2013: "Alternative für Deutschland" (AfD) wird gegründet

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Samstag, 02. März 2013
"Alternative für Deutschland"
Anti-Euro-Partei geplant

Sie halten die Euro-Rettung nicht für alternativlos und wollen statt dessen mit einer neuen Partei eine "Alternative für Deutschland" sein. Die Kritiker der Euro-Rettungspolitik der Bundesregierung wollen am liebsten schon in diesem Jahr zur Bundestagswahl antreten. Unter ihnen sind einige bekannte Namen...
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Samstag, 06. April 2013
AfD hat erhebliches Wählerpotenzial
Viele liebäugeln mit Anti-Euro-Partei

Sie fordern die geordnete Auflösung des Euro-Währungsraumes und erwägen die Rückkehr Deutschlands zur D-Mark. Ein Kurs der ankommt. Die neue Partei Alternative für Deutschland kann das Interesse von fast jedem dritten Deutschen wecken. Und sie punktet vor allem bei Anhängern von Parteien, denen man kaum zugetraut hätte, sich für ein Projekt enttäuschter CDU-Aussteiger zu begeistern...
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Das Parteiprogramm: hier klicken
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dieter
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Lieber Barbarossa,
meines Wissen nach hat Kohl die Zustimmung von Mitterand zur Vereinigung Deutschlands nur bekommen, weil er sich für eine europäische Währung ausgesprochen hatte. Es war sicherlich von Frankreich so gedacht, das ein Euro die wirtschaftliche Kraft von Deutschland dämpfen sollte, genauso wie der Zusatz bei den Waren "Made in Germany", die Britten deutsche Waren im 19. Jahrhundert diskriminieren wollten. Beidesmal ist der Schuss nach hinten losgegangen. Da der Euro als Weltwährung nicht so stark ist, kann die deutsche Industrie ihre Waren gut absetzen, vorallem in den Ländern wie China und Rußland, die nicht zum Eurogebiet hören. Ich habe eine Interview des Herrn Schönenborn mit Putin gesehen, wo dieser berichtete, dass ein Goßteil der russ. Währungsreserven in Euro angelegt wurden.
Mein Fazit: Kohl und Weigel waren sich nicht klar darüber, was eine gemeisame Währung bedeutet. Die Kriterien von Maastricht, das kein Land für die Schulden eines anderen Landes einstehen muß, kann nicht eingehalten werden. Wir müssen die Südländer stützen, damit uns der Euro nicht um die Ohren fliegt und Europa, naben den Staaten, wie China, USA, Russland, Indien, Brasilien oder Südafrika auf der Welt noch mithalten kann. Bei der Bevölkerungsentwicklung macht der europ. Anteil an der Weltbevölkerung immer weniger aus. :roll:
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Balduin
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Ich denke, die AfD wird verpuffen... Das hat doch schon mit den Freien Wählern nicht geklappt... Allein wie auf der Homepage die akademischen Titel und erreichten Karrierestationen aufgezählt werden, macht mich misstrauisch!
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dieter
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Ralph hat geschrieben:Ich denke, die AfD wird verpuffen... Das hat doch schon mit den Freien Wählern nicht geklappt... Allein wie auf der Homepage die akademischen Titel und erreichten Karrierestationen aufgezählt werden, macht mich misstrauisch!
Lieber Ralph,
dann hoffen wir das Beste. :wink:
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Barbarossa
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Mich stört eigentlich nur, dass die Bereiche Soziales und Umwelt komplett fehlen. Da macht man sich in der AfD nicht so viele Gedanken. Ansonsten klingen die Ziele für mich gut. Ich muss ehrlich sagen, ich gebe inzwischen auch nicht mehr viel auf den Euro. Zu viele Länder (oder deren Banken, was ja ungefähr das selbe zu sein scheint) haben zu hohe Schulden. Selbst in Italien wird ja seit Monaten von einem "nationalen Notstand" gesprochen. Es müssen sowohl Banken, als auch ganze Länder in die Insolvenz gehen können, ohne andere Länder in den Abgrund mitzureißen. Wir sind ein Europa der Nationen und wie Deutsche sind nicht verantwortlich für die Schulden anderer Nationen. Und schon mal gar nicht für die Schulden von Banken.

