Kriminelle Machenschaften um Organtransplantationen

Gesundheitssystem, Schutz, Recht, Reformen

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Der Germane hat geschrieben:Selbst habe ich einen Organspenderausweis.

Die Politik müllt einen regelrecht zu mit den ewig sich wiederholenden Phrasen, anstatt sich einmmal Gedanken darüber zu machen, warum es noch zu wenig Organspender gibt!

Ein großer Anreiz wäre, wenn die Hinterbliebenen die vollen Bestattungskosten erstattet bekommen, einschließlich Grabstätte, wenn noch nicht vorhanden.
Weiter wäre es wünschenswert, den Angehörigen eine Abstandszahlung seitens der Kassen auszuzahlen. Denn wie sagt man so schön:
"Wer gut schmiert, der gut fährt"

Bin mir sicher, daß die Zahlen der Organspender in Deutschland steigen würden!
Das ist natürlich ein interessanter Vorschlag - sehr konstruktiv. Aber woher soll das Geld kommen?
Das wären enorme Kosten, wenn ich so daran Denke, wie viel so eine Beerdigung kostet...
Aber ein Zuschuss wäre sicher denkbar.

_______________________________________________________________________________________________________

Der Germane hat geschrieben:Die andere Seite ist doch die:
Kommt man selbst einmal in eine Situation/Lage, wo man auf ein Spenderorgan angewiesen wäre, hupft man innerlich wie ein HP-Männchen an die Decke, wenn ein passendes Organ für einen bereit steht.

Natürlich wird nach wie vor ein Schmuh mit dem Organhandel betrieben werde, daß wird man nie in den Griff bekommen, genauso wenig wie den Alkoholismus.

Neue "schärfere" Gesetz werden erlassen, um den/die Täter "noch mehr" zu bestrafen usw. - alles für die Katz!
Wer dahingehend überführt, kommt aus dem Bau nie mehr heraus, bis zum Ende, versteht sich.
Wissende, die von der Lumperei involviert sind, jedoch bei dem Handel nicht mitwirkten, werden ebenso bis zum Nimmerleinstag in den Bau wandern.
Ja in solch einer Situation ist sich jeder selbst der nächste.
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Der Germane
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Ein zusätzlicher Beitrag zur Krankenversicherung von DM 2,50 eines jeden Versicherten im Monat, wäre für diese "Aktion" von jedem tragbar.
Wird im Laufe eines Arbeitslebens kein Anspruch erhoben, ist automatisch dieser "Opulus" in einer Pflegeversicherung, Sterbekasse wahlweise zu übertragen.
O heilig Herz der Völker, des hohen Gesanges und der göttlichen Ahnung.
Ernste und holde Heimat, Du Land der Liebe - O laß mich knien an Deinem
erschütternden Grabe.


Zum Gruße
Der Germane
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Barbarossa
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Schon wieder wurde ein ganz ähnlicher Fall aufgedeckt:
Mittwoch, 02. Januar 2013
Organspende im Zwielicht
"Der Skandal hat System"

In mehreren deutschen Transplantationszentren wird gemauschelt. Ein neuer Fall aus Leipzig lässt Patientenschützer ein System vermuten. Patientenschützer werfen der Bundesärztekammer vor, die Fälle zu bagatellisieren. Die wehrt sich: Die Kontrollmechanismen funktionierten.
(...)
Im letzten Vierteljahr 2012 seien die Spenderzahlen deutlich zurückgegangen, beklagt Günter Kirste, medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Im Oktober habe es nur noch 60 statt wie sonst 100 Spenden gegeben, auch der November und der Dezember seien schlecht gelaufen. Dabei betont Kirste, dass die Organspende sicher geregelt sei. "Es gibt keinen Skandal in der Organspende, es ist ein Skandal in der Transplantation."
hier: alles lesen

Ja - und mit jedem neu aufgedeckten Korruptionsfall werden die Zahlen weiter zurück gehen. Davon kann man wohl ausgehen. Da helfen dann auch keine Appelle mehr.
:evil:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Schon wieder wurde ein ganz ähnlicher Fall aufgedeckt:
Mittwoch, 02. Januar 2013
Organspende im Zwielicht
"Der Skandal hat System"

In mehreren deutschen Transplantationszentren wird gemauschelt. Ein neuer Fall aus Leipzig lässt Patientenschützer ein System vermuten. Patientenschützer werfen der Bundesärztekammer vor, die Fälle zu bagatellisieren. Die wehrt sich: Die Kontrollmechanismen funktionierten.
(...)
Im letzten Vierteljahr 2012 seien die Spenderzahlen deutlich zurückgegangen, beklagt Günter Kirste, medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Im Oktober habe es nur noch 60 statt wie sonst 100 Spenden gegeben, auch der November und der Dezember seien schlecht gelaufen. Dabei betont Kirste, dass die Organspende sicher geregelt sei. "Es gibt keinen Skandal in der Organspende, es ist ein Skandal in der Transplantation."
hier: alles lesen

Ja - und mit jedem neu aufgedeckten Korruptionsfall werden die Zahlen weiter zurück gehen. Davon kann man wohl ausgehen. Da helfen dann auch keine Appelle mehr.
:evil:
Lieber Barbarossa,
der neue Skandal zeigt nur wie korupt unsere Gesellschaft in allen bereichen ist. es geht in unserer Gesellschaft nicht um das Wohl des Einzelnen, durch die Betrügereien kommen andere Patienten später oder überhaupt nicht zu einer Transplantation. Das ist so in allen Bereichen, siehe Deutsche Bank oder Schlecker. :evil:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Im Herzzentrum von Berlin wurden Patienten absichtlich mit schlechten Medikamenten behandelt, um ihre Gesundheit schlechter erscheinen zu lassen, damit sie bei der Spenderliste weiter vorn eingetragen werden können. :evil: :twisted: Das kam bei einer Überprüfung raus. :roll:
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Barbarossa
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:arrow: Ich hab das mal in einen schon bestehenden Pfad eingefügt.

