Forderung der Grünen: Fleischloser Tag

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Aneri hat geschrieben:Gerade das ist für Erwachsenen schwer. Zu tief sitzt die Gewohnheit. Mein Mann ist ähnlich in dieser Hinsicht dem Barbarossa: ein Tag ohne Fleisch ist ein verlorener Tag :d). Ich zwar versuche das Konsum zu reduzieren, dennoch ohne großen Erfolg.
Irgendwie kann ich ihn verstehen, weil ich z. B. muss am Tag warm essen. Ich bin aufgewachsen in der Glaube, dass Warmessen unabdingbar ist. Wenn ich schon längst nicht an die Gesundheit der warme Speise glaube, es ist so "verwachsen" mit mir, dass ich nach zwei Tagen mit belegten Broten und Salat fühle, wie ich aggressiv werde. Ich brauche es. Kann mir vorstellen, dass so etwas in Barbarossa vorgeht...
:idea: Du verstehst mich. :D

Aber im Ernst:

Es ist tatsächlich so, daß auch ich mir sogar für mich allein eine warme Malzeit am Tag mache. Das ist einfach ein Muß - das ist so bei mir drin, denn sonst fehlt was.
Diese Malzeiten selbst sind meist typische Deutsche Küche. Dabei spielt das Fleisch (die Sorte) eine zentrale Rolle. Da heißt es eben: Heute mache ich mir Schnitzel oder Gulasch oder Königsberger Klopse usw. Was man dann dazu isst, Kartoffeln/Reis/Nudeln, dazu Rotkohl oder Bohnen... das spielt dabei eine untergeordnete Rolle und wird höchstens auf Nachfrage noch erwähnt. Das Fleisch spielt die Hauptrolle bei der Speise. Würde das fehlen, das fehlt der wesentliche Bestandteil der Speise. Vegetarisches Essen ist für mich gar nicht vorstellbar - das ist für mich eine völlig andere Welt.
Renegat hat geschrieben:... Bei dem Angebotsvergleich meinte ich den Einfluß der Mittelmeerküche, den die Migranten nach D gebracht haben. Im Osten habe ich als Touri nicht viele dieser Imbisse gesehen. Neben dem Döner hat ein ordentlicher Imbiss meist eine große Vorspeisenpalette. Diese vegetarische Mittelmeerfeinkost gibt es bei uns auch überall auf den Wochenmärkten. Würde mich interessieren, ob das in Brandenburg auch so ist.
Daher weiß ich auch nicht, was es an vegetarischen Angeboten gibt. Völlig andere Welt.
Dabei hat sich mein Speiseplan seit der Wende durchaus erweitert. So esse ich auch gern Döner/Dönerteller - was es bis zur Wende bei uns nicht gab und darum unbekannt war. Auch war ich gern beim "Chinesen". Auch die China-Restaurants wurde erst nach der Wende hier hochgezogen, obwohl China ja eigentlich bis heute auch kommunistisch regiert ist. Auch Gerichte, wie Gyros, waren in der DDR unbekannt.
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:... Bei dem Angebotsvergleich meinte ich den Einfluß der Mittelmeerküche, den die Migranten nach D gebracht haben. Im Osten habe ich als Touri nicht viele dieser Imbisse gesehen. Neben dem Döner hat ein ordentlicher Imbiss meist eine große Vorspeisenpalette. Diese vegetarische Mittelmeerfeinkost gibt es bei uns auch überall auf den Wochenmärkten. Würde mich interessieren, ob das in Brandenburg auch so ist.
Barbarossa hat geschrieben:Daher weiß ich auch nicht, was es an vegetarischen Angeboten gibt. Völlig andere Welt.
Dabei hat sich mein Speiseplan seit der Wende durchaus erweitert. So esse ich auch gern Döner/Dönerteller - was es bis zur Wende bei uns nicht gab und darum unbekannt war. Auch war ich gern beim "Chinesen". Auch die China-Restaurants wurde erst nach der Wende hier hochgezogen, obwohl China ja eigentlich bis heute auch kommunistisch regiert ist. Auch Gerichte, wie Gyros, waren in der DDR unbekannt.
