Arbeit in der Führungsebene - Berufserfahrungen

Unternehmen, Verbraucherschutz, Konjunktur

Moderator: Barbarossa

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Orianne
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Ich hatte während den Semesterferien immer in Versicherungen und Banken gejobbt, meine Erfahrung darüber ist, dass gute Verbindungen sehr nützen, wenn man nur fleissig arbeitet, dann bringt man es vielleicht eine Stufe höher zum unteren oder mittleren Kader, die oben kennen sich aus dem Militär und vom Golfplatz her, dort werden Geschäfte getätigt, und dort werden Beförderungen abgesprochen.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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dieter
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Liebe Orianne,
scheint leider so zu sein. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Lia

Golf ist doch inzwischen Volkssport, wie Tennis, Segeln etc. auch.
Daran allein liegt es nicht, an den guten Verbindungen.
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Balduin
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Es sind eben Menschen am Werk und diese neigen dazu, sich mit Mitmenschen zu umgeben, die den "gleichen" Stallgeruch haben.

Eine völlig objektive Beförderung ist wohl nirgends möglich - in der freien Wirtschaft ist das überhaupt nicht zwingend, weil der Manager immer noch selbst entscheiden darf, wem er den Vorzug gibt. Aber auch im öffentlichen Dienst schlägt sich Sympathie und Antipathie sicherlich in Bewertungen und Beförderungen nieder.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Orianne
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Lia hat geschrieben:Golf ist doch inzwischen Volkssport, wie Tennis, Segeln etc. auch.
Daran allein liegt es nicht, an den guten Verbindungen.
Die guten Verbindungen werden im Militär und im Studium "gestrickt", im Offizierskasino, danach in der Offiziersgesellschaft, dann gibt es noch eine Vereinigung für Obristen - Bei uns kann nicht jeder in einem Club Golf spielen, die bleiben unter sich.
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Lia

Die guten Verbindungen werden im Militär und im Studium "gestrickt", im Offizierskasino, danach in der Offiziersgesellschaft, dann gibt es noch eine Vereinigung für Obristen - Bei uns kann nicht jeder in einem Club Golf spielen, die bleiben unter sich.
Das sieht hier denn schon sehr anders aus. Nichtmal mehr in den Studentenverbindungen lässt sich die Karriere stricken, im Militär auch nicht.
Nicht alles lässt sich auf Herkunft und sozialen Hintergrund schieben, wenn die Karriere nicht so läuft.
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Orianne
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@Lia: Gewiss, ich stamme nicht aus einem reichen Haus, mein Vater war sein ganzes Berufsleben bei den Schweizerischen Bundesbahnen, er war im Stellwerk, und ich war die erste die studieren durfte in der Familie, mir hatte damals nur mein Fleiss geholfen, und ja, auch bestimmte Lehrerinnen und Lehrer. Heute aber, dürfte es für ein Kind wie ich es war wieder schwerer werden...

Ich habe hier ein passendes Gespräch mit dem Kabarettisten und Psychologen Georg Schramm:

https://www.youtube.com/watch?v=cm3an7Y3X88
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Titus Feuerfuchs
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Karlheinz hat geschrieben: Es gibt ein ganz wichtiges Prinzip: Stillstand ist Rückschritt. Man darf sich nicht auf dem Bestehenden ausruhen, sondern muss die Strukturen den Veränderungen anpassen. Das ist ein Grundprinzip des Managements, das lernt jeder, der in der Wirtschaft führend tätig war. Viele möchten gerne aus Trägheit alles so belassen, wie es ist. Dem muss man ständig entgegen treten.
MfG,
Titus Feuerfuchs
Stephan
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Karlheinz hat geschrieben:
Lieber Stephan,
wahrscheinlich hast du leider bisher vor allem die negativen Seiten unseres Systems kennen gelernt. Das ist bedauerlich, aber das zeigen auch deine Erfahrungsberichte mit dem Arbeitsamt und dem Jobcenter, die ich mit großem Interesse gelesen habe. Und eine schlechte Meinung über Begriffe wie Output, Innovation und das Bildungssystem höre ich immer vor allem von Leuten, die beruflich bisher wenig Erfolg hatten.

...

Es wäre zu billig, sie als reine Karrieristen zu bezeichnen, sie wollen Erfolg haben. Und sie sind später die Zugpferde, die unser System ziehen. Von hier geht die Dynamik aus und nicht von, pardon, von den Beziehern von Arbeitslosengeld II. Ich hoffe sehr, dass dich deine Situation inzwischen wesentlich gebessert hat. Ich weiß, man kann durch unglückliche Umstände in eine solche Situation geraten, das ist einfach Pech. Vielleicht sehe ich die Dinge zu einseitig, aber ich war und bin immer ein Leistungsfetischist gewesen und habe null Toleranz gegenüber Leuten, die dies anders sehen.