Ja, hier liegt wieder so ein Fall von Manipulation vor. Das Deutsche Herzzentrum Berlin hat eine Selbstanzeige gestellt, die Staatsanwaltschaft ermittelt nun.
Artikel lesen: >> Organspenden am Berliner Herzzentrum - Anzeige wegen Betrugsverdacht <<
(taz.de)
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dieter
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Lieber Barbarossa,
was haben wir eigentlich für eine Gesellschaft :?: Auf nichts ist Verlass, es werden überall alle Tricks angewandt, von wegen Hyppokraticher Eid. Wir haben eine Raubtiergesellschaft, der Eine ist dem Anderen sein Wolf. :evil: :twisted: Will das Tier damit nicht beleidigen. :wink: :roll:
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Barbarossa
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Sowas passiert, wenn das Geld über die Moral siegt. Das ist gar nicht so selten, schätze ich - leider.

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Orianne
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Der Eid des Hippokrates wird nicht mehr unbedingt geschworen, er wurde teilweise durch das Genfer Gelöbnis abgelöst, doch aus ethischen Gründen würde ich als Mediziner den Eid ablegen.
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Triton
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Da Ärzte auch nur normale Menschen sind (wirklich wahr, auch wenn manche sie für "Götter" halten) gibt es eben genauso Kriminelle und schwarze Schafe wie überall. Und weil das Gesundheitssystem sehr viel Geld verwaltet und verteilt, muss man sich nicht wundern, dass auch Auswüchse vorkommen, die man kaum glauben würde.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Orianne
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Triton hat geschrieben:Da Ärzte auch nur normale Menschen sind (wirklich wahr, auch wenn manche sie für "Götter" halten) gibt es eben genauso Kriminelle und schwarze Schafe wie überall. Und weil das Gesundheitssystem sehr viel Geld verwaltet und verteilt, muss man sich nicht wundern, dass auch Auswüchse vorkommen, die man kaum glauben würde.
Das stimmt Triton, und doch wundere ich mich immer, wenn ein Arzt auf Abwege gerät, irgendwie hat man eine Haltung ihnen gegenüber als wären sie alle Ehrenmänner.
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Renegat
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Orianne hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:Da Ärzte auch nur normale Menschen sind (wirklich wahr, auch wenn manche sie für "Götter" halten) gibt es eben genauso Kriminelle und schwarze Schafe wie überall. Und weil das Gesundheitssystem sehr viel Geld verwaltet und verteilt, muss man sich nicht wundern, dass auch Auswüchse vorkommen, die man kaum glauben würde.
Das stimmt Triton, und doch wundere ich mich immer, wenn ein Arzt auf Abwege gerät, irgendwie hat man eine Haltung ihnen gegenüber als wären sie alle Ehrenmänner.
Diese, der "Halbgott in Weiß handelt selbstlos und nur zum Wohle des Kranken" - Haltung ist heute wohl nicht mehr angebracht, teilweise gefährlich. Selbst die Krankenkassen raten zur 2. Meinung. Was ungefähr dem Gegenangebot beim Handwerker entspricht.
Ob sie je angebracht war und ob der Hippokrates-Eid früher ernster genommen wurde, weiß ich gar nicht. Auf jeden Fall hatten Ärzte und Krankenpflegepersonal mehr Zeit für den ganzen Patienten.
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Triton
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Renegat hat geschrieben:Auf jeden Fall hatten Ärzte und Krankenpflegepersonal mehr Zeit für den ganzen Patienten.
Weil Krankenhäuser und Ärzte mit Fallpauschalen vergütet werden, wird die Zeit nicht vergütet sondern ein Anreiz geschaffen, möglichst schnell fertig zu sein. Dazu kommt: Die halbe Zeit müssen Ärzte wohl für Papierkram aufwenden.

Das System ist krank, aber seltsamerweise wird diese Krankheit nicht richtig diagnostiziert und wenn doch, nicht richtig behandelt.
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Renegat
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Triton hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:Auf jeden Fall hatten Ärzte und Krankenpflegepersonal mehr Zeit für den ganzen Patienten.
Weil Krankenhäuser und Ärzte mit Fallpauschalen vergütet werden, wird die Zeit nicht vergütet sondern ein Anreiz geschaffen, möglichst schnell fertig zu sein. Dazu kommt: Die halbe Zeit müssen Ärzte wohl für Papierkram aufwenden.

Das System ist krank, aber seltsamerweise wird diese Krankheit nicht richtig diagnostiziert und wenn doch, nicht richtig behandelt.
Die Fallpauschalen sind im Grunde nur die Übertragung von BWL-Maßstäben der Wirtschaft auf das Gesundheitssystem.
Wer mißt heute Arbeitsleistung noch allein nach Zeitaufwand?
Das ist aber schon wieder ein anderes Thema - oder auch nicht, denn Zeit ist kostbar. Medizin und Pflege unter hohem Zeitdruck, wie am Fließband macht den Menschen zur Sache. Interesse und Zuwendung für den einzelnen Patienten müssen dabei auf der Strecke bleiben und aus BWL-Ärzte-Sicht sind dann solche Manipulationen wie bei den Organtransplantationen sogar folgerichtig weil gewinnmaximierend.
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Triton
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Die Betriebswirtschaftslehre ist eine gute Sache - für Betriebe und die Wirtschaft.
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