Gyros war im Westen vor 30 Jahren und die Dönerbuden gibt es mind. genausoviele wie Würstchenbuden. Wobei ich mir regelmäßig eine schnelle Mahlzeit beim Imbiss hole, aber noch nie eine Dönertasche gegessen habe. Irgendwie sehen diese riesigen Fleischspieße nicht lecker aus, das Fleisch soll auch ziemlich mies sein. Was ich mir oft hole, sind diese Vorspeisen, verschiedene Salate, gegrillte Auberginen, mit Käse gefüllte Champignons. Und das gibt es im Osten gar nicht oder guckst du drüber weg, Barbarossa?
Wenn ich dort Urlaub gemacht habe, ist mir allerdings auch nichts vergleichbares aufgefallen, ab und an ein Chinarestaurant oder Döner. Als Urlauber bin ich ja froh, wenn mir regionaltypische klassische Küche in Restaurants vorgesetzt wird und da bin ich noch nie enttäuscht worden. Im Spreewald gab es Plinsen, rein vegetarisch und sowas von lecker. Oder Schmorgurken über Salzkartoffeln zu Fisch, also kannst du nicht sagen, dass man im Osten kein Gemüse kennt.
Dieses Jahr habe ich sogar eure Soljanka probiert, wäre fast so lecker wie meine Minestrone, wenn sie den Fleischabfall weggelassen hätten. :)
Die Offenbarung und eine Bestätigung deiner anderen Welt, war aber dieses Jahr die erste Eßmöglichkeit an der Landesgrenze von Meck-Pom an der Autobahn. Wir hatten wirklich Hunger und auf dem Schild stand "Griechisch satt",
Salat gab´s so gut wie nicht aber jede Sorte Fleisch, dem man einen griechischen Anstrich gegeben hatte, Gyros, Bifteki, Spieße alles sehr fettig gebraten und ohne zu fragen auf den Teller gehäuft. Dazu kriegt man beim Griechen normalerweise Tomatenreis. Dort war der Reis trocken und als ich nach ´ner Soße fragte, wurde mir eine große Kelle Letscho draufgeknallt. So kenne ich den DDR-ketchup nun auch, schmeckt gar nicht so schlecht. Die Fleischberge auf dem Teller waren insgesamt nicht zu bewältigen aber sicher gut gemeint.
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:...Was ich mir oft hole, sind diese Vorspeisen, verschiedene Salate, gegrillte Auberginen, mit Käse gefüllte Champignons. Und das gibt es im Osten gar nicht oder guckst du drüber weg, Barbarossa?
Schau ich drüber weg. Salate sind nicht so mein Ding.
Renegat hat geschrieben:...Im Spreewald gab es Plinsen, rein vegetarisch und sowas von lecker. Oder Schmorgurken über Salzkartoffeln zu Fisch, also kannst du nicht sagen, dass man im Osten kein Gemüse kennt.
Sag ich ja auch nicht.
:wink:
Renegat hat geschrieben:Dieses Jahr habe ich sogar eure Soljanka probiert, wäre fast so lecker wie meine Minestrone, wenn sie den Fleischabfall weggelassen hätten. :)
Soljanka kenne ich auch, mag sie auch, aber mit Fleisch ist sie schon eher außergewöhnlich.
:eh:
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Triton
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Ganz ehrlich: Ich finde es lächerlich, wenn sich die Politik in solche Themen einmischt. Da kommt wieder diese zwangsbeglückende, etatistische Seite der GRÜNEN durch, die mir absolut zuwider ist.

Die Privatsphäre der Bürger nicht beschützen können, also von der Verfassung garantierte Grundrechte, aber für ein Tofu-Schnitzel aufm Teller sorgen...

