Warmzeit vs. Eiszeit

Umweltschutz, Umweltstatistiken, Energiepolitik

Moderator: Barbarossa

Marianne E.
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Die Begriffe Warmzeit bzw. Eiszeit bedeuten:

Warmzeit ist die Zeit, in der es auf der Erde keine Gletscher und keine Eisschilde gibt.
Eiszeit ist die Zeit, in der es auf der Erde Gletscher und Eisschilde gibt.

Das Eiszeitalter, das vor etwa 33,7 Millionen Jahren begann, dauert bis in die Gegenwart.
Innerhalb dieser Eiszeit kam es zu kurzfristigen räumlich begrenzten Warmzeiten.

Im 20. Jahrhundert ist wieder eine Warmzeit zu bemerken, die auf anthropogene Treibhausemissionen zurückzuführen ist.
Etwa seit 1850 stieg die Temperatur kontinuierlich um 1 bis 1,5 Grad Celsius.
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Barbarossa
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Es ist im Prinzip ganz logisch.
Während der Warmzeit gab es eine üppige Vegetation, die CO2 band und nach ihrem Absterben im Boden einlagerte. Dadurch ging der CO2-Gehalt in der Luft zurück und es wurde kühler. Aus diesen Pflanzenresten wurde im Laufe der Zeit Kohle, Erdöl und Erdgas. Genau das holen wir aus dem Boden und erzeugen damit unsere Energie. Machen wir so weiter, dann erzeugen wir eine neue Warmzeit selbst.

Die Strahlungsschwankungen der Sonne hat damit übrigens so gut wie nichts zu tun. Sie unterliegt zwar einer Schwankungsperiode von 11 Jahren, aber das wirkt sich auf das Klima insgesamt nicht aus.

Aber es gibt einen weiteren Aspekt, der sich tatsächlich auf den Zyklus von Eiszeiten und Warmzeiten auswirkt. Es handelt sich dabei um die Veränderungen der Erdumlaufbahn um die Sonne. Die Erde bewegt sich elliptisch um die Sonne, was aber keine absolut konstante Umlaufbahn ist. Vielmehr ist auch sie Zyklen unterworfen, die durch die Gravitation anderer Planeten hervorgerufen werden. Diese Zyklen sind etwa 100.000 Jahre lang - ebenso lang wie Eiszeiten und Warmzeiten - bisher. Derzeit leben wir in einer Zwischeneiszeit, die eigentlich noch 50.000 Jahre dauern sollte. Aber durch den steigenden CO2-Gehalt in der Atmosphäre könnten wir (die Menschheit) diese beenden.
Zum Nachlesen: https://www.wissenschaft.de/erde-klima/ ... szeittakt/
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Marianne E.
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Klasse, ganz große Klasse.
Ich glaube, lieber Barbarossa, meine nächste Arbeit wird Dir viel Freude machen. Seit etwa 2 Kalenderjahren (noch nicht die 24 Monate) bin ich im Studium über das Klima und bringe das dann auch zu Papier. Mit viel Glück werde ich zum Jahresende fertig.
Es ist unglaublich spannend, vor allem, wenn man mit dem Anfang "Urknall" beginnt.
Vielleicht ist meine Arbeit, es wird ein Sach-/Lehrbuch, ja auch für Geschichte-Wissen geeignet.
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Barbarossa
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Ich freue mich schon darauf. 🙂
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Barbarossa hat geschrieben: 28.07.2021, 20:06 Es ist im Prinzip ganz logisch.
Während der Warmzeit gab es eine üppige Vegetation, die CO2 band und nach ihrem Absterben im Boden einlagerte. Dadurch ging der CO2-Gehalt in der Luft zurück und es wurde kühler. Aus diesen Pflanzenresten wurde im Laufe der Zeit Kohle, Erdöl und Erdgas. Genau das holen wir aus dem Boden und erzeugen damit unsere Energie. Machen wir so weiter, dann erzeugen wir eine neue Warmzeit selbst.

