unserer Behörden (ich rede jetzt von der Schweiz) gefragt.

In Syrien und anderen Staaten ist die Lage natürlich anders, so wie Du es in Deinem Post beschreibst Ruaidhri.
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Ruaidhri
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Sorry, aber für mich sind das fast ausnahmslos Wirtschaftsflüchtlinge, die in Europa ihr Wohl suchen, hier wäre schon lange Handlungsbedarf seitens unserer Behörden (ich rede jetzt von der Schweiz) gefragt.
Ich glaube, die Not und das Elend, die Aussichtslosigkeit, die wir tollen Europäer auch noch verstärken, die muss man gesehen, erlebt haben.
Nichtmal mit Irland zu vergleichen, als die Menschen vordem Hunger und dem Elend über den Atlantik zogen.
Wie ich finde, ein sehr zweischneidiges Schwert, da abwertende Pauschalurteile zu sprechen. Zumal in den Ländern oft beides zusammentrifft: Elend der Familien und Diktaturen.
Die Scheinheiligkeit Europas, Deutschlands, des Westens gegenüber Afrika und den "Wirtschaftsflüchtlingen "stinkt langsam zum Himmel.
Dennoch können wir nicht alle aufnehmen, aber bitte mal politisch konsequent dafür sorgen, dass hiesiger Profit nicht die armen Länder noch mehr verarmen lässt.
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Nico_Neacsu
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Das Gros dieser "Asylanten" sind es gewohnt, aus anderer Taschen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Kann mich da Orianne nur anschließen.

Neulich im TV eine "Asylantin" aus dem Balkan reden hören - man konnte nur noch k.......!
So rund wie die im Gesicht und um die Hüften war, kann es dieser Person gar nicht so schlecht ergangen sein!

Für mich nach wie vor: Stopp der Asylantenflut und sofortige Ausweisung. Wer Hilfe benötigt, bekommt Hilfe, aber nur die wirklich Bedürftigen!
Schmarotzer und arbeitsscheues G.... hat D im eigenen Land genügend.

Wenn D nicht selbst einmal fähig ist, Fachpersonal heranzuziehen, wie sollte das dann mit diesen Schmarotzern, die Asyl suchen, auf Arbeitssuche im entferntesten Sinne sind, vonstatten gehen?

Im eigenen Land erst einmal nach den "Rechten" sehen .....

Wer für diese Asylschmarotzer Gefühle zeigt, kann diese ja bei sich zuhause aufnehmen, durchfüttern usw., aber das übrige deutsche Volk damit verschonen.

Warum wohl werden in "VIP-Gegenden", sei es aus der Politik, Industrie,.. keine Asylantenunterkünfte frei gemacht, obwohl dafür Gebäude vorhanden wären .....
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Orianne
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Ich bin eine weit gereiste Person, ich habe viel Armut gesehen, und ich denke, dass ich mir darüber ein Urteil erlauben darf.

Was wollen wir mit diesen Menschen, sie sind nicht ausgebildet, es ist einfach nicht mehr dasselbe wie vor 20 oder mehr Jahren, die Industrie mit Hilfsjobs ist schon längst in den Osten abgezogen, wir brauchen auch keine 25'000 Küchenhilfen im Jahr, diese Leute werden ihr restliches Leben der Sozialhilfe zur Last fallen, und man weiss, ein Mann wird ohne Arbeit nicht glücklich sein und werden. Man muss Grundlagen in den Herkunftsländern schaffen, damit diese Leute dort bleiben können, da sind unsere Regierungen gefragt, aber Asylgesuche zu bejahen, das ist im Moment einfacher.
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Barbarossa
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Auch ich bin beunruhigt über den Ansturm von Flüchtlingen, der da auf uns zurollt. Dennoch sollte man sich nicht zu pauschalen ausländerfeindlichen Parolen hinreißen lassen.
Orianne hat geschrieben:Ich denke, dass es in Afrika die Überbevölkerung ist, bei uns in Europa gab es auch Zeiten, als Familien 5 und mehr Kinder hatten, die Ernährung war nicht gewährleistet, also wanderte ein Teil der Bevölkerung aus, z.B. in die Neue Welt um dort das Überleben zu sichern. Sorry, aber für mich sind das fast ausnahmslos Wirtschaftsflüchtlinge, die in Europa ihr Wohl suchen, hier wäre schon lange Handlungsbedarf seitens unserer Behörden (ich rede jetzt von der Schweiz) gefragt.

