Bundesregierung erwägt kostenlosen Öffentlichen Nahverkehr

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Angesichts der drohenden Fahverbote für Dieselfahzeuge - womöglich sogar von Brüssel angeordnet - erwägt die Bundesregierung offenbar, den Öffentlichen Nahverkehr für alle kostenlos anzubieten. 
Was haltet ihr davon?

Meine Meinung: 
Die Forderung gab es auch schon mal von der Piratenpartei. Ich hatte dazu lange keine wirkliche Meinung, bis ich vor kurzem einen Bericht im Radio hörte. Da ging es um eine Stadt in Kanada, wo die Öffis auch kostenlos wurden (war es Toronto? Ich weiß nicht mehr genau). Was war der Effekt? Weil man nun nichts mehr für die Fahrten bezahlen musste, quartierten sich die Obdachlosen in den Zügen ein und wurden so zum Obdachlosenasyl. Ergo: Es bringt nichts, weil das kostenlose fahren so auch nicht attrakiver wird. 
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Cherusker
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Die Kapazitäten geben das z.Zt. auch nicht her. Schon jetzt sind die Züge schon gut belegt. 
Paul
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Die Kapazitäten müßten dann ausgebaut werden. Aber wer finanziert das. Die öffentliche Hand hat such aus Kostengründen auch fast ganz aus dem Wohnungsbau verabschiedet. Ich sehe keine Geldquelle dafür. Geld drucken und uns verschulden wollen wir aus guten Gründen eigentlich nicht. Dieses Konzept haben die USA und die können die Infrastruktur nicht finanzieren. Gut wir finanzieren die südeuroüäischen Staats-Haushalte auch mit niedrigen Zinsen/Geld druchen. Ich bin gespannt wie lange das funktioniet.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Ruaidhri
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Grundsätzlich finde ich das eine gute Idee, von der dann allerdings nicht nur städtische Ballungsgebiete und Speckgürtel  profitieren sollten, sondern auch und gerade der ländliche Raum.
Man muss nicht wieder alle Züge an jeder Milchkanne halten lassen, aber so, wie das an meiner Bahnstrecke jetzt läuft, wird es gut angenommen.
Bleibt halt nur der Weg aus den Dörfern bis zum Bahnhof, ohne Auto für viele nicht machbar. Wer in Hamburg in City-Nähe arbeitet, ist auf die Bahn angewiesen und in Hamburg auf den ÖPNV.

Weniger Autofahrten durch gut getaktetem ÖPNV wäre super. Würde zudem einigen Stress sparen, vorausgesetzt, die DB kommt zurück in die Spur und die Züge fahren pünktlicher und die Technik funktioniert. Gestern musste ich mal wieder mit dem Auto zur Arbeit, weil ich sonst Termine nicht geschafft hätte- bin mit dem Auto kaum schneller als mit Bahn und Bus- nur gestresster.

Nur, die Frage bleibt ja auch bei anderen Kommentatoren offen, wie soll das finanziert werden?
Da müsste man mal schauen, wie das in den Gegenden gehandhabt wird, in denen der Nahverkehr gratis ist.
Barbarossa hat geschrieben:Da ging es um eine Stadt in Kanada, wo die Öffis auch kostenlos wurden (war es Toronto? Ich weiß nicht mehr genau). Was war der Effekt? Weil man nun nichts mehr für die Fahrten bezahlen musste, quartierten sich die Obdachlosen in den Zügen ein und wurden so zum Obdachlosenasyl. Ergo: Es bringt nichts, weil das kostenlose fahren so auch nicht attrakiver wird.
Kein wirkliches Argument, das kann man verhindern. Seitdem ganz klar und deutlich Bahnen und Busse Video- überwacht werden, ist der Vandalismus sehr zurückgegangen.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Feldwebel57
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Registriert: 30.10.2018, 16:30

Klingt wirklich gut , Budapest macht es teilweise schon . Nur , hat dann jedes Unternehmen noch Interesse , sich zu verbessern , warum sollte es das tun , die Fahrgäste kommen auch so .
In der DDR waren die Preise für Bus und Bahn fast geschenkt , aber wie hat sich das auf die bauliche Erhaltung ausgewirkt und tritz niedriger Preise sind viele schwarz gefahren . Die Strafen waren so gering , daß sich das sogar gelohnt hat .
Wer in Schichten , an WE und Feiertagen arbeitet , wird weiterhin das KFZ benutzen müssen . Früher wurden die Fahrzeiten und das Umsteigen nach den Schichtenden im Betrieb berechnet . Jetzt nicht mehr .
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Barbarossa
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Wohnort: Mark Brandenburg

Bezahlen müssten das dann die Steuerzahler. Schon jetzt wird ja ein Teil der Kosten für die Bahn über Steuern finanziert - also von allen, auch von denen, die das Angebot gar nicht nutzen oder nur selten (so wie ich). Finde ich eigentlich nicht so gut. Man sollte nur das bezahlen müssen, was man auch nutzt.
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