Führungs- und Richtungsstreit bei der AfD

Parteitage, Richtungsentscheidungen, Personalien, Strategien

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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In der AfD ist ein Richtungsstreit ausgebrochen und auch um den Vorsitzenden Lucke gibt es Streit. Strittig ist in der Partei zum einen die Führungsstruktur - Lucke möchte statt drei Vorsitzender nur noch einen Parteichef. Aber auch die Positionierung zur PEGIDA-Bewegung ist heftig umstritten. Während AfD-Ko-Chef Bernd Lucke und Partei-Vize Hans-Olaf Henkel dazu aufrufen, auf Distanz zu PEGIDA zu gehen, suchen die AfD-Chefin von Sachsen Petry und Gauland eher den Kontakt zu der Bewegung.
Artikel lesen: >> Richtungsstreit in der AfD - Ko-Parteichefin Petry trifft Pegida-Organisatoren <<
(sueddeutsche.de)
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dieter
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Lieber Barbarossa,
die AfD sollte unbedingt weiter existieren, sie schadet dem konservativen Lager. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Nö, ich denke, sie schaden vor allem sich selbst.

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Lia

Die AFD wird mal nicht nur dem konservativem Lager schaden, sondern auch der SPD im Wähleranteil der ängstlichen Spießbürger, die
vielleicht noch die Interantionale singen, aber zusehends national ticken.
Sie muss sich von PEGIDA, bzw. deren Mitläufern aus der ganz rechten Ecke absetzen, damit sie für Konservativ- Liberale wählbar bleibt,die wieder nichts mit grundsätzlicher Ausländerfeindlichkeit und grundsätzlichem Rassismus im Sinn haben.
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Barbarossa
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Zusammenfassung aller noch verfügbaren Beiträge:


Barbarossa » 06.02.2015, 07:53

Eine (beinahe noch) aktuelle Meldung: :wink:
Die AfD hielt vom 30. Januar bis 1. Februar 2015 einen Bundesparteitag in Bremen im Congress Centrum und im Musicaltheater an 2 Tagungsorten ab. Dort verabschiedete die Partei eine neue Satzung. Auch der Streit um die Führungsstruktur der Partei wurde entschieden. Danach soll die derzeitige Dreierspitze schrittweise verkleinert werden - von April an wird es nur noch zwei Vorsitzende geben - ab Dezember schließlich nur noch einen. Lucke zeigte sich über diese Regelung erfreut, da er sich dadurch den alleinigen Parteivorsitz erhofft.
Weiterhin wurde am Samstag die Einrichtung eines Parteikonvents beschlossen, um Beschlüsse, die zwischen den Parteitagen getroffen werden, auf eine breitere Basis zu stellen.
Zum Abschluss des dreitägigen Treffens ging es zudem um die Finanz-, Beitrags- und Geschäftsordnung der Partei. Außerdem sprachen zwei Experten über die Gesundheitspolitik nach Schweizer Vorbild und über eine Reform der Einkommensbesteuerung.
In diesem Jahr wird es noch zwei weitere Parteitage geben - u.a. auch über das Parteiprogramm.

Artikel lesen:
>> AfD-Parteitag in Bremen - Mitglieder versammeln sich an zwei Orten << (radiobremen.de)
>> AfD schließt Bundesparteitag in Bremen ab << (moz.de)

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Renegat » 06.02.2015, 09:17
Lia hat geschrieben:
Die AFD wird mal nicht nur dem konservativem Lager schaden, sondern auch der SPD im Wähleranteil der ängstlichen Spießbürger, die
vielleicht noch die Interantionale singen, aber zusehends national ticken.
Sie muss sich von PEGIDA, bzw. deren Mitläufern aus der ganz rechten Ecke absetzen, damit sie für Konservativ- Liberale wählbar bleibt,die wieder nichts mit grundsätzlicher Ausländerfeindlichkeit und grundsätzlichem Rassismus im Sinn haben.
Schon allein die von Lia aufgezählten Punkte sind ein Spagat. Die ganz rechte Ecke ist in D eine sehr kleine Minderheit, die z.Zt allerdings laut ist, weil sie meint, auf den Pegidazug aufspringen zu können. Schon vor Pegida versuchte es Lucke mit fremdenfeindlichen Parolen. In Talkshows sind seine aufgeregten, verschwurbelten Redeergüsse zu diesem Thema immer wieder entlarvend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Wortakrobat wie Lucke beim konservativen Spießbürger ankommt. Lucke und bes. Henkel stehen vor allem für Wirtschaftsliberalismus und damit soziale Kälte, da kommen beide her und eine andere Richtung wird man ihnen kaum abnehmen.

Deshalb denke ich nicht, dass die AfD die einzige Parteineugründung bleiben wird, da fehlt noch was im Spektrum.