Es ist doch nicht einmal erwiesen, ob Grünzeug für jeden immer gesund ist. Mir schmeckt zum Beispiel Salat ganz besonders gut, mir wird auch von riesigen Mengen nicht schlecht, der nächste müsste sich bei der Hälfte schon übergeben.

Beste Grüße
Joerg
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RedScorpion

Triton hat geschrieben:Ganz ehrlich: Ich finde es lächerlich, wenn sich die Politik in solche Themen einmischt.
...
Dabei musst Du aber bedenken, dass die Politik eben genau und exakt dies (und zwar nicht nur in D) so ziemlich seit Menschengedenken tut. Ob nun durch Steuererleichterungen oder -befreiungen der italienischen Bev., Annona und andere nette kleine Geschenke in der Antike über Aussenhandel und Merkantilismus in der näheren Vergangenheit und massive Bundes- und EU-Zuschüsse an Bauern im Hier und Jetzt, Zölle für andere oder Subventionen für einen selbst.

Resultat daraus ist u.a. viel zu billiges Fleisch, eine ungesunde Bev. (mit entsprechenden Kosten für die Allgemeinheit und Unwohlsein für den Einzelnen) und

back on topic: V.a. eine viel zu geringe Auswahl und mangelnde Phantasie bzw. wirtschaftlich leider unattraktive Nischen in Sachen Fleischalternativen.

Das wirkt sich besonders negativ in Ländern wie D aus, welche traditionell eher eine fettreiche Ernährung im Programm haben bzw. in denen Arbeitsweisen, körperliche Anforderungen im täglichen Leben erforderten und nicht zuletzt die Böden und Tierhaltung vorwiegend schwere Kost ermöglichten (halt das Richtige für schwere Feldarbeit und Fabrik, aber genau das Falsche am Schreibtisch).

Nicht umsonst hat D im Vergleich zu Resteuropa eine eher unterdurchschnittliche Lebenserwartung, wobei allerdings nicht gesagt ist, dass Ernährung unbedingt Minimumfaktor dabei ist (teilweise nicht einmal, dass Menschen in Ländern, in denen weniger Fleisch konsumiert wird, älter werden; nicht einmal automatisch andersherum, dass Länder mit hoher Lebenserwartung mit weniger Fleischkonsum aufwarten).

Auffallend ist aber die Rückständigkeit der deutschen Kultur auf kulinarischer Ebene und die Bräsigkeit, mit der "Mannhaftigkeit" offensichtlich weiterhin mit Eiweisszufuhr durch Fleisch gleichgesetzt wird (wobei sich die mangelnde Zeugungsfähigkeit der Deutschen aber durch die Dopinggaben dabei erklären liesse).

Es geht nicht darum, Menschen zu erziehen à la Prohibitionszeit oder Alkoholpolitik in Skandinvien,

sondern Marktverzerrungen etwas herunterzufahren, damit eine Alternative überhaupt eine Chance hat, sich wirtschaftlich zu etablieren, und zwar ausserhalb oder jenseits der "Jute-statt-Plastik"-Läden.

Denn wer sich heut gut ernähren will, braucht Zeit; da Fastfood häufig eben genau die falschen (aber subventionierten) Bestandteile hat.
Das müsste so extrem nicht sein.


Triton hat geschrieben: ...
Da kommt wieder diese zwangsbeglückende, etatistische Seite der GRÜNEN durch, die mir absolut zuwider ist.
...
Zieh halt den Ton, der vllt nicht immer richtig getroffen wird, vom Thema ab, und schau, was übrig bleibt.

Triton hat geschrieben: ...
Die Privatsphäre der Bürger nicht beschützen können, also von der Verfassung garantierte Grundrechte, aber für ein Tofu-Schnitzel aufm Teller sorgen...
...
Ja, gut;

im Vergleich mit den Aktionen der kriminellen und hochverräterischen Bundesregierung ist wohl jedes Thema der letzten Jahrzehnte (abgesehen vllt vom Fall der Mauer, dem Irakkrieg und dem Arab. Frühling) klein, zumindest auf den ersten Blick.

