Die bedeutendsten Vorsitzenden der SPD

Parteitage, Richtungsentscheidungen, Personalien, Strategien

Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Wer sind in euren Augen die 3 bedeutendsten Vorsitzenden der SPD (ab 1949)

  • Kurt Schumacher (erster Oppositionsführer, Gegenspieler Adenauers, Gründervater der Bundesrepublik, Ablehnung der SED, prägte das Profil der Sozialdemokratie in der Bundesrepublik
  • Erich Ollenhauer
  • Willy Brandt (erster sozialdemokratischer Kanzler in der Bundesrepublik, Ostintegration, Friedensnobelpreisträger)
  • Hans-Joachim Vogel (Bundesjustizminister, Regierender Bürgermeister von Berlin)
  • Björn Engholm (Ministerpräsident von Schleswig Holstein)
  • Johannes Rau (kommissarischer Vorsitzender nach dem Rücktritt von Björn Engholm, Bundespräsident)
  • Rudolf Scharping (Bundesverteidigungsminister, Kanzlerkandidat)
  • Oskar Lafontaine (Finanzminister, Kanzlerkandidat, Ministerpräsident des Saarlandes, Vorsitzender der Linken)
  • Gerhard Schröder (Bundeskanzler, Ministerpräsident von Niedersachsen, Agenda 2010)
  • Franz Müntefering (Superminister, Vizekanzler)
  • Matthias Platzeck (Ministerpräsident von Brandenburg)
  • Kurt Beck (Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz)
  • Frank-Walter Steinmeier (kommissarisch nach dem Rücktritt von Kurt Beck, Außenminister, Kanzlerkandidat, Oppositionsführer, Vizekanzler)
  • Sigmar Gabriel (Ministerpräsident von Niedersachsen, Bundesumweltminister)
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Balduin
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Für mich:

1. Kurt Schumacher, da Gründungsvater der Bundesrepublik, wirkte maßgeblich am Grundgesetz mit
2. Willy Brandt (Kanzlerschaft)
3. Gerhard Schröder (Kanzlerschaft, Wirkung für Partei im Hinblick auf Spaltung, Die neue Mitte, aber auch Agenda 2010)

Bemerkenswert finde ich, dass Helmut Schmidt niemals Parteivorsitzender war.
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Triton
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Deiner Auswahl kann man kaum widersprechen.
Auffallend die Kontinuität vor 1990 und der ständige Wechsel seither. Gutgetan hat es der SPD auf alle Fälle nicht.

Eigentlich hat die Trennung von Spitzenkandidat und Parteivorsitz in der SPD Tradition. So kann der Vorsitzende den Laden besser zusammenhalten, in dem er etwas weniger pragmatisch agieren muss.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Barbarossa
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Ich möchte gern noch zwei SPD-Vorsitzende mit in den Ring werfen:
  • Markus Meckel, als Mitbegründer der SDP in der DDR unter den Bedingungen der Diktatur und zeitweiliger Interims-Vorsitzender der Partei und
  • Wolfgang Thierse, als SPD-Vorsitzender in der DDR ab dem 9. Juni 1990
("Ibrahim" Böhme möchte ich außen vor lassen, da er als Stasi-IM enttarnt wurde.)

mehr Infos: hier klicken


Demzurfolge wären meine Favoriten:

1.) Kurt Schumacher
2.) Willy Brandt
3.) Markus Meckel
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
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Balduin
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Triton hat geschrieben:Deiner Auswahl kann man kaum widersprechen.
Auffallend die Kontinuität vor 1990 und der ständige Wechsel seither. Gutgetan hat es der SPD auf alle Fälle nicht.

Eigentlich hat die Trennung von Spitzenkandidat und Parteivorsitz in der SPD Tradition. So kann der Vorsitzende den Laden besser zusammenhalten, in dem er etwas weniger pragmatisch agieren muss.

Beste Grüße
Joerg
Das stimmt - die häufigen Wechsel haben der Partei nicht gut getan, vor allem ab Schröder war das de facto ein Schleudersitz.

Im Prinzip mag die Trennung zwischen Spitzenkandidat und Parteivorsitz sinnvoll sein, was aber passieren kann, hat ja eindrucksvoll das Beispiel Lafontaine und Schröder gezeigt.

