Du hast noch den für Deutschland sehr wichtigen Grund vergessen. Deutschland ist nicht in der Lage eine weitere türkische Einwanderung zu integrieren. Die bisherige Integration ist schon mißlungen. Einwanderer aus Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Polen...inregrieren sich ziemlich problemlos. Für türkische Einwanderer gilt dies nicht. Teilweise liegt dies einfach an der Zahl, denn während Frankreich mit arabischen Einwanderern Integrationsprobleme haben, halten sich die in Deutschland in Grenzen. Wenn sich eine Subkultur bilden kann, funktioniert Integration nicht mehr.Balduin hat geschrieben:Ich bin gegen eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union:
- Zypern Frage
- Menschenrechte
- Soweit ich weiß, liegt kein anderes Land mehr auf der asiatischen Seite
- Starkes Konfliktpotenzial mit den Nachbarländern
- Kurdenkonflikt
- noch fehlende Reformbereitschaft innerhalb der Türkei
Die Türkei in die EU?
Moderator: Barbarossa
viele Grüße
Paul
aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Doch, es gibt auch oder gerade mit arabischen Einwanderern massive Probleme in Deutschland.
Die Türkei soll der EU nicht beitreten, weil sie kein europäisches Land ist, es gelten dort andere (gesellschaftliche) Werte und es herrscht eine andere Menatalität vor. Aus diesem ganz einfachen Grund passt die Türkei nicht nach Europa.
Dass die Türkei eine reaktionäre,islamstisch-nationalistische Blut- und Boden-Politik führt und die Bezeichnung Chuzpe für einen Gutteil ihrer "Diplomatie" noch schmeichehaft ist, unterstreicht diesen Sachverhalt noch eindrucksvoll.
Dazu kommt, dass die Türkei in ca. 10 Jahren das bevölkerungsreichste Land der EU wäre,dh. man käme EU-intern an zwielichtigen Gestalten wie Erdogan, welcher die EU verächtlich als "Christenclub bezeichnet hat, was einiges über seine Denkmuster aussagt, nicht vorbei.
Da sage ich mit Überzeugung "Nein danke".
Die Türkei soll der EU nicht beitreten, weil sie kein europäisches Land ist, es gelten dort andere (gesellschaftliche) Werte und es herrscht eine andere Menatalität vor. Aus diesem ganz einfachen Grund passt die Türkei nicht nach Europa.
Dass die Türkei eine reaktionäre,islamstisch-nationalistische Blut- und Boden-Politik führt und die Bezeichnung Chuzpe für einen Gutteil ihrer "Diplomatie" noch schmeichehaft ist, unterstreicht diesen Sachverhalt noch eindrucksvoll.
Dazu kommt, dass die Türkei in ca. 10 Jahren das bevölkerungsreichste Land der EU wäre,dh. man käme EU-intern an zwielichtigen Gestalten wie Erdogan, welcher die EU verächtlich als "Christenclub bezeichnet hat, was einiges über seine Denkmuster aussagt, nicht vorbei.
Da sage ich mit Überzeugung "Nein danke".
MfG,
Titus Feuerfuchs
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Da bin ich anderer Meinung, das Zeitfenster für einen geordneten Beitritt schließt sich schnell, nicht nur wegen der sich anders orientierenden Wirtschaft, der Nato und der geographischen Schlüssellage, sondern hauptsächlich wegen des demographischen Faktors.Vergobret hat geschrieben:Nun, sehe ich anders. Selten ist Gezaudere so nützlich wie dabei. Wenn die gewonnene Zeit den genützt wurde. Was natürlich nicht passiert, weil es selten eine schlechtere Europapolitikerin gab als Merkel. Aber das ist eine andere Geschichte.
Auf lange Sicht gehört die Türkei in die EU. In der Nato ist sie bereits. Eine EU mit der Türkei ist stärker, einflussreicher und vielseitiger. Und - wenn die Vorraussetzungen geschaffen sind - handlungsfähiger.
Optimal wäre es gewesen, wenn die Türkei noch vor der Osterweiterung beigetreten wäre aber da haben wir ja noch alte Klischees vom richtigen, christlichen Europa gepflegt. Dabei standen sich schon damals Deutschland und die Türkei sehr nahe, vielleicht vergleichbar mit USA und Mexiko.
