Dauerkrise bei Opel

Unternehmen, Verbraucherschutz, Konjunktur

Moderator: Barbarossa

elysian
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zu Guttenberg hatte gewarnt. Wie sich zeigte zu Recht.
Brüderle sperrt sich. Ich meine: wiederum zu Recht.
Nur die Kanzlerin gibt mal wieder den Schröder.... :roll:
sic transit gloria mundi
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Barbarossa
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:arrow: Ich habe nun doch das Thema "Opel" aus dem ursprünglichen Thema ausgegliedert, da es immer wieder neue Probleme beim GM-Konzern gibt:
Montag, 21. Mai 2012
"Keinen Cent für unsere Beerdigung"
Opel lässt Bochum zappeln

Das Bangen der Opel-Belegschaft um ihre Jobs schlägt in Wut um. Noch immer ist unklar, ob GM die Bochumer Fabrik nach 2014 schließen wird. Der Betriebsratschef geht Opel-Chef Stracke scharf an. Ein Arbeiter droht, falls es zur Schließung komme, "brennt zehn Minuten später die Ruhr". NRW-Ministerpräsidentin Kraft schlägt sich auf die Seite der Opelaner.
(...)
Nach der Entscheidung, den Kompaktwagen Astra künftig nur noch in Ellesmere Port in Großbritannien und Gleiwitz in Polen bauen zu lassen, hatten Spekulationen über eine Verlagerung der Astra-Fertigung nach Rüsselsheim Auftrieb erhalten. Stracke bekräftigte, Opel werde sich an den Standortsicherungsvertrag für halten, der betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen bis Ende 2014 ausschließt...
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dieter
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Es war ein Unglück für Opel, dass GM es nicht verkauft hat. Opel darf außerhalb Europas seine Autos auf Anweisung von GM nicht verkaufen. :evil:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Es war ein Unglück für Opel, dass GM es nicht verkauft hat. Opel darf außerhalb Europas seine Autos auf Anweisung von GM nicht verkaufen. :evil:
Das wird Opel auch das Genick brechen.
Ist aber nicht das Einzige, was für Opel am Nicht-Verkauf durch GM von Nachteil war (wobei ich mir nicht sicher bin, ob´s Opel bei Magna wirklich besser gegangen wäre...Saab und Spyker sind zwar nicht wirklich eine vergleichbare Paarung, aber ein abschreckendes Beispiel...vielleicht hätte man Opel besser an die Chinesen verkauft? Mittelfristig scheint sich das für europäische Marken - siehe Volvo - auszuzahlen...).
Die Qualität der Autos wird und wird nicht besser, sowohl was Verarbeitung angeht als auch technisch, so lange man am Tropf bzw. Gängelband von GM hängt. Immerhin hat man bei einigen Modellen mittlerweile ein ansprechenderes Design, aber so lange z.B. Ventildeckeldichtungen nach zwei Jahren (!) ausgewechselt werden müssten, weil sie dann verhärtet sind, ansonsten ist der Motor ölversaut, so lange wird das nichts mit der Rückkehr zur in der Vergangenheit sprichwörtlichen Opel-Qualität.
VW zeigt, wie man´s besser macht: Ebenfalls gleiche Technik für alle Marken, aber auf hohem Grundniveau und jeweils markenspezifisch modifiziert. Der gleiche Motor z.B. hat bei Audi und bei VW unter Umständen etwas andere PS-Zahlen, Steuerketten, Einspritzanlagen...
Und bei allen Marken ein möglichst hoher Maßstab im Finish, sogar bei der Billigmarke Skoda. Gut, bei Seat ist noch zu arbeiten daran, aber man gibt sich Mühe: Ganze Mannschaften von Audi-Spezialisten sind ständig und in wechselnder Besetzung in Barcelona, um die dortigen Werker auf Zack zu bringen...

Bei Opel sucht man nach solcher Unterstützung durch die Mutter vergebens, im Gegenteil: Die Einführung amerikanischer Produktionsmaßstäbe ist das Schreckgespenst der Opelaner...

Beppe
Der Germane
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Vor etlichen Jahren hat Philips die Grundig-Werke aufgekauft. Kurze Zeit später war von den Grundig-Werken nur noch der Name vorhanden.

AEG wurde von Elektrolux aufgekauft, kurze Zeit später war AEG weg vom Fenster.

.........usw.;

Das ist die Strategie von einigen Konzernen, auf diese Art ihre Konkurrenten vom Markt zu nehmen. Bei Opel ist es nicht anders!

Ein Boykott meinerseits wäre, kein Fahrzeug zu kaufen, daß aus Deutschland in der Produktion in andere Länder ausgelagert worden ist!

Dieser Tage per Fax reingekommen:

Selbständige Handwerker aus Polen.

