Wölfe breiten sich weiter aus

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

Cherusker
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Paul hat geschrieben: Bei dieser Situationsbeschreibung ist es doch wahrscheinlicher, das es sich um 2 junge Hunde handelte. Ich wäre nicht unbedingt in der Lage 2 Schäferhunde in Wolfsfärbung von Wölfen zu unterscheiden.
Auf Bildern rumänischer "Wölfe" konnte man die Einkreuzung von Hunden anatomisch erkennen, aber wenn ein Hund wie ein Wolf aussieht, könnte man ihn wohl nur genetisch unterscheiden.
Na ja, ich gehe mal davon aus, daß es im Landkreis Lüchow-Dannenberg mehr Wölfe gibt als Wolfshunde. :mrgreen: Es wäre ein enormer Zufall, wenn dort "2 Schäferhunde in Wolfsfärbung" rein zufällig freilaufend einen Jogger "ausprobieren". :wink:
Ruaidhri
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Na ja, ich gehe mal davon aus, daß es im Landkreis Lüchow-Dannenberg mehr Wölfe gibt als Wolfshunde. :mrgreen: Es wäre ein enormer Zufall, wenn dort "2 Schäferhunde in Wolfsfärbung" rein zufällig freilaufend einen Jogger "ausprobieren". :wink:
Liegst da nicht ganz falsch in der Vermutung.
Die Mär vom ach so scheuen Wolf ist längst ad absurdum geführt, gibt viele Filme aus Schweden, aber auch aus Deutschland, die das Gegenteil beweisen. Zumal junge Wölfe sind neugierig. Aber eben nicht gleich gefährlich. Oder in ihrem Beute-Verfolgungstrieb nur so gefährlich wie viele unerzogene Haushunde, die Jogger jagen. Davon haben wir mehr im Radius von 5 Km als ( bekannte) Wölfe in ganz Deutschland. :mrgreen:
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Cherusker
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Da hat doch kürzlich in Fallingbostel ein Wolf an einem Zaun zu einer Flüchtlingsunterkunft gepennt. Diese Wölfe machen doch nur Sch..... :wink: :mrgreen: Gehören sie vielleicht auch alle zur AfD ? :shock: :wink:
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Barbarossa
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:-D

Vielleicht wollte der ja nur Wache schieben - ein GG-treuer Wolf vielleicht...
;-)

