Legalisierung von Cannabis auch zur Kebsbekämpfung

Gesundheitssystem, Schutz, Recht, Reformen

Moderator: Barbarossa

Pryde
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Hier der Artikel auf Spiegel Online: Strafrechtler wollen Drogen-Gesetzgebung reformieren

Also langsam kommt die Diskussion um eine Reform der Drogenpolitik auch in Deutschland in Gang. Daher wollte ich das hier einfach mal zur Diskussion stellen.
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Marek1964
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Ich stimme den zu. Cannabis ist nicht schädlicher als Alkohol.
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Triton
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Marek1964 hat geschrieben:Ich stimme den zu. Cannabis ist nicht schädlicher als Alkohol.
Alkohol ist die schädlichste Droge überhaupt, wenn man den Rankings glauben darf. Vor allem besteht ein Zusammenhang zwischen Alkohol und Kriminalität. Bevor über eine Legalisierung von Cannabis nachgedacht wird, sollte zuerst einmal über die Volksdroge Alkohol nachgedacht werden.
Was ich zum Beispiel überhaupt nicht verstehe: Warum man sich in Kneipen hemmungslos besaufen darf, wenn doch jeder weiß, dass die Gäste auch irgendwie wieder nach Hause kommen müssen.
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Noswell
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Ich würde Cannabis auf nicht schädlicher als Alkohol einstufen, zudem denke ich nicht, dass ein Verbot von Cannabis den Konsum stoppt. Es gibt sogar Statistiken die besagen, dass der Konsom in den Niederlanden geringer ist als in Dtl.
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Marek1964
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Noswell hat geschrieben:Ich würde Cannabis auf nicht schädlicher als Alkohol einstufen, zudem denke ich nicht, dass ein Verbot von Cannabis den Konsum stoppt. Es gibt sogar Statistiken die besagen, dass der Konsom in den Niederlanden geringer ist als in Dtl.
Richtig. Legalisierung senkt den Preis, nicht aber den Konsum.
Noswell
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Ein weiteres Argument wären auch die zusätzlichen Steuereinnahmen durch den Verkauf (siehe Colorado-USA)
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Balduin
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Cannabis ist aber oft der Einstieg für stärkere Drogen. Eine durchschnittliche Drogenkarriere beginnt im jugendlichen Alter mit THC, dann Extasy, später dann LSD, Heroin und den ganzen Scheiß.

Deshalb finde ich die aktuelle Regelung ordnungsgemäß.

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Triton
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Weil er sich Cannabis illegal beschaffen muss, hat der Konsument leichter Kontakt zu den Verkäufern härterer Drogen. Das würde bei einer Legalisierung wegfallen.
Wie die Prohibition in den USA gezeigt hat, bringt die ganze Verbieterei nichts, außer dass der Schwarzmarkt blüht und die Taschen der Schmuggler gefüllt werden.
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Triton
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Pryde
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Ralph hat geschrieben:Cannabis ist aber oft der Einstieg für stärkere Drogen. Eine durchschnittliche Drogenkarriere beginnt im jugendlichen Alter mit THC, dann Extasy, später dann LSD, Heroin und den ganzen Scheiß.

Deshalb finde ich die aktuelle Regelung ordnungsgemäß.
Nene also das ist ja erwiesenermaßen falsch und auch schon mehrfach wissenschaftlich widerlegt.
Die Leute welche harte illegale Drogen nehmen fangen zuerst mit Alkohol und Nikotin an, erst dann kommt Cannabis. Das ist so weil es am dritteinfachsten verfügbar ist. Dann merken sie dass ihnen Cannabis nicht das geben kann was sie suchen und fragen den Dealer nach härterem oder der Dealer bietet es ihnen an.

