Forderung der Grünen: Fleischloser Tag

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

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Triton
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Vergobret hat geschrieben:Im Übrigen ist es deine Sache wenn Du es nicht für erstrebenswert hälst, die Wissenschaft ist sich einig, dass jeden Tag Fleisch keineswegs gesund ist. Vor allem nicht so zubereitet, wie das hier anklingt ;)
Die Ernährungsforschung ist sich in nichts einig.

Das Ergebnis der vielen Jahrzehnte Ernährungsforschung ist, dass die Menschen das Selbe essen wie schon immer, nur heute mit schlechtem Gewissen.

In den 80ern wurde Zucker als Dickmacher erkannt und Süssungsmittel als Allzweckwaffe eingesetzt, Light-Produkte machen schlank, da war sich die Forschung einig. Und? Das genaue Gegenteil ist eingetreten, die Light-Verrückten Amis haben sich nicht in Luft aufgelöst sondern sind noch dicker geworden.

Der Mensch ist, wie das Schwein auch, ein Allesfresser. Er kommt mit den unterschiedlichsten Nahrungen klar, was ihm gut tut, schmeckt ihm in aller Regel auch. Der Zwang zu vegetarischer Kost hätte den Vorteil, dass die Menschen erst wieder entdecken, wie gut frisches Gemüse oder Salat sein kann.

Die Menschen werden dick, um in schlechten Zeiten eine Substanz zu haben. Auch das ist ganz normal.
Viel wichtiger wäre mehr Bewegung, aber auch dazu kann man niemand zwingen.

Beste Grüße
Joerg
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RedScorpion

Triton hat geschrieben: ...
... dass die Menschen das Selbe essen wie schon immer, ...
...
Aber es wird doch nicht nur viel mehr Fleisch als z.B. vor 200 Jahren gegessen, sondern v.a. auch mit veränderten Zusatzstoffen. Mit allen Vor- und Nachteilen. Ein dicker Vorteil sind sicherlich Haltbarkeit und Kontrollen.

Triton hat geschrieben: ...
Der Mensch ist, wie das Schwein auch, ein Allesfresser. Er kommt mit den unterschiedlichsten Nahrungen klar, was ihm gut tut, schmeckt ihm in aller Regel auch.
...
Vor dem Beitrag der Chemielabore zu den kulinarischen Errungenschaften einer Region oder Kultur mag das halbwegs gestimmt haben.

Triton hat geschrieben: ...
Die Menschen werden dick, um in schlechten Zeiten eine Substanz zu haben. Auch das ist ganz normal.
Viel wichtiger wäre mehr Bewegung, ...
...
Alles richtig; aber es ist eben das moderne Leben, welches einem da heutzutage eben nicht mehr in die Hände spielt.


LG
Babylon5
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Triton hat geschrieben: Die Ernährungsforschung ist sich in nichts einig.
Das ist allerdings richtig.
Triton hat geschrieben:Das Ergebnis der vielen Jahrzehnte Ernährungsforschung ist, dass die Menschen das Selbe essen wie schon immer, nur heute mit schlechtem Gewissen. .
Das ist nun ganz entschieden nicht richtig. Nicht nur die ganzen chemischen Zusatzstoffe sind problematisch, sondern auch die Verwendung von Zucker und Weißmehlen, die es eben so nicht bereits seit hunderten von jahren gibt.
Außerdem gab es früher keine Östrogene und Antibiotika im Fleisch.

Darüber hinaus war es bis vor einigen jahrzehnten noch durchaus üblich, körperlich hart zu arbeiten. Das erfordert eine ganz andere Ernährung als früher.