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Ruaidhri
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Tja, Wolf am Kindergartenzaun ist nicht gefährlich, da sind Eltern hysterisch.
Wolf vor Flüchtlingsunterkunft ist verdächtig und vielleicht gefährlich.
Oder er ist gefährdet, denn bestimmt hat man den Asylbewerbern nicht erklärt, dass der Wolf ein heiliges Tier ist und nicht bejagt werden darf. Das überfordert denn die Mult-Kulti-Toleranz, dass ein Wolf von (unwissenden) Asylbewerbern zur Strecke gebracht würde.
*ichbinböseichweiß*
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... f2314.html
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Ruaidhri
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Nochmal klar gesagt:
Ich bin ganz sicherlich keine Wolfshasserin, im Gegenteil.
Nur habe ich immer damit gerechnet, dass die klugen Tiere sich sehr schnell an die Umgebung anpassen und Hindernisse umgehen lernen und auch ihre Scheu vorm Menschen verlieren.
Daraus folgt, dass sehr wohl bedacht werden muss, wo die Tiere für alle verträglich leben können, wobei klar ist, dass die Tiere keine Grenzen kennen, liegt in ihrer Natur.
Eben, weil wir ihnen bei wachsender Zahl nicht überall den geeigneten, kollisionsfreien Lebensraum schaffen können, fand ich den Wolfskuschler-Blick etwas blauäugig.
Inzwischen müssen auch die "Wolfsexperten" einsehen, dass es Probleme gibt, die nicht mehr heruntergespielt werden dürfen, wenn man die Glaubwürdigkeit nicht verlieren will.
(Kommt mir bekannt vor... :angel: )
Freitag, 19.2. 2016:
http://www.sz-online.de/nachrichten/ein ... 28802.html
Wildriss steht ihnen zu- so lange es beim Regulieren bleibt und nicht Bestände ebenfalls geschützter Tiere gefährdet werden.
Soweit einverstanden.
Zitat:"Doch seitdem wurden keine Vorfälle mehr gemeldet. Die Wölfe haben ihr Revier gefunden – und, was nicht zu vernachlässigen ist – die Tierhalter haben auch mit Hilfe von Fördermitteln aufgerüstet. Der Schäfer, der im Auftrag der Naturschutzgebietsverwaltung die Wiesen am Rand des Schutzgebiets pflegt, schaffte einen Zaun nach Vorschrift an. Den haben die Wölfe schon mal getestet, was man an einer eingedrückten Stelle sehen konnte, sich dann aber höchstwahrscheinlich jaulend zurückgezogen. „Das merken die sich“, sagt Dirk Synatzschke. "
Gleiche Quelle, Dienstag, 23.2.:
http://www.sz-online.de/nachrichten/wol ... 30133.html
Zitat:
"Der vorschriftsmäßig hohe Zaun war an einer Stelle von außen nach innen und an zwei Stellen in breiterer Front von innen nach außen durchbrochen worden. "
Mir tun die gerissenen, die verletzten und verstörten Nutztiere leid, ihr Halter auch.
Und andererseits: Warum hält man nur die Wölfe für so blöd? Das ist beinahe respektlos- und pro Wolf, wie er nunmal ist, klug und orientiert an seine Ressourcen sparender Beute, gedacht.
Man wird noch mehr über Integrationsmaßnahmen und auch Vergrämung nachdenken müssen, die nicht einseitig zu Lasten von Nutztierhaltern und auf lange Sicht auch auf die der Landbevölkerung gehen.
Inzwischen gehen Wölfe durchaus aus der Deckung in menschliche Siedlungen, und warum man schulterzuckend hinnehmen muss, dass Nutztiere oder auch Hunde in Siedlungen attackiert und getötet werden, erschließt sich mir nicht.
Schweden lässt mal wieder grüßen, und zwar mit Video/ Fotobeweisen. Zumindest ein Vorfall ist gesichert auch aus deutschen Landen bekannt.
Die Fragen, wieviel Wolf das Land verträgt, sind noch nicht geklärt.
Geht nunmal nicht ganz ohne unsere Kulturlandschaft und die vielfältige Nutzung.
Die Argumentationen sind da irgendwie auch oft sehr eindimensional und hie verklärt und dort schlicht genauso dumm bei den notorischen Wolfshassern.
Kommt mir aktuell bekannt vor- wer nicht 100% für ist, ist böse. Wer nicht 100% dagegen ist, ist dummer Romantiker.
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Ruaidhri
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Der erste Wolf in S-H wurde nicht weit von mir entfernt überfahren.
Dass man ohne großen medialen Aufruhr mal auf Spuren von unangemeldeten Migranten treffen kann, ist eigentlich auch kein Geheimnis mehr- aber kein Grund zur Furcht.
Nun war einer in entgegengesetzter, aber gleicher Entfernung aktiv, irgendwie passt der Wolf zur Stimmung im Moor.
Er scheint die diversen Bundesstraßen rundherum überlebt zu haben, hoffentlich!, und hat sich auf den Weg nach Norden gemacht, Wölfe werden an der deutsch-dänischen Grenze durchgelassen!
Hier ist es auf Dauer zu belebt, zu bewohnt, zu touristisch.
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Barbarossa
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Ruaidhri hat geschrieben:... Wölfe werden an der deutsch-dänischen Grenze durchgelassen! ...
Auch ohne einen Pass vorzuzeigen, ja?
:D
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Ruaidhri
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Barbarossa hat geschrieben:
Ruaidhri hat geschrieben:... Wölfe werden an der deutsch-dänischen Grenze durchgelassen! ...
Auch ohne einen Pass vorzuzeigen, ja?
:D
Hach, herrlich, dass Du Spiel mitspielst!
Ja, ohne Impf-bzw. Heimtierausweis passieren Wölfe die Grenze und umgehen die Staus. Mich fasziniert, wie die Tiere über den Nord-Ostsee-Kanal kommen, ohne gesehen zu werden, wie die Wildschweine auch. Als ich den Jagdschein machte, gab es nördlich vom Kanal noch keine, 15 Jahre später gibt es sie reichlich. Die Schweine allerdings werden nicht nach Dänemark reingelassen, wenn man sie erwischt.
Schusswaffeneinsatz ist garantiert., obwohl sie im Heimatland ganz offiziell verfolgt werden. :angel:
Wohingegen Wölfe allenthalben heilige Tiere sind, die gar nichts Böses tun und sich ja nie in die Nähe von Menschen und menschlichen Siedlungen wagen. Nicht? Doch!
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Barbarossa
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Ruaidhri hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
Ruaidhri hat geschrieben:... Wölfe werden an der deutsch-dänischen Grenze durchgelassen! ...
Auch ohne einen Pass vorzuzeigen, ja?
:D
Hach, herrlich, dass Du Spiel mitspielst!
Gerne.
Für ein bisschen Klamauk bin ich immer empfänglich und mache ihn auch gern mit.
:wink:
Ruaidhri hat geschrieben:Die Schweine allerdings werden nicht nach Dänemark reingelassen, wenn man sie erwischt.
Schusswaffeneinsatz ist garantiert., obwohl sie im Heimatland ganz offiziell verfolgt werden. :angel:
Wohingegen Wölfe allenthalben heilige Tiere sind, die gar nichts Böses tun und sich ja nie in die Nähe von Menschen und menschlichen Siedlungen wagen. Nicht? Doch!
Na sowas, kein Asylrecht für Wildschweine trotz Bedrohung an Leib und Leben... :D