Die Zeit ist über solche Klischees hinweggegangen, inzwischen gibt es schon eine Rückwanderung von gut ausgebildeten Deutschen mit türkischen Vorfahren.
Die doppelte Staatsangehörigkeit, die nun vor der Wahl mal wieder auf´s Tablett kommt, ist ein weiteres Beispiel für unglückliche Verzögerung. Warum sollen Deutsche mit 23 ihren türkischen Paß abgeben, wenn Pässe aller anderen EU-Länder und einiger anderer Staaten behalten werden dürfen. Wem schadet der Doppelpaß?
Dafür kann aber die Türkei nichts. Du hast völlig recht, die EU hätte schon längst weiterentwickelt werden müssen. Diese Ansammlung von ungleich großen Nationalstaaten kann auf Dauer nicht funktionieren.Vergobret hat geschrieben:Zuvor müssen aber ein Haufen Steine aus dem Weg geräumt werden, die man sich besser nicht erst annimmt, wenn man im Haus EU drin ist. Das geht schief, wie es schon schief ging während der EU-Osterweiterung und wie es nochmal schief ging, als Rumänien und Bulgarien dazu kamen.
Bei der Türkei ist das: Ein solides, demokratischeres, einflussreicheres EU-Parlament mit mehr Kompetenzen. Die Türkei bringt viele Menschen mit und erlangt viel Einfluss. Grundlegendes muss vorher festgezurrt werden um zu vermeiden, dass man gar zu viele Kompromisse eingehen muss - womöglich nur deswegen weil die Türkei sich zeigen will und erstmal dagegen ist.
Jaja und die ungelöste Zypernfrage und und, eigentlich alles Nationalstaatskonflkte. Mit ganz viel Optimismus und Mut könnte man hoffen, dass sich diese Konflikte durch den Beitritt von selber lösen. Gerade wenn ich an Zypern denke, eine kleine Insel, die dann vollständig zur EU gehören würde, ich weiß gar nicht, worüber die sich dann noch streiten wollen.Vergobret hat geschrieben:In der Türkei ist das zum Beispiel der Kurdenkonflikt.
Inwiefern?Renegat hat geschrieben: Da bin ich anderer Meinung, das Zeitfenster für einen geordneten Beitritt schließt sich schnell, nicht nur wegen der sich anders orientierenden Wirtschaft, der Nato und der geographischen Schlüssellage, sondern hauptsächlich wegen des demographischen Faktors.
Es ist ein gigantische Potenzial was da zur Zeit in die Türkei abfließt. Diese Leute bräuchten wir hier, leider wird das Bild vom "dummen Türken" gepflegt. Medial und durchaus auch gesellschaftlich. Dabei übersieht man, dass viele Türken oder auch Deutsche mit türkischen Vorfahren in die wirtschaftlich boomende Türkei zurückkehren, weil Deutschland nichts tut um sie hier zu halten. Aber wäre das mit der EU-Mitgliedschaft anders? Es liegt in erster Linie daran, dass Deutschland keine Gründe schafft zu bleiben.Optimal wäre es gewesen, wenn die Türkei noch vor der Osterweiterung beigetreten wäre aber da haben wir ja noch alte Klischees vom richtigen, christlichen Europa gepflegt. Dabei standen sich schon damals Deutschland und die Türkei sehr nahe, vielleicht vergleichbar mit USA und Mexiko.
Die Zeit ist über solche Klischees hinweggegangen, inzwischen gibt es schon eine Rückwanderung von gut ausgebildeten Deutschen mit türkischen Vorfahren.
Eins der massivsten Versäumnisse der Regierung Merkel. Jetzt geben tausendfach die Jugendlichen ihren Pass ab, viele behalten ihren türkischen. Wieder verlorenes Potenzial und auch ganz trivial künftiges Steuergeld. Eine durch und durch dumme Sache, diese Entscheidung. Sie trennt, statt dabei zu helfen zusammen zu wachsen. Es sind diese Jugendlichen, die das Bindeglied für beide Länder sind. Im 21. Jahrhundert, da hast Du recht, interessiert es keine Menschen von Bedeutung mehr ob jemand einen oder zwei Pässe hat.Die doppelte Staatsangehörigkeit, die nun vor der Wahl mal wieder auf´s Tablett kommt, ist ein weiteres Beispiel für unglückliche Verzögerung. Warum sollen Deutsche mit 23 ihren türkischen Paß abgeben, wenn Pässe aller anderen EU-Länder und einiger anderer Staaten behalten werden dürfen. Wem schadet der Doppelpaß?