Die von dir genannten Drogen sind teilweise auch nur deswegen gefährlicher als Alkohol, weil sie verboten sind. Streckmittel, unbekannte Wirkstoffkonzentrationen oder Zusammensetzungen führen da zu der erhöhten Gefährlichkeit.
Renegat
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Die Unterscheidung in illegale und legale Drogen ist Konvention, Tradition, hat was mit wirtschaftlichen Aspekten, Steuern zu tun. Die Gesundheitsschädlichkeit ist nicht die Richtschnur, Suchtmittel und Drogen für legal oder illegal zu erklären.
Ob Cannabis schädlicher ist als Psychopharmaka möchte ich bezweifeln. Die Folgen von Alkoholsucht hatte Triton schon beschrieben aber auch die Erfolglosigkeit, ihn zu verbieten, siehe Prohibition.
Der Konsum von Drogen, Alkohol, Nikotin und mehr oder weniger bewußtseinsverändernden Substanzen ist so alt wie die Menschheit, wahrscheinlich auch die Erkenntnis über die gesundheitlichen Schäden.
Dass man immer wieder darauf hinweist, bes. um den Einstieg zu verhindern, ist wichtig. Dass man Alkohol, Drogen und Happypillen ausrotten kann, halte ich für illusorisch. Es muß ein tief verwurzeltes Bedürfnis danach geben und die Gründe für abhängiges Verhalten von Menschen haben eher zu- als abgenommen.
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Balduin
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Renegat hat geschrieben:Die Unterscheidung in illegale und legale Drogen ist Konvention, Tradition, hat was mit wirtschaftlichen Aspekten, Steuern zu tun. Die Gesundheitsschädlichkeit ist nicht die Richtschnur, Suchtmittel und Drogen für legal oder illegal zu erklären.
Ob Cannabis schädlicher ist als Psychopharmaka möchte ich bezweifeln. Die Folgen von Alkoholsucht hatte Triton schon beschrieben aber auch die Erfolglosigkeit, ihn zu verbieten, siehe Prohibition.
Der Konsum von Drogen, Alkohol, Nikotin und mehr oder weniger bewußtseinsverändernden Substanzen ist so alt wie die Menschheit, wahrscheinlich auch die Erkenntnis über die gesundheitlichen Schäden.
Dass man immer wieder darauf hinweist, bes. um den Einstieg zu verhindern, ist wichtig. Dass man Alkohol, Drogen und Happypillen ausrotten kann, halte ich für illusorisch. Es muß ein tief verwurzeltes Bedürfnis danach geben und die Gründe für abhängiges Verhalten von Menschen haben eher zu- als abgenommen.
Psychopharmaka sind verschreibungspflichtig und üblicherweise wird der Arzt darauf achten, dass die Dosierung nicht so ist, dass man eine psychische und physische Abhängigkeit entwickelt. Diese werden zudem in Verbindung mit einer Therapie verschrieben, also nicht als Selbstzweck (jedenfalls im idealen Fall). Auch Cannabis kann zur Schmerzbehandlung verschrieben werden.
Das erfolgt also unter Aufsicht und Anleitung. Da ist die Gefahr von Missbrauch geringer.
Nene also das ist ja erwiesenermaßen falsch und auch schon mehrfach wissenschaftlich widerlegt.
Die Leute welche harte illegale Drogen nehmen fangen zuerst mit Alkohol und Nikotin an, erst dann kommt Cannabis. Das ist so weil es am dritteinfachsten verfügbar ist. Dann merken sie dass ihnen Cannabis nicht das geben kann was sie suchen und fragen den Dealer nach härterem oder der Dealer bietet es ihnen an.

Die von dir genannten Drogen sind teilweise auch nur deswegen gefährlicher als Alkohol, weil sie verboten sind. Streckmittel, unbekannte Wirkstoffkonzentrationen oder Zusammensetzungen führen da zu der erhöhten Gefährlichkeit.
Cannabis ist für sich genommen schon schädlich genug. Cannabis macht blöd (Quelle), setzt die Hemmschwelle für andere Drogen herab. Ich glaube auch nicht, dass ein Alkoholrausch mit einem Cannabisrausch vergleichbar ist (sowas meide ich, wie der Teufel das Weihwasser).
Das allein sind schon gute Gründe, das Verbot von Gras beizubehalten. Und deshalb hinkt auch der Vergleich mit Alkohol und Nikotin.