Triton hat geschrieben:Der Mensch ist, wie das Schwein auch, ein Allesfresser. Er kommt mit den unterschiedlichsten Nahrungen klar, was ihm gut tut, schmeckt ihm in aller Regel auch.
Eben, der Mensch ist ein Allesfresser. Und nicht ein Fleischfresser.
Was das Geschmacksempfinden anbetrifft, muss ich widersprechen. Bei Kleinkindern mag das noch zutreffen (und tut es auch), aber sobald sie mit Nahrungsmitteln in Berührung kommen, die mit chemischen Zusatzstoffen versetzt sind, hört das auf. Diesese Stoffe sind nämlich genau dazu da, uns dazu zu bringen, Dinge essen zu wollen, in denen kaum etwas wertvolles steckt, die uns aber vorgaukeln, daß sie lecker sind.
Nicht von ungefähr kommt das Übergewicht bei Fertiggerichten dadurch zu stande, daß man zwar ständig ißt, aber eben nicht das ißt, was der Körper nun mal benötigt...
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Triton
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Das stimmt, die Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker machen jeden "Dreck" lecker. Und hier ist auch wirklich der Staat gefragt, dass man noch richtiges Essen mit Substanz bekommt und eben keinen leckeren "Dreck".
Aber das gilt doch für Fleisch genauso wie für vegetarisch, oder?

Mich erinnert der Veggie-Day an den "Eintopftag" einer früheren Regierung, das hätte den GRÜNEN eigentlich auch selbst einfallen sollen.

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Babylon5
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Triton hat geschrieben:Das stimmt, die Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker machen jeden "Dreck" lecker. Und hier ist auch wirklich der Staat gefragt, dass man noch richtiges Essen mit Substanz bekommt und eben keinen leckeren "Dreck".
Aber das gilt doch für Fleisch genauso wie für vegetarisch, oder?
Das Problem beim Fleisch ist einfach, daß es, dadurch daß es ja wieder billig sein muss, damit jeder seinen Flesichhunger stillen kann, eigentlich immer irgendwie mit Dreck vresetzt ist. Massentierhaltung ohne Antibiotika ist nun mal nicht möglich- eine Ursache für die vielen Antibiotika- Resistenzen. Massentierhaltung ohne Östrogene ist auch nicht möglich- deswegen nimmt bei Männren kontinuierlich die Zeugungsfähigkeit ab.
Ohne Massentierhaltung aber kein Fleisch für die Massen...

Gemüse bekommt man dann schon leichter ohne Dreck, selbst wenn es nicht unbedingt Bio ist...
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Barbarossa
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Ich denke, das Problem ist aber nicht, daß das Angebot gestillt werden muß, sondern es ist wohl vor allem die Preisdrückerei auf "Teufel komm raus". Auch wenn in der DDR z. B. auch nicht alles so toll war, aber auch dort gab es die Massentierhaltung und dennoch gab es solche Auswüchse, wie heute meines Wissens nicht. Die DDR hat ja auch sehr viel Fleisch in den Westen exportiert, also muß die Qualität den westlichen Ansprüchen genügt haben.

Was mir an der Forderung der Grünen aber so gar nicht schmecken will, ist tatsächlich, daß ein fleischloser Tag ohne Alternativen eingeführt werden soll - auch wenn die Grünen jetzt schnell wieder zurück rudern.
Also ich würde sagen, ein Aufruf zur Freiwilligkeit wäre ok, aber als Zwang geht es gar nicht. Hier stimme ich Beppe zu.
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Babylon5
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Barbarossa hat geschrieben: Was mir an der Forderung der Grünen aber so gar nicht schmecken will, ist tatsächlich, daß ein fleischloser Tag ohne Alternativen eingeführt werden soll - auch wenn die Grünen jetzt schnell wieder zurück rudern.
Also ich würde sagen, ein Aufruf zur Freiwilligkeit wäre ok, aber als Zwang geht es gar nicht. Hier stimme ich Beppe zu.
Ganz ehrlich gesagt, haben wir in den letzten Jahren doch ganz, ganz viele Aufrufe zur Freiwilligkeit erlebt. Und da die ja so überaus begeistert aufgeggriffen wurden (gähn), habe ich so ein wenig den Glauben daran verloren, daß sich mit "Freiwilligkeit" irgendetwas ändern läßt. Und das, was du hier so gepostet hast, läßt nicht wirklich daruaf schließen, daß du diesem Aufruf folgen würdest, oder sehe ich das falsch? :wink:
RedScorpion