...
Zu den Flüchtlingen aus Afrika gibt es Zahlen, die ich auch in einem Artikel verarbeitet habe. Hier ein Abschnitt daraus:

"Im vergangenen Jahr (2014) bildeten dabei die Syrer (mit etwa 70.000 Menschen) die weitaus größte Gruppe, die auf verschiedenen Routen über das Mittelmeer kamen – in diesem Fall also Bürgerkriegsflüchtlinge. Aus dem autoritär regierten Eritrea kam mit über 33.000 Menschen die zweitgrößte Gruppe von Flüchtlingen, dicht gefolgt von Menschen, die aus der Sub-Shara-Zone (über 26.000) das Mittelmeer zu überqueren versuchten. Eine ebenfalls noch recht große Gruppe, die über eine östliche Mittelmeerroute nach Europa kamen, bildeten mit über 12.000 Menschen die Afghanen..."
siehe: http://blog-politik.de/das-fluechtlings ... ittelmeer/

Sehr viele kommen also aus Eritrea, dass von einem autoritären Regime regiert wird. Interessant ist natürlich die Frage, ob deshalb alle auch politisch verfolgt sein müssen, denn das ist ja eigentlich nur dann der Fall, wenn man so zu sagen "steckbrieflich gesucht" wird. Andererseits kann es natürlich auch sein, dann die Geflüchteten nach geglückter Flucht auf der Fahndungsliste gelandet sind - in der DDR war es jedenfalls so.
Man sieht, eine Überprüfung jedes Einzelfalles ist unumgänglich und das geschieht in Deutschland ja auch.

Eine aktuelle Meldung:
Mazedonien hat angesichts der chaotischen Situation mit den Flüchtlingen den Ausnahmezustand verhängt. Die Armee hat die Grenze zu Griechenland teilweise geschlossen, um den Flüchtlingsstrom einzudämmen. Täglich versuchen mehr als 2000 Flüchtlinge - die meisten aus Syrien - mit Zügen über Mazedonien und Serbien über die ungarische Grenze und damit in ein zentraleuropäisches EU-Land zu gelangen.
Artikel lesen: http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... e-einreise
Die Diskussion ist eröffnet!

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Triton
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Migration aus beruflichen Gründen hat nichts mit den Flüchtlingen z.B. vor dem IS-Terror zu tun. Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist, diese Unterscheidung vorzunehmen. Um gewollte Wirtschaftsflüchtlinge soll sich die Industrie selbst kümmern, und das macht sie ja auch.

Natürlich können selbst reiche Länder wie die Bundesrepublik nicht unbegrenzt Wirtschaftsflüchtlinge bezahlen, es gibt in unserem Land schon genügend Menschen, die von den Leistungen anderer herunterleben. Gabor Steingart hat einmal ausgerechnet, dass nur 20 Prozent der Deutschen produktiv (Handwerk, Industrie) tätig sind, der Rest lebt von deren Leistung. Es stimmt übrigens nicht, dass Menschen danach streben, produktiv tätig zu sein. Die meisten wollen nur einen Einkommensplatz, keinen Arbeitsplatz. Wie den griechischen "Beamten" ist es wohl vielen Menschen völlig Banane, was sie in Wirklichkeit tun. Wichtig ist ihnen nur, wie es ihnen geht.
Und hier unterscheiden sich die Wirtschaftsflüchtlinge sehr wenig von der ansässigen Bevölkerung.