Und das mit der Misswirtschaft seit 1969 ist natürlich Quatsch, denn vorher waren wir in einem Reformstau gefangen, der unbedingt aufgebrochen werden musste. Danach war der Weg frei für eine neue Dynamik und für neue Entwicklungen.
Ich wünsche dir alles Gute. Falls ich dich beleidigt haben sollte, bitte ich um Verzeihung. Und nun viel Erfolg!
Vielen Dank, lieber Karlheinz,
keine Sorge, ich bin nicht so leicht zu erschüttern und habe auch gelernt mich meiner Haut zu wehren. Ich darf Dir auch versichern, dass Deine Sorge um mein materielles Wohlergehen - zumindest b.a.w. - unbegründet ist.

Da Du meine Beiträge gelesen hast, verwundert es mich, dass Dir entgangen ist, dass ich durchaus ein Anhänger des Leistungsprinzips und selbstverantwortlichen Handelns bin bspw.
es gibt keinen Grund warum Frau oder Herr Meier von nebenan dafür eintreten sollten, wenn nicht einmal der Leistungsempfänger für seine eigenen Existenz einzutreten bereit ist.
.

Letzteres war und ist aber nicht nur nach meinen Beobachtungen kein hervorragendes Kennzeichen unseres Bildungssystems und die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge führten anscheinend noch weniger zur Förderung selbstständigen Handelns:
http://www.computerwoche.de/a/alles-ber ... ,3068839,2.

Aber zurück zur Leistung. Leistung bedeutet letztlich immer noch das Erbringen von brauchbaren Ergebnissen in einer bestimmten Zeit. Insofern sind Tips wie
Karlheinz hat geschrieben:Das Geheimnis einer erfolgreichen Karriere auf jedem Gebiet ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Vergesst Resultate, vergesst Fakten! Wahrnehmung ist alles, was zählt.
für jeden, der nicht von Beruf Sohn, Tochter oder Günstling ist, wenig hilfreich, um nicht zu sagen Quatsch. Mit einem Anhänger dieser Doktrin durfte ich kurzzeitig anlässlich der EURO-Umstellung einer zentralen Anwendung einer Bank zusammenarbeiten. Im Grunde genommen war unsere Aufgabenstellung relativ einfach:
- die Bank hatte einzuhaltende Rahmenbedingungen definiert,
- der Endtermin - Einführung des EURO stand ohnehin fest,
- das System war zu analysieren, mit den Fachabteilungen die notwendigen Modifikationen zu definieren und die Konzepte für die Implementierungen zu erarbeiten.
Der Auftritt meines Kollegen war wie aus dem Bilderbuch, vom Maßanzug bis zur vollendeten Rhetorik. Und selbstverständlich ließ er uns alle vom ersten Tag an wissen, dass er bereits mehrere Banken portiert hätte, dass das Team für die Umstellung zu klein sei und wir unbedingt enger mit dem Vorstand zusammen arbeiten müssten. Alles sehr beeindruckend.

Interessant wurde es, als die ersten Arbeitsergebnisse abzuliefern waren. Bei vergleichbarer Komplexität der Teilanwendungen hatte er mehr als 50 Seiten zu Papier gebracht, was mich zunächst an meinen knapp fünf Seiten zweifeln ließ. Nun ja, die Zweifel waren unbegründet, wie sich zeigen sollte. Der Programmierer, der jenes Konzept umsetzen sollte, warf es ihm, bildlich gesprochen, als unbrauchbar vor die Füße. Der Fall eskalierte, der Kunde überprüfte das Konzept und stellte fest, dass die Analyse des Istzustandes zwar richtig - aber da bekannt, nicht gewünscht war (Zeit ist Geld) - und die Vorgaben zur Modifikation, also das Wichtigste, fehlten. Der Kollege verschwand dann innerhalb weniger Tage von der Bildfläche, der Kunde hatte, wie branchenüblich (Informatik), ein tägliches Kündigungsrecht.

Wir haben das Projekt dann frist- und budgetgerecht ohne dieses "Zugpferd" zu Ende geführt, was auf Grund der Kundenzufriedenheit in der Folge zu Anschlussaufträgen führte. Die "Öffentlichkeitsarbeit" meines unglücklichen Kollegen war unterm Strich sehr nachhaltig, er hat noch lange Anlass zu heiterem Gesprächsstoff geboten.

