Öl- und Gaspreise gehen durch die Decke

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

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Balduin
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Es ist der helle Wahnsinn was gerade mit den Gaspreisen passiert. Öl ist ja auch nicht viel besser.

Heute habe ich gelesen, dass Russland trotz des Öl-Embargos mehr als vor dem Krieg verdient. Es werden riesige Mengen jetzt von Indien bezogen, dort wird das Öl aufbereitet und (teuer) nach Europa verkauft (Quelle u.a.: https://www.merkur.de/wirtschaft/indien ... 13020.html ). Man kann nur noch ungläubig mit dem Kopf schütteln. :x

Wenn man dann bedenkt, wie verteufelt und verteuert Öl noch letztes Jahr wurde. Man wollte mit aller Gewalt die Bürger dazu bringen, auf andere Heizungsarten umzurüsten (für sehr viel Geld). Dass ein langsamer Übergang besser gewesen wäre, zeigt sich doch jetzt wieder. Die armen Leute, die in den letzten Jahren ihre Öl- für eine Gasheizung ausgetauscht haben...
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Barbarossa
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Heute hat Gazprom angekündigt, dass durch Nordstreem1 kein Gas mehr geleitet werde. Die Pipeline sei angeblich defekt.
Ursprünglich sollten 3-tägige Wartungsarbeiten durchgeführt werden und die Belieferung ab morgen früh wieder aufgenommen werden.
siehe dazu: https://www.t-online.de/nachrichten/ukr ... toppt.html

Ich bin schon länger davon ausgegangen, dass Putin den Gashahn ganz zudrehen würde. Es kam jetzt sogar etwas früher, als ich vermutet habe. Aber für mich kommt die Nachricht nicht überraschend.
.
Hier in meiner Region beobachte ich schon seit Monaten, dass die Forstwirtschaft verstärkt Bäume in den Wäldern fällt und das Holz abtransportiert. Ich vermute, das sind auch bereits Vorbereitungen für den nächsten Winter. Dazu passt auch eine Meldung von heute aus meiner Regionalzeitung ,Oranienburger Generalanzeiger', wo auf der Titelseite als große Überschrift steht:

,,Holz wird knapp - die Nachfrage steigt''
Danach sind Kaminbauer für Monate ausgebucht und neue Öfen haben lange Lieferzeiten.
Aber auch Brennholz wird knapp - einige Lieferanten nehmen gar keine Aufträge mehr an. Und was es online zu bestellen gibt, ist teuer:
Eine Tonne hochwertiges, getrocknetes Laubholz kostet inzwischen gut 1000 €. Dadurch nehmen auch Holzdiebstähle zu - es ist verboten, einfach Holz aus dem Wald mitzunehmen.
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Barbarossa hat geschrieben: 02.09.2022, 21:05 Ich bin schon länger davon ausgegangen, dass Putin den Gashahn ganz zudrehen würde. Es kam jetzt sogar etwas früher, als ich vermutet habe. Aber für mich kommt die Nachricht nicht überraschend.
Putin spielt das "Chicken Game": Wer ist der Feigling und gibt zuerst auf. Der Westen mit seinen Sanktionen und der Waffenhilfe für die Ukraine oder der russische Geschichtsbesessene am Gashahn. Von Finnland aus sieht man schon am Anfang der Pipeline die Flammen des Abfackelns. Irgendwo muß das Zeug ja hin. Bohrlöcher zu schließen soll am Ende enorme Kosten verursachen. Und eine Pipeline nach China ist in weiter Ferne.