Unser Büro ist für polnische Firmen tätig - bla bla bla
Selbständige Handwerker aus Polen mit Auslandserfahrung, Deutschkenntnisse, mobil und flexible Arbeitszeiten.
* Elektrotechniker, Elektroniker,....
* Elektromonteure für alle Bereiche -....

Unser Angebot:
Stundensatz: 15 Euro und Übernachtung 15 Euro pauschal pro Übernachtung.


Bei uns in Old Germany sind die Preise im Handwerk sowieso am Boden und dann werden, durch Brüssel abgesegnet, Hinz und Kunz aus aller Herren-Länder der Einreise nichts in den Weg gelegt!

Unsere Innungen-Kammern sind dagegen machtlos. Was von Brüssel abgesegnet, das gilt und ist hinzunehmen.

Ich hoffe nur, daß es nicht einmal heißt "China-Schrott gleich Polen-Schrott"

Nokia hat, so habe ich einmal gelesen, sein Werk in Rumänien wieder geschlossen (nur Schrott produziert!)- ist da etwas wahres dran?
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Ernste und holde Heimat, Du Land der Liebe - O laß mich knien an Deinem
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Zum Gruße
Der Germane
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Peppone
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Der Germane hat geschrieben:Nokia hat, so habe ich einmal gelesen, sein Werk in Rumänien wieder geschlossen (nur Schrott prodiziert!)- ist da etwas wahres dran?
M-hm...allerdings nicht (nur) wegen Schrott, sondern weil Nokia die falschen Produkte produziert hat - KEINE Smartphones, bzw. zu wenig davon bzw. veraltete Geräte.
Die Produktion wurde von Rumänien nach Asien (Indien?) verlagert....

Nicht nur wegen der dortigen - noch billigeren - Preise für Arbeitskraft, sondern auch wegen der "Verlagerung der Mräkte für Basis-Handys und der Lieferketten nach Asien).

Beppe
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Servus Beppe,

danke für die Info!

Ich bin ja seit jeher ein Fan von Nokia-Händies gewesen. Meine 6310i waren die besten Händies (für mich), die Nokia jemals herausgebracht hatte.
Große Tasten, für meine Pratzen gut, das Display auch ok - fast unverwüstlich.

Das Dingens wird schon Jahre nicht mehr hergestellt und ist nur noch gebraucht/überholt erhältlich. Die Dinger sind jedoch so ausgelutscht, das ich die Finger davon lasse.

Jetzt habe ich wieder ein Nokia mit großen Tasten, das aber mein letztes von dieser Marke sein wird. Billige Verarbeitung,...

Das nur nebenbei erwähnt.
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Barbarossa
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Opel wird 150:
Donnerstag, 23. August 2012
Auto
150 Jahre Opel: Legendäre Modelle von Lutzmann bis Manta

Rüsselsheim (dpa) - Opel blickt auf 150 Jahre Firmengeschichte voller gewaltiger Umbrüche zurück. In dieser Zeit hat der Hersteller eine ganze Reihe von Modellen gebaut, die aus dem automobilen Einerlei herausragten. Eine kleine Auswahl wichtiger und typischer Modelle...
hier: weiterlesen

Aber leider:
Donnerstag, 23. August 2012
Ab sofort - für sichere Jobs
Tausende Opelaner in Kurzarbeit

Europas Automarkt wird derzeit von einer veritablen Absatzkrise heimgesucht. Einer der besonders davon betroffenen Autohersteller ist Opel. Die kriselnde Tochter des US-Konzerns General Motors reagiert darauf mit Kurzarbeit. Auch das Stammwerk Rüsselsheim ist betroffen. Aber Opel hat noch mehr Probleme...
hier: weiterlesen

Sehr schlimm.
:cry:
Das beste und schönste Auto, das ich bis jetzt hatte, war ein 95er Opel Astra.
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dieter
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Lieber Barbarossa,
es wäre für alle am Besten GM würde endlich Opel verkaufen. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
es wäre für alle am Besten GM würde endlich Opel verkaufen. :wink:
Wird nicht passieren. GM glaubt zwar offensichtlich, Opel als Marke nicht zu brauchen (siehe die hauseigene Konkurrenz durch Chevrolet - die ehemaligen Daewoo-Modelle bauen z.T. auf dem Astra auf!), aber die Ressourcen von Opel würde man doch ganz gern weiter nutzen...vor allem die Manpower, was Entwicklung etc. betrifft.

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
alles kann man nicht haben, die Man-Power ja aber die Firma nicht, das wird auf Dauer nicht gehen. :roll:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
alles kann man nicht haben, die Man-Power ja aber die Firma nicht, das wird auf Dauer nicht gehen. :roll:
Gm denkt wohl an beides, sonst würde man nicht Chevrolet-Modelle direkt gegen Opel-Modelle antreten lassen (z.B. Cruze gegen Astra). Noch hat Opel einen Qualitätsvorteil (der Astra ist, obwohl nicht ganz so gut ausgestattet wie der Cruze, immer noch das bessere Auto, sagt zumindest Atuo Bild...). Das kann sich aber ändern, immerhin ist der Cruze um einiges billiger.