Ich finde, es ist ein wichtiges Thema, auch wenn bei Beseitigung der Probleme diesbezüglich wahrscheinlich nicht alle denkbaren Probleme der Menschheit aus der Welt geschafft sein werden.

Triton hat geschrieben: ...
Es ist doch nicht einmal erwiesen, ob Grünzeug für jeden immer gesund ist. Mir schmeckt zum Beispiel Salat ganz besonders gut, mir wird auch von riesigen Mengen nicht schlecht, der nächste müsste sich bei der Hälfte schon übergeben.
...
Weil's zuwenig Auswahl an Salat hat oder er nicht dran gewöhnt ist, wahrscheinlich.



LG
Babylon5
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Barbarossa hat geschrieben: Es ist tatsächlich so, daß auch ich mir sogar für mich allein eine warme Malzeit am Tag mache. Das ist einfach ein Muß - das ist so bei mir drin, denn sonst fehlt was.
Diese Malzeiten selbst sind meist typische Deutsche Küche. Dabei spielt das Fleisch (die Sorte) eine zentrale Rolle. Da heißt es eben: Heute mache ich mir Schnitzel oder Gulasch oder Königsberger Klopse usw. Was man dann dazu isst, Kartoffeln/Reis/Nudeln, dazu Rotkohl oder Bohnen... das spielt dabei eine untergeordnete Rolle und wird höchstens auf Nachfrage noch erwähnt. Das Fleisch spielt die Hauptrolle bei der Speise. Würde das fehlen, das fehlt der wesentliche Bestandteil der Speise. Vegetarisches Essen ist für mich gar nicht vorstellbar - das ist für mich eine völlig andere Welt.
Also gut, ein Gulasch ohne Fleisch kann ich mir auch nicht vorstellen. Und vegetarische Bolognese Soße ist auch ein Widerspruch in sich. Aber bei dem fleischlosen Tag geht es doch genau darum- du sollst eben Gerichte kennenlernen, die ohne Fleisch auskommen. Ich würde mir auch nie Rotkraut und Kartoffelbrei machen- das Kotelett würde mir schon fehlen. Es geht aber eben um Gerichte, die ohne Fleisch (ofder mit ganz wenig Fleisch) auskommen.

Ich koche mir auch mindestens einmal am Tag etwas Warmes, auch wenn ich alleine bin. Im Frühjahr war es beispielsweise recht häufig Stangenspargel mit Kartoffeln und entweder ein bißchen zerlassene Butter darüber oder aber eine (echte) Sauce Hollandaise. Ich weiß, daß für viele da unbedingt der gekochte Schinken dazu gehört, aber den brauche ich ehrlich gesagt nicht. Morgen gibt es Spinatknödel mit Pfifferlingsahnesoße. (Gut- am Sonntag gibt es dann das Steak...) Vegan könnte ich vermutlich auch nicht, aber das muss ja nicht sein...
Babylon5
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Triton hat geschrieben:Ganz ehrlich: Ich finde es lächerlich, wenn sich die Politik in solche Themen einmischt. Da kommt wieder diese zwangsbeglückende, etatistische Seite der GRÜNEN durch, die mir absolut zuwider ist.

Da muss ich Red Scorpion recht geben- eigentlich mischt sich die Politik in ziemlich vieles ein. Keiner hat groß aufgeschrieen, daß sich die schwarz-rote Bundesregierung in die Entscheidung von Familien einmische, ob Vater und Mutter oder nur einer von beiden arbeiten geht, als das Scheidungsrecht reformiert wurde- aber de facto haben sie exakt das getan...