Eine Ausweitung/Liberalisierung von Saisonarbeit wäre eine gute Möglichkeit, Menschen aus dem Balkan an der bundesdeutschen Wirtschaftskraft teilhaben zu lassen. Arbeit gibt es ja genug, das geht bei der häuslichen Pflege los und hört bei Erntekräften nicht auf.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Ruaidhri
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Triton hat geschrieben:Migration aus beruflichen Gründen hat nichts mit den Flüchtlingen z.B. vor dem IS-Terror zu tun. Ich verstehe nicht, was daran so schwer ist, diese Unterscheidung vorzunehmen. Um gewollte Wirtschaftsflüchtlinge soll sich die Industrie selbst kümmern, und das macht sie ja auch.
Das ist richtig. Dennoch hat es Ecken, wenn man nur die "Guten" will und aus den Heimatländern abzieht oder abziehen lässt.
Und hier unterscheiden sich die Wirtschaftsflüchtlinge sehr wenig von der ansässigen Bevölkerung.
Auch das ist ein Satz, der zwar richtig ist, aber von Idealisten nicht akzeptiert wird.
Flüchtlinge:
Ich bin der klaren Meinung, dass alle, die hier leben und arbeiten wollen und im Rahmen des GG und unserer Vorstellungen von Freiheit an der Gesellschaft teilhaben möchten, Förderung verdient haben.
Und einen Arbeitsplatz, wenn es denn- wie im medizinischen Bereich, wo es inzwischen multi-kulti zugeht, mit den Sprachkenntnissen passt.
Die syrische und irakische Intelligentia ist, wie vor Zeiten die iranische oder libanesische, zumindest durchaus anpassungsfähig, aber auch viele andere sehen nach den traumatischen IS-Erlebnissen hier ihre Chance, neu anzufangen.
Viele, sicherlich nicht alle. Zwischen Weiß und Schwarz liegen immer viele Graustufen.
Wirtschaftsflüchtlinge:
Ihre Motive kann ich menschlich absolut nachvollziehen, die Crux ist, dass das wenige, was sie hier ohne Arbeit bekommen, auch noch für diese Gruppe viel ist. Das Begreifen, dass kein europäisches Sozialsystem das auf längere Zeit stemmen kann, ist oft schwer- zu groß ist der Unterschied zwischen arm hier und arm dort.
Armut gibt es bei uns auch, mehr als die Schönredner und Dauervergleicher es wahr haben wollen.
Eine Ausweitung/Liberalisierung von Saisonarbeit wäre eine gute Möglichkeit, Menschen aus dem Balkan an der bundesdeutschen Wirtschaftskraft teilhaben zu lassen. Arbeit gibt es ja genug, das geht bei der häuslichen Pflege los und hört bei Erntekräften nicht auf.
Das hat schonmal funktioniert, und viele Polen waren sich nicht zu Schade, bei der Ernte zu helfen und Schweineställe auszumisten.
In der Pflege ist das so eine Sache. Erstens bedarf es da doch in vielen Fällen der Sachkunde, die unsere Pflegekräfte in einer Ausbildung erwerben müssen. Gilt auch für Pflegehilfskräfte. Sprachkenntnisse sind Voraussetzung. Saisonale Beschäftigung geht nicht, und die Bezahlung muss angemessen sein. Was ist in solchen Beschäftigungsverhältnissen mit den Sozialversicherungsbeiträgen?
Billige Arbeitskräfte statt qualifizierter einzusetzen, ist Trend- kann ich ein langes Lied von singen. Im Bildungsbereich auch noch...
Zuzug für Qualifizierung:
Sollte möglich sein, mit der klaren Auflage, zurück ins Heimatland, um dort zu helfen. War übrigens schonmal so, ein Kommilitone aus dem Libanon sollte Anfang der 80er nach den Staatsexamen ( alle mit 1) nicht bleiben dürfen. Hat etwas gedauert, bis man an zuständiger Stelle einsah, dass es sinnvoll sei, zumindest mehr Praxis,bzw. einen Facharzt zu erwerben.
Früher gab es Post- heute kommen Mails aus dem Libanon- und manchmal auch er selbst- als Gast.
Fest steht:
Nicht Deutschland, nicht Europa kann das allein bewältigen, undwenn nicht auf andere Weise als bisher in den Ursprungsländern die Übel an den Wurzeln gepackt werden, geht gar nichts mehr.
Mit Verlaub, in Vergangenheit und Gegenwart ist die westliche Welt nicht ganz unschuldig an der Entwicklung. Nicht nur die USA sind Verursacher.
Dennoch ist das bisherige Gequatsche der "Gutmenschen", diese bewusste Blindheit gegenüber sozialen, logistischen und kulturellen Problemen alles andere als hilfreich gewesen.
Absolut feige, alle Verantwortung und alle Lasten dem deutschen Bürger zuzuschieben, nur einseitig Toleranz und Verständnis zu erwarten, und die nicht Integrationswilligen ihr Ding machen zu lassen.
Es wird viel Geld kosten, denn alles geht mit Ehrenamt und gutem Willen nicht. Das aber darf auf gar keinen Fall zur schleichenden Enteignung führen, wie ich es inzwischen nenne.
Hilfe? Ja. Und kann nur raten, mal in eine der Aufnahmestellen zu gehen und sich umzusehen. Sich mit den Menschen zu unterhalten, wie auch immer. Syrishen Flüchtlingen oder einem afghanischen Jugendlichen in die Augen zu sehen.