Wo steht denn sowas ??? :shock: Das erklärt überhaupt nicht die vielen Klimaschwankungen, die es seit Anbeginn der Menschheit gab. Wir sind doch hier in einem Geschichstforum, frag doch einmal einen Historiker bzw. Archäologen, der sich im Neolithikum auskennt. :wink: Der wird von erheblichen Klimaschwankungen und von Temperaturen berichten, die das heutige Ausmaß überschreiten. Was haben also die Steinzeitmenschen falsch gemacht ? :mrgreen: Haben sie zuviel Kohle, Erdgas, Erdöl usw. verbraucht ??? Nein, mit Sicherheit nicht. :wink:
Die naive Vorstellung, daß erst das Klima sich ab 1850 erwärmt hat, ist dahingehend schon sehr fragwürdig, weil die richtige Industrialisierung erst nach dem II.Weltkrieg eingesetzt hat. Es gab also keinen gleichbleibenden CO2-Ausstoß durch den Menschen. Auch kann man damit nicht die "kleine Eiszeit" am Ende des Mittelalters zur Neuzeit erklären. Vielmehr hätte es einen stetigen Temperaturanstieg geben müssen, der aber nicht stattgefunden hat.

Wissenschaft lebt vom PRO und CONTRA. Wenn man alles vorher festlegt und von Gott gegeben ansieht, dann wird sich nie was entwickeln. Nur Prognosen sind nur Annahmen, die sich nicht bestätigen müssen. Man muß halt auch die Vergangenheit betrachten. :wink:

P.S.
Aber Kritik an der vorgegebenen Meinung scheint in unserer Zeit die neue Gotteslästerung zu sein ? :roll: Da werden dann gleich Diffamierungen hervorgeholt und der Mensch soll aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Tendenzen bei Forumsteilnehmern sind doch auch hier zu erkennen? :mrgreen: Wie damals in der DDR beim Agitprop, indem jeder Andersdenkende als Feind betrachtet wurde, selbst die leiseste Kritik oder ein Witz reichten schon aus.
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Barbarossa
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Das Problem ist, bei 1000 Wissenschaftlern können 999 der gleichen Meinung über ein Thema sein - es wird immer diesen einen geben, der eine andere Meinung vertritt. Auf diesen einen Wissenschaftler mit der anderen Ansicht stützen sich einige Leute, um die im Grunde allgemein anerkannte Lehrmeinung politisch zu untergraben. Nur, je länger man die Lösung für ein Problem auf diese Weise hinauszögert, um so schwieriger wird die Lösung.
Fest steht nunmal: Es gibt die globale Erderwärmung. Das erkenne ich sogar als Laie.
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Barbarossa hat geschrieben: 29.07.2021, 21:14
Fest steht nunmal: Es gibt die globale Erderwärmung. Das erkenne ich sogar als Laie.
Das bestreitet auch keiner, daß es Klimaschwankungen und somit auch Erwärmungen gibt. :roll: Aber man sollte Wetter nicht mit Klima verwechseln ! :mrgreen: Klima ist das Wetter im langfristigen Vergleich von i.d.R. 30 Jahren.
Es geht darum, ob es ein "menschengemachter" Klimawandel ist oder den üblichen Schwankungen entspricht, die es schon immer mehr oder weniger gab ?

Übrigens ein Weltklima ist ziemlicher Unfug, sondern man muß die Klimazonen berücksichtigen. Nach der Köppen-Klimaklassifikation hat es hier auch keine Änderung gegeben. Wir sind hier jetzt nicht in Deutschland in die Kategorie Sahelzone abgerutscht. :wink:
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Aber auf die letzten 30 - ja sogar über 40 Jahre beziehe ich mich ja. Was für schöne, lange Winter mit viel Schnee hatte ich als Kind noch? Seit Anfang der 80er Jahre beobachte ich aber, dass hier in Brandenburg die Winter (mit viel Schnee) immer kürzer werden. Die Kinder heute kennen kaum noch Schnee - und das schon seit 10 Jahren. Das ist nicht mehr nur Wetter. Das ist schon Klima - wenn auch auf eine relativ kleine Region begrenzt.
Aber es gibt eben auch anders wo über Jahre abschmelzende Gletscher oder ein immer kleiner werdender Eisschild in der Arktis. Oder der Permafrost in Sibirien, der wegschmilzt und nun Mammutknochen freigibt. Das Phänomen ist global und nimmt zu.