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dieter » 06.02.2015, 13:35

Die AfD wird nach den letzten Wahlaussagen in Hamburg gerade auf 5% kommen. Ich wünsche, sie erhält 4,9%. :wink: :mrgreen: Die SPD wir als weitaus stärkste Partei geführt. :)
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dieter
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Warten wir das Wahlergebnis vom Sonntag ab, dann wissen wir Bescheid. :wink:
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Barbarossa
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Hans-Olaf Henkel hat seinen Rückzug aus dem AfD-Parteivorstand bekanntgegeben. Vor allem seine Beweggründe dafür sind ein Paukenschlag: Es gebe Versuche von "Rechtsideologen", die Partei zu übernehmen und es gebe charakterliche Defizite der übrigen Parteiführung. Weiterhin warnte er, wenn der Richtungsstreit nicht beendet werde, werde die Partei scheitern.
Zuvor hatte auch Parteichef Lucke vor "beunruhigenden Entwicklungen" in der Partei gewarnt, bei denen rechte Kräfte zu viel Einfluss gewinnen könnten.

Artikel lesen: >> Alternative für Deutschland - Henkel tritt aus AfD-Bundesvorstand aus << (zeit.de)

Klingt nicht gut für die Partei.
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Dietrich
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Barbarossa hat geschrieben:
Klingt nicht gut für die Partei.
In allen Parteien gibt es einen linken und rechten Flügel, ganz extrem z.B. bei der SPD. Diese beiden Flügel sollten auch bei der AfD in der Lage sein, einen Burgfrieden zu schließen, und zumindest zu koexistieren. Das wäre angebracht vor allem auch, weil die AfD Wählerstimmen aus beiden Lagern erhält.

Immerhin kann es fraglich sein, ob National-Konservative und Liberal-Konservative der AfD in der Lage sind, sich so weit zu arrangieren. Henkel hat diesen Spagat anscheinend nicht ausgehalten.
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dieter
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Ja, in allen Parteien gibt es einen rechten und einen linken Flügel. Die AfD sollte erhalten bleiben, um von der CDU konservative Wähler abzuziehen. :wink: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter hat geschrieben:Ja, in allen Parteien gibt es einen rechten und einen linken Flügel. Die AfD sollte erhalten bleiben, um von der CDU konservative Wähler abzuziehen. :wink: :mrgreen:
Nachdem es in vielen Staaten der EU inzwischen national-konservative Parteien gibt, war die Etablierung der AfD als Sammelbecken der äußeren Rechten nur eine Frage der Zeit.

Ich glaube nicht, dass die AfD untergeht. Dafür ist das potentielle Wählerreservoir einfach zu groß.
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Barbarossa
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Ja, die Frage ist nur, ob die Partei zu weit nach rechts abdriften könnte, so dass sie eher eine Ersatz-NPD wird. Wenn dann die NPD noch verboten werden sollte, benötigen dessen Mitglieder ohnehin einen Ersatz.
Na ja, ist zum Glück nicht mein Problem, sondern das von Lucke und Co. Ich beobachte die Partei weiter.

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dieter
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Dietrich hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Ja, in allen Parteien gibt es einen rechten und einen linken Flügel. Die AfD sollte erhalten bleiben, um von der CDU konservative Wähler abzuziehen. :wink: :mrgreen:
Nachdem es in vielen Staaten der EU inzwischen national-konservative Parteien gibt, war die Etablierung der AfD als Sammelbecken der äußeren Rechten nur eine Frage der Zeit.

Ich glaube nicht, dass die AfD untergeht. Dafür ist das potentielle Wählerreservoir einfach zu groß.
Lieber Dietrich,
das meine Ich auch. Schließlich gibt es auch in unserem Land viel zu kritisieren, trotz der alternativlosen Angie. :wink: :mrgreen: Der Stromverbrauch durch Braunkohle ist heute höher als vor 20 Jahren. :evil: :twisted:
Die regenerativen Möglichkeiten werden nicht genug benutzt. :roll:
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Barbarossa hat geschrieben:Ja, die Frage ist nur, ob die Partei zu weit nach rechts abdriften könnte, so dass sie eher eine Ersatz-NPD wird.
Das ist für die AfD eine schwierige Gratwanderung. Haftet an ihr allzu stark der Geruch der NPD, wird sie für bürgerliche Schichten unwählbar.

Mal sehen, ob und wie die AfD das hinkriegt.
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Triton
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Solange das Hauptthema Euro-Krise weiterschwelt und von den regierenden Parteien nur "weiter so" - Parolen ausgegeben werden, sollte die AfD weiter Zulauf haben. Große Koalitionen sind dazu noch immer der Dünger für Parteien an den linken und rechten Rändern des Wählerspektrums.

Leider fehlt in Deutschland eine klassisch liberale Partei, die eine wirkliche Alternative dem Trend zum Nanny-Staat entgegensetzen will. Die Politik nimmt die Bürger ja längst nicht mal mehr ernst:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/v ... -1.2386755
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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dieter
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Lieber Joerg,
aufgrund was Du geschrieben hast, wird es die AfD oder eine andere Partei noch weiter geben, weil große Teile der Bevölkerung mit der Regierung nicht einverstanden sind. :roll:
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