Es ist durchaus die Aufgabe der Politik, durch seine Entscheidungen die Handlungen der Bürger so zu beeinflussen, daß sie den Interessen des Staates nutzen. Von daher ist der Vorstoß der Grünen letztendlich nur folgerichtig- ein Bewußtseinswandel muss her, und er muss schnell her. Wir haben keine 5 Generationen mehr Zeit, um die Einstellung einer breiten Masse der Bevölkerung zu ändern....
Triton hat geschrieben:Die Privatsphäre der Bürger nicht beschützen können, also von der Verfassung garantierte Grundrechte, aber für ein Tofu-Schnitzel aufm Teller sorgen...
Es geht nicht um das Tofu- Schnitzel, das ist ja widerlich. Aber da sieht man mal wieder, wie nötig so ein Anstoß von Außen ist.
Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier, das sich nicht ändert, es sei denn, es wird mit der Nase darauf gestoßen.

Triton hat geschrieben:Es ist doch nicht einmal erwiesen, ob Grünzeug für jeden immer gesund ist. Mir schmeckt zum Beispiel Salat ganz besonders gut, mir wird auch von riesigen Mengen nicht schlecht, der nächste müsste sich bei der Hälfte schon übergeben..
Ich vertrage überhaupt keinen Blattsalat. Aber wer will, der findet jenseits von Salat und Fleisch durchaus noch etwas zum Essen.... :D
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Triton
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Babylon5 hat geschrieben:Ich vertrage überhaupt keinen Blattsalat. Aber wer will, der findet jenseits von Salat und Fleisch durchaus noch etwas zum Essen.... :D
Ich vertrage zum Beispiel rohe Äpfel nicht besonders, so hat jeder seins. Dabei sollen Äpfel doch so gesund sein.
Es gibt Völker, die ganz ohne Grünzeug leben und praktisch genauso alt werden wie wir. Ich denke, das ganze Thema ist einfach zu wenig erforscht, um Menschen da zwangsbekehren zu sollen.

Vor Jahrzehnten hieß es zum Beispiel, Fett sei ungesund und mache fett. Jetzt sind es die gesunden Kohlehydrate. Dann waren es nur bestimmte Fette, die schlecht sind. Dann stellte sich heraus, dass es kaum etwas gesünderes als Kokosöl gibt, dass vor den ungesunden Fetten nur so strotzt. Völker, die nur Kokosöl zur Verfügung haben, kennen keine Herzprobleme, Krebs oder Fettleibigkeit.

Was ich dem Vorschlag der Grünen abgewinnen kann: Grünzeug ist weniger energieintensiv herzustellen als Fleisch, ist also umweltverträglicher.

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Peppone
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Babylon5 hat geschrieben: Da muss ich Red Scorpion recht geben- eigentlich mischt sich die Politik in ziemlich vieles ein. Keiner hat groß aufgeschrieen, daß sich die schwarz-rote Bundesregierung in die Entscheidung von Familien einmische, ob Vater und Mutter oder nur einer von beiden arbeiten geht, als das Scheidungsrecht reformiert wurde- aber de facto haben sie exakt das getan...

Es ist durchaus die Aufgabe der Politik, durch seine Entscheidungen die Handlungen der Bürger so zu beeinflussen, daß sie den Interessen des Staates nutzen. Von daher ist der Vorstoß der Grünen letztendlich nur folgerichtig
Es ist aber ein Unterschied, ob ich mich für oder gegen was entscheiden kann oder ob ich quasi zu meinem Glück gezwungen werde. DAGEGEN wehre nicht nur ich mich mit Vehemenz. Bevormunden will ich mich nicht lassen - und genau den Eindruck erweckt diese komische Grünen-Kampagne.
Wählerstimmen GEWINNEN können die so nicht...

Beppe
Babylon5
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Triton hat geschrieben: Ich vertrage zum Beispiel rohe Äpfel nicht besonders, so hat jeder seins. Dabei sollen Äpfel doch so gesund sein.
Es gibt Völker, die ganz ohne Grünzeug leben und praktisch genauso alt werden wie wir. Ich denke, das ganze Thema ist einfach zu wenig erforscht, um Menschen da zwangsbekehren zu sollen.