Übrigens betrachte ich die Beschlüsse der Politik - Verteuerung der Benzinpreise, Abschaffung der Verbrennungsmotoren - durchaus mit Sorge. Denn es könnte dadurch meine Arbeit insgesamt in Gefahr geraten - trotz aller Einsicht meinerseits. Denn ich arbeite mit meinem Auto mit Verbrennungsmotor. Und für mich gilt die einfache Gleichung: kein Auto = keine Arbeit.
Das Ganze wird also gerade für mich noch ein Kraftakt werden. Zumal auch noch als Geringverdiener...
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Barbarossa hat geschrieben: 29.07.2021, 23:25 Aber auf die letzten 30 - ja sogar über 40 Jahre beziehe ich mich ja. Was für schöne, lange Winter mit viel Schnee hatte ich als Kind noch? Seit Anfang der 80er Jahre beobachte ich aber, dass hier in Brandenburg die Winter (mit viel Schnee) immer kürzer werden. Die Kinder heute kennen kaum noch Schnee - und das schon seit 10 Jahren. Das ist nicht mehr nur Wetter. Das ist schon Klima - wenn auch auf eine relativ kleine Region begrenzt.
Aber es gibt eben auch anders wo über Jahre abschmelzende Gletscher oder ein immer kleiner werdender Eisschild in der Arktis. Oder der Permafrost in Sibirien, der wegschmilzt und nun Mammutknochen freigibt. Das Phänomen ist global und nimmt zu.

Ach, da glaubt man noch an eine Idealwelt ? Weiße Weihnachten, im Märzen der Bauer die Rößlein anspannt, heißer Sommer, der Herbst ein Indian Summer und dann langer kalter Winter ? :shock: Das paßt sowieso nur in Einzelfällen, i.d.R. sieht es anders aus. Auch früher.....

Komisch, ich konnte mich im letzten Winter nicht über zu wenig Schnee beklagen. Und Niedersachsen liegt nicht im Süden. :mrgreen: Überhaupt kommt man sich komisch vor, wenn man einem Bayern erzählt, daß es im Winter kaum noch Schnee gibt. Der wird einem erzählen, daß es eher zuviel war. :wink: :mrgreen: Bis Mitte der `70er Jahre ging die Temperatur auch zurück. Warum hat wohl ein Rudi Carrell ein Lied gesungen, in dem es heißt: "wann wird es endlich wieder Sommer." ? Ganz einfach, weil es bis dahin viele verregnete und kühlere Sommer gab. Er konnte ja nicht ahnen, daß es dann, als sein Lied herauskam, einen superheißen Sommer gab. :mrgreen:

Die Gletscherschmelze besteh nachweislicht seit 1820 ! Also sogar noch vor dem Stichjahr 1850. :wink: Übrigens werden unter den abschmelzenden Gletschern Bäume gefunden. Da diese aber nicht darunter wachsen, muß es also eine Zeit gegeben haben, in der dort vorher diese Vegetation möglich war und das war nicht tausende Jahre zurück.

Übrigens gibt es einen interessanten Fernsehbericht darüber, wie die Zugspitze in der frühen Bronzezeit noch über 3000m hoch war. Schon damals gab es große Klimaschwankungen.
Marianne E.
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Barbarossa schreibt:
"Aber es gibt eben auch anderswo über Jahre abschmelzende Gletscher oder ein immer kleiner werdender Eisschild in der Arktis. Oder der Permafrost in Sibirien, der wegschmilzt und nun Mammutknochen freigibt. Das Phänomen ist global und nimmt zu."

Zu diesem Thema habe ich eine kleine Auswahl an wissenschaftlicher Literatur zusammengestellt.

Ich hoffe, dass die Datei angefügt werden kann. Es hat sich ja einiges verändert, das erst noch gelernt werden muss.
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Höchste offiziell gemessene Hitzerekord in Europa: 48 Grad in Griechenland (Sommer 1977).
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