Babylon5 hat geschrieben: ...
Ganz ehrlich gesagt, haben wir in den letzten Jahren doch ganz, ganz viele Aufrufe zur Freiwilligkeit erlebt. Und da die ja so überaus begeistert aufgeggriffen wurden (gähn), habe ich so ein wenig den Glauben daran verloren, daß sich mit "Freiwilligkeit" irgendetwas ändern läßt. Und das, was du hier so gepostet hast, läßt nicht wirklich daruaf schließen, daß du diesem Aufruf folgen würdest, oder sehe ich das falsch? :wink:
Ich denke eigentlich auch, dass manchen Leuten ein wenig Feuer unter dem Hintern manchmal nicht schaden könnte, gerade dann, wenn sie eh schon in abgehängten Regionen leben und der zivilisierten Welt und überhaupt dem Fortschritt hinterherhecheln. Die muss man dann manchmal zu ihrem Glück zwingen, sonst kommen sie nie mehr auf 'nen grünen Zweig und jammern den Rest ihres Lebens bloss rum. Muss man nicht jeden Tag machen, aber so 1/7 in der Woche wär' schon nicht schlecht, wenn alle staatlich bezuschussten Kantinen kein Fleisch mehr ausgegeben oder überhaupt bestimmte Lebensmittel nicht mehr zubereitet und verkauft werden dürften und fertig. Wurde früher auch jeden Freitag bzw. jeden Samstag so gehandhabt, und sonntags hat auch keiner geraucht. Muss keiner deswegen zum Vegetarier werden (Minderjährige schon gar nicht), und wem's nicht passt, der soll halt selbst bei sich in seiner Stinkküche kochen (sofern man das "Kochen" nennen kann) oder nach Wandlitz inne Zone oder so. :wink:

Oder schlimmer noch: Einfach alle Subventionen weg und Fleischesser viel tiefer in ihre ach so klammen Taschen greifen lassen. Massentierhaltung und -transporte verbieten, deutsche Exporte und ihren gedopten Dreck kappen. Das träfe alle Lahmärsche noch viel schlimmer. :mrgreen:




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Barbarossa
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Babylon5 hat geschrieben:...
Und das, was du hier so gepostet hast, läßt nicht wirklich daruaf schließen, daß du diesem Aufruf folgen würdest, oder sehe ich das falsch? :wink:
Da könntest du sogar recht haben. :mrgreen:

Aber ich meine, Zwangsmaßnamen sind nun völlig daneben. Und da muß ich tatsächlich sagen, käme es soweit, daß man mir nun auch noch vorschreiben will, was ich zu essen habe und was nicht und in welchen Mengen, dann wäre das für mich definitiv der Hauptgrund, auszuwandern. Das ginge nun echt zu weit.
Zudem halte ich eine Reduzierung des Fleischverzehrs auch nicht für irgendwie "fortschrittlich". Ich sehe darin keinen wie auch immer gearteten Fortschritt - ganz und gar nicht.
:problem:
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Babylon5 hat geschrieben: Und das, was du hier so gepostet hast, läßt nicht wirklich daruaf schließen, daß du diesem Aufruf folgen würdest, oder sehe ich das falsch? :wink:
Nö, ich esse nicht nur einmal vegetarisch, sondern öfter. Über meinen Salatverzehr wurden schon Witze gemacht.
Mir würde auch Fleisch nur sonntags genügen.
Aso, der Rotbart war gemeint :lol:

Aber ich fremdle auch mit dem Missionarischen der gutmeinenden Politiker.