Vor Jahrzehnten hieß es zum Beispiel, Fett sei ungesund und mache fett. Jetzt sind es die gesunden Kohlehydrate. Dann waren es nur bestimmte Fette, die schlecht sind. Dann stellte sich heraus, dass es kaum etwas gesünderes als Kokosöl gibt, dass vor den ungesunden Fetten nur so strotzt. Völker, die nur Kokosöl zur Verfügung haben, kennen keine Herzprobleme, Krebs oder Fettleibigkeit.
Ich denke, daß es eine generelle Aussage darüber, was gesund und was ungesund ist, einfach nicht gibt. Ein Stück weit muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm bekommt und was nicht. Vor Jahren gab es mal einen Wissenschaftler, der eine Blutgruppen- Diät entwickelt hat. Den Gedanken dahinter fand ich recht interessant. Er ordnete die Blutgruppe 0 dem Steinzeit- Menschen zu und empfahl diesen, auf Milch- und Getreide vollständig zu verzichten, sich also nur von Fleisch und Früchten zu ernähren. Die Blutgruppe A entsprach demnach dem Ackerbauern, der dafür eher das Fleisch und Milchprodukte reduzieren solle, Blutgruppe B war seiner Meinung nach nomadisch, also wiederum Verzicht auf Getreide, dafür aber auch viel Milchprodukte.
Wie gesagt, ich fand den Gedanken ganz interessant und fand das tendenziell bei Babies, die gerade auf Brei umstellen, bestätigt.
Aber auch drei verschiedene Ernähungesrichtlinien (Blutgruppe AB ist der moderne Mensch- und die darf essen, was sie will) sind noch viel zu wenig individuell.

Trotzdem bleibt es eine Tatsache, daß viele Gesundheitsprobleme Ernähungsbedingt sind.
Triton hat geschrieben:Was ich dem Vorschlag der Grünen abgewinnen kann: Grünzeug ist weniger energieintensiv herzustellen als Fleisch, ist also umweltverträglicher.
Und sehr viel weniger Boden- und Wasserintensiv. Langsfristig können wir uns den FLeischkonsum eh nicht leisten, weil sowohl Wasser als auch Boden nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen, um die ganz Welt mit ausreichend Fleisch einzudecken...
Babylon5
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Peppone hat geschrieben:
Babylon5 hat geschrieben: Da muss ich Red Scorpion recht geben- eigentlich mischt sich die Politik in ziemlich vieles ein. Keiner hat groß aufgeschrieen, daß sich die schwarz-rote Bundesregierung in die Entscheidung von Familien einmische, ob Vater und Mutter oder nur einer von beiden arbeiten geht, als das Scheidungsrecht reformiert wurde- aber de facto haben sie exakt das getan...

Es ist durchaus die Aufgabe der Politik, durch seine Entscheidungen die Handlungen der Bürger so zu beeinflussen, daß sie den Interessen des Staates nutzen. Von daher ist der Vorstoß der Grünen letztendlich nur folgerichtig
Es ist aber ein Unterschied, ob ich mich für oder gegen was entscheiden kann oder ob ich quasi zu meinem Glück gezwungen werde. DAGEGEN wehre nicht nur ich mich mit Vehemenz. Bevormunden will ich mich nicht lassen - und genau den Eindruck erweckt diese komische Grünen-Kampagne.
Wählerstimmen GEWINNEN können die so nicht...