Aber im Ernst - Wölfe habe ich bei meinen nächtlichen Rundfahrten noch nie gesehen.
Bei Wildschweinen musste ich dagegen schon mehrmals eine Vollbremsung hinlegen, weil mir eine ganze Rotte vor's Auto lief.
Die haben wirklich immer "Vorfahrt". :wink:
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Ruaidhri
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Na sowas, kein Asylrecht für Wildschweine trotz Bedrohung an Leib und Leben... :D
Ne, die sind manchmal sehr selektiv, die Dänen! :angel:
Schweine mögensie sehr, nur die wilden wollen sie nicht, wegen der Schweinepest-Gefahr.
Ich habe überlegt, ob es political correct sei, von "Schusswaffengebrauch bei Schwarzwild ( oder Schwarzkitteln) "zu schreiben.
Das könnte man ja ganz fürchterlich fehlinterpretieren. :angel:
Aber im Ernst - Wölfe habe ich bei meinen nächtlichen Rundfahrten noch nie gesehen.
Die sind sehr heimlich- normalerweise. Meine Schwiegerfamilie in Wildeshausen wieder hatte den "Problemwolf" vor der Tür sozusagen.
Wildschein habe ich gern, nur nicht vorm Auto oder vorm Hund, der zu groß und trotz Rasse zu draufgängerisch ist.
Hoch intelligente, soziale Tiere, die Keiler, wenn sie an die 100 Kilo+x mitbringen, sind schon imposant- vor allem ihre Waffen = die langen, gefährlichen Eckzähne.
Bitte nie nicht aussteigen, sollte es Dir doch passieren, dass Du eine Kollision mit einer Sau hast. ( Sau= generelle Bezeichnung für beide Geschlechter)
Ist ja auch ein bisschen Plauderei, Infos:
Die langen Eckzähne (lat. Caninus) können im Unterkiefer bis 30 cm lang werden, wobei 2/3 im Kiefer fest verankert und nur 1/3 sichtbar ist. Sichtbar sind ca. 7-10 cm.
Die langen Eckzähne wachsen übrigens ein Leben lang nach.
Bei der Bache heißen die Eckzähne, die nicht die Ausmaße wie beim Keiler annehmen, Haken. Die sichtbare Länge der Haken beträgt in der Regel ca. 2-3 cm.
Die Benennungen, auch regional unterschiedlich angewandt, sagen schon einiges:
Haken = Eckzähne der Bache
Gewaff = Eckzähne der Keilers
Haderer = Eckzähne des Keilers im Oberkiefer
Hauer = Eckzähne des Keilers im Oberkiefer
Waffen = Eckzähne des Keilers im Unterkiefer
Gewehre = Eckzähne des Keilers im Unterkiefer
Nicht die ideale Beute für ein Wolfsrudel, mal gar nicht für einen einsamen Wolf, der zur Dezimierung / Regulierung auch kaum beiträgt, es sei denn, dass er einen ohnehin schwachen, verlassenen Frischling greift. Wenn die Bache bei den Frischlingen ist, ist, hat der Wolf keine Chance, auch mehrere Wölfe kommen kaum ohne böse Verletzungen gegen Sauen an- bis hin zum Totalverlust.
Das wissen sie auch sehr gut!
Klug wie der "böse" Wolf ist, sucht er lieber Schafkoppeln, wie der Fuchs den Geflügelstall. Und die schwarzen Schweine in Berlin scheren sich nicht um gepflegte Gärten und wissen, dass sie sich nicht ums Futter bemühen müssen, weil ihnen naturferne Städter ihnen das servieren. :mrgreen:
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Zur Erheiterung Harald Martensteins Glosse zum Thema Wolf, an der einiges dran ist:

"Harald Martenstein
Über die fachgerechte Betreuung von Wölfen"
Quelle:
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/04 ... fe-politik
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Der Munsteraner Problemwolf ist gar keiner ! :shock: Nachdem man einen Wolfsrüden verdächtigt hat, daß er sich zu sehr den Menschen nähert, kam man jetzt (mit Hilfe eines schwedischen Wolfsexperten) zu dem Schluß, daß er doch ziemlich scheu ist und ein normales Fluchtverhalten (auch zusammen mit einem Artgenossen) an den Tag legt. Also alles Roger in Kambodscha.... :mrgreen:
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Wtten, und das passt genau in das, was schwedische Wolfsexperten sagen, dass dieser und andere Wölfe schnell wieder zutraulicher als erwünscht werden, wenn sie nicht negativ konditiniert lernen, Abstand zu halten?
Der Bericht des schwedischen Wolfsexperten ist durchaus kritisch zu lesen- und wer sich in der schwedischen Szene auskennt, macht sich so seine Gedanken.
Vergrämung muss und sollte am besten nichtt mit Blei* sein, aber so manches, was da vorgeschlagen wird, ist lächerlich.
Die wunderbaren Tiere haben auf lange Sicht viel Platz in Brandenburg, M-V und anderen, sich entvölkernden Regionen, aber nicht überall. Nur halten die sich, weil sie klug sind, nicht dran.
Noch sehe nur partiell Probleme, weil es nur wenige Rudel gibt, aus denen einzelne Tiere auf Wanderschaft gehen- und durchaus Schäden anrichten. Zuviel Nähe wird ungesund- und so richtig Spaß hätte ich nicht, wenn ich der nahen Umgebung meines Dorfes mit einer läufigen Hündin vor einem Wolf stünde. Oder umgekehrt- eine einsame läufige Wölfin vor meinem Rüden.
Beim Thema Wolf herrscht genauso hie kuschelige "welcome-without limits-Romantik" contra unsinniges Rotkäppchen-Syndrom wie in anderen Bereichen auch.
* Nur noch althergebrachte Wendung, Bleimunition ist inzwischen verboten, außer in Dienstwaffen der Polizei und der BW.
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Nun also doch: Problemwolf Kurti wurde sehr schnell nach der Erlaubnis "entnommen".
http://www.noz.de/deutschland-welt/nied ... ti-ist-tot

http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... oetet.html

Inzwischen waren auch Wolfsexperten zu der Ansicht gekommen, dass dieser Wolf nunmal nicht sprichwörtlich scheu war, und der Angriff auf einen angeleinten Hund ist unumstößlich dokumentiert.
Nicht Triumph, sondern Bedauern stellt sich bei mir ein, weil die Bandbreite wölfischen Verhaltens eben nicht gesehen und auch offen und kritisch aus den Reihen der Wolfsfreunde, zu denen ich auch zähle, publiziert wurde.
Es wurde ebenfalls nicht klar kommuniziert, was es kostet, eine Weide wolfssicher einzuzäunen, wobei auch das inzwischen nicht mehr hilft.
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... es100.html
Kann sein, dass er angefüttert wurde, kann sein, dass ihm negative Verknüpfungen fehlten, die Vergrämung schlug ja fehl- mit Fehlschlüssen des angeblichen Wolfsexperten aus Schweden.
Traurig für das Tier- aber nur für den Wolf? Oder auch für die Weidetiere und den Hund?
Alle Tiere sind gleich aber der Wolf ist gleicher? (Ja, ist er, tief drinnen bei mir sicherlich, Seelenverwandtschaft und seine domestitizierten Nachfahren bewundernd.)
http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... oetet.html
Zitat:
"Wolfsexperte Frank Faß, Leiter des Wolfcenters Dörverden, hält die Tötung Kurtis ebenfalls für richtig. "Man darf vielleicht sogar von einer gewissen historischen Entscheidung im bundesdeutschen Wolfsmanagement sprechen", sagte er. Faß nannte in diesem Zusammenhang den Wolf die "heilige Kuh des Artenschutzes"."