Dafür kann die Türkei freilich nichts, aber es ist dennoch so. Mit der Türkei holte man sich den größten Flächenstaat und auch - das ist richtig - einen der bevölkerungsstärksten. In meinen Augen verkompliziert das die Weiterentwicklung der Strukturen. Zu viele würden dann mitreden wollen. Das hat nicht mit den Türken zu tun, selbes würde gelten wenn andere Länder dieser Größe an die EU-Tür klopfen würden.Dafür kann aber die Türkei nichts. Du hast völlig recht, die EU hätte schon längst weiterentwickelt werden müssen. Diese Ansammlung von ungleich großen Nationalstaaten kann auf Dauer nicht funktionieren.
Naja, so einfach ist's dann eben doch nicht. Natürlich sind das Konflikte von gestern, aber ohne gestern kein heute. Einfach verschwinden tun die nicht. Manches muss vorher geklärt werden, u. a. auch deshalb weil der türkische Umgang mit den Kurden keineswegs zu den Werten der EU passt. Man kann jetzt argumentieren, dass die EU eh keine Werte hat (vgl. z. B. Fischerei vor Westafrika), aber das wäre übertrieben. Gewisse Standarts sollten gefordert werden, auch von der Türkei. Übrigens ein Grund warum ich die Aufnahme von Kroatien nicht gerade förderlich finde. Zu früh.Jaja und die ungelöste Zypernfrage und und, eigentlich alles Nationalstaatskonflkte. Mit ganz viel Optimismus und Mut könnte man hoffen, dass sich diese Konflikte durch den Beitritt von selber lösen. Gerade wenn ich an Zypern denke, eine kleine Insel, die dann vollständig zur EU gehören würde, ich weiß gar nicht, worüber die sich dann noch streiten wollen.
Der Witz daran: Warum geht Merkel gerade so in die Offensive wegen der Türkei und der EU? Ist immerhin eine Kehrtwende ihrer Politik.
Weil die Türkei gar nicht mehr unbedingt will... damit haben sie nicht gerechnet, die vertröster der CDU. Jetzt müssen sie eigentlich offensiv werden, können aber nicht, weil sie mit der Krise andere Sorgen haben...
„In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen,
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod
Aus „Die Bücherdiebin“
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod
Aus „Die Bücherdiebin“
Die EU als ganze Gesellschaft gesehen, muß auch die Versorgung der älteren Generation garantieren, nicht nur finanziell. Fast alle EU-Länder außer F und Skandinavien haben rückläufige Geburtenraten, die Türkei nicht. Wir brauchen die junge Generation in der EU.Vergobret hat geschrieben:Inwiefern?
Renegat hat geschrieben:Optimal wäre es gewesen, wenn die Türkei noch vor der Osterweiterung beigetreten wäre aber da haben wir ja noch alte Klischees vom richtigen, christlichen Europa gepflegt. Dabei standen sich schon damals Deutschland und die Türkei sehr nahe, vielleicht vergleichbar mit USA und Mexiko.
Die Zeit ist über solche Klischees hinweggegangen, inzwischen gibt es schon eine Rückwanderung von gut ausgebildeten Deutschen mit türkischen Vorfahren.
Vergobret hat geschrieben:Es ist ein gigantische Potenzial was da zur Zeit in die Türkei abfließt. Diese Leute bräuchten wir hier, leider wird das Bild vom "dummen Türken" gepflegt. Medial und durchaus auch gesellschaftlich. Dabei übersieht man, dass viele Türken oder auch Deutsche mit türkischen Vorfahren in die wirtschaftlich boomende Türkei zurückkehren, weil Deutschland nichts tut um sie hier zu halten. Aber wäre das mit der EU-Mitgliedschaft anders? Es liegt in erster Linie daran, dass Deutschland keine Gründe schafft zu bleiben.
Das Problem sind die verlorenen gut 20 Jahre nach der Wende und dem Zusammenbruch des Ostens. In dieser Zeit haben wir unsere Verbindung zur Türkei und zu den schon damals lange hier lebenden Menschen aus den Augen verloren. Die Zeit ist schwer wieder aufzuholen.
