Frühverrentung aufgrund von Stress am Arbeitsplatz

Gesundheitssystem, Schutz, Recht, Reformen

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Eine sehr alarmierende Meldung, wie ich finde:
Sonntag, 30. Dezember 2012
Immer mehr Frühverrentungen
Rekord bei Burnouterkrankungen

Depressionen und Angstzustände hindern immer mehr Menschen daran, ihrer Arbeit nachzugehen. Inzwischen sind die psychischen Erkrankungen der häufigste Grund für die Frühverrentung von Erwerbstätigen. Besonders betroffen sind Frauen.
(...)
Im Jahr 2011 wurden rund 41 Prozent der Anträge auf eine Erwerbsminderungsrente mit Depressionen, Angstzuständen oder ähnlichem begründet, wie der "Welt am Sonntag" zufolge aus Daten der Deutschen Rentenversicherung hervorgeht. Im Jahr 2000 hat dieser Anteil bei 24 Prozent gelegen; bis 2010 war er auf 39 Prozent gestiegen.
(...)
Gegenüber 2008 ist die Zahl der Arbeitnehmer, die wegen psychischer Erkrankungen in Rente gingen, laut DRV-Statistik von 57.400 auf 73. 200 gestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von 28 Prozent. Frauen sind überproportional betroffen. Laut DRV sind 48 Prozent der Frauen, die arbeitsunfähig werden, psychisch krank. Unter Männern erreicht der Anteil 32 Prozent.

Die Gewerkschaften machen für diese Entwicklung eine stetig zunehmende Belastung am Arbeitsplatz verantwortlich...
hier: alles lesen

Soviel dann auch zum Thema: Arbeiten bis 67!

Und deswegen mein Wunsch für das Jahr 2013 an alle, die das hier lesen:

überarbeitet euch nicht!
:wink:
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
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dieter
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Lieber Barbarossa,
bin schon seit einem Jahrzehnt Pensionär, kann mir nicht mehr vorstellen neben meinen Hobbys noch arbeiten zu müssen. :wink: :mrgreen: Der Beruf als Hauptsachbearbeiter für Ost- und Auslandsrenten war sehr stressig, einmal hatte man es mir Rußlandsdeutschen zu tun, wo nur noch die Großmutter in einem Dialekt deutsch sprach, anderseits mit Juden, die vor den Nazis bis nach Neu Seeland und Argentinien geflohen waren und deshalb sehr grimmig auf alles Deutsche waren oder mit Bürgerrechtlern der ehemaligen DDR, welche in Bautzen gesessen haben und wo die heutigen Behörden der Neuen Bundesländer bei der Aufklärung nicht halfen und die falschen Vordrucke an die Rentenbewerber sandten um die Leistung dann ablehnen zu können. Nach einem Jahr Antrag über diese Zeiten fragten mich die Betroffenen ob sie nichtmal die Bearbeitung einnern sollten. Ich sagte ja und prompt beschwerten sich die Behörden (Regierungspräsidenten) bei mir, dass nach über einem Jahr mal nach dem Sachstand gefragt wurde. Mit den ostdeutschen Behörden ging es teilweise so weit, dass der Sachbearbeiter am anderen Ende der Telefonleitung sich weigerte nach einem Telefongespräch seinen Namen zu nennen. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
ehemaliger Autor K.

Burnout ist eine unangenehme Geschichte, was ich nur bestätigen kann. Als Geschäftsführer hatte ich früher die Verantwortung für rund 80 Mitarbeiter und einen zwölfstündigen Arbeitstag. Dies überstieg zum Schluss meine Leistungskraft und ich war froh, als ich mit 60 Jahren die Firma verlassen konnte. Meine jetzige Arbeit ist viel angenehmer und stressfreier.

Ich habe immer wieder erlebt, dass sich gerade junge Menschen wie besessen auf ihre Arbeit stürzen, unbezahlte Überstunden machen und freiwillig auf Urlaub verzichten. Sie wollen schnell Karriere machen, sich profilieren, sie konkurrieren mit Mitarbeitern. Ich kann nur sagen: Das zahlt sich nicht aus, keiner hält dies ewig aus und danken tut es ihnen ohnehin keiner. Workaholics sind für die Gesellschaft kein Segen, sondern ein Fluch. Ihre Rehabilitation ist sehr kostspielig und langwierig.
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Peppone
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Solche Leute zu bremsen (zu ihrem eigenen Wohl), gehört m.E. auch zu den Aufgaben eines Arbeitgebers. Der Satz "Pass auf, dass du dich nicht überarbeitest" könnte zwar auch ironisch gemeint sein, aber das sollte der Arbeitgeber hinkriegen, dass er so ankommt, wie er gemeint ist (wenn er denn wirklich fürsorglich gemeint ist...)

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:Solche Leute zu bremsen (zu ihrem eigenen Wohl), gehört m.E. auch zu den Aufgaben eines Arbeitgebers. Der Satz "Pass auf, dass du dich nicht überarbeitest" könnte zwar auch ironisch gemeint sein, aber das sollte der Arbeitgeber hinkriegen, dass er so ankommt, wie er gemeint ist (wenn er denn wirklich fürsorglich gemeint ist...)