Beste Grüße
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RedScorpion hat geschrieben:Ich denke eigentlich auch, dass manchen Leuten ein wenig Feuer unter dem Hintern manchmal nicht schaden könnte, gerade dann, wenn sie eh schon in abgehängten Regionen leben und der zivilisierten Welt und überhaupt dem Fortschritt hinterherhecheln. Die muss man dann manchmal zu ihrem Glück zwingen, sonst kommen sie nie mehr auf 'nen grünen Zweig und jammern den Rest ihres Lebens bloss rum. Muss man nicht jeden Tag machen, aber so 1/7 in der Woche wär' schon nicht schlecht, wenn alle staatlich bezuschussten Kantinen kein Fleisch mehr ausgegeben oder überhaupt bestimmte Lebensmittel nicht mehr zubereitet und verkauft werden dürften und fertig. Wurde früher auch jeden Freitag bzw. jeden Samstag so gehandhabt, und sonntags hat auch keiner geraucht. Muss keiner deswegen zum Vegetarier werden (Minderjährige schon gar nicht), und wem's nicht passt, der soll halt selbst bei sich in seiner Stinkküche kochen (sofern man das "Kochen" nennen kann) oder nach Wandlitz inne Zone oder so. :wink:

Oder schlimmer noch: Einfach alle Subventionen weg und Fleischesser viel tiefer in ihre ach so klammen Taschen greifen lassen. Massentierhaltung und -transporte verbieten, deutsche Exporte und ihren gedopten Dreck kappen. Das träfe alle Lahmärsche noch viel schlimmer. :mrgreen:




LG
Also dazu kann ich dir nur sagen, daß das bei uns nicht mal unter den Bedingungen der Diktatur funktioniert hat.
Mal wieder eine kleine Episode aus der DDR, die mir diese Nacht dazu eingefallen ist:

An irgendeinem Tag 1989 gab es in der Kantine bei uns im Stahlwerk auch wenig Fleisch zu allen Gerichten (noch nicht mal gar keins). Anscheinend hatten sie nur eine begrenzte Menge da und es sollte für alle reichen. Aber die vorgeschriebenen 70 gr. gab es für alle. Aber es war eben relativ wenig. Schon dieser Vorfall sorgte in der Belegschaft beinahe für einen (vorzeitigen) Volksaufstand. Bei der FDGB-Versammlung wurde das angesprochen und diskutiert, wie das sein kann und sogar auch bei einer Wahlveranstaltung (zur Kommunalwahl im Mai ´89, muß also kurz davor gewesen sein) wurde das thematisiert. [Solche "Wahlveranstaltungen", wo sich alle Kandidaten vorstellten, gab es und ich war da, um mir das mal anzuschauen und eine Meinung zu bilden. Aber das nur nebenbei.]
Das kam danach auch nie wieder vor. Ich glaube, Dieter hat wirklich recht, wenn er in einem anderen Thema schrieb:
dieter hat geschrieben:... es wird dann schon so gewesen sein, dass für Euch schon Kleinlichkeiten, die wir im Westen als solche ansehen würden, bei Euch schon die Stimmung weiter verschlechtert hat und dann den Kessel zum Explodieren gebracht hat, wie wie schon am 17. Juni 1953 in anderer Form. :wink:
Die DDR war wohl tatsächlich schon länger ein Pulverfass, bei dem der kleinste Funke genügte, um es zur Explosion zu bringen, so wie es ja dann ab Oktober desselben Jahres auch war.