Bei der Gewichtung war ich mir nicht so ganz sicher, ob ich Lafontaine nicht mit Schröder hätte ersetzen sollen: Für die Partei selbst war Lafo ja lange Zeit ein Heilsbringer (Willy Brandt sagte mal, wie ein Jesus, der übers Wassen gelaufen kommt...)
Die Konkurrenz zu Schröder war ja gewichtig, was dann mit der Linken kam, wissen wir alle - da hat er der SPD eine der wichtigsten Stammwählergruppen abgezogen.
Zuletzt geändert von Balduin am 29.05.2013, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Balduin
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Barbarossa hat geschrieben:Ich möchte gern noch zwei SPD-Vorsitzende mit in den Ring werfen:
  • Markus Meckel, als Mitbegründer der SDP in der DDR unter den Bedingungen der Diktatur und zeitweiliger Interims-Vorsitzender der Partei und
  • Wolfgang Thierse, als SPD-Vorsitzender in der DDR ab dem 9. Juni 1990
("Ibrahim" Böhme möchte ich außen vor lassen, da er als Stasi-IM enttarnt wurde.)

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Demzurfolge wären meine Favoriten:

1.) Kurt Schumacher
2.) Willy Brandt
3.) Markus Meckel
Kannst du etwas zu Markus Meckel schreiben? Wieso war gerade er wichtiger als bspw. Schröder oder Lafontaine?
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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dieter
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Für mich ist es Willy Brandt mit seiner Ostpolitik und Friedensnobelpreisträger. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Für mich ist es Willy Brandt mit seiner Ostpolitik und Friedensnobelpreisträger. :wink:
Zählt Brand gleich für drei? So bedeutend war er denn doch nicht, oder?
;)
Wer sind deine anderen beiden bedeutendsten SPD-Vorsitzenden?

Beppe
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Ich möchte gern noch zwei SPD-Vorsitzende mit in den Ring werfen:
  • Markus Meckel, als Mitbegründer der SDP in der DDR unter den Bedingungen der Diktatur und zeitweiliger Interims-Vorsitzender der Partei und
  • Wolfgang Thierse, als SPD-Vorsitzender in der DDR ab dem 9. Juni 1990
DIe würde ich zwar in der Liste nicht vermissen wollen, aber als bedeutende SPD-Vorsitzenden würde ich beide nicht einordnen, denn dafür waren sie zu kurz im Amt und außerdem klassische Übergangslösungen. War ja klar, dass SPD-Ost und SPD-West zusammengelegt werden würden, und auch, wer dann neuer Gesamtvorsitzender werden würde: Der Vorsitzende der größeren Teilpartei, der SPD-West nämlich.

Als Vorsitzender, unter dem der grundlegende programmatische Wechsel hin zur Volkspartei stattfand, würde ich Erich Ollenhauer auch als einen der bedeutendsten SPD-Vorsitzenden der Nachkriegszeit sehen, allerdings wüßte ich nicht, wen ich an seiner Stelle aus Ralphs Liste werfen sollte. Schumacher als Gründervater, Brandt als Lichtgestalt und Schröder als Spalter waren ja auch sehr bedeutend, bedeutender jedenfalls als Vogel oder andere. Die haben m.E. "nur" die Partei als solche verwaltet, sie haben sie aber nicht grundlegend verändert.
Auch wegen ihrer oft kurzen Amtszeit...

