Gulag als Therapie

Gesundheitssystem, Schutz, Recht, Reformen

Moderator: Barbarossa

Lia

@ Spartaner:
Du hast Recht, dass der Begriff Gulag missbraucht wird.
Spartaner hat geschrieben:Der Mensch soll mit dem Einsatz im Gulag nicht in erster Linie bestraft werden, sondern er soll wieder zu einem geregelten Tagesablauf, die Arbeit beinhaltet finden und das hilft bei der Eingewöhnung in das normale Leben mehr, als wenn man jahrelang in der Zelle schmort.
Völlig Deiner Meinung. Nur- siehe oben- scheint schon das heute unter den Begriff " Gulag" zu fallen, weil mit leisem Zwang verbunden der allerdings unter den von Dir genannten Bedingungen und mit den Zielen mit guter Absicht verbunden ist.
Selbstverständlich ist es richtig, wenn anders als früher nicht nach Belieben missliebige Personen eingesperrt werden, ohne Therapie und ohne Aussichten, manchmal denke ich inzwischen aber, dass es zu viele Hürden gibt, gut gemeint, aber rechtzeitiges Handeln im Sinne junger Menschen und letztlich der Geselllschaft verhindernd.
Benutzeravatar
Gontscharow
Mitglied
Beiträge: 363
Registriert: 14.09.2014, 01:14

Laut Wikipedia sollen 9,4 % der Gesamtbevölkerung an Persönlichkeitsstörungen leiden -
die Zahl ist mit Vorsicht zu genießen, weil es wenige Statistiken dazu gibt und die Abgrenzung
sehr schwierig ist.
Nach meiner bisherigen Erfahrung, sind Menschen, die an schweren Persönlichkeitsstörungen leiden,
nicht therapiebar. Die können natürlich schon im jugendlichen Alter auftreten, und da
wird weder der Gulag noch der Nicht-Gulag helfen.
Wenn diese Menschen sich oder andere gefährden, bleibt der Gesellschaft nur das Wegsperren,
und die Behandlung mit Psychopharmaka zur Ruhigstellung ,um Schlimmeres zu vermeiden.

Im übrigen ist mein Kollege, der "Arbeit macht frei" geschrieben hat, kein Ukrainer und dieses Thema
hat nicht wirklich etwas mit Rußland und der Ukraine zu tun, Spartaner. Vielleicht liest du meinen Eingangspost
noch mal. Mein Kollege hat einen Bezug zum Umgang mit Drogenabhängigen in Rußland hergestellt
und dann auch noch "Arbeit macht frei" hinzugefügt. Er hat das absichtlich provokativ gemacht, um Dampf
abzulassen.Wir haben eine sehr schwierige Situation bei unserer Arbeit, und es wird immer noch schlimmer
statt besser. Drogenabhängigkeit und die Konsequenzen daraus ( Beschaffungskriminalität) als zusätzliches Problem ist das Letzte was wir brauchen.
Eigentlich ist mein Kollege aber genau so wenig empathielos wie ich - und aus meinen Posts in diesem Thema kann man
eindeutig erkennen, daß ich vom Gulag als Therapie nichts halte.
Benutzeravatar
Triton
Mitglied
Beiträge: 1909
Registriert: 09.10.2012, 10:30

Gontscharow hat geschrieben:Wenn diese Menschen sich oder andere gefährden, bleibt der Gesellschaft nur das Wegsperren,
und die Behandlung mit Psychopharmaka zur Ruhigstellung ,um Schlimmeres zu vermeiden.
In meiner Umgebung (leider Verwandschaft) habe ich es auch mit solchen Problemfällen zu tun, alle mit diagnostizierten "Defiziten", und Du hast da völlig Recht, diese Menschen sind tickende Zeitbomben. Vor allem, wenn sie auf das Leben anderer Einfluß nehmen können, erkennt man ihre kranke Seele sehr schnell.

Meiner Erfahrung nach therapieren sich solche Menschen oft selbst mit Drogen, vor allem Alkohol (weil legal). Das kann gutgehen, muss aber nicht.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Antworten

Zurück zu „Gesundheitspolitik“