Leider auch eine Folge der verqueren Reihenfolge, der Beitritt der Türkei wurde schon lange vor der Wende und dem Zerfall Jugoslawiens diskutiert und trotzdem sind diese Länder nun fast alle drin und die Türkei noch immer nicht.Vergobret hat geschrieben:Dafür kann die Türkei freilich nichts, aber es ist dennoch so. Mit der Türkei holte man sich den größten Flächenstaat und auch - das ist richtig - einen der bevölkerungsstärksten. In meinen Augen verkompliziert das die Weiterentwicklung der Strukturen. Zu viele würden dann mitreden wollen. Das hat nicht mit den Türken zu tun, selbes würde gelten wenn andere Länder dieser Größe an die EU-Tür klopfen würden.
[/quote][/quote]Vergobret hat geschrieben:Der Witz daran: Warum geht Merkel gerade so in die Offensive wegen der Türkei und der EU? Ist immerhin eine Kehrtwende ihrer Politik.
Weil die Türkei gar nicht mehr unbedingt will... damit haben sie nicht gerechnet, die vertröster der CDU. Jetzt müssen sie eigentlich offensiv werden, können aber nicht, weil sie mit der Krise andere Sorgen haben...
Auf jeden Fall wäre der Beitritt vor 20 Jahren einfacher zu haben gewesen. Dabei wäre die Türkei in der Krise eher Hilfe als Belastung wegen der Zukunftsperspektive.
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Ja, aber bitte keine integrationsresisten (türkischen) Migranten, die primär ins Sozialsystem statt in den Arbeitsmarkt drängen, so wie es bis jetzt überwiegend der Fall war.Renegat hat geschrieben:Die EU als ganze Gesellschaft gesehen, muß auch die Versorgung der älteren Generation garantieren, nicht nur finanziell. Fast alle EU-Länder außer F und Skandinavien haben rückläufige Geburtenraten, die Türkei nicht. Wir brauchen die junge Generation in der EU. [...]Vergobret hat geschrieben:Inwiefern?
Das Problem ist: es gibt kaum einen Staat, der es sich dauerhaft leisten kann, en masse qualifizierte Staatsbürger zu verlieren.
D sollte eher danach trachten, die Auswanderung der eigenen Spitzenkräfte zu bremsen, bzw. die bereits Ausgewanderten sogar dazu zu motivieren, ggf wieder nach D zurückzukommen.
D ist für Hochqualifizierte zu unattraktiv, für das Prekariat Südosteuropas bzw. des islamischen Raumes allgemein aber leider nicht.
MfG,
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In Anlehnung zu obigem Beitrag ein paar Schmanklerln türkischer "Diplomatie" anlässlich Merkels Besuch in der Türkei.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... er-EU.html
[...]Seine Wünsche hat der Ministerpräsident hingegen wenig diskret, über eine an die türkische Presse durchgestochene Beschwerdeliste mitgeteilt: Sprachprüfungen für Deutschtürken abschaffen, Doppelpass einführen, türkische Pflegekinder nicht mehr in christliche Familien geben. Damit musste er im internen Gespräch bei Merkel auf Granit beißen: Die Kanzlerin akzeptiert den Anspruch des türkischen Ministerpräsidenten nicht, auch die in Deutschland geborenen Türken zu repräsentieren.[...]
Aber ein EU-Beitritt der Türkei scheint für Erdogan ohnehin obsolet zu sein, denn:Beim Thema Zypern lauert ein Affront
Der Besuch Merkels macht wenig Hoffnung, dass bald mehr hinzukommen könnten. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz, schrammt er nur knapp an einer Brüskierung Merkels vorbei. Denn Erdogan wiederholt einen Affront, mit dem er Merkel schon einmal in Verlegenheit brachte. Gefragt nach Zypern, sagt Erdogan:
"In der Vergangenheit gab es eine interessante Aussage der Bundeskanzlerin (...) wie die EU zu Stande kam." Damit spielt er auf seinen letzten Berlinbesuch an, bei dem er eine Bemerkung Merkels aus den vertraulichen internen Gesprächen öffentlich machte: Die EU achte normalerweise darauf, dass neue Mitgliedsstaaten keine Konflikte mit ihren Nachbarn hatten, zitierte er sie damals. Die Kanzlerin mag aber nicht, zum Kronzeugen von Erdogans Zypern-Propaganda gemacht zu werden. Doch die Wiederholung zeigt, dass stört Erdogan augenscheinlich nicht.[...]