Beppe
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Peppone
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Darf ich deine Liste vervollständigen?
  • Kurt Schumacher (erster Oppositionsführer, Gegenspieler Adenauers, Gründervater der Bundesrepublik, Ablehnung der SED, prägte das Profil der Sozialdemokratie in der Bundesrepublik, Vors.1945-1946 (SPD in der brit. Besatzungszone, 1946-1952 SPD in der BRD)
  • Otto Grotewohl (Vors. SPD-Ost 1945-1946, danach Vereinigung der SPD-Ost mit der KPD zur SED)
  • Erich Ollenhauer (1952-1963)
  • Willy Brandt (erster sozialdemokratischer Kanzler in der Bundesrepublik, Ostintegration, Friedensnobelpreisträger, Vors. 1964-1987)
  • Hans-Joachim Vogel (Bundesjustizminister, Regierender Bürgermeister von Berlin, Vors. 1987-1990, Vors. wiedervereinigte SPD 1990-1991)
  • SPD-Ost der Wendezeit: Stephan Hilsberg (1989-1990), Ibrahim Böhme (Febr.-April 1990), Markus Meckel (Interimvors. April-Juni 1990), Wolfgang Thierse Juni-Spet.1990)
  • Björn Engholm (Ministerpräsident von Schleswig Holstein, Vors. 1991-1993)
  • Johannes Rau (Mai-Juni 1993 kommissarischer Vorsitzender nach dem Rücktritt von Björn Engholm, Bundespräsident)
  • Rudolf Scharping (Bundesverteidigungsminister, Kanzlerkandidat, Vors. 1993-1995)
  • Oskar Lafontaine (Vors. 1995-1999, Finanzminister, Kanzlerkandidat, Ministerpräsident des Saarlandes, Vorsitzender der Linken)
  • Gerhard Schröder (Vors. 1999-2004, Bundeskanzler, Ministerpräsident von Niedersachsen, Agenda 2010)
  • Franz Müntefering (Vors. 2004-2005 und Okt.2008-Nov.2009, Superminister, Vizekanzler)
  • Matthias Platzeck (Vors. Nov.2005-April 2006, aus Gesundheitsgründen zurückgetreten, Ministerpräsident von Brandenburg)
  • Kurt Beck (Vors. 2006-2008, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz)
  • Frank-Walter Steinmeier (kommissarisch Sept.-Okt.2008 nach dem Rücktritt von Kurt Beck, Außenminister, Kanzlerkandidat, Oppositionsführer, Vizekanzler)
  • Sigmar Gabriel (Vors. 2009-heute, Ministerpräsident von Niedersachsen, Bundesumweltminister)
Kommentar von meiner Seite noch: Schon auffallend, die ersten 45 Jahre grade mal 4 Vorsitzende der SPD in der BRD, die nächsten 23 Jahre - also knapp die halbe Zeit - sage und schreibe 10 Vorsitzende, davon einer sogar zweimal, im Grunde also 11 Vorsitzende - fast das dreifache der ersten 45 Jahre
Um auf den gleichen "Wechsel-Level" zu kommen, hätte die West-SPD zwischen 1945 und 1990 wahnsinnige 22 Vorsitzende haben müssen!!!
Dass das für eine Partei nicht gut sein kann, ist klar...

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Für mich ist es Willy Brandt mit seiner Ostpolitik und Friedensnobelpreisträger. :wink:
Zählt Brand gleich für drei? So bedeutend war er denn doch nicht, oder?
;)
Wer sind deine anderen beiden bedeutendsten SPD-Vorsitzenden?

Beppe
Lieber Beppe,
was soll ich schreiben :?:
Ein Kurt Schumacher gescheiterter Gegenspieler von Adenauer, von den Nazis ins KZ gesperrt :?:
Dann lieber schon Otto Wels als Parteivorsitzender 1933, der in einer letzten freien Rede im Reichstag, das Nein der SPD zu Hitlers Ermächtigungsgesetz begründet hatte. Er sagte: "Unsere Freiheit und unser Leben kann man uns nehmen, unsere Ehre nicht." Draußen tumelten sich die Horden der SA. Das Zentrum und auch der erste BP der Bundesrepublik Papa Heuß stimmten für dieses Gesetz. :evil: Die SPD war die einzige Partei im Reichstag, die gegen dieses Gesetz stimmte. Die Kommunisten saßen schon im KZ, Gefängnis, waren in den Untergrund gegangen oder ins Ausland, konnten nicht mehr abstimmen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Peppone hat geschrieben:Darf ich deine Liste vervollständigen?
  • Kurt Schumacher (erster Oppositionsführer, Gegenspieler Adenauers, Gründervater der Bundesrepublik, Ablehnung der SED, prägte das Profil der Sozialdemokratie in der Bundesrepublik, Vors.1945-1946 (SPD in der brit. Besatzungszone, 1946-1952 SPD in der BRD)
  • Otto Grotewohl (Vors. SPD-Ost 1945-1946, danach Vereinigung der SPD-Ost mit der KPD zur SED)
  • Erich Ollenhauer (1952-1963)
  • Willy Brandt (erster sozialdemokratischer Kanzler in der Bundesrepublik, Ostintegration, Friedensnobelpreisträger, Vors. 1964-1987)
  • Hans-Joachim Vogel (Bundesjustizminister, Regierender Bürgermeister von Berlin, Vors. 1987-1990, Vors. wiedervereinigte SPD 1990-1991)
  • SPD-Ost der Wendezeit: Stephan Hilsberg (1989-1990), Ibrahim Böhme (Febr.-April 1990), Markus Meckel (Interimvors. April-Juni 1990), Wolfgang Thierse Juni-Spet.1990)
  • Björn Engholm (Ministerpräsident von Schleswig Holstein, Vors. 1991-1993)
  • Johannes Rau (Mai-Juni 1993 kommissarischer Vorsitzender nach dem Rücktritt von Björn Engholm, Bundespräsident)
  • Rudolf Scharping (Bundesverteidigungsminister, Kanzlerkandidat, Vors. 1993-1995)
  • Oskar Lafontaine (Vors. 1995-1999, Finanzminister, Kanzlerkandidat, Ministerpräsident des Saarlandes, Vorsitzender der Linken)
  • Gerhard Schröder (Vors. 1999-2004, Bundeskanzler, Ministerpräsident von Niedersachsen, Agenda 2010)
  • Franz Müntefering (Vors. 2004-2005 und Okt.2008-Nov.2009, Superminister, Vizekanzler)
  • Matthias Platzeck (Vors. Nov.2005-April 2006, aus Gesundheitsgründen zurückgetreten, Ministerpräsident von Brandenburg)
  • Kurt Beck (Vors. 2006-2008, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz)
  • Frank-Walter Steinmeier (kommissarisch Sept.-Okt.2008 nach dem Rücktritt von Kurt Beck, Außenminister, Kanzlerkandidat, Oppositionsführer, Vizekanzler)
  • Sigmar Gabriel (Vors. 2009-heute, Ministerpräsident von Niedersachsen, Bundesumweltminister)
Kommentar von meiner Seite noch: Schon auffallend, die ersten 45 Jahre grade mal 4 Vorsitzende der SPD in der BRD, die nächsten 23 Jahre - also knapp die halbe Zeit - sage und schreibe 10 Vorsitzende, davon einer sogar zweimal, im Grunde also 11 Vorsitzende - fast das dreifache der ersten 45 Jahre
Um auf den gleichen "Wechsel-Level" zu kommen, hätte die West-SPD zwischen 1945 und 1990 wahnsinnige 22 Vorsitzende haben müssen!!!
Dass das für eine Partei nicht gut sein kann, ist klar...