Also wie du siehst: Uns geht niemand ans Essen - nicht einmal unter den Bedingungen einer Diktatur, weil:
Sonst jibt det richtich Ärger.
:mrgreen:
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Babylon5
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Barbarossa hat geschrieben: Aber ich meine, Zwangsmaßnamen sind nun völlig daneben. Und da muß ich tatsächlich sagen, käme es soweit, daß man mir nun auch noch vorschreiben will, was ich zu essen habe und was nicht und in welchen Mengen, dann wäre das für mich definitiv der Hauptgrund, auszuwandern. Das ginge nun echt zu weit.
Findest du nicht, daß du hier ein bißchen übertreibst? Es geht um das Mittagessen an einem einzigen Tag der Woche. Daraus abzuleiten, daß dir generell vorgeschrieben wird, was und wieviel du zu essen hast, geht dann doch ein bißchen weit.
Und wie ich die Geschäftstüchtigkeit des einen oder anderen geschäftsmannes kenne, wird bei Einführung eines fleischlosen Donnerstags in der Nähe jeder großen Kantine eine Imbissbude mit Bratwürstchen auftauchen....Und nein, die sollen nicht verboten werden...
Barbarossa hat geschrieben: Zudem halte ich eine Reduzierung des Fleischverzehrs auch nicht für irgendwie "fortschrittlich". Ich sehe darin keinen wie auch immer gearteten Fortschritt - ganz und gar nicht.
:problem:
Das ist eine einfache Rechnung. Um ein Kilo Fleisch zu erzeugen, brauchst du etliches mehr an Energie, Wasser und Boden als um ein Kilo getreide zu erzeugen. Es leben über sechs Milliarden Menschen auf der Erde. In den Schwelllenlänmdern wächst der Hunger auf Fleisch genauso rasant wie er hier gewachsen ist.
Die Ackerfläche wird ständig kleiner, zum Teil durch Umweltzerstörung, zum Teil durch Bebauung.
Es ist eine Frage der Zeit, wenn es nicht sogar schon so ist, daß Menschen nur deswegen verhungern, damit wir hier täglich Fleisch auf dem Teller haben. Von daher finde ich eine Reduzierung des Fleischkonsums tatsächlich sehr fortschrittlich...
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dieter
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Babylon5 hat geschrieben:Gemüse bekommt man dann schon leichter ohne Dreck, selbst wenn es nicht unbedingt Bio ist...
Liebe Babylon,
Gemüse ist meistens mit irgendwelchen Mitteln gespritzt. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
RedScorpion

dieter hat geschrieben:
Babylon5 hat geschrieben:Gemüse bekommt man dann schon leichter ohne Dreck, selbst wenn es nicht unbedingt Bio ist...
Liebe Babylon,
Gemüse ist meistens mit irgendwelchen Mitteln gespritzt. :roll:
Das stimmt zwar (und manchmal ist es allerdings sogar gut so, denn es stimmt keinesfalls, dass alles Natürliche harmlos ist);

allein: Das gilt ja für Tierfutter ebenso, und dann ist die Frage, ob die Mittelchen denn organisch abgebaut werden oder sich nicht etwa im Körper anreichern.

Also noch ein Grund mehr für weniger Fleischkonsum.


Barbarossa hat geschrieben: ...
Also dazu kann ich dir nur sagen, daß das bei uns nicht mal unter den Bedingungen der Diktatur funktioniert hat.
Mal wieder eine kleine Episode aus der DDR, die mir diese Nacht dazu eingefallen ist:

An irgendeinem Tag 1989 gab es in der Kantine bei uns im Stahlwerk auch wenig Fleisch zu allen Gerichten (noch nicht mal gar keins). Anscheinend hatten sie nur eine begrenzte Menge da und es sollte für alle reichen. Aber die vorgeschriebenen 70 gr. gab es für alle. Aber es war eben relativ wenig. Schon dieser Vorfall sorgte in der Belegschaft beinahe für einen (vorzeitigen) Volksaufstand. Bei der FDGB-Versammlung wurde das angesprochen und diskutiert, wie das sein kann und sogar auch bei einer Wahlveranstaltung (zur Kommunalwahl im Mai ´89, muß also kurz davor gewesen sein) wurde das thematisiert. [Solche "Wahlveranstaltungen", wo sich alle Kandidaten vorstellten, gab es und ich war da, um mir das mal anzuschauen und eine Meinung zu bilden. Aber das nur nebenbei.]
Das kam danach auch nie wieder vor. Ich glaube, Dieter hat wirklich recht, wenn er in einem anderen Thema schrieb:
dieter hat geschrieben:... es wird dann schon so gewesen sein, dass für Euch schon Kleinlichkeiten, die wir im Westen als solche ansehen würden, bei Euch schon die Stimmung weiter verschlechtert hat und dann den Kessel zum Explodieren gebracht hat, wie wie schon am 17. Juni 1953 in anderer Form. :wink:
Die DDR war wohl tatsächlich schon länger ein Pulverfass, bei dem der kleinste Funke genügte, um es zur Explosion zu bringen, so wie es ja dann ab Oktober desselben Jahres auch war.
...
Also bitte, wann war denn das, und v.a., unter welchen (auch Lebens-)Bedingungen?

