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SPD und Union einigen sich auf Kompromiss zur genetischen Diagnostik / Embryos dürfen nicht mehr auf Krankheiten untersucht werden, die im Erwachsenenalter ausbrechen
von Timot Szent-Ivanyi
Berlin - Für Gentests gelten künftig in Deutschland enge Grenze. Nach jahrelangen Debatten einigten sich Union und SPD auf ein Gesetz, das erstmals klare Regeln für derartige Untersuchungen vorgibt. Anders als ursprünglich vorgesehen werden vorgeburtliche Untersuchungen auf Krankheiten im Erwachsenenalter verboten. Arbeitgeber dürfen wie geplant grundsätzlich keine Gentests von ihren Mitarbeitern verlangen. Das gilt auch bei Versicherungen für deren Kunden. Heimliche Vaterschaftstest werden untersagt und als Ordnungswidrigkeit mit bis zu 5000 Euro geahndet. Das Gendiagnostikgesetz soll in dieser Woche vom Bundestag beschlossen werden...
Das ist mal ein recht gutes Gesetz, nur es hat auch kleine Schönheitsfehler = Ausnahmen, wo ein Gentest doch verlangt werden kann:
Weil die Ergebnisse Menschen in Krisen stürzen können und die Missbrauchsmöglichkeiten hoch sind, bleiben Gentests auch künftig die Ausnahme. Arbeitgeber dürfen deren Informationen nur verwenden, wenn es der Arbeitsschutz verlangt. Das könnte etwa der Fall sein, wenn Beschäftigte mit Stoffen arbeiten müssen, gegen die sie allergisch sind. Lebens- oder Berufsunfähigkeitsversicherungen können nur dann die Ergebnisse eines schon vorhandenen Gentests verlangen, wenn die Versicherungssumme über 300.000 Euro liegt. Ist der Betrag kleiner, kann der Kunde Gentests verschweigen, ohne den Verlust des Versicherungsschutzes befürchten zu müssen.