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RedScorpion

dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
meines Wissen nach hat Kohl die Zustimmung von Mitterand zur Vereinigung Deutschlands nur bekommen, weil er sich für eine europäische Währung ausgesprochen hatte. Es war sicherlich von Frankreich so gedacht, das ein Euro die wirtschaftliche Kraft von Deutschland dämpfen sollte, genauso wie der Zusatz bei den Waren "Made in Germany", die Britten deutsche Waren im 19. Jahrhundert diskriminieren wollten. Beidesmal ist der Schuss nach hinten losgegangen. Da der Euro als Weltwährung nicht so stark ist, kann die deutsche Industrie ihre Waren gut absetzen, vorallem in den Ländern wie China und Rußland, die nicht zum Eurogebiet hören.
...
Klingt gut, ist aber leider falsch, nämlich genau andersherum.

Abgesehen davon, dass Mitterrand (mit zwei "r", was auch schon die Reg. Kohl bisweilen nicht richtig schrieb, z.B. auf Medaillen :mrgreen: ) ebenso wie Kohl an einer europ. Zukunft interessiert war,

ist ja gerade eines der Hauptprobleme des Euro, dass er viel zu stark ist (das ist auch das Problem des Frankens, allerdings ist die schweizerische Nieschenproduktion dafür weniger anfällig als deutsche Massenware), und dass - jenseits aller Fragen nach den Kosten der Exporte - Schulden eben durch die Notenpresse nicht verringert werden können.

Absetzen konnte die deutsche Wirtschaft ihre Produkte zum Grossteil in den Euroländern, und dazu hat D den Euro mehr als nur gebraucht.

Barbarossa hat geschrieben:Mich stört eigentlich nur, dass die Bereiche Soziales und Umwelt komplett fehlen. Da macht man sich in der AfD nicht so viele Gedanken. Ansonsten klingen die Ziele für mich gut. Ich muss ehrlich sagen, ich gebe inzwischen auch nicht mehr viel auf den Euro.
Dann muss man aber auch sagen, was man als Alternative denn so wenigstens ungefähr andenkt anzupeilen. Die Mark der DDR vllt, bitterechtsehr?

Und wenn man schon auf der Retro-Schiene fährt, dann sollte man konsequenterweise auch einer im Westen weitverbreiteten Denke Folge leisten und die DDR wieder aus der Bundesrepublik heraustrennen, denn für viele (die meisten?) Westbürger sind Ossis gar keine Deutschen und die Zone nach wie vor Ausland.
Alternative? Sich selbst überlassen und ihre ollen Braunkohlehydrierwerke alles versiffen lassen ... leider bleibt der ostdeutsche Dreck nicht da, wo er verbrochen wird, sondern tät' wie anno dazumal auch die tschechische Siffe über die Grenze, den Abgasen ist's wurscht, wo Deutschland oder Europa beginnt. :mrgreen:


Barbarossa hat geschrieben: ...
Wir sind ein Europa der Nationen und wie Deutsche sind nicht verantwortlich für die Schulden anderer Nationen. Und schon mal gar nicht für die Schulden von Banken.
...
Abgesehen davon, dass sich die dt. Regierung und das derzeitige Wirtschafts- und Finanzwesen sehr wohl für die Schulden "anderer Nationen" verantwortlich zeichnen,

war die Bundesrepubklik allerdings nicht verantwortlich für Euren Scherbenhaufen drüben.
Die Frage war aber auch damals, was denn die Alternative gewesen wäre in einem zum Himmel schreienden Machtvakuum. Nämlich Hungersnöte, Schwarzmarkt und Mafia. Toll, ne?



LG
Zuletzt geändert von RedScorpion am 07.04.2013, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Vergobret
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Lieber Babarossa,
"gar nicht so schlecht"? Meinst Du nicht, Du machst es Dir hier etwas einfach?