Ich denke, man wird über kurz oder lang Chevrolet-Modelle in den europäischen Opel-Werken (denjenigen, die überleben) fertigen und das Rüsselsheimer Entwicklungszentrum für den ganzen GM-Konzern nutzen.

Beppe
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Barbarossa
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Nachtrag:
Montag, 10. Dezember 2012
Keine Autos mehr aus Bochum
Opel-Beschäftigte fürchten Aus

Mehr als 3000 Beschäftigte des Opel-Werkes Bochum sehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Nach 2016 werden keine kompletten Fahrzeuge mehr in dem Werk gefertigt. Erhalten bleiben soll das Logistikzentrum. Alles Weitere ist noch Verhandlungssache...
hier: weiterlesen
Donnerstag, 13. Dezember 2012
Schließung von Bochumer Opel-Werk
Betriebsräte fordern Verlängerung der Jobgarantien

Nach der angekündigten Schließung des Bochumer Opel-Werks fordern Gewerkschaft und Betriebsrat Arbeitsplatzgarantien für die übrigen Standorte von mindestens vier Jahren...
hier: weiterlesen
Donnerstag, 13. Dezember 2012
"Das ist armselig"
Opel-Jubiläumsfeier fällt aus

Zum Feiern ist der Bochumer Opel-Belegschaft nach dem angekündigten Aus für die Autoproduktion zwar nicht zumute. Doch das Fest zum 50-jährigen Bestehen des Werkes am Samstag sollte zur großen Solidaritätsveranstaltung werden. Nun ist die Veranstaltung abgesagt. Opel befürchtete Proteste...
hier: weiterlesen

Tja - warum auch feiern, wenn es nichts zu feiern gibt?
:(
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
alles kann man nicht haben, die Man-Power ja aber die Firma nicht, das wird auf Dauer nicht gehen. :roll:
Gm denkt wohl an beides, sonst würde man nicht Chevrolet-Modelle direkt gegen Opel-Modelle antreten lassen (z.B. Cruze gegen Astra). Noch hat Opel einen Qualitätsvorteil (der Astra ist, obwohl nicht ganz so gut ausgestattet wie der Cruze, immer noch das bessere Auto, sagt zumindest Atuo Bild...). Das kann sich aber ändern, immerhin ist der Cruze um einiges billiger.

Ich denke, man wird über kurz oder lang Chevrolet-Modelle in den europäischen Opel-Werken (denjenigen, die überleben) fertigen und das Rüsselsheimer Entwicklungszentrum für den ganzen GM-Konzern nutzen.

Beppe
Lieber Beppe,
ich hoffe, das GM damit auf dem Holzwege sind. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Beppe,
alles kann man nicht haben, die Man-Power ja aber die Firma nicht, das wird auf Dauer nicht gehen. :roll:
Gm denkt wohl an beides, sonst würde man nicht Chevrolet-Modelle direkt gegen Opel-Modelle antreten lassen (z.B. Cruze gegen Astra). Noch hat Opel einen Qualitätsvorteil (der Astra ist, obwohl nicht ganz so gut ausgestattet wie der Cruze, immer noch das bessere Auto, sagt zumindest Atuo Bild...). Das kann sich aber ändern, immerhin ist der Cruze um einiges billiger.

Ich denke, man wird über kurz oder lang Chevrolet-Modelle in den europäischen Opel-Werken (denjenigen, die überleben) fertigen und das Rüsselsheimer Entwicklungszentrum für den ganzen GM-Konzern nutzen.

Beppe
Lieber Beppe,
ich hoffe, das GM damit auf dem Holzwege sind. :wink:
Dann wird Opel nooch schneller verschwinden.
Ich hoffe im Gegenteil, dass GM zumindest teilweise Erfolg hat und dass es irgendwann (nicht allzu spät) darauf hinauslaufen wird, dass Ex-Daewoo die kleinen Modelle für den Weltmarkt produziert, Opel die Mitteklasse (beim Astra angefangen) und ansonsten eigene kleinere Modelle auf technischer Basis der Daewoo-Chevrolets. Wenn der Adam zum Erfolg wird, könnte es auch umgekehrt kommen, dass nämlich Opel zum Kompetenzzentrum für Klein- und Mittelklassewagen wird, die von Daewoo-Chevrolet in abgespeckter Version und mit eigenständigen Karossen mitgebaut werden.
Klappt das obige Szenario nicht, wird Opel komplett von der Bildfläche verschwinden - mit verheerenden Folgen für Bochum und Rüsselsheim.

Beppe
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