Das "Chicken Game" kann Putin nicht gewinnen. - Wir müssen aber alle diesen Winter mit unserem Handeln dazu beitragen.
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Barbarossa
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Ganz genau.
Energie sparen (speziell Strom) beginnt schon bei den kleinen Dingen des Alltags. So ist es z. b. ratsam, sich Stromverteiler mit einem Schalter (Ein/Aus) zu besorgen, in die man Stromkabel für Fernseher/Radio, Netzteile für Tablet, Computer und Handyladegerät einsteckt. Beim Schafen oder Arbeiten kann man den Stromverteiler einfach ausschalten - man muss nicht jedes Teil extra aus der Steckdose ziehen. Bei den Netzteilen und Ladegeräten sind fast immer kleine Trafos mit dran, die auch dann etwas Strom verbrauchen, wenn gerade kein Gerät angeschlossen ist. Selbst, wenn es nur wenig Strom (3-5 W) ist - bei mehreren Netzteilen und auf's Jahr gerechnet kann sich das summieren.
Nur einfach als Beispiel.
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Balduin
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Ich erinnere mich sehr genau daran, dass vor einigen Wochen Grünenpolitiker auf die Forderung, Akw-Laufzeiten zu verlängern, ihren Standardsatz brachten: "Wir haben eine Gas-, keine Stromkrise".
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Balduin hat geschrieben: 06.09.2022, 18:53 Ich erinnere mich sehr genau daran, dass vor einigen Wochen Grünenpolitiker auf die Forderung, Akw-Laufzeiten zu verlängern, ihren Standardsatz brachten: "Wir haben eine Gas-, keine Stromkrise".
Diese Gaskrise scheint sich aber in Grenzen zu halten. 10,3% trägt Gas zur Stromerzeugung bei. Atommeiler tragen sogar nur 6,2% bei.
Daß Windkraft den größten Anteil - 27,1% - zur Stromerzeugung im 1.Quartal 2022 beiträgt hat mich doch sehr erstaunt. Siehe Grafik:

https://www.smard.de/page/home/topic-article/444/207508

Aber das hat Otto Normalverbraucher jeder Couleur noch nie groß beschäftigt: Für ihn kam der Strom schon immer aus der Steckdose.
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Skeptik hat geschrieben: 06.09.2022, 20:01 [

Diese Gaskrise scheint sich aber in Grenzen zu halten. 10,3% trägt Gas zur Stromerzeugung bei. Atommeiler tragen sogar nur 6,2% bei.
Daß Windkraft den größten Anteil - 27,1% - zur Stromerzeugung im 1.Quartal 2022 beiträgt hat mich doch sehr erstaunt. Siehe Grafik:

https://www.smard.de/page/home/topic-article/444/207508

Aber das hat Otto Normalverbraucher jeder Couleur noch nie groß beschäftigt: Für ihn kam der Strom schon immer aus der Steckdose.
Wir brauchen das Gas für die Industrie und man sollte möglichst wenig Gas zur Stromerzeugung verwenden. Aber letztendlich kann man nur mit Gas, Kohle oder Atomkraft eine gleichbleibende Stromversorgung garantieren, weil bei Solar und Wind entweder ein Mangel oder eine Überproduktion eine gleichbleibende Versorgung nicht garantieren kann. Das ist Faktum !

Aufgrund des Merit-Order-Prinzip und den hohen Gaspreisen bleiben die Strompreise auf einem sehr hohen Niveau. Da nützt es auch nichts, wenn wir noch mehr Solar- oder Windanlagen bauen. :mrgreen: :wink: Der Fehler bestand eindeutig darin, daß man sich total abhängig vom Russen machte und den Atomausstieg beschlossen hat. :roll: Daher haben wir jetzt diese Probleme.
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Barbarossa
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Man hört und liest jetzt immer öfter von Gasrechnungen, die jeden finaziellen Rahmen sprengen. So habe ich jetzt Abschlagsforderungen für Gas von 800 € pro Monat(!!!) gelesen und gehört...
Ich bin nun kein Jurist, aber vielleicht kennt sich jemand da besser aus.
Für mein Empfinden sind eine Veracht- bis Verzehnfachung eines Preises schlicht Wucher!
Ich weiß, dass man gegen Wucherpreise juristisch vorgehen kann.
Ich denke, hier wäre es wirklich angebracht, solche Preissteigerungen, ohne dass man dafür einen Mehrwert erhält, nicht einfach so hinzunehmen.
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