GROSSBRITANNIEN:
Hart, aber fair
Schatzkanzler George Osborne zwingt die Insel unter sein Spardiktat

LONDON - Vielleicht waren es nur die hohen Pollenwerte in London. Oder dem neuen britischen Schatzkanzler George Osborne fuhr bei der Verlesung seiner Haushaltsrede im Unterhaus doch ein wenig der Schreck in Glieder und Kehle angesichts der Einsparungen und Steuererhöhungen (MAZ berichtete), die er den 60 Millionen Bürgern zumutet. Jedenfalls musste der 38-Jährige seine rauen Stimmbänder immer wieder mit einem Schluck Wasser besänftigen. Anders als sein konservativer Vorgänger nippte Osborne wenigstens nicht am Whisky – er geht eben mit sparsamem Beispiel voraus...

Riesiges Haushaltsloch
Queen stimmt die Briten auf hartes Sparen ein

Das Programm der neuen britischen Regierung trägt das Motto "Freiheit, Fairness und Verantwortlichkeit". Doch es geht vor allem ums Sparen, denn das Haushaltsloch ist riesig. Bei der traditionellen Verlesung der Regierungspläne durch Elisabeth II. wurde die überragende Bedeutung der Sparpolitik deutlich...

GROSSBRITANNIEN:
Gehaltskürzung zum Regierungsauftakt
Das neue britische Kabinett von Premier Cameron senkt eigene Ministerbezüge / Sparen bleibt Hauptaufgabe

LONDON - Mit einem Bekenntnis zu „langfristigem Denken“ hat gestern die neue britische Regierung ihre Arbeit aufgenommen. Auf der ersten gemeinsamen Sitzung beschloss das Kabinett unter Leitung des konservativen Premierministers David Cameron die Kürzung sämtlicher Ministergehälter um fünf Prozent. Binnen sechs Wochen soll Schatzkanzler George Osborne einen Nachtrags-Haushalt vorlegen, der die enorme Staatsverschuldung eindämmt. Nach fünftägigen Verhandlungen hatten sich Konservative und Liberaldemokraten am späten Dienstag abend auf ein Regierungsprogramm geeinigt. Damit wird Großbritannien zum ersten Mal seit 1945 von einer Koalition regiert. Es handele sich um den Versuch einer neuen Art von Politik, sagte Cameron. „Kompromisse und ein vernünftiger, zivilisierter Umgang miteinander sind kein Zeichen der Schwäche, sondern der Stärke.“...

GROSSBRITANNIEN:
David Cameron neuer Premierminister
Brown zurückgetreten

LONDON - Großbritannien hat einen neuen Premierminister. Fünf Tage nach der schweren Niederlage für seine Labour-Party entschloss sich Gordon Brown gestern Abend zum Rücktritt. Kurz darauf machte der Konservative David Cameron seinen Antrittsbesuch bei Queen Elizabeth II im Buckingham-Palast. Im Lauf des Tages waren Labours Gespräche mit den drittplatzierten Liberaldemokraten gescheitert...

GROSSBRITANNIEN:
David Cameron – ein Wahlsieger ohne Regierung
Die konservativen Tories gewinnen die Unterhaus-Wahl, aber nicht die absolute Mehrheit/ Auch Browns Labour-Partei sucht Gespräche mit Liberalen

LONDON - Nach dem unklaren Ausgang der britischen Unterhauswahl haben die Vorsitzenden der beiden größten Oppositionsparteien ihre Positionen für eine Regierungsbildung abgesteckt. Der Konservative David Cameron wollte übers Wochenende detaillierte Gespräche mit den Liberaldemokraten von Nick Clegg führen. Ziel sei „eine starke, stabile Regierung auf der Grundlage einer offenen und vertrauensvollen Partnerschaft“, sagte Cameron am Freitag in London. Ob am Ende der Verhandlungen eine Koalition mit Ministerposten für die Liberalen stehen könnten, ließ der 43-Jährige offen...

GROSSBRITANNIEN:
Der Wahlkampf auf der Insel ist eröffnet
Bürger sollen am 6. Mai an die Urnen / Labour steht vor der Abwahl

LONDON - Großbritannien wählt am 6. Mai ein neues Unterhaus. Nach monatelangen Spekulationen bat Premierminister Gordon Brown gestern Queen Elizabeth II um die Auflösung des Parlaments und läutete damit das Ende der 54. Legislaturperiode der Londoner Kammer ein. Das Land sei „auf dem Weg der wirtschaftlichen Erholung, das dürfen wir nicht gefährden“, sagte der Labour-Regierungs-chef und warb um „ein klares Mandat“ für weitere fünf Jahre im Amt. Oppositionsführer David Cameron pries seine konservative Partei als „moderne Alternative“ an: „Wir stehen für Hoffnung, Optimismus und den Wechsel.“...

INTERVIEW
Es geht um herzlich wenig

Mit Buchautor und Publizist Geoffrey Wheatcroft, 64, (Foto: Privat) sprach Sebastian Borger über den notwendigen Reinigungsprozess der britischen Politik...