Beppe
Lieber Beppe,
da kannst Du aber lange warten, bis das eine Arbeitgeber tut. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben: da kannst Du aber lange warten, bis das eine Arbeitgeber tut. :roll:
Hatte schon Arbeitgeber, denen war das wurscht, hatte aber auch schon zwei Arbeitgeber, die achteten darauf, ob sich ihre Mitarbeiter überarbeiteten.

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: da kannst Du aber lange warten, bis das ein Arbeitgeber tut. :roll:
Hatte schon Arbeitgeber, denen war das wurscht, hatte aber auch schon zwei Arbeitgeber, die achteten darauf, ob sich ihre Mitarbeiter überarbeiteten.

Beppe
Toll lieber Beppe,
dass es das im Schuldienst gibt. :) Wenn ich mal krank war wegen einer Harnröhren- und Prostata-Op, dann bekam ich regelmäßig nach einer Zeit eine Karte mit guten Genesungswünschen von allen Mitgliedern des Abschnitts. Dass hört sich natürlich gut an, es ging aber lediglich darum, dass ich bald kam und die sich angesammelten Ost- und Auslandsrenten bearbeitete, weil sich kein Anderer mit dieser Materie auskannte. :wink:
Wenn ich in Urlaub gewesen war, hatte ich Mühe in mein Zimmer zu kommen, weil das voll lag mit Ost- und Auslandsrentenakten zum bearbeiten. Nach drei Tagen war meine Erholung, die ich hatte, wieder futsch. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Toll lieber Beppe,
dass es das im Schuldienst gibt. :)
Das hab ich nicht gesagt. Ich spreche von Unternehmen in der freien Wirtschaft...

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Toll lieber Beppe,
dass es das im Schuldienst gibt. :)
Das hab ich nicht gesagt. Ich spreche von Unternehmen in der freien Wirtschaft...

Beppe
Lieber Beppe,
dann ist die freie Wirtschaft weiter als der Öffentliche Dienst. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Toll lieber Beppe,
dass es das im Schuldienst gibt. :)
Das hab ich nicht gesagt. Ich spreche von Unternehmen in der freien Wirtschaft...

Beppe
Lieber Beppe,
dann ist die freie Wirtschaft weiter als der Öffentliche Dienst. :roll:
Das hab ich auch nicht gesagt. ;)

Beppe
demark
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dieter hat geschrieben: ...
Toll lieber Beppe,
dass es das im Schuldienst gibt. :) Wenn ich mal krank war wegen einer Harnröhren- und Prostata-Op, dann bekam ich regelmäßig nach einer Zeit eine Karte mit guten Genesungswünschen von allen Mitgliedern des Abschnitts. Dass hört sich natürlich gut an, es ging aber lediglich darum, dass ich bald kam und die sich angesammelten Ost- und Auslandsrenten bearbeitete, weil sich kein Anderer mit dieser Materie auskannte. :wink:
Wenn ich in Urlaub gewesen war, hatte ich Mühe in mein Zimmer zu kommen, weil das voll lag mit Ost- und Auslandsrentenakten zum bearbeiten. Nach drei Tagen war meine Erholung, die ich hatte, wieder futsch. :roll:
Da kann man sehen, mit wieviel Inkompedenz die Behörde ausgestattet ist! :evil:
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Peppone
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demark hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: ...
Toll lieber Beppe,
dass es das im Schuldienst gibt. :) Wenn ich mal krank war wegen einer Harnröhren- und Prostata-Op, dann bekam ich regelmäßig nach einer Zeit eine Karte mit guten Genesungswünschen von allen Mitgliedern des Abschnitts. Dass hört sich natürlich gut an, es ging aber lediglich darum, dass ich bald kam und die sich angesammelten Ost- und Auslandsrenten bearbeitete, weil sich kein Anderer mit dieser Materie auskannte. :wink:
Wenn ich in Urlaub gewesen war, hatte ich Mühe in mein Zimmer zu kommen, weil das voll lag mit Ost- und Auslandsrentenakten zum bearbeiten. Nach drei Tagen war meine Erholung, die ich hatte, wieder futsch. :roll:
Da kann man sehen, mit wieviel Inkompedenz die Behörde ausgestattet ist! :evil:
Meinst du jetz die Schulbehörde oder die Rentenbehörde?!? *unschuldig dreinschau*

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Toll lieber Beppe,
dass es das im Schuldienst gibt. :)
Das hab ich nicht gesagt. Ich spreche von Unternehmen in der freien Wirtschaft...

Beppe
Lieber Beppe,
dann ist die freie Wirtschaft weiter als der Öffentliche Dienst. :roll:
Das hab ich auch nicht gesagt. ;)

Beppe[/quote]
Lieber Beppe,
dann erkläre bitte einem Unwissenden, wie und was Du gemeint hast :?: :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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Ich meinte, dass man meiner Erfahrung nach sowohl in der freien Wirtschaft als auch bei Behörden auf verständnsivolle, auf das Wohl ihrer Mitarbeiter bedachte Vorgesetzte treffen kann. Kann, aber nicht muss.

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:Ich meinte, dass man meiner Erfahrung nach sowohl in der freien Wirtschaft als auch bei Behörden auf verständnsivolle, auf das Wohl ihrer Mitarbeiter bedachte Vorgesetzte treffen kann. Kann, aber nicht muss.

Beppe
Lieber Beppe,
vielen Dank für die Auskunft. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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