Insofern lieber Karlheinz, ich habe während meines bisherigen Lebens diverse Höhen und Tiefen erlebt, viele tüchtige Kollegen jeden Alters kennengelernt und auch so manchen bei dem mehr Schein als Sein war. Damit hat sich auch eine gewisse Aversion gegen wohlklingende Phrasen entwickelt. Und nimm es mir nicht übel, darunter fallen leider viele Deiner Aussagen in diesem Thread und auch im Thread Disziplin und Kriminalität http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 3&start=60. Manchmal sind Zuspitzungen zwecks Verdeutlichung ja angebracht, aber als Dauerzustand letztlich nicht überzeugend.

Ein gutes Beispiel ist Deine Eigencharakterisierung als "Leistungsfetischist". Ironisch war es lt. Kontext wohl nicht gemeint. Dann bleibt nur der "Fetischismus" als triebhafte Ersatzhandlung - also letztlich ein übersteigertes Betonen der Leistung. Das ist mir eine Nummer zu überzogen, und führt mit Sicherheit zu eindimensionaler Betrachtung einer mehrdimensionalen Welt. Anhänger des Leistungsprinzips genügt m. E. vollkommen.
Freundliche Grüsse
Stephan
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Balduin
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IMG_1012.JPG (377.66 KiB) 11910 mal betrachtet
Einer der besten Sprüche: Bullshit might get you on top, but it won't keep you there.

Der Vater von John F. Kennedy hat seinen Söhnen übrigens auch das Mantra eingetrichtert, dass es nur auf das Bild ankomme, dass die Leute von einem haben.
Das mag für einen Politiker gelten, aber irgendwann kommt man an Leute, die besser sind als man selbst und die durchschauen das Spiel dann ganz schnell.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Marek1964
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Die Quintessenz ist doch einfach: Man muss sich verkaufen können, um einen guten Job, Auftrag usw. zu bekommen, aber um sich den Arbeitsplatz, Kunden usw. halten zu können muss man Leistung bringen.

Das eine geht nicht ohne das andere.
ehemaliger Autor K.

Marek1964 hat geschrieben:Die Quintessenz ist doch einfach: Man muss sich verkaufen können, um einen guten Job, Auftrag usw. zu bekommen, aber um sich den Arbeitsplatz, Kunden usw. halten zu können muss man Leistung bringen.

Das eine geht nicht ohne das andere.
Das ist vollkommen richtig.
ehemaliger Autor K.

Hallo Stephan,
vielen Dank für deinen Bericht. Ich freue mich, dass wir die Missverständnisse anscheinend aus dem Weg räumen konnten.
Zu diesem Thread bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind und meine Antwort ist deshalb auch leicht ironisch gewesen. Das gilt zum Beispiel für die Aussage:
Karlheinz hat geschrieben: Das Geheimnis einer erfolgreichen Karriere auf jedem Gebiet ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Vergesst Resultate, vergesst Fakten! Wahrnehmung ist alles, was zählt.
Das ist natürlich bewusst völlig überzogen bzw. nur die halbe Wahrheit. Wer nur blufft, fliegt früher oder später auf die Nase. Wichtig ist die Kombination von tatsächlicher Leistung und Show. Wie heißt es doch in der PR-Branche: „Tue Gutes und rede darüber!“

Wenn du Erfolg hast, dann sorge dafür, dass es auch alle schnell erfahren, sonst bringt das persönlich nicht viel. Hinterher wird man sich in Bescheidenheit üben und sagen: „Na gut, aber ohne meine Mitarbeiter“, oder „ Ich hatte zwar die Idee, aber die Kollegen haben dann…“ Blah, blah. Wichtig ist, dein Name ist ein Synonym für Erfolg, dann wird man auch über deine Fehler später eher hinwegsehen.
Stephan
Letzteres war und ist aber nicht nur nach meinen Beobachtungen kein hervorragendes Kennzeichen unseres Bildungssystems und die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge führten anscheinend noch weniger zur Förderung selbstständigen Handelns:
Od das nun zu weniger Förderung des selbständigen Handelns führt, da bin ich mir nicht sicher. Auf jeden Fall führt es aber nicht unbedingt zu mehr Förderung. Deshalb habe ich auf akademische Abschlüsse nie viel gegeben. Ob diese Leute wirklich etwas können, zeigt sich erst während der Arbeit.
Stephan
Aber zurück zur Leistung. Leistung bedeutet letztlich immer noch das Erbringen von brauchbaren Ergebnissen in einer bestimmten Zeit.
Das ist auch meine Meinung. Das Leistungsprinzip wird in der Wirtschaft oft extrem betont, was natürlich auch berechtigt ist.
Unser Konzernchef war, wie die meisten Leute in seiner Position, nicht gerade einfach und angenehm im Umgang. Sein Leitspruch lautete: „Es gibt keine Probleme, es gibt nur Lösungen! Ich will nie hören, das geht nicht, sondern nur: Wir werden es so und so machen! Und sie sollen auch nicht sagen: Wir tun unser Bestes, sondern sie machen das, was erforderlich ist!“