Wenn jeder nur an sich denkt, ist keinem geholfen.
„In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen,
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
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Triton
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Einmal abgesehen davon, ob der Euro gut oder schlecht, zu hoch oder zu niedrig bewertet ist: Eine Partei, deren zentrale Botschaft die Abschaffung des Euro ist, kann nicht auf Dauer Erfolg haben. Denn mit Erreichen des Ziels wäre sie obsolet. Ein-Themen-Parteien funktionierten nie lange und so wird es auch der AfD gehen.

Der Euro ist nur im Vergleich zum (ebenfalls) problematischen Dollar zu hoch bewertet. Im Vergleich zu asiatischen oder anderen Hartwährungen auch aus ehemaligen Schwellenländern, ist der Euro eher niedrig bewertet. Sonst würden die Schweiz oder China keinen geldpolitischen Stützungskurs fahren müssen.

Ansonsten glaube ich nicht, dass eine gemeinsame Währung von vorneherein eine Schnapsidee ist. Nur eine Gemeinschaftswährung ohne gemeinsame Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik ist eine Schnapsidee. Wir brauchen einfach eine richtige, demokratisch gewählte Regierung Europas (jede Stimme zählt gleich viel, ohne Ländergewichtung), die für supranationale Belange zuständig ist und das ganz transparent und nicht dieser Kommissionsklüngel da in Brüssel, den keiner durchblickt und für den sich auch kein Aas interessiert.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Vergobret
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Gute Idee, aber wohl nicht durchführbar. Nationale Interessen sind den Menschen zu wichtig.
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Aber das stimmt nicht.
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Balduin
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[quote]Wir brauchen einfach eine richtige, demokratisch gewählte Regierung Europas (jede Stimme zählt gleich viel, ohne Ländergewichtung), die für supranationale Belange zuständig ist und das ganz transparent und nicht dieser Kommissionsklüngel da in Brüssel, den keiner durchblickt und für den sich auch kein Aas interessiert.[quote]

Dass jede Stimme gleich viel zählt, ist wohl im Föderalismus nicht umsetzbar. Aber ich stimme dir natürlich zu: Wenn man etwas macht, dann richtig.
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Barbarossa
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RedScorpion hat geschrieben:... eines der Hauptprobleme des Euro, dass er viel zu stark ist ...
Er ist zu stark für die wirtschaftlich schwächeren Euro-Länder. Gerade Italien und auch Frankreich haben ihre Währungen vor dem Euro gerne mal abgewertet um die Wirtschaft zu stützen - das geht jetzt nicht mehr. Alle müss(t)en jetzt an einem Strang ziehen, was aber bei den Schuldenbergen nicht mehr gelingen kann. Denn was soll mit den Schulden geschehen?
Nur mal zur Info: Allein Italien (ein Land, das bisher noch nicht gestützt werden mußte) hat einen Schuldenberg von über 2000 Mrd. EUR (November 2012: 1.995,1 Milliarden) = 127,4 % des Jahresstaatshaushaltes. (hier: Quelle )
Zum Ende des Jahres 2012 wurde mit 127,4 % ein neuer Schuldenrekord aufgestellt.
hier: Quelle