"Wir sind de-facto schon in der EU"
Dann erwähnt er das enorme türkisch-europäische Handelsvolumen und erinnert an die fünf Millionen Türken, die schon in der EU leben und sagt dann frech : "Wir sind de-facto schon in der europäischen Union – nun sollte man das auch rechtlich lösen." Unmittelbar vorher hatte Merkel auf einen "ergebnisoffenen Prozess" bestanden.
Nein, an diesem Tag will Erdogan über keine goldene Brücke gehen, die ihm Merkel baut. So greift sie den Fragen der internationalen Presse vor, warum in der Türkei immer noch über 70 Journalisten im Gefängnis sitzen. Sie deutet an, Erdogan denke über "ein neues Justizpaket" nach und wolle prüfen, "ob ungerechte Strafen vergeben wurden." Doch als eine Reporterin der Deutschen Presseagentur Erdogan danach direkt fragt, antwortet er schroff, diese Journalisten sein "nicht inhaftiert, weil sie etwas geschrieben haben."[...]
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... er-EU.html
MfG,
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Renegat hat geschrieben:...Die doppelte Staatsangehörigkeit, die nun vor der Wahl mal wieder auf´s Tablett kommt, ist ein weiteres Beispiel für unglückliche Verzögerung. Warum sollen Deutsche mit 23 ihren türkischen Paß abgeben, wenn Pässe aller anderen EU-Länder und einiger anderer Staaten behalten werden dürfen. Wem schadet der Doppelpaß?
Moment bitte! Ich bin strikt gegen die doppelte Staatsbürgerschaft und zwar aus folgendem Grund:Vergobret hat geschrieben:Eins der massivsten Versäumnisse der Regierung Merkel. Jetzt geben tausendfach die Jugendlichen ihren Pass ab, viele behalten ihren türkischen. Wieder verlorenes Potenzial und auch ganz trivial künftiges Steuergeld. Eine durch und durch dumme Sache, diese Entscheidung. Sie trennt, statt dabei zu helfen zusammen zu wachsen. Es sind diese Jugendlichen, die das Bindeglied für beide Länder sind. Im 21. Jahrhundert, da hast Du recht, interessiert es keine Menschen von Bedeutung mehr ob jemand einen oder zwei Pässe hat.
Jedes Land hat seine eigene Gesetzgebung - also z. B. Wehrgesetze, Steuergesetze etc. pp.
An Prominenten wie Gérard Depardieu sieht man sehr deutlich, wozu doppelte Staatsbürgerschaften führen können: Steuerhinterziehung oder als weiteres Beispiel auch Flucht vor der Wehrpflicht des einen Landes in ein Land, in dem die Wehrpflicht gerade ausgesetzt wurde (wie Deutschland).
Was ich damit sagen will:
Indem man jeweils die Vorteile der Länder ausnutzt, von denen man die Staatsbürgerschaft besitzt, die ungeliebten Pflicheten jedes Landes jedoch damit umgeht, schafft man sich Privilegien, die einem nicht zustehen. Das ist vor allem ungerecht gegenüber denen, die nur eine Staatsbürgerschaft besitzen und diese Privilegien somit nicht haben. Das ist der Grund, warum ich ganz strikt gegen eine doppelte Staatsbürgerschaft bin und deswegen hier ein ganz großes
Veto!
dagegen.
Die Diskussion ist eröffnet!
Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts!
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Veto heißt "ich verbiete" und ist ein sehr seltenes Recht. Du wirst einsehen müssen, dass Du eher "contra" als "veto" sagen kannst.
All in all sollte unsere Diskussion aber vielleicht bei dem EU-Beitritt bleiben.
Abgesehen davon, dass ich jeden verstehen kann, der nicht in der Türkei oder Russland dienen mag (und über solch clevere neue Mitbürger freue ich mich), vergleichst Du hier Äpfel mit Birnen. Hier geht es nicht um Millionäre und deren Steuerflucht, sondern um Jugendliche, die hier aufgewachsen sind, mit dem Land bereits verwurzelt sind. Davon, dass jeder x-beliebige Bürger jedes y-beliebigen Landes werden kann, ist nicht die Rede. Es geht nur darum, dass jene die bereits die doppelte Staatsbürgerschaft beseitzen diese auch behalten dürfen.Barbarossa hat geschrieben: Moment bitte! Ich bin strikt gegen die doppelte Staatsbürgerschaft und zwar aus folgendem Grund:
Jedes Land hat seine eigene Gesetzgebung - also z. B. Wehrgesetze, Steuergesetze etc. pp.