Beppe
Lieber Beppe,
das hast Du recht, hoffentlich fällt das der SPD nicht zu sehr auf die Füße. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben: was soll ich schreiben :?:
Ein Kurt Schumacher gescheiterter Gegenspieler von Adenauer, von den Nazis ins KZ gesperrt :?:
Dann lieber schon Otto Wels als Parteivorsitzender 1933,
Was war so viel schlechter an Schumacher als an Wels? Abgesehen davon, dass Wels schon 1939 gestorben ist, und uns nur die Zeit ab 1945 interessiert...
dieter hat geschrieben:
der in einer letzten freien Rede im Reichstag, das Nein der SPD zu Hitlers Ermächtigungsgesetz begründet hatte.
Das war heroisch, stimmt. Aber was sagt das aus über die SPD nach 1945, geschweige denn die heutige SPD?!?

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: was soll ich schreiben :?:
Ein Kurt Schumacher gescheiterter Gegenspieler von Adenauer, von den Nazis ins KZ gesperrt :?:
Dann lieber schon Otto Wels als Parteivorsitzender 1933,
1)Was war so viel schlechter an Schumacher als an Wels? Abgesehen davon, dass Wels schon 1939 gestorben ist, und uns nur die Zeit ab 1945 interessiert...
dieter hat geschrieben:
der in einer letzten freien Rede im Reichstag, das Nein der SPD zu Hitlers Ermächtigungsgesetz begründet hatte.
2)Das war heroisch, stimmt. Aber was sagt das aus über die SPD nach 1945, geschweige denn die heutige SPD?!?