Dort mit Kleinigkeiten einfach da zu sein. Mit kleien Kindern zu spielen, Jugendlichen ganz nebenbei Hilfe beim Deutschlernen zu geben.
Ich gehöre keiner Konfession mehr an, bin kein erkärter Gutmensch, leugne nicht eines der unendlich vielen Probleme, bin ganz und gar nicht von irgendwelchen Tugenden geplagt, deren ich mich rühmen könnte. Trotz Hugenottenblut in den Adern nicht. :angel:
Tatenlos lamenentieren mag ich auch nicht, sondern dort etwas tun, wo ich es kann.
Das ist erstens das, was meine Eltern und das Leben mich an Menschlichkeit gelehrt haben, zweitens, man höre und staune, auch ein Stück Pflicht, die ich mit der deutschen Staatsangehörigkeit nunmal habe.
Eien Kriegsflüchtling auch nur im Ansatz zu helfen, sich in dieser so anderen Welt zurechtzufinden, ob er nun bleibt oder nicht.
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Wendenkönig
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Ich glaube, es wird schon lange nicht mehr unterschieden, ob jemand ein Flüchtling aus politischen oder Kriegsgründen ist oder ob jemand seinen Geldbeutel füllen möchte und deshalb laut ASYL ruft. Sicher ist es schön wenn man in einem anderen Land mehr verdienen kann als zu hause und damit seiner Familie einen besseren Lebensstandard bieten kann. Ich verstehe auch nicht, dass Flüchtlinge tausende und abertausende Dollar an die Schlepper zahlt und dann barmt, wie arm er doch sei und dringend Hilfe braucht. Sicher, es wird in der Verwandschaft zusammengelegt aber trotzdem muss ein gewisses Grundkapital vorhanden sein um das tun zu können.
Zum thema zurück. Mich stört es sehr, dass Wirtschaftsflüchtlinge und aus politischen oder kriegsbedingten Gründen, Asylsuchende , in einen Topf geworfen werden. UND, dass werden sie! Man kann doch nicht entscheiden ob jemand hier in D gebraucht wird oder nicht, Bei den Syrern z.B ist es doch völlig egal ob sie gut ausgebildet sind oder nicht. Sie wollen ihr Leben retten. Bei den anderen Flüchtlingen aus Ländern wo es "nur" um den Lebensstandard geht, würde ich kompromisslos die Rückführung anordenen. Wenn sie tatsächlich dringend gebraucht werden, sollen sie sich aus der Heimat heraus bewerben und dann angestellt werden oder auch nicht.
Wobei, der ach so große Fachkräftemangel ist ja leider ein hausgemachtes Problem der vergangenen Jahre. Hier werden sich wohl fast alle erinnern, wie die Ausbildungsstellen immer weniger wurden und man sich brüstete mit gut ausgebildeten Fachkräften versorgt zu sein. Nur wenige dachten daran, dass genau diese Fachkräfte in der Zukunft das Rentenalter erreichen und nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Jetzt sollte man diese damalige Misswirtschaft nicht dazu verwenden um über brauchbare oder unbrauchbare "Einwanderer" entscheiden zu können.
Ketzt hab ich mich wieder in Rage geschrieben obwohl ich eigentlich nur sagen wollte, Unterscheidet doch bitte und endlich zwischen den Gründen einer Einwanderung. Die wirtschaftliche "Brauchbarkeit" sollte keine Rolle spielen sondern die menschliche Notwendigkeit.
Sorben sind wir nicht, Wenden dürfen wir nicht sein also sind wir Deutsche (wendisches/ slavisches Sprichwort)
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Triton
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Ruaidhri hat geschrieben:Das hat schonmal funktioniert, und viele Polen waren sich nicht zu Schade, bei der Ernte zu helfen und Schweineställe auszumisten.
Das war in den 90ern. Kann mich an eine Reportage über gurkenerntende Polen im Spreewald erinnern. Ein schon etwas älterer Pole erklärte in gutem Deutsch, dass er keinen "guten" Beruf habe, und er hier in 6 Wochen soviel verdiene wie er in Polen das ganze Jahr vom Staat bekäme. Auf die Frage, als was er denn in Polen arbeite, antwortete er: Hochschulprofessor...
Das erklärt auch, warum der einheimische Landwirt gar keine unmotivierten Hartzer haben möchte. Würde man mir in 6 Wochen das Jahresgehalt eines Hochschullehrers auf den Tisch legen, würde ich mich auch auf den Gurkenausleger begeben.
Ruaidhri hat geschrieben:Zuzug für Qualifizierung:
Sollte möglich sein, mit der klaren Auflage, zurück ins Heimatland, um dort zu helfen. War übrigens schonmal so, ein Kommilitone aus dem Libanon sollte Anfang der 80er nach den Staatsexamen ( alle mit 1) nicht bleiben dürfen. Hat etwas gedauert, bis man an zuständiger Stelle einsah, dass es sinnvoll sei, zumindest mehr Praxis,bzw. einen Facharzt zu erwerben.
Jetzt wissen wir auch, dass hier ein ehemaliger Medizinstudent Beiträge schreibt.