Im März 2013 waren es bereits 2.022,7 Milliarden Euro. hier: Quelle
Irgendjemand wird dafür aufkommen müssen, wenn auch dieses Land nicht Pleite gehen darf. Nach der Ansicht der Experten kann der "Rettungsschirm" Italien nicht auch noch retten. Meine Befürchtungen um den Euro sind also nicht unbegründet.
Barbarossa hat geschrieben:Mich stört eigentlich nur, dass die Bereiche Soziales und Umwelt komplett fehlen. Da macht man sich in der AfD nicht so viele Gedanken. Ansonsten klingen die Ziele für mich gut. Ich muss ehrlich sagen, ich gebe inzwischen auch nicht mehr viel auf den Euro.
RedScorpion hat geschrieben:Dann muss man aber auch sagen, was man als Alternative denn so wenigstens ungefähr andenkt anzupeilen. Die Mark der DDR vllt, bitterechtsehr?
:?: :eh:
Wie kommst du auf die Ost-Mark. Die war doch ohnehin nur eine Inlandswährung, weil nicht frei konvertierbar.
RedScorpion hat geschrieben:Und wenn man schon auf der Retro-Schiene fährt, dann sollte man konsequenterweise auch einer im Westen weitverbreiteten Denke Folge leisten und die DDR wieder aus der Bundesrepublik heraustrennen, denn für viele (die meisten?) Westbürger sind Ossis gar keine Deutschen und die Zone nach wie vor Ausland.
Alternative? Sich selbst überlassen und ihre ollen Braunkohlehydrierwerke alles versiffen lassen ... leider bleibt der ostdeutsche Dreck nicht da, wo er verbrochen wird, sondern tät' wie anno dazumal auch die tschechische Siffe über die Grenze, den Abgasen ist's wurscht, wo Deutschland oder Europa beginnt. :mrgreen:
Ich weiß gar nicht, was du immer mit dieser sowjetischen Kolonie namens "DDR" hast. Wir haben uns erst durch eine Revolution von dieser Kolonialherrschaft befreien müssen. Keiner konnte sich aussuchen, wo er lebte. Wir konnten ja nicht einmal über unsere eigenen Bodenschätze verfügen - insbesondere über die Uranvokommen im Erzgebirge nicht. Es gab dort die drittgröße Uranlagerstätte der Welt. Das ging (fast) alles in die SU. In der Schule belog man uns, es wäre nur bis in die 50er Jahre Uran abgebaut worden. Tatsächlich ging der Uranabbau noch bis 1990 (!) - aber das war ein "Staatsgeheimnis". Nur wenige wußten davon und die dort arbeiteten waren "Geheimnisträger".
Das nur so nebenbei.
:problem:
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Triton
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Ralph hat geschrieben:Dass jede Stimme gleich viel zählt, ist wohl im Föderalismus nicht umsetzbar.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein föderaler Staat und bei der Bundestagswahl zählt jede Stimme gleich viel.

Der Vorteil des Euro, das vergessen viele, ist die andere Bedeutung auf den Weltfinanzmärkten. Die dutzenden Kleinwährungen wären ständigen Angriffen von Finanzjongleuren ausgesetzt und dann müsste wohl oder übel die Bundesbank ebenso regulierend eingreifen wie heute die EZB. Wir mit unserer DM und über 80 Mio Einwohnern denken nicht daran, weil unsere Währung immer stark und gefragt war.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
RedScorpion

Triton hat geschrieben:
Ralph hat geschrieben:Dass jede Stimme gleich viel zählt, ist wohl im Föderalismus nicht umsetzbar.
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein föderaler Staat und bei der Bundestagswahl zählt jede Stimme gleich viel.
...
Sollte so sein, ist aber m.W. nicht ganz so. Wahlkreiszuschnitt, Direktmandat, 5%-Hürde usw. hauen da doch eine ziemlich tiefe Kerbe ins Gleichheitsprinzip. Und dann erst im Bundesrat mit der Ueberrepresentation der kleinen Sch***. :mrgreen:

Und überhaupt: Der Osten hat zuviel Gewicht. Und dann sind's eigentlich nichtmal Deutsche dort. :wink:

Triton hat geschrieben: ...
Der Vorteil des Euro, das vergessen viele, ist die andere Bedeutung auf den Weltfinanzmärkten. Die dutzenden Kleinwährungen wären ständigen Angriffen von Finanzjongleuren ausgesetzt und dann müsste wohl oder übel die Bundesbank ebenso regulierend eingreifen wie heute die EZB. Wir mit unserer DM und über 80 Mio Einwohnern denken nicht daran, weil unsere Währung immer stark und gefragt war.
...
Ich erinnere an massiven (d.h. für deutsche Verhältnisse) Wertverlust der DM gegenüber der anderen europ. Währungen gegen Mitte/Ende der 90er. Geschadet hat's D nicht, im Gegenteil.