An Prominenten wie Gérard Depardieu sieht man sehr deutlich, wozu doppelte Staatsbürgerschaften führen können: Steuerhinterziehung oder als weiteres Beispiel auch Flucht vor der Wehrpflicht des einen Landes in ein Land, in dem die Wehrpflicht gerade ausgesetzt wurde (wie Deutschland).
Seh ich jetzt nicht direkt so. Angenommen der jugendliche Türke in Deutschland vermeidet den Wehrdienst in der Türkei. Wo ist der Vorteil gegenüber deutschen Jugendlichen, die keinen Wehrdienst zu leisten haben? Die Ungerechtigkeit wäre im Gegenteil dann der Fall, wenn er zu dienen hätte.Was ich damit sagen will:
Indem man jeweils die Vorteile der Länder ausnutzt, von denen man die Staatsbürgerschaft besitzt, die ungeliebten Pflicheten jedes Landes jedoch damit umgeht, schafft man sich Privilegien, die einem nicht zustehen. Das ist vor allem ungerecht gegenüber denen, die nur eine Staatsbürgerschaft besitzen und diese Privilegien somit nicht haben.
All in all sollte unsere Diskussion aber vielleicht bei dem EU-Beitritt bleiben.
„In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen,
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod
Aus „Die Bücherdiebin“
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod
Aus „Die Bücherdiebin“
Gerade was den Beitritt der Türkei betrifft, setze ich auf einen Regierungswechsel im Herbst. Das Gezaudere ist schon seit langem unverständlich.[/quote]Renegat hat geschrieben:Lieber Barbarossa,dieter hat geschrieben:hier: weiterlesenSonntag, 24. Februar 2013
EU-Beitritt und Nato-Partner
Merkel besucht die Türkei
Kanzlerin Merkel startet bei ihrem Besuch in der Türkei eine Charmeoffensive. Obwohl sie einem EU-Beitritt des Landes skeptisch gegenübersteht, will sie die stockenden Gespräche voranbringen. Mit der Türkei als Nato-Partner ist längst alles in Ordnung. Das macht Merkel vor deutschen Soldaten deutlich...
das ist wieder die zwielichtige Haltung von Angie, sie ist eigentlich gegen eine Eu-mitgliedschaft der Türkei in der EU, traut sich aber das in der Türkei nicht zuz sagen. Sie spielt wieder auf Zeit.
Lieber Renegat,
mir auch.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lieber Paul,Paul hat geschrieben:Du hast noch den für Deutschland sehr wichtigen Grund vergessen. Deutschland ist nicht in der Lage eine weitere türkische Einwanderung zu integrieren. Die bisherige Integration ist schon mißlungen. Einwanderer aus Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Polen...inregrieren sich ziemlich problemlos. Für türkische Einwanderer gilt dies nicht. Teilweise liegt dies einfach an der Zahl, denn während Frankreich mit arabischen Einwanderern Integrationsprobleme haben, halten sich die in Deutschland in Grenzen. Wenn sich eine Subkultur bilden kann, funktioniert Integration nicht mehr.Balduin hat geschrieben:Ich bin gegen eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union:
- Zypern Frage
- Menschenrechte
- Soweit ich weiß, liegt kein anderes Land mehr auf der asiatischen Seite
- Starkes Konfliktpotenzial mit den Nachbarländern
- Kurdenkonflikt
- noch fehlende Reformbereitschaft innerhalb der Türkei
es liegt daran, dass Türken wie Nordafrikaner Muslime sind und der Islam das größte Hindernis für eine Integration ist.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Renegat hat geschrieben: Gerade was den Beitritt der Türkei betrifft, setze ich auf einen Regierungswechsel im Herbst. Das Gezaudere ist schon seit langem unverständlich.
Dann muß es aber ein echter Wechsel sein, mit der großen Koalition wird das nichts.dieter hat geschrieben:Lieber Renegat,
mir auch.
Einige Länderannäherungen und bes. die EU insgesamt wurden in der Vergangenheit durch Politiker gefördert, die persönlich miteinander konnten. Ich denke da an deGaulle/Adenauer oder Schröder/Putin, es gibt sicher weitere Beispiele. Wie seht ihr Erdogan/Steinbrück?