Wollen wir wirklich riesige Flächen, gleich ob als Weide oder freie Natur genutzt, wolfssicher mit hohen E-Zäunen umgeben, tauchen einzelne oder mehrere Wölfe in dichter besiedelten Gegenden auf? So wie inzwischen zweimal in meiner Nähe?
Noch immer fürchte ich den frei laufenden Herdenschutzhund ohne Aufgabe mehr als einen Wolf, dennoch stellt sich mir die Frage, ob es wirklich im Sinne der Tiere ist, die Ansiedlung allenthalben fördern zu wollen.
Vom Straßenverkehr als Gefahr angefangen bis zu immer weniger Weidevieh?
Den Wolf grundsätzlich zur Gefahr zu erklären, ist Blödsinn, ihn und seine Anpassungsfähigkeit und sein Wesen als Beutegreifer zu verniedlichen, ist das "Naturverständnis"?
Den Riss von Wildtieren kann man verschmerzen, die Zahlen sind( hier) gering im Gegensatz zum täglichen Mord im Straßenverkehr und bei den Nutztier-Rissen.
Zitat aus der HP des Wolfszentrums S-H:
http://www.wolfsbetreuer.de/wolf-und-mensch-1.html
" In ihrer Raumnutzung passen sie sich normalerweise an die Aktivität des Menschen an, indem sie die Bereiche ihres Streifgebietes, in denen tagsüber viele Menschen anzutreffen sind, nur in der Nacht frequentieren. Im Schutze der Dunkelheit laufen sie auch unmittelbar an bewohnten Häusern vorbei, so wie man es auch von Rehen und Füchsen kennt."
Normalerweise passen sie sich an- oder eben auch nicht.
Ob mir nächtens ein Reh, ein Fuchs oder Marder im Dorf oder beim späten Ausgang in die Feldmark begegnet oder ein Wolf, macht schon- ganz objektiv- einen Unterschied aus.
Einem Wolfsrüden ist es auch gleich, ob er eine läufige Hündin oder eine Wölfin wittert- verliebte Kerls zu vergrämen, ist grundsätzlich schwierig bis fast unmöglich- und wehe Konkurrenten tauchen auf.
Wie bei so vielen anderen Themen fehlt es bei Beteiligten und beim Publikum am Willen, situationsspezifische Zusammenhänge überhaupt anzuerkennen, beiderseitige Blindheit bis zur Verbohrtheit mögen dem eigenen Wohlgefühl helfen, nicht aber dem Wolf.
Auffälligen, aggressiven Hund kann man Leinen- und Maulkorb-Zwang verpassen, Sozialisierungsversuche starten, notfalls werden sie auch auf amtlichen Beschluss eingeschläfert.
Erstgenannte Maßnahmen gingen mit Kurti nicht, noch abzuwarten, was noch so alles passiert, wäre fahrlässig gewesen. Gehege war, übereinstimmend von allen betont, keine Lösung.
Kurti möge nun frei in allen Wolfsschluchten jagen und Wolf sein dürfen.
Wer auch imer ihn legal getötet hat- ich bin mir sicher, der tat es ungern. Dass nicht gesagt, wer es tat, ist richtig, um Bedrohungen zu vermeiden.
Anerkung zur Formulierung:" Kurti wurde abgeschossen": Eindeutig bewusste, negative Wortwahl, die niedrige Gesinnung suggeriert, an böse und illegal appelliert.
die fehl am Platze ist.
Erschossen wäre richtig und neutral.
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