Und eine Währung muss gar nicht mal so klein und unbedeutend sein, um nicht Spekulationen ausgesetzt zu sein. Die Briten können ein Lied davon singen.

Triton hat geschrieben: ...
Ansonsten glaube ich nicht, dass eine gemeinsame Währung von vorneherein eine Schnapsidee ist. Nur eine Gemeinschaftswährung ohne gemeinsame Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik ist eine Schnapsidee. Wir brauchen einfach eine richtige, demokratisch gewählte Regierung Europas (jede Stimme zählt gleich viel, ohne Ländergewichtung), die für supranationale Belange zuständig ist und das ganz transparent und nicht dieser Kommissionsklüngel da in Brüssel, den keiner durchblickt und für den sich auch kein Aas interessiert.
...
Das kann man aber ändern, für Transparent sorgen und den ganzen nationalen Schrott einfach abschaffen.

Leider hat's aber zu viele Ewiggestrige auf dem Gebiet. :evil:


Barbarossa hat geschrieben:
RedScorpion hat geschrieben:... eines der Hauptprobleme des Euro, dass er viel zu stark ist ...
Er ist zu stark für die wirtschaftlich schwächeren Euro-Länder. Gerade Italien und auch Frankreich haben ihre Währungen vor dem Euro gerne mal abgewertet um die Wirtschaft zu stützen - das geht jetzt nicht mehr. Alle müss(t)en jetzt an einem Strang ziehen, was aber bei den Schuldenbergen nicht mehr gelingen kann. Denn was soll mit den Schulden geschehen?
Nur mal zur Info: Allein Italien (ein Land, das bisher noch nicht gestützt werden mußte) hat einen Schuldenberg von über 2000 Mrd. EUR (November 2012: 1.995,1 Milliarden) = 127,4 % des Jahresstaatshaushaltes. (hier: Quelle )
Zum Ende des Jahres 2012 wurde mit 127,4 % ein neuer Schuldenrekord aufgestellt.
hier: Quelle

Im März 2013 waren es bereits 2.022,7 Milliarden Euro. hier: Quelle
Irgendjemand wird dafür aufkommen müssen, wenn auch dieses Land nicht Pleite gehen darf. Nach der Ansicht der Experten kann der "Rettungsschirm" Italien nicht auch noch retten. Meine Befürchtungen um den Euro sind also nicht unbegründet.
...
Schulden sind aber kein Problem, solang man sie denn bedienen kann, sprich genügend Einnahmen der Zinslast gegenüberstehen und - v.a. - die Märkte das auch glauben (da kommt mir gerade Baby Schimmerlos in den Sinn, der mit einem Konsul für sich und seine Mona - Senta Berger - eine Riesenvilla mit ein bisschen Land an so 'nem bayerischen See kaufen will, im 3stelligen Millionenbereich, Mitte der 80er :P )

Ist hingegen so ein Störenfried wie Deutschland am Werk, wird's freilich schwierig mit der Marktakzeptanz da. Deswegen wollen viele Deutschland weg, was ich sehr verständlich finde.

Barbarossa hat geschrieben: ...
Ich weiß gar nicht, was du immer mit dieser sowjetischen Kolonie namens "DDR" hast. Wir haben uns erst durch eine Revolution von dieser Kolonialherrschaft befreien müssen. Keiner konnte sich aussuchen, wo er lebte.
...
Aha, wir kommen also zum Punkt.

Es ist vllt ein bisschen viel verlangt meinerseits, aber mich zumindest erstaunt der totale Mangel an Empathie Deinerseits (bzw. vieler Bürger aus der Ehemaligen) bez. der heutigen Probleme der sog. "PIGS",

wo Du doch selbst miterlebt hast, was es heisst, wenn der Heimatstaat - ob nu gut oder schlecht, Demokratie oder nicht, akzeptiert oder eben verhasst - mit all seinen Institutionen plötzlich den Bach 'runtergeht und zumindest das Risiko, dass man dem Nichts ausgeliefert ist und einem das Elend ins Antlitz glotzt, wohl nicht ganz so furchtlos zu verachten war.