Außerdem kommt es beim Beitritt der Türkei darauf an, wie sich die Kräfteverhältnisse innerhalb EU dadurch entwickeln, jedenfalls solange die EU ein Zusammenschluß von Nationalstaaten ist, was wir wohl leider noch länger aushalten müssen, befürchte ich.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich eine stabile Achse Berlin/Ankara ergeben könnte, die hat 1. Tradition und 2. ergibt die sich aus der doch sehr großen Nähe von Türken und Deutschen.
Das werden aber auch die anderen EU-Mitglieder erwarten und deshalb interessiert mich, wie die zum EU-Beitritt der Türkei stehen. Das ist ja nicht unwichtig.
Das Islamargument traf eigentlich nie zu, Dieter, weil es genau wie im Christentum nur wenige extremreligiöse Menschen gibt. Die große Masse ist so islamisch wie du evangelisch bist, Dieter.
Lieber Renegat,Renegat hat geschrieben:Renegat hat geschrieben: Gerade was den Beitritt der Türkei betrifft, setze ich auf einen Regierungswechsel im Herbst. Das Gezaudere ist schon seit langem unverständlich.Dann muß es aber ein echter Wechsel sein, mit der großen Koalition wird das nichts.dieter hat geschrieben:Lieber Renegat,
mir auch.
Einige Länderannäherungen und bes. die EU insgesamt wurden in der Vergangenheit durch Politiker gefördert, die persönlich miteinander konnten. Ich denke da an deGaulle/Adenauer oder Schröder/Putin, es gibt sicher weitere Beispiele. Wie seht ihr Erdogan/Steinbrück?
Außerdem kommt es beim Beitritt der Türkei darauf an, wie sich die Kräfteverhältnisse innerhalb EU dadurch entwickeln, jedenfalls solange die EU ein Zusammenschluß von Nationalstaaten ist, was wir wohl leider noch länger aushalten müssen, befürchte ich.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich eine stabile Achse Berlin/Ankara ergeben könnte, die hat 1. Tradition und 2. ergibt die sich aus der doch sehr großen Nähe von Türken und Deutschen.
Das werden aber auch die anderen EU-Mitglieder erwarten und deshalb interessiert mich, wie die zum EU-Beitritt der Türkei stehen. Das ist ja nicht unwichtig.
Das Islamargument traf eigentlich nie zu, Dieter, weil es genau wie im Christentum nur wenige extremreligiöse Menschen gibt. Die große Masse ist so islamisch wie du evangelisch bist, Dieter.
glaube schon, dass ich mich als Ev. von Kath. unterscheide. Bezüglich Islam, hatte ich schon in den Klassen unseres Sohnes einige Erlebnisse, dass diese Menschen ihre Religion doch ernst nehmen.
Hoffe trotzdem, dass sich am 22.9. alles ändern wird.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Na gut, dann ebenVergobret hat geschrieben:Veto heißt "ich verbiete" und ist ein sehr seltenes Recht. Du wirst einsehen müssen, dass Du eher "contra" als "veto" sagen kannst.
Contra!
Barbarossa hat geschrieben:Moment bitte! Ich bin strikt gegen die doppelte Staatsbürgerschaft und zwar aus folgendem Grund:
Jedes Land hat seine eigene Gesetzgebung - also z. B. Wehrgesetze, Steuergesetze etc. pp.
An Prominenten wie Gérard Depardieu sieht man sehr deutlich, wozu doppelte Staatsbürgerschaften führen können: Steuerhinterziehung oder als weiteres Beispiel auch Flucht vor der Wehrpflicht des einen Landes in ein Land, in dem die Wehrpflicht gerade ausgesetzt wurde (wie Deutschland).
Zugegeben, das waren jetzt nur Beispiele, die mir spontan einfielen. Sicher gibt es noch andere Möglichkeiten (die mir nicht geläufig sind), wo man eine doppelte Staatsbürgerschaft zu seinem Gunsten ausnutzen und sich damit Privilegien schaffen kann.Vergobret hat geschrieben:Abgesehen davon, dass ich jeden verstehen kann, der nicht in der Türkei oder Russland dienen mag (und über solch clevere neue Mitbürger freue ich mich), vergleichst Du hier Äpfel mit Birnen. Hier geht es nicht um Millionäre und deren Steuerflucht, sondern um Jugendliche, die hier aufgewachsen sind, mit dem Land bereits verwurzelt sind. Davon, dass jeder x-beliebige Bürger jedes y-beliebigen Landes werden kann, ist nicht die Rede. Es geht nur darum, dass jene die bereits die doppelte Staatsbürgerschaft beseitzen diese auch behalten dürfen.