Natürlich war ihm klar, dass so etwas nicht immer geht, aber er stellte nur maximale Forderungen.
Also, immer Höchstleistung fordern, von sich und den anderen. Vielleicht kann man dies als Leistungsfetischismus bezeichnen. So etwas muss man dann auch eisern durchsetzen, denn wer verzichtet und nachgibt ist zwar beliebter, aber nur bei denen, die davon profitieren. Deshalb strahlte ich früher oft die Freundlichkeit und Herzlichkeit eines Eisblocks aus. Man hätte es natürlich vielleicht auch alles anders machen können, aber dafür ist es nun zu spät.
Renegat
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Karlheinz hat geschrieben: Wer nur blufft, fliegt früher oder später auf die Nase. Wichtig ist die Kombination von tatsächlicher Leistung und Show. Wie heißt es doch in der PR-Branche: „Tue Gutes und rede darüber!“

Wenn du Erfolg hast, dann sorge dafür, dass es auch alle schnell erfahren, sonst bringt das persönlich nicht viel. Hinterher wird man sich in Bescheidenheit üben und sagen: „Na gut, aber ohne meine Mitarbeiter“, oder „ Ich hatte zwar die Idee, aber die Kollegen haben dann…“ Blah, blah. Wichtig ist, dein Name ist ein Synonym für Erfolg, dann wird man auch über deine Fehler später eher hinwegsehen.


Mmh, vielleicht interessiert die "Führungserfahrenen" auch die andere Sicht auf die großen Bluffer.
Mitarbeiter wissen meist sehr schnell, wer nur schwätzt und blufft oder wer als Führungskraft soziale Kompetenz mitbringt. Die Bluffer haben eine kurze Halbwertzeit, das stimmt, auch weil sie schnell sabotiert werden. Mitarbeiter wundern sich meist, wie lange Geschäftsführungen und teure Wirtschaftsprüfer brauchen, um die Bluffer zu erkennen.
Außerdem glaube ich nicht an das Eigenlobmotto der PR-Branche, die meisten Menschen werden bei dick aufgetragenem Eigenlob sofort hellhörig - Wer so auf die K..... hauen muß, hat´s nötig - Eigenlob stinkt.
ehemaliger Autor K.

Der Schlecker Konzern
Im Fernsehen läuft derzeit ein Spielfilm über den Schlecker-Konzern. In einer anschließenden Dokumentation berichtete eine ehemalige Mitarbeiterin, das in ihrem Geschäft einmal überraschend der alte Schlecker auftauchte. Der bekam dort einen Wutanfall, brüllte und tobte herum, riss unbeherrscht Schachteln aus den Regalen und warf sie durch den Laden.

Warum wundert mich das nicht? Diese Verhaltensweisen sind für solche Leute normal. In den letzten Jahrzehnten hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, eine Reihe solcher Konzernchefs kennen zu lernen. Sie sind äußerlich immer sehr charmant und liebenswürdig, aber im Kreise ihrer engsten Mitarbeiter und Vertrauten lassen sie dann gewissermaßen die Sau heraus. Sie schreien und brüllen, bekommen Wutausbrüche, schimpfen auf Gott und die Welt. Alle Menschen außer ihnen selbst sind Dummköpfe, Vollidioten, Schwachsinnige usw. Solche und ähnliche Berichte hörte ich auch immer wieder von Kollegen aus anderen Firmen. Sie verfahren frei nach Goethe: Hier bin ich Mensch, hier darf ich es sein.

Ja, vielleicht müssen sie so sein. Gegenüber solchen Leuten entwickelte ich immer eine Hassliebe. Ihre unangenehme Art mochte ich nicht, andererseits bewunderte ich ihre Nervenstärke in schwierigen Situationen, ihre Entschlusskraft, ihr Durchsetzungsvermögen.
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