Nur damals stand Euch eben sei es Bonn, als auch Brüssel bei Fuss und hat Euch aus der Sch*** 'rausgehauen.

Da find' ich es ein wenig seltsam, dass man jetzt aufeinmal so tut, als habe man jahrzehntelang als guter Bundesbürger dafür gesorgt, dass es allen gutgeht und die pöhsen undankbaren PIGS "uns" nun die Haare vom Kopf fressen.
Noch vor einem historischen Wimpernschlag, da wart ihr der böse Feind, den man tot wollte, und zwar pulverisiert durch Pershings und Tomahawks.

So sieht's doch aus.

Das Ingroup-outgroup-Gelaber geht mir auf den Zeiger, sorry.




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RedScorpion hat geschrieben:Schulden sind aber kein Problem, solang man sie denn bedienen kann, sprich genügend Einnahmen der Zinslast gegenüberstehen ...
Wenn die Italiener aber bereits selbst von einem "nationalen Notstand" sprechen, dann scheint die Lage tatsächlich ernst zu sein.
RedScorpion hat geschrieben:... Es ist vllt ein bisschen viel verlangt meinerseits, aber mich zumindest erstaunt der totale Mangel an Empathie Deinerseits (bzw. vieler Bürger aus der Ehemaligen) bez. der heutigen Probleme der sog. "PIGS",

wo Du doch selbst miterlebt hast, was es heisst, wenn der Heimatstaat - ob nu gut oder schlecht, Demokratie oder nicht, akzeptiert oder eben verhasst - mit all seinen Institutionen plötzlich den Bach 'runtergeht und zumindest das Risiko, dass man dem Nichts ausgeliefert ist und einem das Elend ins Antlitz glotzt, wohl nicht ganz so furchtlos zu verachten war.

Nur damals stand Euch eben sei es Bonn, als auch Brüssel bei Fuss und hat Euch aus der Sch*** 'rausgehauen.

Da find' ich es ein wenig seltsam, dass man jetzt aufeinmal so tut, als habe man jahrzehntelang als guter Bundesbürger dafür gesorgt, dass es allen gutgeht und die pöhsen undankbaren PIGS "uns" nun die Haare vom Kopf fressen.
Noch vor einem historischen Wimpernschlag, da wart ihr der böse Feind...
Wie ich schon schrieb, war das ein aufgezwungenes Regime, welches vom Volk abgeschüttelt wurde, sowie es möglich wurde. Am 17. Juni 1953 (wo mein Stiefopa dabei war) war es eben leider noch nicht möglich. Lass es dir ruhig mal durch den Kopf gehen. Vielleicht kommst du dann selbst drauf, was du da eigentlich von dir gibst.
:?

Und was die PIGS-Länder angeht: Deutschland hat sich eine Schuldenbremse ins Grundgesetz geschrieben. Die übrigen hochverschuldeten Länder müssen ähnliche Anstrengungen machen, sonst kommt unweigerlich die Pleite.
Natürlich sehe ich es auch als Problem an, Länder wie Griechenland kaputt zu sparen, aber darauf habe ich keinen Einfluss. Ich habe auch nicht die merkelsche CDU gewählt.
:wink:
RedScorpion hat geschrieben:... Und überhaupt: Der Osten hat zuviel Gewicht. Und dann sind's eigentlich nichtmal Deutsche dort. :wink:
Bitte was?
:shock:

Übrigens:
Es gab da übrigens mal einen Diktator namens Gaddafi, der der Schweiz einfach mal das Existenzrecht absprach und vor der UNO die Aufteilung des Staatsgebietes an die Nachbarländer Deutschland, Frankreich und Italien forderte. Kannst du dich da noch dran erinnern?
Wie war dir eigentlich zumute, als du davon hörtest?
:roll:
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Triton hat geschrieben:
...........
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Dann ginge es eben den kleinen Währungen schlecht!
Mit dem Euro haben wir nun eine permanente Eurokrise, nun geht es den kleinen Völkern schlecht.
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