Ich kenne den Fall einer Inderin, die sich 2 Stipendien erschlichen hat, wegen der Sprachprobleme 10 Jahre bestens versorgt (sie hatte das 20fache Einkommen, das mir als Student ohne Staatsknete zur Verfügung stand) Biologie studierte, einen Deutschen für wenige Monate heiratete, damit nicht mehr zurück musste und mit dem gesparten Geld aus den Stipendien sich hier selbstständig machte (Verkauf, Gastronomie).
Es wird immer Betrug geben, wenn statt einem Leben in der Dritten Welt ein Akademikerleben im reichen Europa winkt.

Unausgebildete Menschen hier herzuholen mit der Auflage, sich ausbilden zu lassen, ist wohl in der Praxis mehr frommer Wunsch als ein guter Weg. Da man nicht weiß, wie lange die echten Asylsuchenden hierbleiben müssen, sollte man sich vor allem um sie kümmern. Wenn sie denn wollen.
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Jetzt wissen wir auch, dass hier ein ehemaliger Medizinstudent Beiträge schreibt.
Wer? :?:
In S.H waren es über Jahre nur Polen, die zur Ernte kamen, ging schon in den 80ern los, als viele plnische Studenten hier ihr Geld verdienten.
Es wurden immer weniger polnische Erntehelfer seit der Jahrtausend-Wende, lohnte sich nicht mehr, und in Polen gab es nach und nach eben auch wieder reguläre Arbeit.
Da man nicht weiß, wie lange die echten Asylsuchenden hierbleiben müssen, sollte man sich vor allem um sie kümmern. Wenn sie denn wollen.
Absolut vordringlich- und müssen wollen. Ohne Geschrei und Gedöns. Sie müssen, so es außer an der Sprache auch an Qualifikationen mangelt, verpflichtet werden, sich anzueignen, was nötig ist, um auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu haben.
Wobei es da auch natürlich Grenzen gibt. Leichter ist es in der Medizin, wie man so aus erfahrenen Kreisen inzwischen vernimmt.Auch da der Nachweis solider Sprachkenntnisse inzwischen Pflicht, nebst einer längeren Probezeit in der Klinik.
Ein syrischer Jurist wird hier Schwierigkeiten haben, und auch bei Lehrern ist ganz sicherlich erstmal viel Fortbildung nötig.
Deutsch müssen sie ja nicht gerade unterrichten, aber als Assistenz- Deutschlehrer für Landsleute wären sie sicherlich gefragt.
Mal sehen, was möglich ist und wie sich die tatsächlichen Berufe dann aufschlüsseln.
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Barbarossa hat geschrieben:Genau, nun beruhige dich erst einmal, zumal es ja eine "ironische" Äußerung gewesen sei.
Wäre das Thema nicht so ernst, könnte man die ironische Äußerung noch weiterspinnen und vom "mit den Wölfen um die Wette heulen" sprechen. Aber ich glaube, das wäre dann doch etwas pietätlos.

Übrigens, was bedeutet eigentlich TÜP bzw. TÜ?