Was ham se nich alle gejammert in Italien, als ein generelles Rauchverbot eingeführt wurde in den Bars und Kneipen, und - tataaaaaa man glaubt es kaum - ein paar Jahre später jammert nicht nur mehr keiner deswegen, es hat auch kaum noch Raucher. Welche aber wenigstens zur Kasse gebeten wurden, während Fleischfresser sich auf Kosten der Allgemeinheit durchfressen, in guter alter kommunistischer Manier.




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Renegat
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Babylon5 hat geschrieben: Das ist eine einfache Rechnung. Um ein Kilo Fleisch zu erzeugen, brauchst du etliches mehr an Energie, Wasser und Boden als um ein Kilo getreide zu erzeugen. Es leben über sechs Milliarden Menschen auf der Erde. In den Schwelllenlänmdern wächst der Hunger auf Fleisch genauso rasant wie er hier gewachsen ist.
Die Ackerfläche wird ständig kleiner, zum Teil durch Umweltzerstörung, zum Teil durch Bebauung.
Es ist eine Frage der Zeit, wenn es nicht sogar schon so ist, daß Menschen nur deswegen verhungern, damit wir hier täglich Fleisch auf dem Teller haben. Von daher finde ich eine Reduzierung des Fleischkonsums tatsächlich sehr fortschrittlich...
Das ist für mich einer der wichtigsten Punkte der Diskussion. Der Fleischkonsum ist ein Aspekt unseres egoistischen Umgangs mit Energie und allen Ressourcen, dazu gehört auch unser Mobilisierungsgrad mit Autos. Wenn global alle Menschen so leben und wirtschaften würden, wie wir in den westlichen Ländern, wären wir dem Kollaps sehr viel näher. Wir leben schon seit längerer Zeit auf Kosten anderer.
Die Getreidepreise sind auch gestiegen, weil zusätzlich noch Energiepflanzen wie Mais und Raps um die Flächen konkurrieren.
Unsere Art der hocheffizienten Fleischerzeugung entspricht nicht, der über die Jahrtausende gewachsenen Balance zwischen pflanzlicher und tierischer Nutzung von Flächen. In der Geschichte waren die besseren Anbauflächen den Nutzpflanzen vorbehalten, d.h. wo es die Ertragskraft der Böden und die Wasserversorgung zuließ, wurden die verschiedensten Pflanzen zur direkten Ernährung der Menschen angebaut. Das Vieh wurde höchstens auf die abgeernteten Felder getrieben. Nur in trockenen Gebieten und/oder auf schlechten Böden, in denen Feldbau kaum möglich ist, etablierte sich Weidenutzung /Hirtennomaden. Nutztiere wurden und werden nicht überall eingestallt, sondern die robusten Tiere auf die Weideflächen getrieben. Gerade die Wiederkäuer können Gräser verwerten, die Menschen nicht gut verdauen können.
Auf diese Weise hat sich seit Jahrtausenden eine Balance zwischen tierischer und pflanzlicher Flächennutzung ergeben, jeweils ein bißchen verschieden in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen. Daraus ergaben sich ebenfalls die Ernährungsgewohnheiten.
Dieses labile Gleichgewicht haben wir durch unsere Industrielandwirtschaft ausgehebelt. Die Nutztiere sind nur noch Massenfleischerzeugungsmaschinen, ohne Dope und Stall nicht lebensfähig.
Solange die ärmeren Länder sich den Tiermedizincocktail, die Dünge- und Pflanzenschutzmittel nicht leisten können, haben wir noch die Möglichkeit, auf dort erhaltene robuste Pflanzensorten und Tierrassen zurückzugreifen. Was ist aber, wenn alle so wirtschaften wie wir?
Robuster Mais z.B. ist jetzt schon schwierig auf dem normalen Markt zu erhalten.
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