Beppe
Ist zwar prinzipiell richtig, aber wenn ich mir heute z.B. eine Krimiserie aus den 60 er, 70 er Jahren ansehe und feststelle, wie selbstverständlich kluge Menschen da zur Zigarette griffen (Jim Phelps hat immer geraucht und Whiskey getrunken, wenn er ein Team zusammenstellte...), dann frage ich mich wie weit wir heute in Bezug auf das Nichtrauchen wohl wären, wenn das nicht mal irgendwann jemand vehement gefordert und dann auch mit Verboten durchgesetzt hätte. Jugendliche rauchen endlich ganz wenig.
Freiwillig wurde der Glimmstängel auch nicht aus der Hand gelegt...

Ich würde dir wahrhscheinlich recht geben, wenn die Grünen gefordert hätten, daß die Kantinen nie mehr fleisch auf den Tisch bringen dürften. Das hätte ich wohl auch als unerträgliche Bevormundung empfunden. Aber ein (!) Tag von fünfen...

Und ja, du hast recht. Wählerstimmen gewinnen sie so nicht. Aber ich habe auch keine Lust mehr auf Parteien, die ihre Poliitk nur noch nach den Umfragewerten machen und eigentlich keine klare Position mehr haben.
Ich erwarte von einer Partei, daß sie auch unbequeme Dinge fordert und auch das Risiko eingeht, Wähler abzuschrecken. Wenn es auch nicht gerade viel ist, so steckt hinter dieser Forderung zumindest ein Gedanke daran, was in 30 jahren kommen wird.
Das wird von der Politik ansonsten ja eher verdrängt...
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Barbarossa
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Babylon5 hat geschrieben:...
Ich würde dir wahrhscheinlich recht geben, wenn die Grünen gefordert hätten, daß die Kantinen nie mehr fleisch auf den Tisch bringen dürften. Das hätte ich wohl auch als unerträgliche Bevormundung empfunden. Aber ein (!) Tag von fünfen...
Selbst diesen einen Tag würde ich nicht akzeptieren. Ich würde dann woanders essen gehen, ehrlich.
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Triton hat geschrieben: ...
Vor Jahrzehnten hieß es zum Beispiel, Fett sei ungesund und mache fett. Jetzt sind es die gesunden Kohlehydrate. Dann waren es nur bestimmte Fette, die schlecht sind. Dann stellte sich heraus, dass es kaum etwas gesünderes als Kokosöl gibt, dass vor den ungesunden Fetten nur so strotzt. Völker, die nur Kokosöl zur Verfügung haben, kennen keine Herzprobleme, Krebs oder Fettleibigkeit.
...
Weder Eiweiss, noch Kohlenhydrate oder Fette sind gesundheitsschädlich, sondern im Ggteil lebenserhaltend.

Kommt halt nur drauf an, wie oft, auf welche Temperatur, wodurch und v.a. mit welchen Zusatzstoffen Fette usw. schon recycelt wurden, wieviel man davon isst usw und so fort.

Peppone hat geschrieben: ...
Es ist aber ein Unterschied, ob ich mich für oder gegen was entscheiden kann oder ob ich quasi zu meinem Glück gezwungen werde. DAGEGEN wehre nicht nur ich mich mit Vehemenz. Bevormunden will ich mich nicht lassen - und genau den Eindruck erweckt diese komische Grünen-Kampagne.
...
Nein; es ist völlig anders.

Es geht darum, dass es insbesondere in Ländern wie D bisher gar nicht oder jedenfalls nicht sonderlich bequem möglich ist (es sei denn, man wollte mehrere Stunden seines Tages der Nahrungsbeschaffung widmen), sich bewusst und gesund zu ernähren,

gerade weil ja der Nahrungsmittel(produktions)markt total überreglementiert und verzerrt ist,

die Bevormundung also seit Generationen stattfindet.

Ein Weniger an Fleisch zielt also auf das Weniger an Staat ab, nicht auf die Oekodiktatur, wie hier fälschlich suggeriert wird.