Barbarossa hat geschrieben:Was ich damit sagen will:
Indem man jeweils die Vorteile der Länder ausnutzt, von denen man die Staatsbürgerschaft besitzt, die ungeliebten Pflicheten jedes Landes jedoch damit umgeht, schafft man sich Privilegien, die einem nicht zustehen. Das ist vor allem ungerecht gegenüber denen, die nur eine Staatsbürgerschaft besitzen und diese Privilegien somit nicht haben.
Aber dann können sie ja auch den türkischen Pass abgeben. Ich denke wirklich, man sollte sich für ein Land entscheiden. Zwei (oder noch mehr) Staatsbürgerschaften zu besitzen, damit ist man "nicht Fisch und nicht Fleisch". Ich finde die Regelung, so wie sie jetzt ist, sehr gut. Sie lässt den Jugendlichen sogar eine Wahlmöglichkeit. Fühlen sie sich eher als Türke statt als Deutscher und möchten das mit dem türkischen Pass demonstrieren, dann ist das für mich auch ok. Die Staatsbürgerschaft hat für mich auch ganz stark etwas mit der eigenen Identifikation zu tun. Ich könnte mir deswegen nicht vorstellen, eine andere Staatsbürgerschaft als die deutsche zu haben - allein schon aus diesem patriotischen Grund.Vergobret hat geschrieben:Seh ich jetzt nicht direkt so. Angenommen der jugendliche Türke in Deutschland vermeidet den Wehrdienst in der Türkei. Wo ist der Vorteil gegenüber deutschen Jugendlichen, die keinen Wehrdienst zu leisten haben? Die Ungerechtigkeit wäre im Gegenteil dann der Fall, wenn er zu dienen hätte.
Ja gut, das war auch nur, weil das Thema angesprochen wurde. Bei Bedarf könnte ich auch diese Beiträge in einem eigenen Thema unterbringen.Vergobret hat geschrieben:All in all sollte unsere Diskussion aber vielleicht bei dem EU-Beitritt bleiben.
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Barbararossa, dein Patriotismus in allen Ehren, wir leben heute in der EU. Sämtliche EU-Bürger besitzen 2 Pässe, darüberhinaus noch einige andere, die noch Pässe von Ländern haben, die nicht aus der Staatsbürgerschaft entlassen.
Es ist kein Vorteil 2 Pässe zu haben, denn die Menschen leben hier und zahlen hier Steuern. Der türkische Pass durch Eltern und Großeltern hat wahrscheinlich hauptsächlich nostalgische Gründe. Je mehr wir in D auf einer Grundsatzentscheidung beharren, desto mehr entfremden wir diese jungen Menschen von D, völlig unnötig.
Lagere das Thema gern aus, ich finde allerdings, dass es zum Thema EU gehört, weil die türkisch/deutschen Doppelpässe mit dem Beitritt automatisch kommen.
Vielleicht sollten wir überhaupt über EU-Pässe diskutieren. Denn die Tatsache, dass EU-Bürger mehrere besitzen können, zeigt doch die Normalität von mehreren oder globaleren Identitäten, um in deiner Argumentation zu bleiben.
Es ist kein Vorteil 2 Pässe zu haben, denn die Menschen leben hier und zahlen hier Steuern. Der türkische Pass durch Eltern und Großeltern hat wahrscheinlich hauptsächlich nostalgische Gründe. Je mehr wir in D auf einer Grundsatzentscheidung beharren, desto mehr entfremden wir diese jungen Menschen von D, völlig unnötig.
Lagere das Thema gern aus, ich finde allerdings, dass es zum Thema EU gehört, weil die türkisch/deutschen Doppelpässe mit dem Beitritt automatisch kommen.
Vielleicht sollten wir überhaupt über EU-Pässe diskutieren. Denn die Tatsache, dass EU-Bürger mehrere besitzen können, zeigt doch die Normalität von mehreren oder globaleren Identitäten, um in deiner Argumentation zu bleiben.
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