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Es ist schon schlimm wenn man trotz Smileys nicht versteht was ironisch gemeint war. :roll: Hatte auch mehrmals "Vorsicht Ironie" geschrieben. Der eine Wolf wurde tatsächlich im Rhein-Main-Gebiet überfahren. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Nico_Neacsu hat geschrieben:
Wendenkönig hat geschrieben:Hallo, lange hab ich mich nicht an den Diskusionen hier beteiligt. Einige kennen mich noch, andere, neu hinzu gekommene User, nicht. Ab und an lese ich mit und hab jetzt wieder mal ein interessantes Thema gefunden, zu dem ich mich auch einmal äußern möchte.
Ich lese hier von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, Wirtschaftsflüchtlingen und Wölfen sowie die Ausbreitung eben jener. Ein kluger User hier schreibt, dass es doch gut, vor allem für den Osten, wäre wenn "Containerortschaften" für, ich pauschalisiere mal, die Fremden, errichtet würden, um die Ausbreitung der, ebenfalls zugewanderten, Wölfe zu verhindern. Was ist das denn für ein Schwachsinn? Meine Heimat ist genau dieses Gebiet, wo sich die Wölfe ja so "maßlos", verbreiten. In der Niederlausitz. Das Thema hatten wir schon mal. Die Wölfe leben hauptsächlich in Waldgebieten, welche sich Truppenübungsplatz nennen. Genutzt wurden diese Plätze, mit durchaus enormen Ausweitungen, früher von der NVA und heute von BW und anderen NATO- Truppen. Klar liegen ringsherum Dörfer und Städte. Ergo wird auch der eine oder andere Wolf dort gesichtet. 99% der Menschen haben aber noch nie einen gesehen. Sicher, es ist schon das eine oder andere, in wenigen Ausnahmefällen auch mal mehrere Tiere (Schafe) getötet worden. oft stellte sich heraus, dass es dann doch ein wildernder Hund war. Aber naja, hier geht es ja nicht um Schafe und Wölfe.
Meine Frage ist jetzt die, was Containersiedlungen oder allgemein "Ortschaften", welche neu entstehen sollen, für eben jene Flüchtlinge, bewirken, um die Ausbreitung der Tiere zu verhindern? Wo sollen diese Containerstädte überhaupt hingebaut werden? Auf die TÜP? Wo würden diese Menschen einkaufen, wo zum Arzt gehen, welche Ämter besuchen welche Freizeitgestaltungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen? Kurz, wo sollten sie einem normalen Leben nachgehen? So eine, ich muss es leider so bezeichnen, dumme Idee oder nur dummen Gedankengang, kann ich eigentlich gar nicht nachvollziehen. Für den OSTEN wäre das gut, klar, was sonst. Spinnen wir den Faden doch mal weiter, ohne Wölfe, sowieso Blödsinn, zu beachten. Bauen wir die "neuen Orte" doch in den Harz, dann würden wir das Gebiet der Luchse und Wildkatzen auch ein wenig befrieden. Oder wir nehmen uns die TÜP im Westen, Norden und sicher auch im Süden mal in´s Visier. Platz ist da und dem einen oder anderen "Wildübel", welches kaum einer kennt, wäre auch beizukommen.
Mal sehen, vielleicht schreibe ich noch mehr. Im Moment muss ich mich erst mal beruhigen, ob soviel Schwachsinn, welcher hier von einem User gepostet wird. Flüchtlinge, Wölfe, Unterbringung etc. überhaupt zu vergleichen und in´s Spiel bringen. Nee...

der Wendenkönig, der sich erst mal beruhigen muss. :crazy:

Das Häuschen im Odenwald wäre ideal.
Ist nur für ein paar Wochen im Jahr bewohnt und könnte für viele Asylanten ein neues Zuhause bieten.
Lieber Nico,
da ich ja pensioniert bin kann ich mich mehr als ein paar Wochen im Odenwald aufhalten. Ein Häuschen für viele Asylanten, das kann nur einige Leute aufnehmen. Es wäre noch die Frage zustellen, was die Nachbarn dazu sagen würden :?:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Nico_Neacsu
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dieter hat geschrieben: Es wäre noch die Frage zustellen, was die Nachbarn dazu sagen würden :?:
Lieber Dieter,

hervorragend, daß Du dies ansprichst, aber allen bekannt ist! Nur seitens der Politik will man davon nichts hören!
Gerade aus Deiner "Feder" zu lesen - Klasse.

Asylanten ..., diesen Machtmenschen einmal in unmittelbare Nachbarschaft gesetzt ...., wie würden die dagegen angehen?

Nico
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