In Deutschland einzukaufen ist für mich z.B. interessant (gerade um zu sehen, was es bei Euch alles nicht gibt und was nicht geht; was und wie gekauft und angeboten wird, wie gezahlt, in welchem Zubereitungsbild und -grad und so, zu welchem Preis ...), aber, falls ich dort wohnen müsste (Gott behüte, und das sag' ich nicht nur so dahin) und nicht mal eben über die Grenze könnte, ein Graus.

Barbarossa hat geschrieben:
Babylon5 hat geschrieben:...
Ich würde dir wahrhscheinlich recht geben, wenn die Grünen gefordert hätten, daß die Kantinen nie mehr fleisch auf den Tisch bringen dürften. Das hätte ich wohl auch als unerträgliche Bevormundung empfunden. Aber ein (!) Tag von fünfen...
Selbst diesen einen Tag würde ich nicht akzeptieren. Ich würde dann woanders essen gehen, ehrlich.
Dafür, dass Du oft vorgibst, wenig Geld zu haben, gehst Du oft essen, wie ich finde.

Babylon5 hat geschrieben: ...
Es geht nicht um das Tofu- Schnitzel, das ist ja widerlich.
...
Ueberhaupt nicht. Kommt freilich darauf an, wie es zubereitet ist oder wird. Aber es gibt (zumindest in der Schweiz und in Italien, von der chinesischen Küche gar nicht zu reden) gute Gerichte auf Tofu-Basis, auch als Fleisch"ersatz".



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Babylon5
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Im Ernst? Das kann schmecken? Dann mußt du der studentischen Kantine aber mal das Rezept verraten...

Naja, wie dem auch sei- es gibt genug leckere vegetarische Gerichte ohne "Fleischersatz". Das ist es, was ich letztendlich ablehne und wahrscheinlich viele andere auch. Wenn man einen Fleischersatz in Form von Sojawürstchen auf den Tisch bringt, dann verstehe ich die Vorbehalte schon- darauf habe ich auch keine Lust. Sauerkraut und Kartoffelbrei mit Sojawürstchen... nee.
Das war "vegetarisch kochen" vor 20 Jahren. Ich hoffe, da ist man heute weiter...
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Vergobret
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Barbarossa hat geschrieben:Und was, wenn ich bezüglich meiner Essgewohnheiten gar nicht umdenken will? Jeder isst das, was ihm schmeckt und damit ist für mich das Thema auch schon erledigt. Wie schon gesagt: Einen Trend hin zu weniger Fleischkonsum halte ich nicht einmal für anstrebenswert. Warum? Weil zu einer ausgewogenen Ernährung auch Fleisch gehört. Wir wurden von der Natur als "Alles(fr)esser" geschaffen.
Und was ist, wenn Du es irgendwann musst, weil es nicht mehr genug Fleisch gibt?
Im Übrigen ist es deine Sache wenn Du es nicht für erstrebenswert hälst, die Wissenschaft ist sich einig, dass jeden Tag Fleisch keineswegs gesund ist. Vor allem nicht so zubereitet, wie das hier anklingt ;)
Barbarossa hat geschrieben: Es ist tatsächlich so, daß auch ich mir sogar für mich allein eine warme Malzeit am Tag mache. Das ist einfach ein Muß - das ist so bei mir drin, denn sonst fehlt was.
Was heißt hier sogar. Das ist ja wohl das mindeste.
Aber wieso hier warme mahlzeit = Fleischmahlzeit gesetzt wird erschließt sich mir nicht. Allein die italienische vegetarische Küche zu ignorieren. Der arme Gaumen :(
Beispiele: Kartoffel-, /Kürbissuppen, Pasta in tausenden Variationen, selbstgemachte Pizza, Pfannkuchen etc. etc.
Babylon5 hat geschrieben:Im Ernst? Das kann schmecken? Dann mußt du der studentischen Kantine aber mal das Rezept verraten...
Soja, Tempeh und sowas kann man schon lecker machen. Aber das ist nix für die Kantine, da muss ein bissl Arbeit reingesteckt werden.
„In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen,
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod

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