Und ich bin schon der Meinung, dass der Durchschnittsdeutsche es mal ausprobiert, wenn es legal ist und denkt: Okay, nicht schlecht und dran hängen bleibt. In Krisen (Frau, Haus und Kinder weg) driftet man weiter ab und versucht sich an den härteren Sachen. Dahingegen schreckt ein Verbot ab und ganz ehrlich: Die Leute, die es deshalb nicht versuchen, sind es wert, das Verbot beizubehalten.
Das kann auch mit Alkohol passieren. Nur daraus zu schließen: Weil Alkohol erlaubt ist, muss man auch Cannabis erlauben, ist ja ein falscher Schluss: Dann umgekehrt.
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Ich will nicht noch mehr bekiffte Autofahrer auf den Straßen sehen. Es reicht jetzt schon....
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Gontscharow
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Die Fortführung der bisherigen Prohibition bedeutet erst mal eines:
*Eine Einkommensgarantie für menschenverachtende, hochkriminelle Banden
*Eine Dauerbeschäftigungsgarantie für Polizei, Justiz, Haftanstalten und Entzugseinrichtungen
*Eine Dauerproduktion von "Pseudokriminellen" durch die Kriminalisierung von Erwerb und Besitz "verbotener" Substanzen.

Pervertiert wird das ganze noch dadurch, dass gleichzeitig die bei Langzeitkonsum gefährlichsten Substanzen, nämlich Alkohol (74.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr) und Tabak (120.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr) nahezu ohne Einschränkungen verfügbar sind

Die Konsumenten der "verbotenen Substanzen" (harten Drogen) sterben an der Illegalität der Substanzen, da sie niemals wissen, welche Stoffe und wieviel davon überhaupt in ihrem Einkauf enthalten ist. Straßenheroin enthält mindestens 90% nicht deklarierte Streckmittel, Marihuana und Haschisch werden mit Befeuchtungsmitteln (Glykole) oder auch Bleisand schwerer gemacht, um den Gewinn zu erhöhen, Extasy-Tabletten oder Amphetamine enthalten oft andere Substanzen und/oder Produktionsrückstände, immer wieder sind "Teile" bedrohlich überdosiert.



Regulierungsmodelle - denen man dann auch Nikotin und Alkohol unterwerfen sollte - gewährleisten für den Konsumenten saubere Substanzen mit bekannten Inhalts- und Begleitstoffen, zudem gibt es die heute die Möglichkeit, eine suchtverhütende Mengenkontrolle zu gewährleisten (elektronischer Konsumentenausweis mit Irisscan/Fingerprint-Identifikation).

Wenn ein solches System besteht, dann kann der illegale Umgang mit den Substanzen - also zB unerlaubte Weitergabe - sinnvoll hart verfolgt werden.

Näheres dazu findet man in der Streitschrift "Nach dem Krieg gegen die Drogen - Modelle für einen regulierten Umgang", Hrsg Akzept e.V. (Britisches Original: "After the War on Drugs, Blueprint for Regulation")
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Barbarossa
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Die Diskussion um die Legalisierung von Cannabis - zumindest teilweise - dürfte nun neue Nahrung bekommen. Forscher aus Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) haben herausgefunden, dass bestimmte Inhaltsstoffe der Cannabis-Pflanze - sogenannte Cannabinoide - den Körper dabei unterstützen können, Krebszellen zu zerstören. Bei Versuchen hat sich gezeigt, dass diese Stoffe die köpereignen Abwehrstoffe so unterstützen, dass diese die Krebszellen regelrecht zum platzen bringen können. Dennoch betont der Direktor des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie der Uniklinik Rostock, Burkhard Hinz, dass es sich zunächst nur um Ergebnisse der Grundlagenforschung handelt. "Wir sind noch weit davon entfernt, das in die klinische Therapie umzusetzen. Unsere Befunde sind jedoch ein weiteres Indiz dafür, dass Cannabinoide eine ganze Reihe potenziell therapeutisch nutzbarer Wirkungen vermitteln.“ Jedoch - ein anderer Wirkstoff der Hanfpflanze, wird mittlerweile in Kliniken zur Milderung von Erbrechen und Übelkeit im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt.
Artikel lesen: >> Kampf gegen den Krebs - Cannabis lässt Krebszellen platzen << (forschung-und-wissen.de)

Tja - wie heißt es so schön in einem "Song" von Stephan Raab: "Gebt das Hanf frei!"
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