Beppe
Lieber Beppe,
1)nur weil er 1939 gestorben ist, ist er für mich doch maßgebend. Auch unter sehr schwierigen Umständen auf seiner Meinung zu bestehen. Finde sowieso seine Einteilung vor 1949 und danach nicht richtig, da wie bei Adenauer, Ulbricht und Heuß diese Politiker in beiden Zeitabschnitten Politik betrieben haben. Außerdem liegen ab 1945 nur 12 Jahre dazwischen, sonst kämen noch mehr gute SPD-Politiker wie Ebert, Scheidemann und Bebel dazu. :wink:
2) Dass die SPD eine patriotische Partei ist und nur auf das Wohl des Vaterlandes bedacht ist.
Die sog. Bürgerlichen Parteien hatten doch bei Hitler die Hosen voll und haben nicht gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt. Adenauer hatte sich im Kloster Maria Lach versteckt. Wie sollten diese nach 1945 eine vernüftige Politk für Deutschland machen :?: Wie sprach Schumacher von Adenauer, "als Kanzler der Alliierten". Bekam dafür glaube ich neben einer Rüge auch Ausschluß vom Bundestag, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. :roll: Stimmt aber. :wink:
Damals und Heute sieht die SPD keine Parteitaktik sondern das Wohl von Deutschland und Europa, sonst hätte sie Merkels Eurogesetze nicht immer mit verabschiedet. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben: 1)nur weil er 1939 gestorben ist, ist er für mich doch maßgebend. Auch unter sehr schwierigen Umständen auf seiner Meinung zu bestehen. Finde sowieso seine Einteilung vor 1949 und danach nicht richtig, da wie bei Adenauer, Ulbricht und Heuß diese Politiker in beiden Zeitabschnitten Politik betrieben haben. Außerdem liegen ab 1945 nur 12 Jahre dazwischen, sonst kämen noch mehr gute SPD-Politiker wie Ebert, Scheidemann und Bebel dazu.
Ab 1945 12 Jahre, dann wären wir in 1952. Du meinst wohl die 12 Jahre VOR 1945?
Aber auch da waren Ebert, Scheidemann und Bebel schon tot gewesen. Ebert starb 1925, Bebel gar schon 1913, nur Scheidemann starb erst 1939.
Ich habe bei 1945 den Einschnitt gemacht, weil
a) die SPD von 1933 mit der von 1945ff. kaum mehr was zu tun hatte, auch personell nicht. Dafür waren zu viele SPD´ler in den NS-Jahren gestorben.
b) die SPD ab 1945 allemal noch mehr mit unserer heutigen SPD zu tun hat als die SPD von 1933 und davor. Und mir kam´s eigentlich mehr darauf an, was am Ende der 150 Jahre SPD herausgekommen ist. Die Zwischenkriegszeit mag eine heroische SPD gesehen haben (u.a.), aber das hat auf Gabriel und CO. eher wenig Auswirkungen.
Oder siehst du da Persönlichkeiten wie einen Otto Wels?!?
dieter hat geschrieben: 2) Dass die SPD eine patriotische Partei ist und nur auf das Wohl des Vaterlandes bedacht ist. (...)
Damals und Heute sieht die SPD keine Parteitaktik sondern das Wohl von Deutschland und Europa, sonst hätte sie Merkels Eurogesetze nicht immer mit verabschiedet. :wink:
Ich hab hier mal auf das Wesentliche gekürzt. Da muss ich nämlich energisch widersprechen. KEINE Partei heutzutage, auch nicht die SPD, hat in erster Linie das Vaterlandswohl im Auge, alle spechten sie auf Wählerstimmen und hängen ihr Fähnlein nach dem Wind.
Der einzige in den Jahren ab 2000, der bewusst so gehandelt hat, dass es (nach seinem Ermessen) besser für das Vaterland als für seine Wiederwahl war, das war Schröder mit seiner Agenda 2010. Ich bin nicht der Meinung, dass er da eine optimale Lösung abgeliefert hat, und ihn als Menschen und Poitiker würde ich auch nicht wieder als Kanzler haben wollen, aber diese Durchsetzung von etwas, das längst schon hätte getan werden müssen (und das deshalb auch zu spät kam und in genau diesem Bewusstsein auch viel zu viel auf einmal war, noch dazu überhastet und teilweise recht unüberlegt), das war - wie wir heute nach einigen Reformen der Reform und Zurückschraubungen von Maßnahmen und auch nach einiger Zeit wissen - gut für Deutschland. Dass Schröder so seine Wiederwahl vergeigte, das war gegen Ende seiner Kanzlerschaft klar - wohl auch ihm selber. Dass es dennoch so knapp wurde, ist dem Wahlkämpfer Schröder zu verdanken. Er war halt einfach eine "Rampensau" (das ist in Bühnenkreisen ein positiver Ausdruck!), und ein absolutes Alphatier noch dazu.

Dass sich die Post-Schröder-SPD von der Agenda distanziert hat sowie Schröder weg war, stellt der SPD insgesamt kein gutes Zeugnis aus - und das meinte ich auch mit "Fähnlein in den Wind". Um keinen Deut besser als Merkel...

Beppe
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